Jesko Matthes / 01.12.2021 / 06:00 / Foto: Achgut.com / 158 / Seite ausdrucken

Was, wenn mich Corona erwischt? Ein ärztlicher Ratgeber

Meistens verläuft eine Corona-Infektion glimpflich. Aber was tun nach einem positiven Test? Worauf achten, was einnehmen, welche Alarmzeichen erkennen? Was Achgut.com-Autor Dr. Jesko Matthes einer Leserin empfahl, finden wir für alle interessant.

Haben Sie allgemeine Verhaltensempfehlungen für Covid-Patienten zuhause?

Ruhe und Schonung, aber viel eher im Sitzen als im Liegen. Durchblutung und Belüftung der Lungen sind in aufrechter Position besser. Also auch nachts mit erhöhtem Oberkörper schlafen, und nicht bei geschlossenem Fenster. Tagsüber stündlich einmal stoßlüften und (warm genug angezogen) am offenen Fenster tief durchatmen, wenn möglich, Atemübungen machen, also beim Einatmen Arme hoch, beim Ausatmen herunter. Wer es kann, pustet ein paar einfache Luftballons auf oder besorgt sich besser ein Atemtrainingsgerät, z.B. so eines. Auf dem Weg der Besserung ein kurzer Aufenthalt vor der Haustür, im Garten oder auf dem Balkon; sobald die Quarantäne endet, auch ein kurzer Spaziergang, bei dem man weder ins Schwitzen noch ins Frieren kommen sollte, dann wieder ab nach Hause.

Gibt es „Hausmittel“ mit einem gewissen Wert?

Ich persönlich bevorzuge auf Empfehlung der Lungenfachärzte Cineol – also entweder „Soledum forte Kapseln“ oder „Cineol Pohl Kapseln“, Tagesdosis 3 x 1 Kps. Der pflanzliche Wirkstoff regt die sogenannten Flimmerhärchen der Bronchien zu deren Reinigung an, wirkt schleimlösend, leicht bronchialerweiternd und sogar antibakteriell. – Dazu geistige Ablenkung und etwas Positives, vom einfachen Hobby über den Videokontakt zu Freunden und Angehörigen bis hin zu Musik, leichter Lektüre und wenig belastendem Fernsehen. Wer mag, spricht ein kurzes, einfaches Gebet für sich und andere und lässt ggf. auch sie für sich beten. Wenn diese geistigen, sozialen und ggf. spirituellen Kräfte zur Entfaltung kommen, gibt das dem Immunsystem Kraft. Wer weinen will, weint bitte! Wer noch lachen kann, lacht. Beides entspannt und ist natürlich.

Ist die Einnahme von frei verkäuflichen Medikamenten oder Vitaminpräparaten empfehlenswert?

Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C (mindestens 500 mg pro Woche, darf aber auch für die Zeit der Erkrankung mit 250 mg/Tag oder höher dosiert werden) und Vitamin D (4.000 Einheiten pro Tag, außer, es wird bereits wegen Osteoporose eingenommen) halte ich für essenziell. Covid-Patienten hatten in Studien auffallend niedrige Spiegel beider Vitamine. Entweder war das schon so oder beides wird im Infekt deutlich verbraucht. In jedem Fall sollte es daher dem Körper ausreichend angeboten werden.

Worauf sollte ein Covid-Patient bzw. eine betreuende Person achten, um seinen Verlauf beurteilen zu können?

Geachtet werden soll neben dem Allgemeinzustand („Wer sich stetig schlapper fühlt, ist wirklich krank“) vor allem auf die Atemfrequenz; normal ist zwischen 12 und 16, maximal 20 Atemzügen pro Minute in Ruhe; was darüber geht, gilt bereits als sehr verdächtig für eine Gas-Austauschstörung. Blaue Lippen auch in der Wärme sind das absolute Warnsignal – dann 112 wählen.

Ich verordne als Hausarzt bereits bei stärkerem Husten ein Inhalations-Cortison namens ALVESCO. Von diesem Präparat ist eine Wirkung gegen die Verschlimmerung von Covid beschrieben. Dieses ursprüngliche Asthma-Präparat muss allerdings ärztlich verordnet werden und ist nicht frei verkäuflich. 

Wie wichtig ist die Überwachung der Sauerstoffversorgung des Körpers?

Wichtig bis sehr wichtig! Für relativ kleines Geld gibt es sogenannte Puls-Oxymeter (ab ca. 25 Euro aufwärts, z.B. so eines. Diese Fingerclips messen die Sauerstoffsättigung mittels Licht durch die Fingerkuppe. Bei über 93% sind wir Ärzte zufrieden, unter 88% besorgt, und spätestens unter 85% weise ich in die Klinik ein. Das tue ich auch schon darüber, wenn gleichzeitig die Atemfrequenz erhöht ist, der Betroffene also bereits „kämpfen“ muss, um eine derart niedrige Sättigung überhaupt zu erreichen. – Zuhause würde das bei Selbstmessung bedeuten, unter 88% bei gleichzeitigem „Schnaufen“ bereits 112 zu wählen – und dem Disponenten zu sagen, dass man Covid-positiv ist; das Team erscheint dann „vermummt“.

Wie kann ein Covid-Patient zuhause einschätzen, ob er Atem-/Lungenprobleme hat?

Genau auf die bereits genannte Weise. Ohne Oxymeter reicht schon das bloße Gefühl, sich beim Luftholen zu erschöpfen und einfach nicht mehr genügend Luft zu bekommen! Darauf muss bei Covid besonders geachtet werden, denn rasselnde („feuchte“) oder röchelnde („trockene“) Atemgeräusche sind keine frühen, sondern späte Symptome.

In welchen Fällen sollte man schnell ärztliche Hilfe zu holen?

In allen Fällen von Atemnot und auch bei neurologischen Problemen wie starkem Kopfschmerz, Sehstörungen, Lähmungserscheinungen würde ich als behandelnder Arzt wie als Betroffener oder Angehöriger sofort handeln und, wenn noch vertretbar, entweder die Hausarztpraxis, den Notdienst der KV (Tel. 116 117) oder, wenn dringlich, direkt 112 rufen.

Wann empfehlen Sie eine Behandlung im Krankenhaus?

Genau in der im vorherigen Punkt genannten Situation, sofern diese länger als 20 bis 30 Minuten anhält. Dann muss zumindest ärztlich kontrolliert werden. Kann kein Hausbesuch (weder durch Hausarztpraxis noch durch kassenärztlichen Notdienst) erfolgen, dann sind Rettungsdienst und die Klinik gefragt, also: 112.

Zusatz-Tipp: Alle Flüssigkeits- und Salzverluste aufgrund von Durchfall müssen zügig ausgeglichen werden, sonst gibt es zusätzliche Probleme mit Kreislauf und ggf. Nierenfunktion. Bewährt haben sich also Flüssigkeitszufuhr mit Tee und Salzzufuhr mit mindestens einem, eher zwei Teller Brühe täglich, zu der man sich zwingen sollte. Der Tee sollte mit Zucker oder Honig leicht gesüßt sein (kein Süßstoff, sonst Blähungen und noch mehr Durchfall!); dazu ist auch Salzgebäck sehr sinnvoll. Tagestrinkmenge zwei bis drei Liter; außer bei bekannter Nierenfunktionsstörung, dann nur nach ärztlicher Rücksprache.

Gelingt es nicht, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, ist es ebenfalls ein ärztlicher Grund, in die Klinik einzuweisen bzw. als Betroffener 112 zu wählen. Man bemerkt es selbst an Mundtrockenheit, faltiger, beim Kneifen „stehender“ Haut an den Armen, Hitzegefühl bei eher kalten Händen und Füßen, Herzklopfen, Schwindel beim Aufstehen und starker Schlappheit bis Benommenheit.

Abschließende Empfehlung:

Alle Betroffenen sollten mindestens den telefonischen Kontakt zu ihrer Hausarztpraxis halten! Das biete ich hier auch an; ferner kann ich auch kurze Hausbesuche unter Vollschutz durchführen. So machen es viele Praxen, natürlich auch in Abhängigkeit von vorhandenen Schutzmaterialien.

Wichtige Telefonnummern:

-          Telefonnummer der behandelnden Hausarztpraxis,

-          Kassenärztlicher Notdienst: 116 117,

-          Rettungsdienst (Ortsvorwahl-) 19 222,

-          sowie im Notfall 112. (Die beiden letzten genannten Nummern laufen beide in der Einsatzleitstelle auf, die 112 nur dringlicher.)

Foto: Achgut.com

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Leserpost

netiquette:

Bernd Müller / 01.12.2021

@Arnold Warner:“Für den Fall eines Impfzwangs habe ich zwei Medikamente stets griffbereit, deren Wirksamkeit unbestreitbar sind.” Lieber Herr Warner, ich weiß, was Sie meinen, es sind nicht mehr beschreibbare Ungeheuerlichkeiten, die unheimlich und wie von unsichtbarer Hand vor sich gehen, und alle machen mit. Wie ohnmächtig wir sind und klein, wie unser gesamtes Weltbild eingeschmolzen und weggeworfen wird. Es ist ein epochaler Jammer, eine Düsternis, etwas, was ich NIE, NIEMALS für möglich gehalten hätte….und jetzt glotzt es uns an mit seiner widerlichen monströsen Fratze. Und dennoch: Lieber Herr Warner, trotzdem dürfen Sie Ihren Mut nicht verlieren. Bleiben Sie bei uns, wir brauchen Sie, ja Sie! Bitte! Beste Grüße

Stanley Milgram / 01.12.2021

Was mir mal ein Fachmann bitte erklären sollte: Wo sind die laut Divi-Intensiv-Register (Zeitreihen) vorgehaltenen 8.000 Intensivbetten Reserve???

Andrea Nöth / 01.12.2021

Sie geben den Rat zu beten - DAS macht mir richtig Angst.

Frank Mertes / 01.12.2021

@Paul Siemons Ich kenne inzwischen drei solcher Fälle, darunter ein Kollege, mit dem ich gelegentlich zu tun hatte, Dieser plötzliche Herztod steht aber gewiss nicht im Zusammenhang mit ... Nein, das wollen wir von der Hand weisen. Die merkwürdige Übersterblichkeit 2021 wird Corona zugeschrieben werden, weil man feststellen wird, dass man auch ohne infiziert zu sein an Corona-Herzversagen stirbt und Schuld sind die Ungeimpften!

Markus Harding / 01.12.2021

Danke für die Tipps! Warum hier von vielen so gelästert wird, erschließt sich mir nicht. Es gehen derzeit unzweifelhaft recht böse Grippeviren um; ich selbst kenne zwei junge Familien, die eine Woche und länger heftig krank waren. Diagnose derzeit natürlich Corana, weil darauf eben getestet wird. Eine war geimpft, die andere nicht. Da ist doch die Frage berechtigt, ob und wie man sich mit verfügbaren Mitteln schützen kann. Umso besser, wenn die empfohlenen Mittel und Maßnahmen im wesentlichen den altbekannten entsprechen. Und Achgut jetzt Verrat vorzuwerfen, weil sie in diesem Artikel nicht “Kampf den staatlichen Maßnahmen” rufen (das tun sie doch ansonsten erfreulich häufig!), ist kindisch. Wir (Familie) haben uns jedenfalls seit den Krankheitsfällen in der Umgebung -siehe oben- genau mit diesen Fragen beschäftigt, und ich habe mich gefreut, jetzt passend dazu von kompetenter und vertrauenswürdiger Seite etwas zu lesen.

Dirk Freyling / 01.12.2021

Statt sich thematisch mit dem fortschreitenden (Corona-)Totalitarismus zu beschäftigen und zum Generalstreik aufzurufen oder zumindest zu animieren, werden hier Allerweltsempfehlungen für eine Art Grippe abgesondert. Was sagt uns das über die Gewichtung des Problems aus Sicht von „Achgut“?

Rudolf Gottfried / 01.12.2021

“Meistens verläuft eine Corona-Infektion glimpflich.” Dieser Satz ist in mehrfacher Hinsicht falsch. 1. Es gibt keine ‘Corona-Infektion’. Man infiziert sich nicht mit der Krankheit (COVID-19), sondern (unter Umständen) mit dem Virus, SARS CoV-2. Diese Infektion verläuft grundsätzlich symtomlos. 2. Erst die vom Virus verursachte Krankheit, Corona oder COVID-19, kann verschiedene Verläufe annehmen. 3. Wenn selbst ein Doktor sich nicht die Mühe macht, zwischen Virus und Krankheit zu unterscheiden, wie kann man es dann den Mainstream-Medien ankreiden?

PALLA Manfred / 01.12.2021

@CREMER, Wilfried - “und das Rauchen einstellen” ?!?  -  NIKOTIN “besetzt” die ACE-2-Rezeptoren und bildet somit Schutz vor Infektionen !!! - FAZIT:  - RAUCHER/SMOKER sind per se “Aussen vor” !!!  (“Meine” Erfahrung seit über 50 Jahren)  ;-)

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