Kolja Zydatiss / 21.10.2022 / 10:00 / Foto: Olaf Kosinsky / 74 / Seite ausdrucken

Ausgestoßene der Woche: Julia ist vom Skript abgewichen!

Die CDU-Bundesschatzministerin Julia Klöckner hat es gewagt, einen Beitrag von Tichys Einblick bei Twitter zu teilen. Und auch noch dazu zu stehen. Eine unverzeihliche Abweichung vom gängigen Skript – aber lesen Sie selbst.

Wir leben in einer Zeit, in der für viele Bereiche eine Art ungeschriebenes Skript zu gelten scheint. Dieses Skript zu lernen, ist schwierig, es ist ja ungeschrieben. Und so sind Fettnäpfchen und Kollisionen mit den Leitplanken des noch Sagbaren programmiert. Nehmen wir zum Beispiel Julia Klöckner (CDU), bis Dezember 2021 Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Merkel IV. Die bekannte Politikerin, Mitglied einer (nominell) konservativen Partei, hat am Montag etwas Unerhörtes getan und auf Twitter auf einen Beitrag des selbstdefiniert „liberal-konservativen Meinungsmagazins“ Tichys Einblick hingewiesen.

Das geht gar nicht, finden verschiedene mehr oder weniger prominente Twitter-Nutzer. Jonas Schaible, Redakteur im Spiegel-Hauptstadtbüro, schreibt etwa:

„Eine ehemalige Bundesministerin, langjährige CDU-Vize und heutige CDU-Schatzmeisterin teilt einen Text von Tichy's [sic] Einblick nicht nur einmal, sondern direkt mit Nachdruck zweimal.“

Das soll selbstverständlich skandalös klingen, ist es aber für Julia Klöckner nicht, die etwas unbeholfen defensiv antwortet:

„Lieber Herr Schaible, der Autor gilt doch als recht unverdächtig: ehemaliger Pressesprecher der @GrueneLtRLP, Pressesprecher des @DGBRLP und Korrespondent der @fr. Oder gilt für Sie Kollektivhaftung? Wo liegt er inhaltlich mit seinem Artikel Ihrer Meinung nach falsch?“

Darauf Schaible: „Die Frage ist, erstens: Berichtet ein Medium regelmäßig so, dass man annehmen kann, es geht wirklich um unabhängige und verlässliche Information statt um Agitprop? Zweitens: Welche Positionen verbreitet ein Medium so? Ihre Antworten würden mich interessieren.“ An dieser Stelle endet der Austausch.

„Da tun sich ja Abgründe auf“

Zur selben Causa twittert der Politologe Andreas Püttmann:

„Verblichene Lorbeeren einstiger CDU-Abgrenzung nach rechts, wenn die Bundesschatzmeisterin und wirtschaftspolitische Sprecherin der @cducsubt-Bundestagsfraktion das Tichy-Blättchen durch Zitation aufwertet, während Merz 2018 noch nicht mit Tichy auf eine Bühne wollte. #Rechtsruck“

Die Journalistin und Sachbuchautorin Annika Brockschmidt meint: „Hui, Tichys Einblick verteidigen. Da tun sich ja Abgründe auf.“ Und der Umweltwissenschaftler Stefan Holzheu schreibt: „#Bild und #Welt sind schon schlimm genug. Aber ich finde es höchst bedenklich, dass viele in der Union inzwischen kaum noch Berührungsängste mit rechtspopulistischen Medien zeigen. Wollen wir wirklich Zustände wie in den USA?“

Der von Klöckner geteilte Online-Artikel war: „Malu Dreyer sorgte sich in der Flut um den Auftritt des Kandidaten Scholz“, Teasertext: „Malu Dreyer (SPD) hat geschlafen: Während der Ahr-Flut, im Wiederaufbau, in der Aufklärung des Regierungsversagens. Nur einmal war sie hellwach: als sie ihren Kanzlerkandidaten Olaf Scholz an der Ahr in Szene setzte.“ So etwas zu teilen, wenn es von Tichy kommt? Für Linkstwitter ein größerer Grund zur Empörung als das Thema des Artikels selbst: Das schwere Versagen von Landeschefin Malu Dreyer bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021, die mindestens 141 Einwohner von Rheinland-Pfalz das Leben kostete.

Der ehemaligen Landwirtschaftsministerin empfehle ich, in Zukunft nur noch komplett Unverfängliches zu posten. Etwa Beiträge von Iceland Monitor und Iceland Review, zwei Online-Portale, die auf Englisch über das ziemlich ereignislose Leben auf Island berichten. Eine beispielhafte Auswahl, zusammengetragen im August 2020, als ich einmal intensiver als sonst über Auswanderung nachdachte:

How Will Iceland React to Increasing Influx of Tourists? (Wie wird Island auf den steigenden Anstrom von Touristen reagieren?)
Do Hot Tubs Explain Our Happiness? (Erklären heiße Quellen unser Glück?)
Illustrators Open a New Kind of Puffin Shop in East Iceland (Grafiker eröffnen neuartige Papageientaucher-Handlung)
Untapped Potential in Vegetable Farming in Iceland (Ungenutztes Potenzial für den Gemüseanbau in Island)
Iceland Had Third-Highest Spending on Culture in Europe (Island hat die dritthöchsten Kulturausgaben Europas)
Twenty year old cat Tófa knows she's the boss (Die zwanzigjährige Katze Tófa weiß, dass sie das Sagen hat)

Person bei ihrem Arbeit- oder Auftraggeber anschwärzen

Ebenfalls vom ungeschriebenen Skript abgewichen ist Jan A. Karon. Die interessanten Beiträge des jungen Journalisten und Sohns polnischer Einwanderer nach Deutschland lassen sich als dezidiert un-woke beschreiben (siehe zum Beispiel hier). Diese Woche hat Karon Linkstwitter gegen sich aufgebracht, indem er einen langen Thread über den tödlichen Messerangriff eines Somaliers am Dienstag in Ludwigshafen postete.

Der Thread begann mit den Worten „Somalia ist ein Shithole-Country mit Steinzeit-Kultur.“ (diesen Teil hat Twitter inzwischen als Verstoß gegen seine Regeln gelöscht) und endete mit: „Und wenn Berufsempörte mir jetzt sagen wollen, ich sei rechts, rassistisch oder fremdenfeindlich, weil ich keine Lust habe, das auszuschweigen, ist mir das egal. Inzwischen passieren diese Einzelfälle jeden Tag, quer durchs Bundesgebiet.“

Weil auch in der Mitte ein von der Twitter-Zensur gerissenes Loch klafft (den Zensoren gefiel wohl die Formulierung „überfremdetes und islamisiertes Viertel“ nicht), ist der Rant von Karon auf Twitter recht schwer zu lesen. Mehrere meiner Freunde haben auf Facebook die vollständige, unzensierte Version mit Screenshots dokumentiert. Vielleicht haben auch Sie solche Freunde.

Nun, sich auf Twitter über die Posts von jemand anderem zu empören, ist eine Sache. Etwas anderes ist es, die Person, deren Äußerungen einem nicht passen, bei ihrem Arbeit- oder Auftraggeber anzuschwärzen, so wie es die Autorin und antirassistische Aktivistin Jasmina Kuhnke im Falle Karons getan hat. Am Dienstag schrieb Kuhnke auf Twitter: „Hallo @ARD_Presse und @rbb24 wisst ihr was euer (freier?) Mitarbeiter hier auf @TwitterDE von sich gibt? Greift hier nicht sogar Strafgesetzbuch (StGB) § 130 Volksverhetzung? Eine Stellungnahme eurerseits wäre hier angebracht!“

Der denunziatorische Tweet bezieht sich auf die Tatsache, dass Jan A. Karon beim öffentlich-rechtlichen rbb Co-Host der investigativen Reportage-Reihe „Schattenwelten Berlin“ ist. Kuhnkes Strategie, Karon beruflich zu schaden, scheint tatsächlich erfolgreich zu sein. Am nächsten Tag reagierte der offizielle Account @presse_rbb auf sie wie folgt: „Wir verstehen und teilen die Kritik an den Äußerungen und sind mit der Produktionsfirma im Gespräch über mögliche Konsequenzen. Wir als rbb verurteilen jegliche Form von Rassismus.“

„Querdenker-Richter“

Eine weitere Person, die jüngst vom korrekten Skript abgewichen ist, ist der Vorsitzende Richter des Truppendienstgerichts Süd, der mit einem aktuellen Beschluss einen Bundeswehr-Soldaten in Schutz genommen hat, der sich nicht, wie vom Dienstherren angeordnet, gegen Covid-19 impfen lassen will. Wegen dieser Einzelrichterentscheidung muss sich der namentlich nicht genannte Jurist nun vom reichweitenstarken Legal Tribune Online als „Querdenker-Richter“ beziehungsweise als jemand, dessen Gedankengut an das von Querdenkern erinnert, beschimpfen lassen. Mehr zum Thema erfahren Sie im Achgut.com-Artikel von Matthias Guericke „Corona: Blindgänger-Kampagne gegen Truppengericht.“

Ein Stich ins woke Wespennest

Das ungeschriebene Drehbuch wohl auch nicht verstanden hat Danielle Smith, Premierministerin der kanadischen Provinz Alberta. Die Politikerin, nominell Mitglied der United Conservative Party, obwohl man ihre Politik eher als libertär, denn als konservativ bezeichnen sollte, hat die Corona-Ungeimpften kürzlich als „die am meisten diskriminierte Gruppe“ bezeichnet, die ihr in ihrem Leben begegnet ist. Ein Stich ins woke Wespennest. Verschiedene Menschenrechts-, LGBT-, indigene und jüdische Organisationen sowie die sozialdemokratische Opposition haben die Äußerungen der Premierministerin scharf verurteilt.

Ungewöhnlich für einen solchen Shitstorm: Die Politikerin bleibt standhaft und weigert sich, sich für ihre Worte zu entschuldigen. In einer am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Erklärung führt sie aus:

„Ich wollte damit auf die Misshandlung von Menschen hinweisen, die sich nicht impfen lassen wollten und dafür bestraft wurden, indem sie nicht arbeiten, reisen oder in einigen Fällen ihre Angehörigen nicht sehen konnten. Ich möchte klarstellen, dass es nicht meine Absicht war, die Diskriminierung von Minderheiten und anderen verfolgten Gruppen hier in Kanada und in der ganzen Welt in irgendeiner Weise zu bagatellisieren oder falsche Gleichsetzungen mit der schrecklichen historischen Diskriminierung und Verfolgung herzustellen, der so viele Minderheitengruppen in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten ausgesetzt waren.“ (Quelle: Edmonton Journal)

Teilen von „pornografischen“ Fotos

Abschließend noch ein paar weitere irrsinnige Entwicklungen aus der englischsprachigen Welt:

Auf Twitter wurde letzte Woche der Account von Maya Forstater gesperrt. Die angesehene britische Ökonomin war von 2019 bis 2022 Klägerin in einer Reihe von Gerichtsverfahren gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber, die Denkfabrik Center for Global Development Europe. Der Fall ging durch die Instanzen und sorgte weltweit für Schlagzeilen. Im Juli diesen Jahres entschied schließlich ein Arbeitsgericht in letzter Instanz, dass es unrechtmäßig war, Forstater wegen ihrer öffentlich geäußerten Kritik an den Behauptungen von Transgender-Aktivisten zu entlassen, da solche Äußerungen zum demokratischen Meinungsspektrum dazugehörten.

Mit der aktuellen Sperre bestraft Twitter Forstater für das Teilen von „pornografischen“ Fotos, die einen ehemaligen Mitarbeiter der Transgender-Lobby-Organisation Mermaids namens Darren Mew unter anderem dabei zeigen, wie er in Schulmädchenuniform mit gespreizten Beinen auf einem Bett posiert. Mew hatte die Bilder 2021 selbst auf Instagram veröffentlicht. Forstater gehört zu einer wachsenden Zahl von Kritikern, die die Stiftung Mermaids wegen solcher und schlimmerer Eskapaden ihres Personals für ungeeignet halten, Kinder und Jugendliche beim Thema Transgender zu beraten. (Quelle: Spiked)

Alles wegen angeblich „bösartiger“ Äußerungen

Die katholische Kommentatorin Caroline Farrow behauptet indessen, von der Polizei in ihrer Heimatgrafschaft Surrey festgenommen und zwei Stunden lang verhört worden zu sein. Die Beamten hätten außerdem das Haus ihrer Familie durchsucht und zwecks Beweissicherung verschiedene elektronische Geräte beschlagnahmt. Das alles wegen angeblich „bösartiger“ Äußerungen, die sie in den sozialen Medien über Trans-Personen gemacht habe. Die Daily Mail, die Anfang Oktober als erstes Medium über die Story berichtete, gibt an, Videoaufnahmen von dem Hausbesuch der Polizeibeamten eingesehen zu haben, die Farrows Ehemann Robin mit einer Handykamera gemacht habe. Die konservative Boulevardzeitung belegt das glaubhaft mit einschlägigen Standbildern. Die Ermittlungen dauern laut Daily Mail an.

Rauswurf wegen Lehrveranstaltungen, die zu schwer seien

Last but not least: In den USA hat die renommierte New York University (NYU) den Seniorprofessor für organische Chemie Dr. Maitland Jones Jr. entlassen. Der Wissenschaftler gilt als Koryphäe auf seinem Gebiet. Er ist Autor des 1.300-seitigen Standardwerkes „Organic Chemistry“ und machte 43-Jahre lang Karriere an der noch renommierteren Princeton University. Nach seiner Emeritierung dort im Jahr 2007 wechselte er an die NYU, um dort mit einem im Jahresrhythmus verlängerten Vertrag zu lehren – wohl aus idealistischen Gründen, das Geld wird er vermutlich nicht brauchen.

Jetzt ist er, pünktlich zum Start des neuen Semesters, rausgeflogen, und zwar weil 82 von seinen 350 Studenten eine Petition unterzeichnet hatten, in der sie dem Chemiker vorwarfen, seine Lehrveranstaltungen seien zu schwer. Besonders bizarr: Die Entlassung durch die Unileitung erfolgt entgegen der Empfehlung des betreffenden Fachbereichs, und die Studenten hatten Jones‘ Entlassung in ihrer Petition noch nicht einmal ausdrücklich gefordert! Laut dem Magazin Spectator, das in einem Online-Artikel über den Fall berichtet, verlangt die NYU mehr als 300.000 Dollar an Studiengebühren für einen Bachelor-Abschluss. „Der Kunde ist König“, das ist ein Leitsatz, den man auch im Englischen kennt und ehrt.

Und damit endet der wöchentliche Überblick des Cancelns, Empörens, Strafens, Umerziehens, Ausstoßens, Zensierens, Entlassens, Einschüchterns, Moralisierens, Politisierens, Umwälzens und Kulturkämpfens. Bis nächste Woche!

 

Mehr vom Autor dieser wöchentlichen Kolumne Kolja Zydatiss zum Thema Meinungsfreiheit und Debattenkultur lesen Sie im Buch „Cancel Culture: Demokratie in Gefahr“ (Solibro Verlag, März 2021). Bestellbar hier. Ein Archiv der Cancel Culture in Deutschland mit Personenregister finden Sie unter www.cancelculture.de.

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Leserpost

netiquette:

J. Brandenburg / 21.10.2022

Ausserdem hat die Ex-Weinkönigin es gewagt sich gegen die Werbung der Bundesregierung - Kinder sollten doch Pubertätsblocker nehmen, wenn sie sich über ihr Wunschgeschlecht noch nicht klar wären, und sich gerne die Geschlechtsteile entfernen lassen (um als unfruchtbare Eunuchen ihr Leben zu gestalten) - auszusprechen! Die ist nach Margot Faesers Agenda also wohl fällig! Gab es schon Hausdurchsuchungen und eine Gefährderansprache bei Frau Klöckner? Ich schäme mich dafür was aus dem Jahrhunderte langen Emanzipationskampf der deutschen Frauen geworden ist: Nun sitzen sie an den Schalthebeln der Macht und führen sich zum großen Teil wie irre Sektierer auf Crack auf, die jeglichen Kontakt zur Realität verloren haben! Louise Otto, Anita Augspurg, Elisabeth Selbert…würden sich im Grabe umdrehen!

W. Renner / 21.10.2022

Der Kindergartenschreiberling von der salonsozialistischen Elbkloake, einstmals Spiegel genannt, ist ja mehr als peinlich.

Sam Lowry / 21.10.2022

@Sabine Schönfeld: Ich scrolle direkt zu den Leserbriefen… DIE sind das Salz in der Suppe. Meine sicher nicht… MFG

Arne Ausländer / 21.10.2022

Zum Canceln in Canada empfehle ich dringend, der Untersuchungskommission zur Verhängung des Notstands durch Trudeau im Februar, während der Trucker-Proteste, Aufmerksamkeit zu widmen. Denn dort, auch in begleitenden Interviews, kommt zur Sprache, wie weit die damals verhängten Maßnahmen gingen. Z.B. wurden Betroffenen sämtliche Versicherungspolicen gekündigt, Lebensversicherung und alles. Das ist deshalb auch hier wichtig, weil es sich zweifellos um einen Testlauf handelte. Ich schreibe das nicht, damit sich Angst verbreitet, sondern damit man heute schon mit dem Nachdenken beginnen kann, wie man reagiert, wenn dergleichen vielleicht auch hier mal durchgezogen wird. Die Ereignisse der letzten drei Jahre nötigen doch dazu, auch das Schlimmste, das eigentlich kaum Vorstellbare mit in die Kalkulation einzubeziehen. Wie man beim Anfang von “Corona” gesehen hat, setzen die Akteure ja massiv auf die Schockeffekte, damals leider recht erfolgreich. Verfällt man aber nicht in den Panikmodus, dann findet sich für fast jedes Problem eine Lösung, kann man auf fast jede Attacke angemessen reagieren - und den Schaden minimieren. Trudeau & Co. gehören zu den treuesten Gefolgsleuten des derzeitigen weltweiten Umsturzversuchs.

Wilfried Düring / 21.10.2022

Zu ‘Haltung’ und ‘Stil’ der Julia Klöckner. Genossin Klöckner gehört zu den niederträchtigsten und abgefeimsten Opportunisten, die die CDU je hervorgebracht hat. SIE VERDIENT KEIN MITLEID!!! Genossin Klöckner ist die Personifizierung des NIedergangs der einst so stolzen und verdienstvollen CDU in Rheinland-Pfalz (Kohl, Bernhard Vogel). 2019 leistete sie sich unter dem Motto : ‘Keine Zusammenarbeit zwischen AfD und CDU - niemals!’ folgendes Ganovenstück: 2019 wählten 950 Einwohner im pfälzischen Dorf Frankenthal einen Gemeinderat. Ergebnis: 10 Sitze Freie-Wähler-Liste. 1 Sitz CDU, 1 Sitz AfD. Bei den CDU- und AfD- Mandataren handelte es sich um Frau und Herrn Schirdewan - ein Ehepaar. Beide Ehepartner entschieden sich aus ‘Sachzwängen’ (Franktionsgelder, Ausschüsse, Redezeit) zur Bildung einer gemeinsamen (Minderheits-) Fraktion im Gemeinderat. Klöckner schrie ‘Verrat’ und sorgte persönlich dafür, daß Frau Schirdewan die CDU verlassen mußte. Zunächst - die Position ‘Keine Zusammenarbeit zwischen AfD und CDU’ ist prinzipiell natürlich völlig legitim, auch wenn ich sie persönlich nicht teile; zumindestens nicht in dieser ‘Alternativlosigkeit’. Zusammenarbeit muß ‘von unten’ wachsen - oder sie wird nicht sein! Aber man kann eben auch legitime Dinge durch kleinkarierte Übertreibung diskreditieren. Wir leben in einem Land, in welchem vor 85 bzw. 60 Jahren ‘gute Genossen’ von der jeweiligen Staatspartei aufgefordert wurden, sich von ihrem Ehepartner scheiden zu lassen; wenn diese politisch, rassisch, religiös, künstlerisch, familiär usw. ‘untragbar’ geworden waren. Als Akademikerin mit einem Rest von Stil müßte Klöckner ihr eigenes Agieren eigentlich selber peinlich finden! Wenn der ‘Kampf gegen den Rächts’ tatsächlich im Gemeinderat eines 900-Seelen-Dorfes von einem einzigen Ehepaar entschieden wird - dann ist dieser Kampf vermutlich verloren. Charaktere wie Klöckner sind unsäglich und untragbar! Merz hätte den politischen Abgang der lieben Julia durchsetzen müssen!

Sam Lowry / 21.10.2022

Wie lange wird es noch dauern, bis sog. “Querdenker” wie 1933 abgeholt oder Geschäfte und Autos beschmiert werden? Ach so, haben wir ja schon…

Heinrich Friedrich Klemm / 21.10.2022

@sabine schönfeld****** Mir geht es genauso wie Ihnen und meine Reaktion ist identisch. Wenige Autoren lese ich noch, sogar gerne,  bei anderen wie diesem “RUS-Hetzer” /Historiker oder eher ein “Hysteriker"muss ich mich immer überwinden, nicht gleich rauszuklicken und den ein oder anderen Artikel zu verpassen.

Chris Kuhn / 21.10.2022

Schlimm, was sich ein “giesemann gerhard” hier täglich mit seinen Versatzstücken und Beschimpfungen an Nonsens und Hetze leisten darf. Und er gibt ja noch überall seinen Senf dazu, der nur besser in die BILD-Zeitung paßte. Einer substantiellen Auseinandersetzung mit Rußlandkennern wie Gabriele Krone-Schmalz oder dem leider verstorbenen Gerd Ruge, beide keine unkritischen Begleiter des Landes, hielte er keine 3 Minuten stand.

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