Lieber Herr Stefan Riedel, zum bösen Albion und den anglo-amerikanischen Bösewichten, insbesonder aber zu dem ehrenwerten Herrn Churchill, empfehle ich Ihnen von Patrick J. Buchanan: Churchill, Hitler, and the Unnecessary War. Zwar auch mit Tagebuchzitaten, Redenmanuskripten und Dokomenten gespickt, aber lesenswert. Er beginnt übrigens mit der Vorgeschichte von WK1 und dem pösen Wilhelm.
Ein sehr interessanter Artikel. - - - Logikprobleme mit dem Hitlernarrativ - Auf was ich wirklich warte: Ein Buch, in welchem explizit probiert wird, die “positiven” Seiten Hitlers aufzulisten. Denn es stört mich schon sehr lange enorm, dass Hitler als das personifizierte und unhinterfragbar absolut Böse dargestellt wird, was grundsätzlich auch immer der Beschränkung der Gedankenfreiheit dient. - Und wem an dieser Stelle meine Aussage sauer aufstößt, der möge noch mal - oder das erste Mal - über den Begriff der Freiheit/Gedankenfreiheit nachdenken - wenigstens ganz alleine in seinem Oberstübchen. Es muss ja niemand merken! -
Putins Rettungsanker verschiebt die Machtbalance.
Die historisch verzerrte Sicht auf Neville Chamberlain ähnelt der auf das sogenannte Münchner Abkommen von 1938. Entgegen der nachfolgenden und bis heute anhaltenden pejorativen Appeasement-Schmähungen war es einerseits davon erfüllt, eine auch nur annähernde Wiederholung der menschlichen wie politischen Katastrophe von 1914 ff. zu verhindern, war mithin ein Sieg der Diplomatie über die Kriegstreiber, die es auf Seiten aller Beteiligten gab, andererseits die ignoranten Verwerfungen durch den Diktatfrieden von Versailles zumindest abzumildern. Letztlich repräsentiert es eines der letzten Einigungen innerhalb eines ausschließlich europäischen Rahmens ohne Beteiligung raumfremder Mächte.\\\ Was ein hypothetisches Friedensangebot anbelangt, das Heß möglicherweise oder angeblich überbringen sollte, so gilt mehrheitlich die Einschätzung, Churchill hätte ein solches sogar abgelehnt, wenn es mit Hitlers abgetrenntem Kopf garniert worden wäre. Der Erste Lord der Admiralität des Jahres 1914 führte seit seiner Ernennung zum Ersten Minister Ihrer Majestät Krieg gegen Deutschland und die Deutschen, Hitler war vor allem dessen unsympathischer Repräsentant.
Grundsätzlich eine sehr schöne Rezension, deren historische Schwächen wahrscheinlich unumgänglich sind. Als Ursache des Spanischen Bürgerkriegs lassen sich wohl die sozio-strukturellen Reibungen im Zuge des Wandels einer Feudalgesellschaft in die industrielle Moderne benennen. Auf diese sattelten dann besagte europäische Mächte auf und unterstützten deren Protagonisten entsprechend ihrer politischen Ausrichtung. Doch diese dann von außen als Stellvertreterkrieg empfundene Sicht war die sekundäre Folge, die äußere Erscheinung.\\\ Frau Dr. Stephan ist zu danken, die Politik Polens in der Zwischenkriegszeit gegenüber dem Deutschen Reich in einer Weise benannt zu haben, die annähernd sakrosankt ist. Und sich übrigens prinzipiell nicht so sehr von der Gegenwart unterscheidet – Stichworte hierzu sind Reparationsforderungen und PCK Raffinerie Schwedt. Wobei allerdings im historischen Vergleich die aktuelle Politik Deutschlands einen größeren kausalen Anteil hat.
Zu gern hätte ich noch das verärgerte Gesicht von Reich - Ranicki bei der Lektüre dieses Buches gesehen , denn er war ja vor allem ein Liebhaber deutscher “historischer” Romane , die sich aus persönlichem Erleben ableiten. In solchen Fällen wurde er ... immer ! ... besonders aufmerksam .
Ich melde hiermit schon mal Titelschutz für “Über alle Gräber hinweg” an. Das Werk wird sich mit der nicht stattfindenden Aufarbeitung der staatlichen Corona-Verbrechen befassen… Nein, Scherz, selbst meine Knochen werden längst verrottet sein, ehe die Täter und ihre Untaten die ihnen zustehende Verurteilung verpasst bekommen.
Ich habe den neuen Roman von Cora Stephan schon gelesen, und kann dieses Buch nur wärmstens weiterempfehlen. Man lernt viel über die Lebensumstände und Lebenseinstelllungen derer, die - noch im Kaiserreich geboren und jung - in der sogenannten ‘Zwischenkriegszeit’ (etwa 1918-1937) erwachsen und fleißig beruflich tätig (und erfolgreich) waren. Besonders gefallen hat mir, wie Frau Stephan die Frauen (etwa die Mutter des Alards ‘Benita’ oder die Freundin des Liam) darstellt. Wer dieses Buch gelesen hat, versteht besser, was Richard von Weizsäcker vielleicht konkret gemeint hat, als er in seiner berühmten 8. Mai Rede formulierte: ’ ... Den vielleicht größten Teil dessen, was den Menschen aufgeladen war, haben die Frauen der Völker getragen. ... ihre stille Kraft vergisst die Weltgeschichte nur allzu leicht. Sie haben gebangt und gearbeitet, menschliches Leben getragen und beschützt. Sie haben getrauert um gefallene Väter und Söhne, Männer, Brüder und Freunde. Sie haben in den dunkelsten Jahren das Licht der Humanität vor dem Erlöschen bewahrt. ...’. Alles in allem ein GROSSES Buch. Cora Stephan belehrt NICHT durch ‘HALTUNG’, sie verurteilt auch nicht; aber sie erinnert, stellt Fragen, äußert Zweifel und legt Zusammenhänge offen. Danke, Cora Stephan.
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