An die Mitkommentatoren hier, die beim Lesen “US-Milliadär” oder “US-Investorenlegende” wieder reflexartig an Illuminaten-Verschwörung glauben: Der Mann hat bereits vor seinem Teenageralter Spaß daran gehabt, Bilanzen zu interpretieren und mit Aktien gehandelt. Sein Wohlstand ist selbst- und wohlverdient. Seine Erfolgsgeschichte war vielleicht von Anfang an zum jetzigen “Ende” verdammt, denn obwohl er die Value-Theorie bereits als Studienfach belegen konnte, waren noch lange nach seinem Studium die Bewertungen vieler Firmen bis in die 1970er lächerlich. Gewinne waren somit vorprogrammiert. Ab dann ging es nur abwärts für ihn. Wobei abwärts heißt: Aus exorbitant hohen Profiten wurden hohe. Bei allem Respekt, bei Corona liegt er falsch, sowie er auch bei den Tech-Firmen falsch lag.
Ich sehe nichts überraschendes im Handeln von Buffet. Gewaltige Liquiditätsreserven hatte er schon vor der Krise. Und daß er sich von dem Aktien aller Airlines, mehrerer Finanzinstitute, einer Ölfirma und von Amazon trennt, ist nicht verwunderlich: Die Geschäftsmodelle der Airlines wackeln, Amazon ist heißgelaufen, Banken sind immer Risikopatienten bei Konjunktureinbrüchen und Conoco bewegt sich in einem Geschäftsfeld (u.a. fracking), in dem auf absehbare Zeit kein Geld verdient wird. Buffet wird abwarten und dann zuschlagen. Langfristig hat er - trotz des im Artikel benannten Fehlers, die Tech-Riesen unterschätzt zu haben - die meisten Fondsmanager um Längen geschlagen.
In diesem Fall kommt zu der Unberechenbarkeit des Marktes die Unberechenbarkeit der Politik. Was macht beispielsweise die deutsche Politik? Was ist ihr Ziel? Beispiel Lufthansa? Staatsbeteiligung allenthalben? Was passiert mit mit der Automobilindustrie? Vernichtung? Sozialismus? EU? Grüne Werte? Es herrschen nicht mehr die Gesetze des Marktes. Die Politik erscheint völlig unberechenbar. Ja, sie scheint durchzudrehen.
Ich bin in der gleichen Situation (mit bescheidenen Mitteln). Ich finde, wer zu diesen aktuellen Kursen kauft, der vertraut sich einem Pyramidenspiel an.
Ohne Not mit Verlusten zu verkaufen , ist so ziemlich das dümmste , was man machen kann . ” An der Börse ist´s wie im Paternoster , man kann gefahrlos durch den Keller fahren ” . Buffett ist alt genug , sollte Paternosterlifte kennen und den Spruch .
“Warren Buffet traut dem Braten nicht”. Herr Weimer, was für ein feiner Hinweis darauf, dass auf Viecherl wie mich die existenzauslöschende ökonomische Schlammlawine zurollt, die unsereinen wohl binnen Wochen, wenigen Monaten Kilometer tief begraben wird! Der Frühling hat ein letztes Mal die Freude zurückgebracht.
@ Rico Martin Insiderwissen, exakt! 2009 hätte man Lehmann retten können und das Spiel noch eine Zeit weiter spielen können, hat man aber nicht. Wer das wusste wurde reich, verkauft und geht mit dem Geld short. Warren Buffet, Georg Soros, Black Rock, ... Alles Figuren am Spielfeld der Macht. Wie die NGOs, die doch nur Figuren des Government sind, Trojanische Pferde, die die Masse in die Stadt, ach was, den Verschlag bringen.
Barreserven, die auf einem Konto liegen, das widerspricht sich. Und Buffett hat soviel Geld und eine zumindest statistisch so geringe voraussichtliche Restlebenszeit, dass er de facto machen kann, was er will, ohne in große Sorgen zu stürzen. Eigentlich kann ihm alles wurscht sein, und das wird es auch. Möglicherweise ist seine einzige Sorge (meine wär’s nicht, wenn ich in vergleichbarer Situation wäre), was mit dem ganzen Zaster passiert, wenn er mal den Löffel abgeben muss. Vielleicht den Sozis schenken? Aber die haben ja selber schon jede Menge.
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