Einfach nur grossartig auf den Punkt gebracht — lieber Herr Weimer — die offensichtlich nicht mehr aufzuhaltende Bürgerentmündigung auf dem Weg in den endgültigen Untergang der einst ge- und erlebten Freibeit. Entsetzlich!
Die Einschränkung der persönlichen Freiheit nimmt rapide zu und wir lassen uns das widerspruchslos gefallen. Der Artikel bringt das exakt auf den Punkt und spricht mir voll aus der Seele
Die erste praktische Folge der Regelungen bei den Banken ist, dass es in den Filialen keine Wertpapiergeschäfte mehr geben wird. Die sind dann den vermögenden Anlagekunden in den private Banking Centern vorbehalten.
Viel Vorsprung auf die Realität hat Ihre Satire nicht mehr, werter Herr Weimer!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Bürger unseres Landes schockiert wären, wenn sie wüssten, in welcher Höhe unsere erarbeiteten Steueranteile in solche, völlig unproduktiven Aktivitäten fliessen. Oder über wieviele Mittel sie monatlich mehr verfügen würden, wenn dem nicht so wäre. Beispiel EEG-Dachverband, dessen neugewählte Präsidentin Peters, selbst gescheiterte Ex-Grünen-Parteivorsitzende, 46 EEG-Verbänden vorsteht. Alles honorarträchtig, alle von den Stromkunden und Steuerzahlern subventioniert.
Ich bin zwar kein Bäcker, aber als Finanz- und Versicherungsmakler exakt und zu 100% von der angesprochenen “MIFID” sowie noch etlicher weiterer EU-Direktiven und Regulierungen, die seit 2007 ebenso ungehemmt wie inflationär von nichtwissenden und praxisfernen Schreibtischtätern kreiert wurden, betroffen. Mein Fazit nach nunmehr 11-jähriger Kastration und Bevormundung meines Berufes: Ähnlich wie bei Ärzten, Pflegern und zig anderen Berufssparten bleibt nur noch rund 50% der Arbeitszeit für die Arbeit an und mit dem Menschen. Die anderen 50% gehen für sinnlose, ausufernde und Papierberge erzeugende Dokumentation drauf. Darüberhinaus ist meine Erfahrung seitdem die, dass die allermeisten Menschen, in meinem Fall jahrzehntelange Kunden bzw. Mandanten, mit denen sich ein gegenseitiges super Vertrauensverhältnis aufgebaut hat, verunsichert sind und dieses alles gar nicht wollen. Immer mehr gehen auch dazu über, auf diese vorgeschriebenen Papierberge zu verzichten, schlicht und einfach auch deshalb, weil sie gar nicht mehr wissen wohin damit, weil sie mit überflüssigen Informationen wortwörtlich zugeschüttet werden, niemals den Zeitaufwand bringen wollen und können, diese Zahlenkolonnen und juristisch formulierten Texte zu lesen und sie (was keinesfalls abwertend gemeint ist) naturgemäß auch gar nicht verstehen können. Die meisten wollen auch nicht, dass ihre persönlichsten Daten bei irgendwelchen Institutionen angegeben werden müssen und dort gespeichert werden. Verbraucherschutz am Sinn vorbei. Es würde mich tatsächlich nicht wundern, wenn das, wie vom Autor aufgezeigt, zukünftig dann auch beim Bäcker beim Erwerb eines simplen Brötchens vorgeschrieben wird. Unsere Laienpolitiker in Berlin und Brüssel sind da mit Sicherheit noch lange nicht am Ende. Gilt es für sie doch ihr ebenso üppig besoldetes wie überflüssiges Dasein mit solcherlei grenzdebilen Verordnungen zu rechtfertigen. Und was die sogenannten Verbraucherschützer selbst betrifft, so ist die Crux gerade in meinem Berufsbereich, dass sie eine angeblich unabhängige Beratung gegen Honorar durchführen, aber selbst diesem ganzen Verordnungswahn nicht oder nur zum Teil unterliegen - ein jeder möge sich sein Fazit dazu selbst erdenken.
Die »Gouvernanten unserer Zeit« sind sicherlich lästig und anmassend.Der Nahrungsmittel-, Genussmittel, Auto- und Finanzindustrie allerdings den Anschein harmloser Käthe Kruse Puppen zu geben, kann ich nicht nachvollziehen,steht diese doch in punkto Bevormundung den Gouvernanten in nichts nach.Was des einen Gouvernante, ist des anderen Lobbyist.
Wie es beim Bäcker Listen mit Zutaten gibt über die 99% der Kunden höchstens die Augen verdrehen weil sie sie für nutzlos halten, werden auch bei Banken die meisten das Zeug eben unterschreiben und weiter in Frieden leben, sich maximal ärgern über die 30 Sekunden verlorene Lebenszeit. Für das eine Prozent Allergiker beim Bäcker und Sorgenkinder ob der Finanzwelt ist dieses kleine Ärgernis aber überlebenswichtig. Ich denke, das Fachwort für diese Tatsache lautet Solidarität.
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