Grundsätzlich ist es ja zu begrüßen, wenn Politiker eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen können. Denn abgebrochene Studenten mit 0 Jahren Berufserfahrung außerhalb der Politik tummeln sich bekanntlich viel zu viele in den Spitzen der Parteien. Allerdings weiß ich nicht, was schlimmer ist, ungebildete Dilettanten, die ihr ideologisches Sendungsbewusstsein als Maß aller Dinge betrachten oder „promovierte Fachidioten“, die für sich beanspruchen, die geistige Lufthoheit über alle möglichen Fachgebiete zu besitzen, nur weil sie sich irgendwann in ihrer Ausbildung mal schwerpunktmäßig mit einem bestimmten Thema beschäftigt haben.
Falsche Frage! Wozu brauchen wir Bürger eine Franziska Giffey? wäre die richtigere!
Natürlich braucht sie keinen Doktortitel. Schon gar nicht, wenn Ressorts nicht nach Qualifikation, sondern als “Belohnung” verteilt werden, wie es bei uns üblich ist. Hat der Betreffende keine Ahnung, macht das nichts, hauptsache, der Posten hat ein Gesicht zur Repräsentation, für die eigentliche Arbeit nimmt man sich Beraterfirmen, die der Steuerzahler zusätzlich zum “Gesicht” auch noch bezahlen darf. Eigentlich wären das die richtigen Jobs für unsere vielen Arbeitslosen, vor allem jene unter ihnen, die tatsächlich nichts können. Leider gehen diese Posten aber alle unter der Hand weg und man muss sich jahrelang hochgedient haben (sprich: Irgendwem hinten rein gekrochen sein und nach dem Mund geredet haben). Nein, der fehlende Doktortitel ist nicht das Problem. Das Problem ist der Mangel an glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit, den ein Betrug mit sich bringt. Nicht, dass ich irgendeinen von denen noch dafür halte… aber solche Meldungen bestätigen die Meinung, die ich seit Jahren über die politische Kaste habe.
Die Aberkennung der Titel ist die eine Seite. Aber welche Sanktionen haben die Betreuer und Gutachter zu erwarten, die solche minderwertigen Arbeiten haben durchgehen lassen? Werden den Unis und Hochschulen, die diesen Schund verkauft haben, die Mittel gestrichen? Ich denke, dort ist in erster Linie anzusetzen.
Friedrich der Große hatte mal gesagt: „Eine Regierung muss sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, dass jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, dass er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muss.“ Vielleicht sollte mal irgend wann ein Politiker eine Doktorarbeit darüber nachweisen über das Thema: Wie kann es sein das ein Staat der jedes Jahr neue Steuerrekordeinnahmen hat immer noch weitere Steuern erfindet? Da kann der Doktorand sogar von mir aus kopieren soviel er will. Hauptsache das Ergebnis spiegelt die blanke Wahrheit wieder.
Eine Promotion oder Habilitation bringt die Welt nur in seltenen Fällen weiter und weist ihren Träger dann als brillianten Wissenschaftler aus („Experte“ ist doch heutzutage ohnehin ein Schimpfwort). Es zeigt vielmehr, dass jemand die Regeln des wissenschaftlichen Betriebes durchschaut hat und ein durchaus bürokratisches und mühevolles Verfahren durchgestanden hat. Sie ist im Regelfall der Beweis von Zähigkeit und Lauterkeit. Daher geht die Bescheisserei der Politiker und Politeusen eben nicht.
Nun hat es also auch die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (also die Ministerin für alle, mit Ausnahme von Single-Männern mittleren Alters) erwischt. Es ist erstaunlich - nein, ist es überhaupt nicht! - dass sich dieses “mehr Schein als Sein” durch alle etablierten Parteien zieht. Das Parteiensystem spült Blender, Rosstäuscher und Luftnummern nach oben, die man besser von jedem politischen Amt fernhalten sollte. Nur die Grünen sind mal wieder moralisch überlegen. Ohne irgendeine abgeschlossene Ausbildung gibt’s halt auch keine gefakten Titel. Lediglich Taxifahrer Fischer hat es zum doppelten Ehrendoktor geschafft, ganz offiziell. Ob die Israelis wussten, was sie da getan haben?
” Titel geben den Menschen keinen Glanz, sondern die Menschen den Titeln.” ( Niccoló Machiavelli )
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