Bismarks Ziel war, die Sicherung des Friedens. Er wollte keine Kolonien. Das waren die Unternehmer, die es, mit Blick auf Frankreich und England, nach Kolonien dürstete. Die haben Bismark bedrängt. / Man erinnere sich, daß die Franzosen auch bei uns einmarschiert waren und uns unterdrückt haben (Franzosenzeit) und Napoleon Ägypten besetzt hat. Und die Briten waren die größe Kolonialmacht der Geschichte. / Ich glaube, daß die Sozialdemokraten sich nie als Partei, sondern immer als Bewegung verstanden haben. Die Empfindlichkeit einer Mimose steht in keinem Verhältnis zur Empfindlichkeit eines Sozialdemokraten; die sind nachtragend wegen Bismarks Sozialistengesetz. Deshalb graben sie in unserer Geschichte herum und verbreiten immer Halbwahrheiten. Wenn sie jemanden verantwortlich machen wollten für die Kolonien, dann doch bitte die Unternehmer.
@Zdenek Wagner Sehe ich anders. Europa hatte die vorherigen Jahrhunderte unter anderem so viel Erfolg, weil seine Geburtenrate hoch war. Mit den überschüssigen Kindern haben die Europäer Amerika und Australien besiedelt und den Rest der Welt erobert. Frankreich war im 19. Jahrhundert Deutschland hoffnungslos unterlegen, weil seine Geburtenrate viel geringer war. Die überschüssigen Afrikaner werden sich auf den Weg machen, den Rest der Welt (jedenfalls Europa) zu besiedeln. Und die Evolution wird zeigen, wer am Ende Erfolg hat. Birth rate rules!
Es gab schon einen entsprechenden Spiegelartikel irgendwann in den 90ern, der im Prinzip das Gleiche thematisierte. Die Abermilliarden Entwicklungshilfe, die über Jahrzehnte in den afrikanischen Kontinent geflossen und dort im Sand versickert waren. Der Stammeshäuptling, der sich von den Steuergeldern der Europäer die fünfte Frau kaufte. Die Zementierung von Strukturen durch das Geld, die die Modernisierung des Kontinents verhinderten, das ewige Stammesdenken, die Frauenunterdrückung, der Kinderreichtum, der Islam. Positive Instrumente, die einen gewissen Aufbruch bewirken, scheinen allein Bildung und (Mikro-)Kredite für die ortsansässigen Unternehmer zu sein. Man gebe endlich den Afrikanern die Verantwortung für ihr Leben und die Gestaltung ihrer Gesellschaften zurück. Weltweit hat grundsätzlich niemand Anspruch auf Fremdversorgung. Keiner.
Es gibt (allerdings nur sehr wenige) afrikanische Staatsmänner, die das auch so sehen: berühmt geworden ist die Rede des ghanaischen Präsidenten Akufo-Addo im Dezember 2017 (Youtube, auf englisch, auch mit deutschen Untertiteln). Neben ihm stand Macron auf der Bühne und mußte sich Sätze anhören wie “Wir können nicht länger die Hilfe aus dem Westen oder aus Frankreich zur Grundlage unserer Politik machen. Es hat nie funktioniert, es funktioniert nicht und es wird nie funktionieren.“ Er fragte auch, wie es sein könne, daß das BIP Ghanas zum Ende der Kolonialzeit 1957 höher gelegen habe als das von Südkorea, aber auf diesem Niveau praktisch stehengeblieben sei, während Südkorea weit aufgestiegen sei. Leider sind das wohl Einzelfälle - zu viele leben zu bequem mit dem derzeitigen Zustand…
Das Problem Afrikas ist nicht Afrika. Nicht seine Überbevölkerung oder seine durch und durch korrupten Nepotisten-Clans. Das Problem ist, das der (sogenannte) Westen sich von 1914-1945 (aka der zweite 30.jährige Krieg) sich selbst entleibt hat. Nur die anhaltende Schwäche des Westen, sein zunehmend virulenter, beinahe suizidaler Selbsthaß lässt es zu, das ein ganzer (eigentlich reicher) Kontinent bei ihm die Hand aufhält und Europas Küsten mit seinem “Reproduktionsüberschuß” flutet. Ein selbstbewusster Westen würde schlicht und ergreifend “Nein!” sagen. Nein zu Bettelhilfe. Nein zu Bevölkerungsverschiebung, Nein zu .... was auch immer ... heute abgenickt und bezahlt wird. Nach einem solchen “Nein!” käme nämlich das unsanfte Erwachen in alle Staaten Afrikas. Wenn den Diktatoren ihre Konten in westlichen Banken gepfändet würden und jeder ungebetene Ankömmling postwendend in sein Heimatland expediert wird (sorry, aber die Isotopenanalyse des Calciums in Knochen und Zähnen verraten nach einer Biopsie ... unangenehm aber nicht weiter schlimm .... wo jemand her kommt ... bis auf wenige hundert Kilometer genau) dann ändert sich auch das Denken. In Afrika und sonst wo auf dem Planeten. Ich befürchte bis dahin fließt noch viel Wasser den Sambesi hinab. Bis dahin muss noch unermessliches Leid geschehen und es zu fürchterlichen gesellschaftlichen Verwerfungen kommen. In Afrika und im Westen!
Dr. Albert Schweitzer, Friedensnobelpreisträger 1952 in seinem Buch „Soziale Probleme im Urwald – 1914“: „Der Neger taugt nur etwas, solange er in seinem Dorfe ist und an seiner Familie und seiner Sippe moralischen Halt hat. Aus seiner Umgebung herausgenommen, geht er leicht sittlich und auch körperlich zugrunde. Agglomerationen von familienlosen Negerarbeitern sind Stätten der Demoralisation.“
Es ist ja nicht nur bei der Entwicklungshilfe so sondern auch bei privaten Spenden. Ich bin 60 Jahre alt. Als ich vor fast 55 Jahren in die Schule kam, habe ich im Fernsehen afrikanische Kinder gesehen, die wie Skelette mit Wasserbäuchen aussahen. Natürlich haben wir Spenden gesammelt, um zu helfen. Die geretteten afrikanischen Kinder von damals sind heute Großeltern. Die Bilder im Fernsehen haben sich nicht geändert. Wieviel Geld ist in den vergangenen 55 Jahren staatlich und privat nach Afrika geflossen - nicht nur aus Deutschland. Warum hat sich in 55 Jahren nichts, absolut nichts geändert, außer, dass sich die Afrikaner inzwischen auf den Weg nach Europa machen? Warum ändert sich dort nichts und warum ändert sich hier nichts? Die Politik ist offenbar zufrieden mit dieser Situation und möchte sie so erhalten - eine andere Erklärung gibt es nicht.
Afrikaner sind keineswegs ” die einzigen Menschen auf der Welt, die noch meinen, dass sich andere als sie selbst um ihre Entwicklung kümmern müssen”. Das gilt im Grunde auch für alle Araber, insbesondere für die Palästinenser, die seit unglaublichen 73 Jahren von der UNO vollversorgt werden.
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