stimmt. Nachdem ich, geschäfts- und kündigungserfahren, bei einem Kampfsport Anbieter die Erfahrung machte , wie schwer es sein kann einen Vertrag zu kündigen. Einschreiben Rückschein Fax plus e mail an die vorgesehenen Instanzen reichten nicht…..Nachdem eine Internetrechereche mich zu einer regelrechte “Kündigungs- Beratungsindustrie” führte, die sich um Betroffenen gruppierte, werde ich in Deutschland so schnell keinen Vertrag mehr schließen. Sowas setzt einen Rechtsstaat voraus und den vermisse ich. Zeit und Anwaltskosten schätze ich bislang auf 1.000,—- DM “Lehrgeld”. Hätte ich meine Belege im Vertrauen an die Seriosität des Anbieters nach 6 Jahren entsorgt wäre es noch schlimmer gewesen. Aber, wenn man Kündigungsbelege wie den Austritt aus Glaubensgemeinschaften ein Leben lang aufbewahren muss, um sich vor der Behauptung einer Mitgliedschaft zu schützen, dann gilt zu prüfen “wer sich ewig bindet…” In diesem Sinne wünsche ich, dass mein einstiger Vertragspartner nicht an einen “Zahnarzt” gerät, der, nach einem ensprechenden “Lehrgang” ihm bei der Behandlung versehentlich ein paar Löcher zusätzliche bohrt….. . Theoretisch möglich. Denn, was nicht entdeckt wird ist gerichtlich nicht einklagbar, und wo keine Klage da auch kein Verbot…......... Was A kann das kann auch B , C, und D und E….... Armes Deutschland, es hat weder Ressourcen noch Vertrauen. Letzteres fordert es genau in dem Maße von “Oben” ein als es nicht vorhanden ist…....
Sehr schön. Wenn man natürlich so denkt: „Wenn jeder jeden ein bisschen bescheißt, gleicht sich das am Ende aus“ klappt auch Ebay nicht mehr. Man muss ein Gefühl dafür entwickeln, ob man „so“ einen oder „so“ einen zum Partner hat. Hat man den jovialen Verscheißer an der Strippe wird es sehr, sehr schnell nervig.
Ebay: aus niemand betrog wurde ein paar Zeilen weiter, dass nur wenige betrügen. Und wer sich auf den Ebay-Foren umschaut, stellt fest, dass Betrug, oft sehr raffinierter, an der Tagesordnung ist. Na ja, ein üblicher Jordan-Text. Kredit kommt von credere, vertrauen. Der Kreditgeber vertraut auf die Bonität und auf die Zahlungsmoral des Kreditnehmers. Die Schufa und co wurden nicht eingerichtet, weil alles so vertrauenswürdig ist. In dörflichen Gemeinden findet man noch dieses Grundvertrauen: niemand schließt die Haustür ab. Schon in einer Kleinstadt hört das auf.
Zum Thema Vertrauen noch eine Vermutung: Menschen sind umso mehr bereit zur Solidarität mit einem anderen, je ähnlicher sie einander sehen. Ganz konkret, die Gesichtszüge schaffen Vertrauen. – Biologisch ist der Sinn klar: Der sieht aus wie ich, also haben wir viele gemeinsame Gene. – Man könnte also ein Volk ruinieren, indem man die Menschen vermischt und dann dazu zwingt, jeden dahergelaufenen Gast mehr zu unterstützen als die eigenen Verwandten. Dass da noch niemand draufgekommen ist. – Freilich ist kein Volk so krank, seinen eigenen Untergang auch noch zu bejubeln und zu beklatschen. Oder fast keines.
Eines schönen Morgens ,spät in der Zukunft , wird man mit dem Smartphone im Cafehaus sitzen und Maschinen werden lächelnd das Gebäck servieren und am Nebentisch träumt lächelnd ein vergreister Ober von den Reizen der Bedienung aus den Tagen längst vergangener Zeiten. ( Frei nach Georg Kreisler, Unheilbar gesund )
Ja, da ist sicher was dran. Nur warum funktionierte eigentlich Sozialismus bisher nicht, wenn die Leute doch so vertrauensvoll wie bei Ebay sind? Peterson verschweigt, dass Ebay zu den Händlern immer härter wurde. Peterson berücksichtigt nicht, dass Vertrauen und vor allem Kulanz mit bereits vorhandenem Reichtum wächst. Ich weiß nicht, wie vertrauensvoll und kulant die Leute noch sind, wenn es mal eng wird, z.B. wenn es um’s Überleben geht.
Zuverlässigkeit hat sehr viel mit Mentalität und Erziehung zu tun. Auch wenn viele Linke dieses nicht wahrhaben wollen. Deutschland gehört(e) eindeutig zu den Ländern, in denen gegenseitiges Vertrauen die Grundlage für gesellschaftliches Gelingen bildet. Grundsätzlich vertraut man einander. Ein Wort gilt etwas. Ehrlichkeit gehört in der Regel zur Grundausstattung. Man geht davon aus, dass sich der Mensch, mit dem man es zu tun hat, korrekt verhält und das Vertrauen, welches man ihm schenkt, nicht missbraucht. In vielen kleineren Hotels oder Pensionen wird beispielsweise der Zimmerschlüssel überlassen, oft ohne persönliche Daten des Gastes zuvor überprüft zu haben. Es wird ein, als selbstverständlich angesehener Vertrauensvorschuss gewährt. Dieses erleichtert im privaten, wie im geschäftlich Bereich ungemein jede Art von gemeinschaftlichem Leben und schafft Sicherheit. Nun gibt es Gesellschaften, in denen die Dinge anders liegen. In diesen ist Misstrauen die Regel. Häufig funktionieren die Dinge in diesen Gesellschaften nicht so gut. Die Bevölkerung ist meist deutlich ärmer. Misswirtschaft und Korruption sind an der Tagesordnung, ja werden als normal angesehen. Regeln sind quasi dazu da, gebrochen zu werden. Wer nicht seinen persönlichen Vorteil sucht, gilt als naiv. Diese Länder kommen auch deshalb wirtschaftlich nie dauerhaft auf „einen grünen Zweig“. Und dieses nicht etwa deshalb, weil sie vom kapitalistischen Westen ausgebeutet werden, wie es Linke und neuerdings auch Kirchen gerne behaupten. Es gibt diese Unterschiede. Die Mentalitäten sind nicht gleich. Und die Umstände prägen nicht immer das Bewusstsein. Das ist es, wo die Linke falsch liegt. Und Deutschland läuft Gefahr, viel des Guten zu verlieren.
Ich lese gerade “las venas abiertas de america latina” von eduardo galeano. darin lernt man, dass auch ein gutes maß an skrupellosigkeit der eigenen wirtschaftlichen entwicklung nicht abträglich sein muss. und dass überlegene waffensysteme nicht schaden. jedenfalls dem, der sie hat.
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