Gerade im französischen Nachrichtensender gesehen und gehört (im Zusammenhang dass wegen der Hitzewelle ein AKW abgeschaltet werden wird) : der Strom kann nicht gespeichert werden und muss auf Nachfrage produziert werden. Gut dass die meisten Grünen kein Französisch können. Interssant war vor allem die Bemerkung dass die Leistung eines AKW in 30 Minuten um 80 %variiert werden kann, also am flexibelsten steuerbar je nach Nachfrage oder Überschuss aus Deutschland! Wenn jedoch einmal komplett abgestellt dauert die Wiederaufnahme einige Tage..
Hallo Herr Stobbe, die Aussage, dass das Stromnetz in Deutschland von vier Netzbetreibern bereitgestellt wird, die alle Stromnetzinfrastruktur zur Verfügung stellen ist nicht korrekt. Dies gilt nur für die Höchstspannungsebene, d. h. die 380-/220-kV-Netzebene auch als Transportebene bezeichnet. Diese vier Netzbetreiber werden als Transport System Operator (TSO) bezeichnet. Die Verteilnetzebene ab 110 kV abwärts wird in Deutschland von vielen hundert regionalen und kommunalen Netzbetreibern gestellt, welche als Distribution System Operator (DSO) bezeichnet werden. Ihre des Öfteren geäußerte Vermutung, dass die Politik direkten Einfluss auf die inländische Erzeugung von konventionellem Strom nimmt, entspricht nicht den Tatsachen. Betreiber von Kraftwerken bieten Ihre Erzeugungskapazität am Markt an (OTC oder Börse). Wenn die erzielbaren Preise auskömmlich sind wird geliefert bzw. Kraftwerksleistung in Betrieb genommen, wenn nicht, dann bleibt das Kraftwerk aus. Dass der konventionelle Strom an den “auffälligen” Tagen aus dem Ausland kam, lag daran, dass die ausländischen Kraftwerksbetreiber günstiger “erzeugen” konnten (z.B. überschüssige Wasserkraft aus Österreich oder freie Kernenergiekapazitäten in F oder CZ). Indirekt ist die Politik bzw. die daraus resultierende Gesetzeslage natürlich verantwortlich für diese Situation, da u. a. durch den EEG-Einspeisevorrang die Preise am (verbliebenen) Markt, gerade an “Wind- und Sonnentagen”, massiv nach unten gedrückt werden . Machen Sie weiter und nehmen Sie Hinweise aus der Fachwelt im Sinne eines KVP auf. Wir wollen uns auf dieser Ebene doch qualitativ von dem notorischen Schwachsinn der Weltenretter abgrenzen.
Wenn ein Metzger nicht genügend Rindfleisch auf Lager hat um die nachgefragte Menge von Rinderhack herzustellen und deshalb Esel-, Pferde- und Schweinefleisch daruntermischt ist er ein Betrüger. Er bekommt einen Heidenärger mit den Behörden und die Kunden kommen nicht wieder. Da helfen auch keine Zertifikate die den Gaul zum Ochsen machen. Wenn ein Versorgungsunternehmen den gutgläubigen Kunden vorgaukelt, es handele sich um 100% Ökostrom, dann sind alle zufrieden. Eigentlich müssten die Smartmeter der “grünen” Kunden so programmiert werden, dass sie bei zuwenig regenerativ erzeugter Elektrizität den Verbrauch dieser Kunden drosseln - im Zweifel auf 0 kw. Mal sehen, was Annalena sagt, wenn aus der Steckdose kein Strom mehr kommt.
Hallo Herr Stobbe. Herzlichen Dank. Aber gerade darauf wollte ich hinaus. Es ist und bleibt eben ein Strom-Mix, denn Zertifikate hin oder her, die Menge der im Moment der Stromlieferung zur Verfügung stehenden Wind- und Solarenergie ist und bleibt nun einmal witterungsabhängig. Da man Strom weder in Säcke füllen und in den Keller stellen noch Wind und Sonne hoch oder runter regeln kann wie z.B. ein konventionelles Kraftwerk, bleibt also der Anteil Ökostrom am zur Verfügung gestellten Strom-Mix, im Moment der Lieferung, stets in gewisser Weise unvorhersehbar. Demzufolge ist es für mich mehr als fraglich, wie jemand seriös behaupten können will, er betreibe seine Anlagen (am öffentlichen Stromnetz) stets mit 100% Ökostrom.
Ich danke auch für die wöchentliche Strom-Vorlesung. Was ich noch nicht verstanden habe ist, dass , wenn Deutschland zuviel Strom erzeugt es genau dann europAische Nachbarn gibt, die den Strom gebrauchen können.
Sehr geehrter Her Stobbe, die “kombinierte Dunkel- und Sonnenflaute” der letzten 3 Tage der 28. Woche ist sicherlich ein Schreibfehler, ganz ohne Freud und Staatsräson. Aber finden Sie denn nicht auch, dass es eigentlich aus den wunderschönen Grafiken auf Agora hervorgeht, dass z.B. in den letzten 8 Wochen jeden Tag ein schöner gelber optimistischer Sonnenstromhügel zu sehen ist, der geradezu wie ein Wunder jeden sonnigen Tag die Nachfragespitze auszufüllen bemüht ist. Wären die Hügel nun etwas größer, würde es jeden Tag für das letzte Nachgefragte Watt reichen. Jetzt sagen Sie nicht, das wär kein Wunder, wenn die Sonne scheint. An den wolkigen Tagen sind die Hügel eben etwas flacher. Dass agora-energiewende von schlauen Leuten gemacht wird, ergibt sich schon aus der Motivation, so eine informative Seite zu machen. So etwas müsste es auch für volkswirtschaftliche Größen geben. Ich hatte mich dort mal erkundigt, ob man wüsste, wodurch immer mittags die Nachfragespitze erzeugt wird. Die salomonische Antwort: “Das sind die Geräte, die um diese Zeit eben eingeschaltet sind.” Mir was das zu wenig, ehrlich, ich wollte es nicht zu genau wissen, aber ich dachte, bei dem Gejammer der Industrie über die Strompreise können doch unmöglich die Gastwirte und sonstigen Hausfrauen in ihren Küchen die Nachfrage so hochtreiben. Und noch etwas zu Stromsee oder “importiert und sofort wieder exportiert”: Ich denke, es ist viel einfacher. Wenn ich Energie in ein Netz einspeisen möchte, muss ich bei ausreichender Impedanz eine höhere Spannung anbieten, nur so fließt Strom von einer Quelle ins Netz. Das lässt sich mit dem Bild vom See besser illustrieren. Will ich Energie aus dem Netz entnehmen, brauche ich nur einen Abfluss mit genügend niedriger Impedanz und gewöhnlich ohne Eigenpotential anzubieten. Ich vermute, die Ströme fließen frei im Netz über die Grenzen zu den Stellen, wo gerade Abfluss ist, und viel später erst wird nachgeschaut und gerechnet, was Export oder Import war.
@ Detlef Fiedler: In 2018 betrug der Anteil des Stroms durch erneuerbare Energieträger 40% an der Gesamtstromerzeugung netto, d. h. ohne Industrie. Ein Stromhandelsunternehmen ist an Stromerzeugern beteiligt, die - nur zum Beispiel - 1% der 40%, also 4% dieses Strom erzeugen. Über diese Menge Strom bekommt das Unternehmen Zertifikate. Und genau diese Menge darf das Unternehmen als 100% Ökostrom verkaufen, verteilt an die Kunden, die dafür halt etwas mehr bezahlen wollen. Der Ökostrom kommt zwar nie zu 100% aus der Steckdose des Ökostromkunden. Da wird immer nur der Strom-Mix mit den auf das Jahr gesehen durchschnittlich 40% Ökostrom geliefert. Wenn Flaute ist halt weniger als 40%, bei starkem Wind dann eben auch mal 70%. Im Durchschnitt 40%. Dafür bekommen Stromkunden, die keinen Ökostrom gekauft haben, eben auch den Durchschnittsanteil Ökostrom. Der Ökostromkunde zahlt mehr, damit die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern weiter ausgebaut werden kann. Was auch noch geschieht: In 2019 sieht es so aus, als würde erheblich mehr als 40% Ökostrom erzeugt werden. Nach dem ersten Halbjahr waren es bereits 47%. Wie das mit den Zertifikaten geht: Einfach das Video im Artikel anschauen.
Danke für Ihr Engagement Herr Stobbe. Es ist wichtig die sekundengenaue Balance im Wechselstromnetz zu veranschaulichen, um es von der technischen Seite zu verstehen. Wenn man - Netzfrequenzmessung.de - eingibt kann man das sogar in live beobachten, dabei wird der technische Zusammenhang visualisiert. Was den Handel mit Wechselstrom bei Lieferterminen zu Stromverbrauchern betrifft kommen verschiedene Stromanbieter in Betracht. Die mit den Kartell-Privilegien wie, 20 Jahre zu festen Vergütungen mit Vorrang bei der Netzeinspeisung, begünstigten Stromerzeuger sind in den Grafiken der NGO agora zu beobachten. Dort wird auch als wichtiges Anliegen dieser NGO, eine fiktive CO2 Kurve dargestellt, weil die Dekarbonisierung der Stromerzeugung, Ziel dieser politisch sehr engagierten NGO ist, wie sich unschwer aus der Zusammensetzung des Rates dieser NGO ersehen lässt. Da sämtlicher Luftsauerstoff durch die Photosynthese entsteht, die in einem Naturkreislauf CO2 immer wieder in seine Bestandteile zerlegt, ist es offensichtlich ein organisierter Betrug, CO2 als ein Klima-Gift zu hinterlistiger Propaganda-Politik zu missbrauchen.
“Über so genannte Strom-Bilanzkreise sorgen die beteiligten Energieunternehmen für den Ausgleich der Energieflüsse.” Meiner Meinung nach völliger Schwachsinn! Die Strom-Bilanz würde ich gerne mal sehen. Insbesondere dann, wenn mehr Menschen Öko-Strom haben wollen würden, als die Natur liefern kann. Wenn alle Menschen 100% Öko haben wollten, dürfte ja kein KKW mehr laufen! Diese Strombilanz sieht vermutlich so ähnlich aus, wie der Target2 Saldo der Bundesbank.
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