112-Peterson: Auch Frauen sind grausam

Wir reden viel über toxische Männlichkeit, vor allem in Gestalt körperlicher Gewalt. Was ist das weibliche Gegenstück dazu? Ausgrenzung und Rufmord.

Als ich mich mit antisozialem Verhalten beschäftigte – vor allem während meiner Promotionszeit an der McGill University –, interessierten mich auch die Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem antisozialen Verhalten. Männliches antisoziales Verhalten tendiert dazu, körperlich brutal zu sein. Dass die meisten Häftlinge männlich sind, liegt daran, dass wir in erster Linie Gewaltverbrecher einsperren.

Ein interessanter Punkt, denn wir inhaftieren normalerweise keine Wirtschaftskriminellen, selbst wenn sie 60.000 Menschen um ihre Rente betrügen. Einen Straßenräuber sperren wir hingegen ein. Und ja, ich kann das natürlich verstehen. Allerdings nicht gänzlich. Wie gesagt, 60.000 Menschen um ihre Rente zu betrügen, ist ein starkes Stück. Wie auch immer: Es sitzen vor allem Männer im Knast – und fast alle von ihnen wegen Gewaltverbrechen.

Was ist nun das weibliche Gegenstück einer antisozialen Persönlichkeit? Definitiv subtiler, größtenteils geht es um Rufmord und Ausgrenzung. Man könnte es auch das „Mean girls“-Syndrom nennen. Das versteht jeder. Nach dem Motto: „Du darfst nicht mit uns spielen.“ Rufmord lässt sich natürlich auch hervorragend in die sozialen Medien übertragen. Ich glaube, unsere gesamte Kultur leidet gerade unter einem rapiden Anstieg weiblichen antisozialen Verhaltens. In Gestalt der Cancel Culture, in Gestalt von Rufmord, in Gestalt von Zerfleischung. Aber wir können das nicht thematisieren, weil man nur die Männer pathologisiert. Doch das stimmt nicht.

Es gibt soziale Pathologien, die typisch weiblich sind. Die Infantilisierung von allem und jedem zum Beispiel. Und dann wäre da die toxische Weiblichkeit, in Gestalt von Ausgrenzung und der Zerstörung des Rufes. Und im Anschluss ungeschoren davonkommen. Gebrauch von Manipulation und Anspielung. Sehr schwierig im Umgang und vor allem sehr schwierig in der Grenzsetzung. Vor allem in den sozialen Medien.

Dies ist ein Auszug aus einem Video von Jordan B. Peterson.

Foto: Gage Skidmore CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Sybille Schrey / 31.05.2023

Sowohl der Autor als auch die Kommentatoren bringen hier etwas durcheinander. Und zwar das allgemeine „antisoziale Verhalten“, in welchem sich Frauen und Männer nichts an Bösartigkeit und Intriganz nehmen und das beziehungsspezifische Verhalten. So gibt es im allgemeinen Miteinander intrigante, hinterhältige Klatschweiber unter den Männern (obwohl Frauen da meist noch extremer sind, wie Fr. Grimm richtig feststellt) ebenso wie es aggressive Frauen gibt, die sich spuckend und kratzend auf ihr meist ebenfalls weibliches Gegenüber stürzen. Bei Frauen ist dieses gewaltbereite Verhalten allerdings eher die Ausnahme, während, insbesondere bei feigen Männern, die hier als spezifisch weibliche Untugend beschriebene hinterhältige Intriganz durchaus häufiger anzutreffen ist. Anders im privaten Bereich bzw. in Paarbeziehungen. Da dürfte der Anteil an gewalttätigen Frauen, schon aus Gründen des körperlichen Kräftepotentials, noch wesentlich geringer sein als im allgemeinen gesellschaftlichen Miteinander. Wohingegen im privaten Bereich die subtile Bösartigkeit von Frauen eine Form annehmen kann, zu der kaum ein Mann in der Lage wäre, weshalb Männer auch oftmals nicht in der Lage sind, diese zu erkennen. Vor allem die ach so „schwachen“ an die Rücksichtnahme und den Beschützerinstikt der Männer appellierenden Weiblein, besitzen die Fähigkeit ihr gesamtes privates Umfeld massiv zu unterdrücken. Im Extremfall ist diese subtile Gewalt körperlicher Gewalt durchaus gleichzusetzen. PS: @ Ralf Pöhling „Frauen ticken anders und müssen deshalb anders gefördert werden. Das geht.“ Sie sind ja süß – ich hab vor lachen fast meinen Wein verschüttet.

Donatus Kamps / 31.05.2023

@Frau Schönfeld: “Welchen Sinn machen generalisierte Zuschreibungen zu Geschlechtern und gar dermaßen beleidigende, zumal man sie so schon schlicht nicht nachweisen kann?” -> Generalisierende Zuschreibungen über Geschlechter machen dann Sinn, wenn andere damit angefangen haben (nämlich negativ über Männer und positiv über Frauen) und man in den Diskurs einsteigen will zu den Bedingungen, zu denen andere ihn begonnen haben. Und man kann natürlich statistisch diese Muster auch nachweisen.——- “Aber Peterson definiert diese generalisiert als “weibliches antisoziales Verhalten” und für mich das ist einfach so nicht richtig, solches Verhalten ist grundsätzlich geschlechterübergreifend. Also sind diese Zuschreibungen letztlich nichts als bösartige Diskreditierung der Hälfte der Menschheit, für mich absolut inakzeptabel.” -> Es geht hier um Statistik, und bei Frauen tritt dies statistisch häufiger auf, als bei Männern. Bei Männern tritt anderes Fehlverhalten häufiger auf. Und es geht hier nicht um Bösartigkeit, sondern darum, dem gesellschaftlichen Angriff gegen Männer (Stichwort toxische Männlichkeit) entgegenzutreten in dem Ton und zu den Bedingungen, zu denen dieser von anderen begonnen wurde und geführt wird. Peterson würde sich nicht in dieser Art äußern, geschähe dies nicht in diesem Kontext.

Holger Chavez / 31.05.2023

Es ist wirklich höchste Zeit, sich mit der “toxischen Weiblichkeit” zu beschäftigen, auch wenn es “frauenfeindlich” ist, denn: Wir leben im konsolidierten Feminat. Sie öffnen als willfährige Vollstrecker des globalistischen Wahnsinns dem Totalitarismus Tür und Tor. Eine Konstante weiblichen Verhaltens ist das Heranschmeißen an die Macht, gleich welchen Charakters diese ist. Je höher in der Hierarchie, desto privilegierter wächst die eigene Brut auf. Warum sind sie darin so erfolgreich? Weil sie das Gute verkörpern. Sie sind die letzte Instanz, die über die Daseinsberechtigung des Mannes entscheidet. War ER erfolgreich, bzw. wird er erfolgreich sein? Hat der den Kindern und ihr selbst eine gesicherte Zukunft verschafft? Hat er sie also beschützt? Oder ist er ein Versager, ein Großmaul, ein Looser? Eine hübsche Frau ist anziehender, als eine nur schöne Frau. Denn sie verkörpert das Wesentliche,  das Liebenswürdige und damit sozial erfolgreiche. Sie verkörpert das erfüllte Leben. Wenn sie ihn gut findet, wenn sie ihn amnestiert von seinen Sünden, dann sind alle seine Untaten gerechtfertigt und er kann an ihrer Brust Geborgenheit atmen. Sie ist die letzte Zensurbehörde über die Männlichkeit, denn sie ist als einzige berechtigt, über ihn zu richten. Deshalb haben die Frauen heutzutage immer recht. Sie brauchten nur von dieser Macht Gebrauch zu machen. Es ist ganz leicht, wird ihnen sogar von den Männern angeboten.  Von Selbstdistanz ist nichts zu spüren, denn es ist ja ihr Gefühl, welches untrüglich richtet.

Xaver Huber / 31.05.2023

Alles richtig und noch mehr: Die wissenschaftliche Erforschung von Frauengewalt ist bis zur Unkenntlichkeit stigmatisiert. Eine Art “Don’t-talk-about-it-Thema.

Chr. Kühn / 31.05.2023

Wie heißt unsere Innenminisdings? N-Wort F-Wort. Oder so ähnlich. Darüber hinaus wende ich bei diesem Irma-Grese-Wiedergänger auch nur das Schreiben nach Gehör an, also: Nänzi Fäsa. Und Herr Haerter: ich brauche es Ihnen wahrscheinlich nicht zu sagen, aber bei diesen Batschereien, ob am Gepäckband oder an der McDonalds-Kasse, scheint immer ein bestimmer Menschenschlag mitzumischen: fette schwarze, richtig, Weibsen. Das ist empirisch zu belegen. In Anlehnung an eine Skulptur an der ehem. (?) innerdeutschen Grenze in der Nähe von Henneberg muß man(n) wohl festhalten, man kann einen Menschen aus seiner Heimat vertreiben, aber nicht die Heimat aus einem Menschen. Und so finden halt nun in der ach so zivilisierten Welt Revierkämpfe wie im Dschungel statt. C’est la vie, Sellerie. Sieferle hat dazu in seinem “Finis Germania” alles Wesentliche gesagt.

Sabine Schönfeld / 31.05.2023

@ Herr Kamps: Welchen Sinn machen generalisierte Zuschreibungen zu Geschlechtern und gar dermaßen beleidigende, zumal man sie so schon schlicht nicht nachweisen kann? Wie sinnlos ist es, Zuschreibungen zur spezifischen Bösartigkeit über das weibliche Geschlecht auszuschütten und dann auch noch zu behaupten, das wäre ausgleichende Gerechtigkeit? Wenn das so noch nicht einmal ansatzweise nachweisbar ist? Natürlich gibt es auch gewalttätige Frauen und natürlich werden einige davon die oben erwähnten Verhaltensweisen zeigen. Aber Peterson definiert diese generalisiert als “weibliches antisoziales Verhalten” und für mich das ist einfach so nicht richtig, solches Verhalten ist grundsätzlich geschlechterübergreifend. Also sind diese Zuschreibungen letztlich nichts als bösartige Diskreditierung der Hälfte der Menschheit, für mich absolut inakzeptabel. Ich würde übrigens selbst auch niemals sagen, Männer seien die schlechteren Menschen. Diese Aussagen oben gehören für mich übrigens genau zu dieser Art “Bullshitwissenschaft”, die Herr Peterson selbst so gerne kritisiert.

Ralf Pöhling / 31.05.2023

Ach und noch was hinterher: Frauen können tendenziell deutlich besser singen und haben üblicherweise die viel angenehmere Gesangsstimme. Wenn ich eine Frau mit Talent und/oder guter Ausbildung singen höre, bekomme ich Gänsehaut. Kein Scheiß. Bei Männern passiert mir das nie. Das musste mal gesagt werden. :-)

Ralf Pöhling / 31.05.2023

Und weiter, weil der Platz nicht gereicht hat: Männer machen im Umgang mit Frauen immer den selben Fehler: Sie erwarten, dass Frauen Probleme genauso lösen, wie sie selbst. Und wenn sie das nicht tun und Probleme anders lösen, halten die Männer die Frauen für unfähig und drängen sie zurück. Und das ist einfach vollkommen blind. Ich arbeite beruflich wie auch politisch überaus gerne mit Frauen, weil die anders denken, anderen Sichtweisen viel zugänglicher sind als Männer und bisweilen einen Elan an den Tag legen, dass einen die Männer im Direktvergleich nur noch ermüden. Kurioserweise habe ich gerade mit Frauen selten endlose Diskussionen, was mit Männern viel häufiger vorkommt, und natürlich auch niemals diesen auf Testosteronüberschuss basierenden Hang zum andauernden Kräftemessen. Das gibt es da nicht. Man kann sich so viel mehr auf die eigentliche Arbeit konzentrieren und kommt viel schneller zu Ergebnissen. Ich erzähle hier keinen Unsinn, das ist meine persönliche Erfahrung. Ich gehe auf Frauen aber von vornherein auch ganz anders zu, als das der durchschnittliche Testosteronbulle tut: Ich sehe sie wirklich als gleichwertig und gerade wegen ihrer Andersartigkeit als echte Bereicherung an. Man muss das nur entsprechend fördern und die Frauen dann auch mal machen lassen. Wer Frauen von vornherein an den Herd verdammt und sie dort in Dummheit verrotten lässt, der darf sich natürlich nicht darüber beschweren, wenn sie dann nichts auf die Reihe bekommen. Frauen ticken anders und müssen deshalb anders gefördert werden. Das geht. Und so lange den Frauen das von den meisten Männern verwehrt wird, sind die natürlich auf Konfrontationskurs. was sich dann in dem äußert, was Peterson hier ausführt. Geht auch anders. Individuelle Förderung ist das Nonplusultra der Entfaltung der maximalen Leistung. Und das sollte die typischen Geschlechtsspezifika natürlich mit einschließen.

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