In politischen wie historischen Belangen, welche auch nur ansatzweise den Zeitgeist tangieren, ist die deutsche Wikipedia schlichtweg unbrauchbar. Gefährlich wird dieser Umstand, wenn junge und/oder unbedarfte Menschen mit den “Informationen” dieser Tendenzmaschine konfrontiert werden und sie für bare Münze nehmen (sollen). Derartiges versuchte vor einigen Jahren ein jüngerer Lehrer, augenscheinlich dem “alternativen Milieu” zuzuschreiben, mit seinen Schutzbefohlenen, darunter auch eines meiner Kinder. Nachdem mehrere abendliche Familiengespräche diesen Quark zutage förderten, sahen meine Frau und ich uns zu einem unangekündigten Schulbesuch veranlasst. Dankenswerterweise war meine Frau zugegen, da mir Fleißbienchen für diplomatisches Geschick bisher eher nicht zugestanden wurden, dennoch ließ unser nachdrücklich vorgebrachtes Anliegen offenkundig keinen Spielraum für Mißverständnisse. Wikipedia war ein regelmäßig gebrauchtes Werkzeug seiner perfiden Indoktrinationsmasche. Nicht derart, daß er sich disziplinarisch angreifbar gemacht hätte, sondern subtil, dosiert und eben perfide. “Steter Tropfen höhlt den Stein”, ist in diesem Zusammenhang durchaus treffend. Unser Engagement scheint jedoch gefruchtet zu haben, zumindest ließen weder Äußerungen meiner Tocher noch Hausaufgaben oder Tests auf Gegenteiliges schließen. Inwieweit es um die Nachhaltigkeit bestellt ist, erfahren wir kommendes Jahr: Dann rückt unsere Jüngste nach ;)
Es herrscht eine Meinung, eine Partei. Gegenmeinungen werden nicht mal im Ansatz geduldet. Ist in Diktaturen so ueblich. Auch mit dem Deckmantel Demokratie, kann es sich nicht verbergen. Die willigen Helfer stehen in den Startloechern. Wie es damals so weit kommen konnte, ist leicht zu erklaeren. Der Film laeuft in Wiederholung. An der deutschen Arroganz, hat sich nichts geaendert. Andere Laender, andere Denkweise, andere Moralvorstellungen. Der Nabel der Welt war laut Bucher in Delphi in Griechenland. Hat sich wohl nach Berlin verzogen.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass an und für amerkanische Schulen “Wikipedia” als nicht zitierfähig gilt. Jeder kann sich seine Ordensbänder selbst machen und umhängen. Nach dem Motto, wer die Geschichte schreibt, wird für dumme Nachkommen Sieger .
Herr RELOTIUS hat seinen Auftraggebern die Märchen geschrieben, nach denen es sie so sehr verlangt hat. Nämlich den in Untergrund sich bewegenden Sozi-alismus, der infolge der Impotenz des Kapitalismus bzgl. nötiger Gerechtigkeit noch hervortreten muss, peu an peu zum Überholen, zum Sieg, zu schreiben. Der Konsument soll den tiefen Eindruck gewinnen, die DDR wiederholt sich, aber nun mit voller “Power ohne Mauer !” So wie damals, als er siegte und tatsächlich siechte. Aber ökonomische Tatsachen passen nicht zum 68-er Weltbild. Wer möchte sich noch heute schämen für seine ” pisser-haften Irrtümer ” aus der Studen-ten-Zeit, die doch so produktiv und frei gewesen sein soll, als die Talare erst zerrissen waren. Bei manchem zeigt das graue Schwänzchen am Kopp oder die Mähne mehr, als sie sollen. Oder: “...Herr Studiendirektor .... waren sie auch mit beim FDGB-Ostberlin, bei Genosse Harry Tisch, um in die Zukunft zu schauen?”
Einigen roten Ewiggestrigen hängt der Makel an, dass ihr “Gewagt und verloren” (G.SCHÜRER) als Experiment an mehreren Völkern, weltweit, gründlich misslun-gen ist. Es kann für Revolutionäre keinen tieferen Fall geben, als ein Gesellschaftsmodell blutig verfochten zu haben, dass sich generell als lebensunfähig erwies. Heißt das doch, dass die ökonom. Pleite ihrer militärisch starken Staaten sich beim Neuversuch wiederholen muss. Nicht kann, könnte usw., sondern muss ! Die Ökonomie ist nämlich eine Naturwissenshaft, wie Mathe und Physik, sie lässt keine Anwandlungen, wie “Sozialistische….” zu. Sie funktioniert—oder eben nicht ! Eine Gesellschaft, so auch MARX, die das Mehrprodukt nicht erschafft, das die Massen streng fordern, überlebt nicht. Egal, ob der Klassenfeind (k)ein Gönner ist.
Richtig, @Michael Hoffmann. Wer “Knuttis grüner Schatten” auf TE gelesen hat, der verlässt sich bei der Informationsbeschaffung sowieso nicht mehr auf Wikipedia.
Bezüglich des Klimas gibt es auch sehr viel zu schreiben - Habe erst diese Tage den Bericht von Alex Baur in der Weltwoche gelesen. Einige Zitate: Ein einziger Autor verfasst auf Wikipedia praktisch im Alleingang die Einträge zu «Klimaleugner», «Energiewende» und «Reto Knutti» . Seit Andol 2011 auf Wikipedia aktiv wurde, hat er mehr als 180 eigene Artikel verfasst und über 20’000 Bearbeitungen an bestehenden Einträgen vorgenommen. Widerspruch duldet der Vollzeit-Wikipedianer nicht. Hinter dem anonymen Vielschreiber versteckt sich der Aktivist und Grüne Andreas Lieb. Nun gibt sich Andol zwar wissenschaftlich, er verweist auf Publikationen und Autoren. Denn «Leugnismus» oder «Denialismus», so erfahren wir im Wikipedia-Beitrag zu «Science Denial», ist eine Wissenschaft. Nur: Andol hat auch 95,7 Prozent der Bearbeitungen von «Science Denial» zu verantworten. Und genauso verhält es sich auch mit den zumeist angelsächsischen Autoren und Publikationen, auf die er sonst noch verweist: Er hat auch 90,8 Prozent der Wikipedia-Einträge zum Stichwort «Energiewende» und 73?Prozent der Texte zu «Einspeisevergütung» verfasst. Ein kritisches Wort zu den Nachteilen der alternativen Energieträger sucht man vergeblich. Und hier wird es nun definitiv gespenstisch. Wie ist es möglich, dass eine anonyme Einzelmaske bei einem derart folgenschweren Unterfangen das vielleicht wichtigste Medium im deutschen Sprachraum praktisch solo kontrolliert?
Lieber Herr Röhl, klasse Artikel. Es muss sich ändern, dass Leute, die Agitprop betreiben, meist die Nase vorn haben. Und wie ich von Herrn Heil (SPD) gehört habe, wird bald auch noch die freie Presse verstaatlicht, bzw. lässt diese sich freiwillig verstaatlichen. Zur Zeit wird von etablierter Seite fast alles getan, um im Kulturkampf vorne zu sein. @ Michael Hoffmann: “Ein angebliches Wissensportal, bei dem die Autoren anonym bleiben, ist unbrauchbar. Punkt.” Sehr wahr!
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