Henryk M. Broder / 29.12.2017 / 09:20 / 26 / Seite ausdrucken

Ihr Kinderlein kommet, kommet zuhauf!

Im Sommer des Jahres 2015, kurz bevor die Kanzlerin entschied, dass an den deutschen Grenzübergängen keine Kontrollen stattfinden sollen, wollte die Linksfraktion von der Bundesregierung wissen, ob ihr Erkenntnisse darüber vorlägen, dass der Islamische Staat „als Flüchtlinge getarnte Kämpfer nach Deutschland einschleust". Die Antwort der Bundesregierung fiel eindeutig aus:

Der Bundesregierung liegen keine belastbaren Hinweise vor, wonach sich IS-Mitglieder gezielt unter Flüchtlinge oder Asylsuchende mischen bzw. sich selber als solche ausgeben, um einen Aufenthaltsstatus in Deutschland oder anderen europäischen Ländern zu erlangen.

Nun weiß die Bundesregierung bis heute nicht, wie viele Flüchtlinge oder Asylsuchende nach Deutschland gekommen sind. Und wo diejenigen abgeblieben sind, die nicht registriert wurden. Und sie kann es sich nicht erklären, wieso immer noch ca. 15.000 jeden Monat kommen, wo doch die Balkanroute – gegen den erklärten Willen der Kanzlerin – dichtgemacht wurde. „Die Zahlen", schreibt der SPIEGEL, „stagnieren auf einem bemerkenswert hohen Niveau" und vermischt, wie inzwischen allgemein üblich, Asylsuchende mit Flüchtlingen. 

Dabei kommen „neue Herausforderungen" auf uns zu. Jetzt wollen die Frauen und Witwen der IS-Killer, die aus Deutschland in den Irak und nach Syrien aufgebrochen sind, um sich dem IS – und sei es nur als sexuelle Reservearmee – anzuschließen, nach Deutschland zurück. Der Präsident des Verfassungsschutzes macht sich Sorgen und Claus Kleber stellt fest: „Terror bekommt andere Gesichter".

Eines dieser „Gesichter" heißt Nadja, kommt aus Frankfurt und bittet Mutti Merkel um Hilfe. Sie habe Deutschland vor ein paar Jahren verlassen, jetzt wolle sie „mit ihren Kindern zurück nach Deutschland", damit sie "ganz normal aufwachsen, wie alle Kinder". Frau Merkel müsse vor ihr „überhaupt keine Angst haben", sie sei „keine Terroristin" und habe nur „einen Fehler gemacht". 

Bevor Nadja, die Unschuld aus Deutschland, sagen kann, sie habe doch nur ihrem Mann die Stange gehalten, ihn bekocht und die Blutflecken aus seiner Uniform rausgewaschen, kommt Prof. Susanne Schröter vom Frankfurter „Forschungszentrum Globaler Islam" zu Wort. Viele Kinder, sagt sie, seien vom IS „systematisch indoktriniert und brutalisiert" worden, einige sogar genötigt worden, „Gefangene zu erschießen", man könne aber nicht vorhersagen, „wie diese Kinder in unserer Gesellschaft reagieren" würden: „Wir sind nicht darauf vorbereitet." 

Ja, das ist wirklich die Frage der Fragen. Wie werden die Kinder der IS-Kämpfer, die „systematisch indoktriniert und brutalisiert" und sogar genötigt wurden, „Gefangene zu erschießen", wie werden sie auf unsere Gesellschaft reagieren? Werden sie uns bereichern, unsere Gesellschaft noch bunter und weltoffener machen? Hat nicht vor kurzem ein „zwölfjähriger Deutsch-Iraker" versucht, den Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen in die Luft zu jagen? Wäre es nicht besser, wenn die Kinder dort blieben, wo sie sind? Am besten in der Obhut der Familien ihrer Väter? 

Nein, sagt Prof. Susanne Schröter vom Frankfurter „Forschungszentrum Globaler Islam", man müsse schauen, „ob man die geeigneten Fachkräfte hat, ob man die geeigneten Maßnahmen findet", um diese indoktrinierten und brutalisierten Kinder umzupolen. Es sei aber auf keinen Fall so, „dass die Welt das erste Mal mit radikalisierten und schwerst traumatisierten Kindern zu tun hätte". Man müsse vor allem „sehr genau differenzieren zwischen Extremismus, insbesondere gewalttätigem Extremismus, auf der einen Seite, und zwischen ganz normalen Muslimen, die vom Terror genauso betroffen sind wie Nichtmuslime", sie habe „vollstes Vertrauen, dass die Politik weiß, was sie tut, dass die Mehrheit aller in Deutschland lebenden Muslime selbstverständlich überhaupt nichts zu tun haben mit dem Terror, selbstverständlich nichs zu tun haben mit Extremismus". Selbstverständlich! 

Wer heute immer noch darauf vertraut, dass die Politik weiß, was sie tut, der muss die letzten zwei Jahre entweder gepennt oder damit verbracht haben, sich auf einen Auftritt im heute-journal vorzubereiten. 

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Leserpost

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Dr. Michael Strauch / 29.12.2017

Sehr geehrter Herr Broder Ihnen gebührt mein Dank für Ihre immer treffsicheren und authentischen Beiträge !!! Ohne Sie hätte ich in den letzten Jahren wohl den Verstand verloren . Danke Ihr Dr. Michael Strauch

Stefan Riedel / 29.12.2017

Diese Frauen und Kinder sind tickende Zeitbomben! Da muß man schon Prof. Dr. Bessermensch beim Forschungszentrum Globaler Islam sein, um die aus den bekannten Fakten resultierenden Konsequenzen (Einreiseverbot nach D auf Lebenszeit) aus ideologischer Verblendung so verantwortungslos zu verneinen.

B.Kröger / 29.12.2017

Viele selbsternannten Forschungszentren und deren Mitwirkende können gut und gerne von den Steuergeldern leben. Je mehr zu “betreuende Klienten” da sind, desto mehr „Forschungsgelder“ fließen. Ach, die alten Römer haben es mit dem Satz „Cui bono“ wirklich auf den Punkt gebracht.

Marc Hart / 29.12.2017

Es gibt absolut keinen Grund dass diese Leute und deren Nachwuchs das Privileg der deutschen Staatsangehörigkeit genießen .Die deutsche Staatsangehörigkeit sollte diesen Leuten daher aberkannt werden. § 17, 5 bzw. § 28 StAG sieht die Möglichkeit vor:  Die Staatsangehörigkeit geht verloren durch Eintritt in die Streitkräfte oder einen vergleichbaren bewaffneten Verband eines ausländischen Staates. Fraglich ist es allerdings ob dieser Paragraph überhaupt auf den IS als nicht anerkannten Staat anwendbar ist, daher sollte der Text auf “terroristische Vereinigungen” o.ä. ausgedehnt werden.

Klaus Fellechner / 29.12.2017

Wer hat all diesen,doch eigentlich intelligenten Menschen, eine Gehirnwäsche verpasst.Ob Richter,Staatsanwälte, Psychologen,Journalisten,Politiker sowieso, alle sehen nur Gutes im Islam und deren Anhängern. Sind sie alle taub und blind,glauben Sie wirklich an “Einzelfälle” bei den vielen Verbrechen die stattfinden? Merken Sie nicht wie es die Gesellschaft zerreisst,wie wir langsam unsere Identität aufgeben,dass wir uns selber verraten,dass die Intoleranz nicht mit Toleranz besiegt werden kann? Die Integration wird ,bzw.ist gescheitert, nicht weil die Deutschen sich keine Mühe geben,nein,weil die zu Integrierenden gar nicht daran denken sich unserer Lebensweise anzupassen !Warum sollten sie auch, die Deutschen passen sich doch an.

Rainer Nicolaisen / 29.12.2017

Über alles scheint man in Deutschland das bekannte Geibel-Wort verinnerlicht zu haben…\\ Warum man nicht alle “Gefährder”, Salafisten, Wahhabiten und Ideologieverwandte in den “IS” exportiert hat, also ihr Traumland, wird mir immer rätselhaft bleiben.

B.Klingemann / 29.12.2017

Selbstverständlich… ist Deutschland gut vorbereitet auf “indoktrinierte und brutalisierte Kinder”, die Gefangene erschossen haben: Im Straßen- und Überlebenskampf zwar geübt werden sie nichtsdestoweniger unsere engagierten Sozialarbeiter/Streetworker und unsere Tafeln sehr zu schätzen wissen. Auch unsere gut ausgebauten Jugendarrest- und Haftanstalten bieten gute Resozialisierungsmöglichkeiten. Wir schaffen das!

Karin Adler / 29.12.2017

Die Maschinenbauer, Techniker und IT-ler (wobei ich die BK ausdrücklich ausschließen möchte) haben unser Land aufgebaut und die, die irgendeinen Psychokram studiert haben, oder was mit Medien machen (hier ist achgut.com eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen), werden dieses Land zugrunde richten. Jetzt will man genau zwischen den Spielarten des Extremismus unterscheiden und traut sich sogar zu, von Geburt an indoktrinierte auf den rechten Weg zu bringen. Ja, das ist Religion. Eine Religion, die es nicht schafft, zwischen Flüchtlingen und Invasoren zu differenzieren, aber das klappt sicher. Man hat ja genügend Bücher gelesen. Jeder, aber auch jeder, der in Kriegsgebieten war und mit solchen von Ideologie und Religion verblendeten zu tun hatte, könnte ihr sicher etwas dazu sagen. Aber das würde nicht in das Weltbild von Fr. Prof. passen und natürlich eine weitere Verdienstquelle der Psychologen, die sich aus dem Heer der zu uns gekommenen, traumatisierten, die es gesundzubeten gilt, versiegen lassen. Wir werden alle aufwachen. Das wird nicht schön werden.

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