Das Politische ist inzwischen überall, weil es uns wieder nahe gekommen ist und auch im Ergebnis eine bedrohliche Qualität erreicht hat, die im Alltag zu spüren ist. Ich merke auch in mir den Groll auf all jene, die im vorletzten Jahr wieder die Altparteien gewählt haben und so offenbar willentlich oder aus Gleichgültigkeit die gesellschaftliche Lage verschlimmert haben. Ich sagte damals allen, wenn sie kein Risiko eingehen wollten, sollten sie doch die Tierschutzpartei wählen, aber doch sicher nicht jene, die die kulturelle und politische Zerstörung unseres Landes, unseres ganzen Kontinents auf der Agenda haben! Ich grolle all diesen Menschen ob ihrer Dummheit und Gleichgültigkeit und ich spüre eine starke Distanz und einen Unwillen, mit diesen Menschen noch umzugehen. Und dass Gespräche eskalieren, hat aus meiner Sicht v.a. damit zu tun, dass die schon religiös ideologische Linke längst nicht mehr bereit ist, Gespräche auf Sachebene zu führen. Letztes Beispiel die Tage ein Versuch, mit einem Akademiker (!) eine Diskussion auf sachlicher Basis über die Ursachen des Klimawandels zu führen. Ich führte den Vortrag von Ivar Giaver in Lindau an, diverse Grafiken über das Klima der letzten 2000 Jahre bis zu den letzten Jahrmilliarden wie sie von der Wissenschaft erstellt wurden, größtenteils mit universitären Quellen und darauf, dass wir noch immer unterhalb der berechneten globalen geschichtlichen Durchschnittstemperatur liegen. Ich wies auf das NASA-Satellitenfoto hin, das zeigt, wie stark die Erde in den letzten Jahrzehnten ergrünt ist und eben tatsächlich nicht verwüstet - mit der Quelle Spiegel Online. Das einzige, was mein Gegenüber auf sachlicher Ebene beitrug, war die Erwärmung der letzten 100 Jahre - ohne zu wissen, dass es im letzten Jahrhundert zunächst eine kleine Eiszeit gab. Ansonsten beschimpfte er mich als dumme Verschwörungstheoretikerin, meine Quellen (Unis und NASA) als pseudowissenschaftlich und ich solle doch besser in die USA zu Trump auswandern!
Gleiche Beobachtung - nur mit anderen Vorzeichen, nämlich: lieber vorsichtig sein, dass keiner was mitbekommt! Zu spät gekommen? Tja ... (bloß nichts von den unzumutbaren Verkehrsschikanen erzählen oder andeuten, sonst kommt gleich die politische Diskussion oder schlimmer noch die Zuordnung als “Rechter”). Strafzettel? Tja ... (Bloß nichts von dem raffgierigen Bedürfnis unseres Staates anfangen, damit der mit dem erpressten Geld ... werweißwen bezahlt). Arabischer Clan? Tja ... (bloß nicht über die verfehlte Migrationspolitik oder Parallelgesellschaften reden). Schlechtes Wetter? Sturm? Tja ... (bloß keinen Scherz über die “Klimakatastrophe” machen). Und so weiter! Der Alltag ist ein steiniger geworden - und zwar nicht nur mitten auf der Straße, sondern eben auch drinnen unter “den Anderen”.
Die zu erwartenden Auseinandersetzungen sind politisch gewollt. Die Entwicklung(en) ist (sind) keineswegs zufällig. Und was wir zu erwarten haben, ist bereits seit Jahren bundesweit deutlich zu beobachten - falls mensch denn sehen will.
Ich erlebe diese Spaltung der Gesellschaft ebenfalls sehr stark, und zwar in Kreisen des “gehobenen Mittelstands”, den man sich gern als Subjekt einer “bürgerlichen Öffentlichkeit” vorstellt. Was Habermas schon 1962 in “Strukturwandel der Öffentlichkeit” als obsolet beschrieben hat. Mein Eindruck ist: Eine große Mehrheit unter diesen Leuten ahnt wohl, wie es um Deutschland und Europa steht. Man lebt in dem Gefühl, daß die fetten Jahre spätestens seit 9/11, verstärkt seit 2008 (Finanzkrise) und 2015 (Massenzuwanderung), vorbei sind und der eigene Wohlstand bedroht ist. Als Reaktion darauf richtet man sich in einer Rosamunde-Pilcher-Welt ein und blendet krampfhaft alle kritischen Gedanken aus. Wer auf Mißstände hinweist, bedroht diese Idylle und unterminiert die mühsame Verdrängungsleistung. Das verstärkt die uneingestandene Angst. Der Mahner muß daher aus dem biedermeierlichen Kreis der Wohlmeinenden ausgeschlossen werden. Unter diesen Umständen erscheint eine Merkel mit ihrer unpolitischen, narkotisierenden Art als die Lichtgestalt, an der verbissen festgehalten wird. Denn sie verspricht, daß alles in Ordnung ist und auf ewig Bestand hat - jedenfalls solange Mutti die Macht hat.
Es gibt eine Alternative, die man wählen kann, wenn man diese Zustände nicht haben möchte. Mehr und mehr Menschen begreifen das. Der Taxifahrer hat es offensichtlich auch schon begriffen, weil er nah an den Problemen ist. Je mehr Menschen mit den Problemen in Kontakt kommen, desto mehr werden die Alternative wählen. @Benjamin Zuckschwerdt: Das Gerücht zur AFD und Goldman Sachs hält sich hartnäckig. Fragen Sie sich doch mal, warum wir AFDler jeden Tag unsere Freizeit opfern, um über alternative Kanäle die Menschen aufzuklären und uns dabei auch noch den übelsten Strapazen aussetzen. Wenn Goldman Sachs hinter uns stehen würde, wäre das alles nicht nötig. Die Partei finanziert sich zum Großteil aus Mitgliedsbeiträgen. Aber um das zu erkennen, müsste man mal bei uns vorbeischauen, uns über die Schulter gucken und auch mit uns und nicht nur über uns reden.
Vor 15 Jahren in Budapest lernte ich als erstes von meiner dort lebenden Kontaktperson, dass der Druck auf den Zentralverriegelungknopf noch vor dem Anlassen des Motors obligatorisch ist. Der Beitrag beschreibt recht gut die gegenwärtige Stimmung. Und die erinnert mich immer mehr an die in der DDR 1988, als ich in einem vollbesetzten D-Zugabteil mit einer wildfremden Dame nach ein paar Minuten in einer erregten politischen Diskussion landete. Ich forderte damals, wie ich mich erinnere, den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik und die Einführung von Bundesländern in Osten. Damit würgte ich damals noch das Gespräch sofort ab, da hatte ich mich zu weit vorgewagt. Ein Jahr später war diese Forderung bereits Allgemeingut und noch ein Jahr später Realität. Damals wie heute gilt: die Machthaber sollten sich nie zu sicher sein, mit ihrer allgegenwärtigen Propaganda alles im Griff zu haben.
Ich bin der Ansicht, dass es in Deutschland weder zu einem gesellschaftlichen GAU kommt, noch zu irgendeiner anderweitigen gravierenden Verwerfung, sei es politisch, gesellschaftlich oder wirtschaftlich. Es verhält sich ungefähr so, wie man allenthalben vorzuwarnen versucht, dass es in Deutschland bald zu einem Black-Out kommen wird. Was wurde nicht die vergangenen Wochen gewarnt bzgl. des Polarwirbels, der für wochenlange sibirische Kälte sorgen wird? Täglich ist zu hören, dass aufgrund der Energiewende die Netzfrequenz instabil ist. Und? Wo? Gab? Es? Den? Black-Out?? Es vergeht doch keine Stunde, wo die Deutschen nicht vom Wahnsinn hören, den die von ihnen gewählte politische Kaste zu verantworten hat. Und? Was? Genau? Tut? Der? Deutsche? Genau: er liest, regt sich auf, echauffiert sich über das ungerechte System und geht am Montag weiter fleisig seiner sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nach, um dem Raubstaat am Leben zu erhalten. Ganz ehrlich? Ihr Deutschen habt doch nicht mehr alle Latten am Zaun - hört auf zu jammern! Denn ihr wollt es offensichtlich exakt genau so, wie ihr es jetzt habt. Die etwa 1 Million Leser der Achse sind nur ein “Vogelschiss” im System. Der große Rest und das Establishment hat es sich bequem eingerichtet. Und es wird sich aufgrund der Staatsgläubigkeit (Freiheit durch den Staat (!)) der großen Masse für “Otto-Normal” nichts, aber auch gar nichts zum Besseren verändern. Ihr seid einfach zu wenige (800 Demonstranten in Stuttgart gegen das Fahrverbot für Diesel-Autos… WOW. Beeindruckend). Freundliche Grüße aus dem Nicht-EU-Ausland. Ein ehemaliger Leistungsträger.
Fuer das ruinieren geselliger Abende kann ich mich mit gutem Gewissen als Experte bezeichnen. Jeder dieser Abende mündete in eine Katastrophe. Wobei die Gegenstände des Streits eben andere waren, als heute bei Ihnen. Rilling oder Richter i. S. Matthäus passion. Zum Beispiel. Da flogen die fetzen. Das geriet flott ins Unversöhnliche. Wir haben uns eben um die wichtigen Fragen gestritten. Heute scheint das eher nicht der Fall zu sein.
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