Richtig ist, dass Religion Privatsache ist . Dem ist zuzustimmen. Allerdings ist Atheismus auch Privatsache und sollte ebenfalls kein Dogma sein. Wer sich , wie sie schreiben, nur zum Gebet nach Mekka verbeugt, dem Alkohol und dem Schweinefleisch entsagt oder auch den Ramadan einhält, der stört mich ebenfalls nicht. Eine Religion deren Ziel es ist alle “Ungläubigen” zu vertreiben oder zu töten mit einer Religion zu vergleichen deren Grundsatz heisst seinen Mitmenschen zu lieben wie sich selbst, ist eher ein Zeichen fuer sehr oberflächliches Wissen. Ueber dass, was im Namen von allen Religonen veruebt wurde wäre an anderer Stelle zu diskutieren. Wer die Gewaltgeneigtheit des Islams nicht thematisiert und abstreitet ist mindestens naiv. Die Attentäter von Paris z.B. verstanden sich als besonders glaubenstreue Fromme auf den Spuren Mohammeds. Vor diesem Faktum verblasst jede Frage, inwieweit sie sich zu Recht oder zu Unrecht auf diese oder jene Sure beriefen. Wer das Glockenläuten als “vermeidbaren Lärm” bezeichnet und es mit dem Ruf des Muezzins vergleicht hat nichts begriffen. Kirchenglocken rufen nonverbal zum Gottesdienst oder zum Gebet . Der Ruf des Muezzin aber ist weniger „Religionsausübung“ als Herrschaftsanspruch. Er ist das gesungene Glaubensbekenntnis der Muslime. Das Läuten der Glocken gehört zum kulturellen Erbe, genau wie Sonntage und kirchliche Festtage, Kirchenmusik und religiöse Kunst in allen Formen. Das Läuten der Glocken bedeutet fuer viele Menschen ein Gefuehl von Heimat, ein Wort was heutzutage, wenn auch völlig zu Unrecht, leider negativ besetzt ist. Der britische Historiker Niall Ferguson nennt die „vielleicht schlimmste Bedrohung des Westens“ nicht den radikalen Islamismus oder „eine andere von außen kommende Kraft, sondern unser mangelndes Verständnis für und fehlendes Vertrauen in unser eigenes kulturelles Erbe.“ : Welche geistigen Gründungsurkunden des Westens man auch zu Rate zieht, ob Voltaire, John Locke oder die Bibel: Überall ist Toleranz eine Übung in Standhaftigkeit und nicht ein gleichförmiges Desinteresse an allem. So aber hat sich der Westen in weiten Teilen in den letzten Jahren entwickelt: zur Vereinigung der Menschen, denen alles egal ist, solange niemand sie beim Lebensgenuss und dessen Verdauung stört. Toleranz aber ist ohne Haltung nicht zu haben.: Wie bunt und durchmischt der Westen heute sein mag: Er ist es, weil in griechischer und römischer Antike, im erst jüdischen, dann christlichen Monotheismus die Menschheit jenen Geschmack für die Verschiedenheit entwickelte, ohne die heute Toleranz kein flächendeckendes Phänomen sein könnte. Er wird nicht mehr sein, wo er sein Gedächtnis verwirft. Sie schreiben: ” Es mag die Nonne ihre Tracht als Ausdruck ihrer Haltung verstehen, soll sie doch damit herumlaufen, wie es ihr gefällt. Das Kopftuch haben wir dann aber ebenfalls zu akzeptieren.” Das ist ein weiterer Beweis für die Oberflächlichkeit ihres Kommentars. Die Tracht der Nonne ist Berufsbekleidung, also Uniform. Mit dem Tragen des Kopftuchs nur dann zu vergleichen wenn das Tragen der Tracht ein Gebot der christlichen Religion für alle Frauen wäre. Gott hat noch nie geholfen? Woher wissen sie das? Das ist ein Aberglaube ihrerseits! Aus welchem Grunde hat dieser einen höheren Stellenwert als andere “Aberglauben”? Es geht nicht um einen kreuzzüglerischen Wettbewerb um die bessere Religion aber es geht sehr wohl um die Anpassung an ein christlich/jüdisches Abendland die von zentraler Bedeutung ist. Wer das, am Ende sinnlose Dasein von “Lebensgenuss und dessen Verdauung vorzieht”, mag das gerne tun. Das ist seine ureigendste Freiheit. Diesen Zustand fuer alle Menschen als einzig sinnvoll dazustellen - denn das tun Sie - ist Missionierung. Dazu sage ich ” Nein danke!” PS: Ich habe Auszüge aus einem Kommentar von A.Kissler bei Focus in meinen Kommentar einfliessen lassen.
Dass hierzulande jeder, der Autor Heller miteingeschlossen, (Zitat) “jede religiöse Vorschrift, die ihm nicht gefällt, ignorieren darf”, ist eine Errungenschaft des christlich/jüdischen Abendlandes. Es ist darum durchaus gerechtfertigt, von den Ankommenden zu verlangen, sich dieser christlich/jüdischen Kultur anzupassen, wobei das Anpassen mit dem Respektieren beginnt. Sonst finden Sie sich vielleicht demnächst in der Lage, Ihrem Atheismus abschwören zu müssen, Herr Heller.
Schon zu sehen - auch hier auf der Achse wird herum geeiert und die Vorzeigemuslima bemüht. Das bereits die Integration hier geborener und aufgewachsener Muslime kaum gelingt hat der Autor anscheinend ebenfalls noch nicht realisiert.
Sie schreiben: ” Aberglaube ist Privatsache,.....”. Auch der Religionsglaube ist Privatsache. Dabei ist es nun nicht zu leugnen,daß die Islamgläubigen, ihre Religion ,in einer freiheitlich demokratischen Grundordnung,nicht so ohne weiteres “ausleben” können. Ansonsten scheinen Sie ein großer Träumer zu sein ,der sich abseits der Realität bewegt. Was haben sie denn gegen den Amtseid. Denn wo die unkontrollierte ” Zuwanderung ” hinführt,ist ja wohl mittlerweile jedem klar. Was darüber hinaus sich entwickeln wird, wissen ja selbst die so genannten Experten noch nicht. Aber die Geschichte,aus der man ja lernen kann und sollte,gibt doch genug Anlass,eher vorsichtig zu sein,als blauäugig.
Die beschworene, nicht beschwörte, Kollegin, die hier als Beispiel für eine an Naivität kaum zu übertreffende Verallgemeinerung herhalten soll, ist fast sicher Alevitin. Diese eher der Mystik zugehörige Spielart des Islam ist nicht bildungsfeindlich wie große Teile des Mainstreamislam, der jedes unverdächtige Wissen exklusiv im Koran verortet. Gelehrsamkeit ist dort meist gleichbedeutend mit Korangelehrsamkeit. Deshalb ist es leider auch so, dass Aleviten in der islamischen Welt als Kuffar gelten. Wenn man also jemand beeindruckend findet, wie zB ich die Journalistin Güner Balci, die ebenfalls Alevitin ist, dann heißt das für die Integrationsfähikeit und -willigkeit von sunnitisch oder schiitisch geprägten Muslimen zunächst einmal gar nichts. Genauso wie Adolf Hitler und Mutter Theresa wenig gemeinsam haben, außer dass die eine ihren katholischen Glauben ernstgenommen hat, der andere nicht. Wahrscheinlich wähnt der Autor voller atheistischer Glückseligkeit zusammen mit dem ebenfalls seligen John Lennon und dem noch nicht ganz seligen Richard Dawkins, dass weniger Religion mehr Glück und Frieden bedeutet. So wie Mao Tse Tung, Pol Pot und Stalin das dachten. Komischer Weise genießen die modernen atheistischen Menschheitsparadiese wie Nord Korea, China oder Myanmar nur eine sehr begrenzte Attraktivität. Das Glück will dort einfach nicht massenhaft ausbrechen. Auch hört man in Zeiten des IS vermehrt von der Glückseligkeit, die uns die Aufklärung gebracht hat. Vergessen wird dabei meistens, dass der IS die Aufklärung bezüglich der Enthauptungen längst nicht eingeholt hat. Wahrscheinlich verhindert das Traditionsbewusstsein die Verwendung von Enthauptungsmachinen. Fazit: Ich verlasse mich bei der Problemanalyse lieber auf Leute, die wissen, wovon sie sprechen wie einen Hamed Abdel Samad als den Schreiber dieses Artikels, dem ein Einzelfall genügt, um seine intellektuell genügsame Sicht auf das Problem islamische Einwanderung zu publizieren
‘Denn man setzt “Islam” mit “Schaden” gleich.’ Dieser Zusammenhang ist durchaus berechtigt. Mir ist keine Evidenz bekannt für den Fall, das Islam keinen Schaden verursacht. Je nach unterschiedlichen Graden der Durchdringung des Islam sind die Schäden auch größer und kleiner. Wir bewegen uns auf einer Skala von Saudi-Arabien bis Indonesien oder vielleicht Türkei. Den einzigen Zusammenhang, dem ich ebenfalls entschieden widersprechen würde, wäre “Muslim = Schaden” und das. Das wäre ja gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, und das ist wie jeder weiß nur für ‘die Nazis’ legitim. Im größeren Zusammenhang sind 8-10 Millionen Menschen, die aus den Sozialkassen leben, durchaus ein Schaden, oder? Außerdem ist der jugendliche Männerüberhang durchaus zum Nachteil für die innere Sicherheit, nicht wahr? Vom sexuellen Aspekt möchte ich gar nicht erst sprechen. GM
Welch ein kulturrelativistischer Unsinn, für dessen Glaubwürdigkeit dann auch noch die bescheidenste aller Kompetenzformeln herangezerrt wird: “Ich weiß da eine Muslimin…”. Das kennen wir von den Israel"kritikern”, die auch alle einen Juden kennen, der Israel ganz schlimm findet. Und wie alle Guten Ideologieblind für die Realität. Zitat: “Wer aus Kriegsgebieten zu uns kommt, in denen sich verschiedene Kulte aus spiritueller Uneinigkeit die Köpfe einschlagen, für den ist heidnischer Hedonismus eine Wohltat” Was momentan bereits hundertfach bundesweit tatkräftig in den Flüchtlingsunterkünften demonstriert wird. Aber um das wahrzunehmen, muss man nicht nur wahrnehmen können, sondern auch wollen.
Ich empfehle dem Autor die Predigten des Pfarrers Tscharntke. Vielleicht erkennt er schlussendlich, dass erst der von ihm propagierte Abfall vom Glauben, die Gottlosigkeit und spirituelle Leere uns in die Lage gebracht haben, in der wir uns befinden.
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