“Zusammenreißen, nicht einfach rauszugehen”: Auch das ist das Problem. Nicht zusammenreißen - einfach rausgehen! Die Situation eines Predigt ist anders als bei einer Parlametsdebatte oder Wahlkampfrede, wo der Zuhörer auch Mißfallen artikulieren kann. Wenn der Pastor diesen Rahmen sprengt und die andächtig schweigende Gemeinde auf irgendwelche politischen Programme einschwört, darf und sollte man sich erheben und den Gottesdienst verlassen. Wer schweigt, stimmt zu! Und keine Angst haben, was die Leute denken! Und vor allem austreten. Ich habe lange mit mir gerungen und bin dann nach der berüchtigten “Kreuzabnahme” von Bedford-Strohm aus der ev. Kirche ausgetreten, habe damit eine Familientradition beendet - und festgestellt, daß man keineswegs ins Bodenlose fällt. Die anderen akzeptieren es auch. Warum einem Verein angehören, der den eigenen Überzeugungen konträr zuwiderhandelt? Und damit noch den politischen Gegner finanzieren? Das kann man innerlich irgendann gar nicht mehr überbrücken, man wird ja verrückt daran.
Warum ich in Deutschland nicht mehr ins Theater gehe…. (so ähnlich wie mit der Kirche) ... Egal ich war jetzt zwei mal in Israel und ein mal in Kenia im Theater… es lief ohne Zeichen setzen gegen rechts und Klima Hysterie. Ebenso war ich bei einer Reihe Konzerten während meiner vier Wochen Urlaub. Sehr schön inspirierend und entspannend.
„Wes Brot ich ess des Lied ich sing“. Diese Erkenntnis gilt auch für die katholische und evangelische Kirchenleute in Deutschland. Sie und ihr Religionskonzern werden finanziert durch eine staatliche Kirchensteuer und die Gehälter der Bischöfe werden sogar direkt aus dem Steuersäckel bezahlt (d.h. auch Steuerzahler die keine Kirchensteuer zahlen finanzieren zwangsläufig die Bischofsgehälter mit). In diesem Zusammenhang ist es doch logisch, dass die Kirchenmanager (Priester, Bischöfe, Papst) das jeweilige politische System in Deutschland unterstützen. Sie sind stets getreue Erfüllungsgehilfen der politischen Elite.
Lieber Herr Freund, es gibt mehr Möglichkeiten als nur abwarten und beten. Schreiben Sie Ihrem Pfarrer nach jeder verunglückten Predigt und machen Sie Ihre Bedenken deutlich. Suchen Sie sich ein paar Gleichgesinnte und gründen Sie einen Predigtnachgesprächskreis. Und wenn es Ihnen völlig zu bunt wird, gehen Sie während der Predigt vor den Augen aller in den Altarraum und löschen die Kerzen. Das kann Wunder wirken.,
@B.Kurz - Stimmt! Wolff war in der Thomaskirche. Pfarrer Führer war in der Nikolaikirche. Über die Revoluzzer war der aber auch nicht so recht erfreut. Kirche sollte sich da und das finde ich richtig, eher raushalten, bestenfalls vermitteln. Seelsorge ist das Kerngeschäft. Was nunmehr abgeht, ist mehr als bedenklich. Früher stand am Tor „offen für alle“ und heute? Es wird der Kommunismus von der Kanzel gepredigt und mit Friede, Freude, Eierkuchen garniert. Die Amtskirche hat Schaden genommen. Die sorgt nicht für den Zusammenhalt in der Gesellschaft, sondern betreibt voller Eifer deren Spaltung. Teile der Gesellschaft werden aktiv ausgegrenzt. „Ihr nicht“ müsste heute auf dem Zettel stehen. Was ist nur passiert?
In der katholischen Christmette, an der ich am Heiligen Abend teilnahm, sagte der Pfarrer, dass Jesus für die armen, einfachen Menschen geboren wurde und nicht für die Reichen, für die obere Schicht. Übersetzt heisst dass: Jesus (und damit die katholische Kirche) ist für die armen, einfachen, ungebildeten (dummen?) Menschen da und nicht für die besser verdienenden und nicht für die höher gebildeten Menschen. Diese Botschaft des Pfarrers löste bei mir dann gleich eine große Unsicherheit aus, weil ich jetzt nicht weiß bis zu welcher oberen Einkommensgrenze Jesus und damit die katholische Kirche für Menschen zuständig ist. Somit bin ich sehr verunsichert, weil ich nicht weiß, ob ich noch zu dem von Jesus betreuten Personenkreis gehöre oder ob ich jetzt meine Kirchensteuerzahlung einstellen soll.
Nun, Sokrates “erfand” das Gewissen mit den Worten “Ich bin Euch Brüder Athener zugetan und Freund, aber gehorchen werde ich dem Gott immer mehr als Euch”. So tolerant waren die Athener aber nicht und verurteilten ihn zum Tode. Die Aufgabe der Religion sollte sein, diese Unabhängigkeit des Individuums vom Staat zu fördern. Staatskirchen können das nicht, sie sind nur noch Werkzeuge der weltlichen Macht, Dr. Luder hat’s so gewollt. Jeder Staat, der auf Unterwerfung setzt, ob der islamische, oder republikanische, ist totalitär.
“Wenn man einen Fluss mit Chemikalien vollkippt, ist das in meinen Augen eine Sünde” - das ist keine Sünde, sondern ein Verbrechen, für das es handfeste irdische Strafen gibt. Man braucht weder Gott noch Religion, um so etwas zu ahnden. Nötig wären noch Gesetze, die es verbieten, Köpfe mit religiösem Müll vollzukippen. // Die aber gibt es nicht, denn natürlich ziehen Pfaffentum und politische Herrschaft immer am selben Strang: “Es ist für die herrschenden und ausbeutenden Klassen geradezu Lebensfrage, ob das Volk religiös versimpelt wird oder nicht. Mit dem Religionswahnsinn steht und fällt ihre Macht. Je mehr der Mensch an der Religion hängt, desto mehr glaubt er. Je mehr er glaubt, desto weniger weiß er. Je weniger er weiß, desto dümmer ist er. Je dümmer er ist, desto leichter kann er regiert werden!” (Johannes Most, die Gottespest, 1883. Aktuell wie eh und je)
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