Und jetzt beantworte mir einer folgende Frage: Wie werden wir aus diesem Corona-Disaster herauskommen, wenn die “Mainstreamjounalisten” ohne Rücksicht auf Verluste die Regierungspolitik gestützt, nein getrieben und alle Politikkritiker verleumdet haben? Wie sollen die zu einer vernunftgesteuerten Diskussion zurückkommen, müssten sie doch zu viele weitere Fehler eingestehen.
Es ist mir unbegreiflich wie dieses bornierten Propagandisten und Moralchauvinisten, das Handwerk und den Anspruch eines echten Journalisten, die Realität von immer neuen Seiten zu betrachten, gegen ihren Haltungs-Stock im Arsch tauschen konnten, mit dem sie immer dieselbe engstirnig- neuspießige Sicht auf die Dinge wie Sauerbier anbieten. In Bezug auf echten Journalismus fallen mir dazu wehmütig Pink Floyds Zeilen aus Wish you were here ein: Did they get you to trade your heroes for ghosts? Hot ashes for trees? Hot air for a cool breeze? Cold comfort for change? Did you exchange A walk-on part in the war for a lead role in a cage?
Man muss diese linke Denke nur konsequent weiterdenken, dann landet man bei der Forderung nach dem „ Neuen Menschen“ und Pol Pot. Ob sich diese Denkfaulen und Bornierten Schreibtischtäter dessen bewusst sind? Das ist Stalinismus in Reinkultur.
Die Werbung für parteinahe und Gegendemos hat das umstrittene öffentlich-rechtliche Rollkommando übernommen. Beide sind ihrer Form nach sozialdemokratische Antitoleranzdemos und verfassungsrechtlich eher illegal. Die umstrittenen Gegendemos verbreiten auch das Flair einer sozialdemokratischen Nie-Wieder-Zuhörerschaft, wie in Dodge City zuerst mal alle umzulegen. Die gängige Praxis der Presse, der Fraktionen, des Prekariats ist das Vorurteil. Der Tagesspiegel ist seiner eigenen Substanzlosigkeit zum Opfer gefallen. Auch die Kultur des Verdachts kann überstrapaziert werden. Wer allen gefallen will, gefällt niemandem. Manche nennen das auch Kasernenhofmentalität, der Uffz brüllt zuerst alle an und fragt dann, ob was passiert ist.
Der Tagesspiegel “driftet” nicht nur seit Jahren immer mehr in die linksradikale Ecke ab, er stürzt jetzt geradezu. Die Berichterstattung etwa über “Miete” im Tagesspiegel als kommunistische Propaganda zu bezeichnen, die offen zum Verfassungsbruch (Art. 14 GG) anstiftet, ist bereits eine Verharmlosung. Was dabei besonders auffällt ist die intellekuelle Dürftigkeit. Ich habe in meinem Leben mit einigen Kommunisten, Maoisten, Trotzkisten und was weiß ich noch alles gute und anständige Diskussionen führen können. Diese Menschen waren zwar nicht meiner Meinung und - notabene - als Gläubige auch verbohrt und uneinsichtig, was die Maxime ihrer Religion anging, aber sie waren keine Idioten. Wer die einschlägigen Tagesspiegelartikel sich anschaut, muss allerdings zum Ergebnis kommen, dass bildungsfeindliche Idioten am Werk sind. Was mich dabei am meisten empört - ausnahmsweise gönne ich mir auch mal ein gerüttet Maß Empörung - ist die bei diesen Redakteuren und Schreiberlingen offenbar vorhandene Geringschätzung der geistigen Fähigkeiten ihrer Leser. Sollte meine Vermutung nicht richtig sein, dass es Idioten sind, die diesen verantwortlungenslosen, von keinem Wissen getrübten Quatsch verzapfen, wären also diese Knallchargen des Haltungsjournalismus tatsächlich berechnende und strategisch Handelnde - dann kann das nur bedeuten, dass sie ihre Leser für komplette Idioten halten. Mir tut jeder leid, der für den Tagesspiegel auch nur einen Cent ausgibt. Herr Martenstein sollte dieses Milieublatt schleunigst verlassen, da gehört er einfach nicht hin. Und zu retten ist da nix mehr, das haben wir ja alle beim Spiegel erlebt. Einmal auf die falsche Bahn geraten gibts kein Halten mehr.
Ein Wort zu den Charakteren von Denunzianten, ohne die jede Politische Polizei blind bliebe, und deren Haltung und Beweggründe sich vermutlich auf die Tagesspiegel-Journalisten übertragen ließen und nicht nur auf diese. Nach dem ausgebliebenen Endsieg interessierte sich einen Kommission von Psychologen der US-Army für die Motive von Gestapospitzeln, die sie dazu eingehend befragte (leider habe ich den mit Mühe beschafften Bericht verkramt). Erinnerlich ist mir, daß es primär nicht etwa weltanschaulicher Konsens war, der sie Volksgenossen ans Messer liefern ließ, sondern vielmehr höchst persönliche Motive: materielle und berufliche Vorteile, sich wichtig tun, Geltungssucht, Rachsucht, der Lustgewinn beim Lauschen an Wänden und am Verrat. Mit anderen Worten: Bei Denunzianten stellt sich weniger die Frage nach deren politischer Ausrichtung, vielmehr steht die charakterliche Befindlichkeit im Vordergrund ihres Tuns. Stasispitzel dürften sich charakterlich kaum von ihren geistigen Ahnen im Dritten Reich unterschieden haben. Nun sind Journalisten heutzutage natürlich nicht Zuträger einer Politischen Polizei, aber sie denunzieren vermutlich aus ähnlichen Gründen Abweichler, indem sie durch Veröffentlichung bloßstellen und schaden wollen, also die Inszenierung einer medialen Hinrichtung. Nicht die physische Vernichtung ist das erwünschte Ergebnis, sondern die soziale, das genügt. Gebe Gott, die Zeiten ändern sich nicht. Keine Politische Polizei ist je am Mangel von Zuträgern gescheitert. Historische Analogien hinken meist gewaltig, dessen bin ich mir bewußt, dennoch schärfen sie den Blick für die Gegenwart.
Vielleicht sollte man von Seiten der Politik endlich Nägel mit Köpfen machen und alle Mitarbeiter bestimmter Presseorgane zu Hilfspolizisten ernennen. Dann müssen die einerseits nicht mehr so tun als seien sie Journalisten und können andererseits ganz offiziell Personen, die der “Delegitimierung des Staates” verdächtig sind, zu Befragungen einbestellen und gegebenenfalls in Schutzhaft nehmen.
Immer wieder frage ich mich beim Blick auf die in ihre Opfer verbissenen Kämpfer gegen alles Rechte, wo bei ihnen “die Ursachen der Dinge” wirklich liegen. Wie sie als Kinder waren, wie sie erzogen wurden und vor allem auch, welche Rolle ihre Familien in den deutschen Diktaturen des letzten Jahrhunderts spielten. Ist da etwas Transgenerationales am Werk bei der gnadenlosen Hatz auf Abweichler und Dissidenten? Und was könnte diese Triebfeder des erneuten Bösen sein: unbewusste Wiederholung, Kompensationsversuche, sogar irgendetwas Genetisches (z.B. Traumata können epigenetische Veränderungen erzeugen)? Wer von den Jägern nebst Meute (Herr Brüggemann nahm seine Verfolger als “Lynchmob” wahr) hat sich da einmal selbstkritisch angesehen und steuert überhaupt rational, was er tut?
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