Thomas Rietzschel / 24.01.2016 / 15:32 / 3 / Seite ausdrucken

Wie Kritik im Keim erstickt wird

Wann immer es in den letzten Monaten jemand wagte, auf die Gefahren hinzuweisen, die mit der unkontrollierten Zuwanderung verbunden sind, wurde er erstens zurückgepfiffen und zweitens mit erhobenem Zeigefinder moralisch belehrt. Die Argumente waren stets die gleichen. Indem sie durchweg als „Flüchtlinge“ deklariert wurden, sollte es die Nächstenliebe untersagen, den Einwanderern etwas Böses, Unrechtes, womöglich gar Straftaten zuzutrauen. Wer das tat, wurde der Diskriminierung einer Minderheit verdächtigt, als „islamfeindliches“ Individuum abgestempelt.

Noch nachdem Hunderte von „Nordafrikanern“ das Neujahrsfest nicht allein in Köln so ausgelassen gefeiert hatten, dass vielen Frauen Himmelangst wurde, warnte uns die Obrigkeit vor einer „Pauschalverurteilung“ der „Flüchtlinge“. Deren guter Ruf sollte, er durfte keinen Schaden nehmen. Immerhin war es die Kanzlerin höchstselbst, die die Fremden im September 2015 zum Marsch auf Europa ermunterte. Mit dem „freundlichen Gesicht“, das sie ihnen zeigte, hat sie sich in die Annalen der Geschichte gelächelt. Welchem Politiker vor ihr wäre es in den letzten Jahrzehnten gelungen, eine vergleichbare Völkerwanderung auszulösen?

Um damit dauerhaft vor der Geschichte bestehen zu können, darf aber auch kein Zweifel an der humanitären Großartigkeit der persönlichen Gewissensentscheidung Angela Merkels aufkommen. Dafür gilt es das Ansehen der „Flüchtlinge“ zu wahren, mit welchem Schwindel immer. Wie in der Politik so verstand sich diese Staatsdoktrin bei der Polizei und in den Medien lange Zeit von selbst.

Um den eingeschlagenen Kurs zu rechtfertigen, pflegen diejenigen, die ihrerseits nicht genug vor der pauschalen Diskriminierung der Flüchtlinge warnen können, selbst das nicht weniger pauschale Vorurteil vom edlen „Flüchtling“. Der pathetisch aufgeladene Begriff soll jede Kritik im Keim ersticken. Unterdessen jedoch droht der große Bluff aufzufliegen. Die Einwanderer selbst machen der Propaganda einen Strich durch die Rechnung, weil sie von ihren Gewohnheiten nicht lassen wollen.

Sind sie erst einmal über die Grenze, gibt es für die mehrheitlich jungen Männer keine Veranlassung mehr, sich so zu verhalten, wie es die Betschwestern des Gutmenschentums gerne hätten. Schließlich sind sie nicht zur Umerziehung nach Deutschland gekommen. Vielmehr hat ihnen die Kanzlerin „ein Dach über dem Kopf“ versprochen - nicht irgendwo, sondern in der multikulturellen Gesellschaft, die ihren Zuzug, so wiederum Angela Merkel, als „eine Bereicherung“ empfinden würde.

Um die erwartete „Integration“ müssen sich diese Zuwanderer um so weniger kümmern, als sie Teil einer Masse sind, die bereits heute groß genug ist, sich als Parallelgesellschaft zu organisieren. Aus dem überschaubaren Flüchtlingsstrom früherer Jahre ist längst eine Invasion geworden, eine sich selbst befeuernde Massenbewegung.

Wer unter diesen Umständen weiterhin so tut, als handle es sich bei der Mehrheit der Umsiedler aus dem arabisch-moslemisch geprägten Raum um „Flüchtlinge“, denen wir Asyl gewähren müssen, muss sich nicht wundern, wenn Europa und Deutschland mittendrin allmählich im Chaos versinken. Die Gefahr war selten so groß wie heute. Und selten verband sie sich so unmittelbar mit einem Namen wie mit dem von Angela Merkel. Geht doch nicht bloß die willkürliche Grenzöffnung auf ihr Konto. Auch die Bundeswehr wurde in den Jahren ihrer Regentschaft zu einer Truppe geschrumpft, der es eher an funktionierenden Waffen als an Schminkspiegeln fehlt. Nicht zu reden von der Polizei, die so viel Personal für die Registrierung der „Flüchtlinge“ abstellen muss, dass sie  von den nachfolgenden Ereignissen schlichtweg überrollt wird. Das Land zappelt wie der Maikäfer, wenn er auf dem Rücken liegt.

Verschwörungstheoretiker könnte jetzt leicht schlussfolgern, dass hinter all dem ein Plan steckt, bei dem es auf die Destabilisierung der westlichen Welt hinausläuft. So weit sollte man aber nicht gehen; niemand soll hier überschätzt werden. Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass die Bürger die Führung des Staates einer Gurkentruppe überlassen haben, die sich mit dem großen Bluff über die Runden retten muss. Bisher freilich ist das noch nie lange gut gegangen. 

 

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Josef Kneip / 24.01.2016

“...hinter all dem ein Plan steckt, bei dem es auf die Destabilisierung der westlichen Welt hinaus läuft…” Ist das so abwegig? Irgend etwas muss doch hinter der irrwitzigen Flüchtlingspolitik Merkels stecken. Nur möchte ich nicht so weit gehen, dass die ganze westliche Welt destabilisiert werden soll. Ich würde sagen, nur Deutschland und Europa soll es treffen. Damit kämen wir zu der weitern Frage, wer Merkel dazu antreibt. Nun, wie die “Kunst” des Destabilisierens vor sich geht, wurde in Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie in der Ukraine zur Genüge vorexerziert. Ist Merkel das Vollzugsorgan dieser Destabilisierungsmächte in Europa?

Max Wedell / 24.01.2016

Es ist klar, warum der gute Ruf der Flüchtlinge keinen Schaden nehmen darf. Ein schlechter Ruf der Flüchtlinge hat in Deutschland nämlich einen Namen: Rassismus. Den nicht haben zu wollen ist lobenswert, aber einen schlechten Ruf der Flüchtlinge nicht haben zu wollen geht damit hierzulande nun mal Hand in Hand. Die Völkerwanderung nach Deutschland hat Merkel nicht ausgelöst, sondern allenfalls zusätzlich befeuert… allerdings in erheblichem Maß, das stimmt. Es ist der Ruf Deutschlands, ein (verhältnismäßig) reiches Land zu sein, der die Völkerwanderung hierher ausgelöst hat. Und vorerst ist dieser Ruf ja auch noch aus der Sicht von vielen Milliarden Menschen der Welt gerechtfertigt. Schaun wir mal, wie das mit dem Wohlstand nach ein paar weiteren Jahren unvermindert anhaltender Armutseinwanderung aussehen wird. Wissenschaftler machen mit Mäusen Experimente, Politiker offenbar mit uns… jetzt weiß ich endlich, wie sich die Mäuse fühlen müssen. Sollte es tatsächlich jemanden geben, der den Plan hat, die westliche Welt durch massenhafte Armutseinwanderung zu destabilisieren, hat der sich jetzt aber an den anderen EU-Ländern, insbesondere im Osten, die Zähne ausgebissen. Ansonsten ist mein Eindruck, daß sich Länder ganz von allein destabilisieren, in denen Wohlstandsverwöhnung um sich greift, in denen hoher Wohlstand grassierenden Größenwahn erzeugt. Insofern ist es logisch, daß es jetzt Deutschland getroffen hat.

Karl Baumgart / 24.01.2016

Bezüglich des letzten Absatzes Ihrer Ausführungen bewegt mich die Frage, wieso man bei der Lektüre anderer Artikel zu dieser uns alle bis an das Ende unseres Lebens beschäftigenden Entwicklung hier und dort auf den Namen des George Soros stößt. Die einsame Entscheidung der Merkel ist in ihrer Konsequenz so unverstellbar. dass ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand wie sie, die doch bereits in der Vergangenheit Positionen der CDU - von rechtlichen Setzunge, vulgo Gesetzen, gar nicht zu reden - dem Opportunitätsprinzip geopfert hat, wenn diese Opferung nur ihrem Überleben diente - sich der Konsequenzen ihren Handelns nicht bewusst gewesen ist.

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