Uwe Jochum, Gastautor / 06.01.2023 / 11:00 / Foto: Giorno / 79 / Seite ausdrucken

Sternsinger ohne Stern

Auch der Umzug der Sternsinger am Dreikönigstag ist als alte christliche Tradition so gut wie verschwunden. Ein weiteres Anzeichen für das Ende eines auf Verkündigung setzenden Glaubens.

Mit dem Dreikönigsfest endet für die katholischen Christen die Weihnachtszeit. Was an Heiligabend mit der Geburt Jesu begann, vollendet sich am 6. Januar mit der „Erscheinung des Herrn“, nämlich die von den Gläubigen gefeierte Gegenwart Gottes in der Person Jesu Christi. War den Hirten auf dem Feld an Heiligabend die Geburt des Herrn nur verkündet worden und waren sie nur neugierig nach Bethlehem gegangen, um zu schauen, wie es sich mit dieser Geburt verhalte, kommen nun die Drei Weisen aus dem Morgenland, beten das Kind an, schenken ihm mit Gold, Weihrauch und Myrrhe die Insignien seiner göttlichen Herrschaft und nehmen ihr Wissen um die Ankunft Gottes mit in ihr Land und in die Welt.

Die Tradition der Sternsinger folgt dieser Logik: Das Glaubenswissen will nicht für sich behalten sein, sondern es muss hinaus in die Welt und dort verkündet werden. Und also ziehen die Sternsinger – verkleidet als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar ohne alle Furcht vor einem divers-falschen Kostüm oder einem black-gefaceten Mohrengesicht – durch die Straßen, singen an der Haustür, die sich ihnen öffnet, ein christliches Lied, sprechen ein christliches Gebet, sammeln für ein christliches Projekt und freuen sich, wenn man ihnen noch eine kleine persönliche und zumeist süße Gabe in den Grabbelsack steckt.

Oder vielmehr: Sie zogen und sangen und freuten sich. Denn was vor Jahren schon in den großen Städten begann, sich dann in die kleineren Städte fortsetzte und nun auch in den Dörfern nicht mehr zu übersehen ist, ist der Zusammenbruch dieser Tradition. Eines Tages lief mit den Drei Königen ein halbwegs erwachsener Jugendlicher mit, um die immer öfter vorkommende unfreundliche Abweisung oder gar Beschimpfung der Sternsinger durch seine Anwesenheit ein wenig abzufedern; eines Tages musste man im Pfarrhaus anrufen, um die Sternsinger an einem zu vereinbarenden Termin zu sich nach Hause zu bitten, denn von allein kamen sie nicht mehr. Und nun sind sie aus dem Weichbild der Städte, Städtchen und Dörfer nahezu verschwunden.

Nicht mehr zu übersehende Dezimierung der Gläubigen

Das ist keine kleine Sache. Denn es geht hier nicht einfach nur um das Ende einer nebensächlichen religiösen Tradition, die historisch unterschiedlich weit zurückreicht, in einigen ihrer Elemente wohl bis ins vierte Jahrhundert nach Christus. Es geht hier um das Ende eines auf Verkündigung setzenden Glaubens, der die Welt nicht mit Schild und Schwert erobern wollte, sondern mit dem Wort. Ohne Verkündigung kann niemand das Wort hören, ohne das Wort kann niemand zum Glauben finden, und ohne Glauben? Ohne Glauben bleiben wir als Menschen innerlich hohl, und je hohler wir werden, desto hohler werden die Gesellschaften. Bis sie implodieren.

Wer es nicht glauben mag, der hätte in der nun endenden Weihnachtszeit Gelegenheit gehabt, sich von der Richtigkeit dieser Diagnose durch einen Kirchenbesuch zu überzeugen. Denn was dort zu besichtigen war, war nichts weniger als der Kollaps der Amtskirche, der mehr und anderes ist als die durch eine fortlaufende und sich beschleunigende Austrittswellt nicht mehr zu übersehende Dezimierung der Gläubigen. Dass es in den Kirchen leerer wird, ist das eine. Das andere aber ist, dass diese Leere eine Leere von innen heraus ist, eine qualitative Leere, die darin besteht, dass das, was das Amtspersonal den in der Kirche Anwesenden zu sagen hat, nichts mehr ist, was die Anwesenden in ihrer Mehrheit noch etwas angeht. Während daher die Kirche ihre Beteiligung etwa an der „Seenotrettung“ wortreich und laut als christliche Tat verkündet, hat sie den Kampf um die Seelen der Christen hierzulande und den Kampf um das an sie zu richtende rechte Wort ganz offensichtlich aufgegeben.

Zur Beobachtung dieses Kollapses der Kirche, welcher der gesellschaftlichen Implosion vorausläuft, ist die mit dem Dreikönigsfest endende Weihnachtszeit besonders gut geeignet. Denn an diesen Tagen ist eigentlich alles auf den Beinen und in der Kirche, was mit einem Minimum an religiöser Erinnerung und religiösem Bedürfnis überhaupt noch ausgestattet ist und wenigstens eine Restahnung davon hat, dass die Weihnachtszeit eine ganz besondere Zeit ist. Das gilt liturgisch natürlich auch und noch viel mehr für Ostern. Aber Ostern war und ist das sperrigere Fest, jedenfalls eines, dessen Rang seit langem vom Weihnachtsfest übertroffen wird, das als Familienfest eine viel breitere Basis beim Kirchenvolk hat. Will man also wirklich wissen, wie es um das Verhältnis von diesem Volk zu seiner Kirche steht, muss man auf die Gottesdienste der Weihnachtszeit und vor allem auf die Christmette schauen. Ich tue das hier als Katholik und gehe davon aus, dass die Zustände bei der evangelischen Schwesterkonkurrenz nicht besser, sondern eher noch schlimmer sein werden.

Die liturgische Praxis verlernt

Die erste Beobachtung, die man an Weihnachten machen kann, ist diese: Wo vor fünf Jahren wenigstens noch das ganze Mittelschiff der Kirche gut gefüllt war (die Seitenschiffe waren auch damals schon leer), sind jetzt nur noch zwei Drittel der Plätze besetzt. Wer früher gut daran tat, nicht zu spät zu kommen, wenn er einen passablen Platz ergattern wollte, kann nun bequem zu spät kommen und wird immer noch mit gutem Blick auf den Altar sitzen können. Diese Beobachtung entspricht den trockenen Zahlen, mit denen die bei statista abrufbaren Statistiken unser Leben begleiten: Waren es unmittelbar „vor Corona“ im Jahre 2019 noch etwas über zwei Millionen Katholiken, die zum Gottesdienst in eine Kirche kamen, sind es im Coronajahr 2021 nicht einmal mehr eine Million gewesen. Und dass es in diesem Jahr 2022 insgesamt dann noch weniger gewesen sein dürften, zeigt der Augenschein gerade zu Weihnachten: Das amtlich registrierte und Kirchensteuer zahlende Kirchenvolk verbringt die Weihnachtszeit durchgehend und mehrheitlich anderswo.

Die zweite Beobachtung betrifft all jene, die da in den Kirchenbänken überhaupt noch sitzen. Als „Gläubige“ wird man sie nur mit viel gutem Willen bezeichnen können. Viel eher sind es „Weihnachtschristen“, also Christen, die wahrscheinlich noch die Kirchensteuer zahlen (obwohl man auch das nicht mehr mit Sicherheit sagen kann), das Jahr über kein Bedürfnis zum Kirchenbesuch verspüren, nun aber an Weihnachten mal vorbeischauen wollen, um sich eine Dosis Weihnachtsgefühl und in der Christmette etwas Besinnlichkeit abzuholen.

Nun ist der christliche Gottesdienst aber kein Spektakel, das der Priester vorne am Altar zusammen mit Lektoren, Kantoren und Ministranten vorführt, sondern eine auf Teilnahme aller Anwesenden zählende liturgische Praxis. Die Sache funktioniert also nur, wenn man weiß, wann man aufzustehen oder zu knien hat, wann man dem Priester welche gemeinsam gesprochene Antwort gibt, wie der Text des Glaubensbekenntnisses lautet oder der des Vaterunser. Und auch die bekannten Kirchenlieder sollte man mitsingen können oder zumindest wollen – die falschen Töne deckt die Masse der Mitsingenden dann gerne zu. Aber auch dieses Mitmachen ist kein Selbstzweck, sondern orientiert die Gemeinde auf Gott, der dank der am Altar vollzogenen eucharistischen Wandlung im gebrochenen Brot und im Wein in ebendiesem Gottesdienst, in ebendieser Gemeinde anwesend ist.

Merkwürdige Nichtaura in den Kirchen

Entfällt dieser gemeinsame liturgische Vollzug und Bezug, ist es schlagartig aus mit der Gemeinde in der Kirche. Statt einer Gemeinschaft von Menschen, die im Ritual miteinander verbunden sind, haben wir nun vor sich hinsitzende Gottesdienstbesucher, die zu geschätzt zwei Dritteln von Tuten und Blasen keine Ahnung haben: Sie stehen beim Einzug nur mühsam und bisweilen widerwillig auf, setzen sich hin, wenn man knien müsste, bringen beim Singen keinen einzigen Ton heraus, sondern blättern gelangweilt im Gesangbuch (vielleicht steht da ja irgendwo doch noch etwas Spannendes?), bei der Predigt schalten sie ab, das Glaubensbekenntnis kommt kaum über den ersten Satz hinaus, das Vaterunser versandet akustisch nach der Hälfte, das Schlangestehen zum Empfang der Eucharistie lassen sie gleich ganz bleiben (wenn es da vorne wenigstens etwas Süßes gäbe…), und wenn es zu langweilig wird, schauen sie sich neugierig um oder gehen zwischendurch auch einmal hinaus, um eine zu rauchen.

Kurzum, das Ganze hat die Anmutung eines Fanclubs, der längst nicht mehr weiß, wessen Fan er einmal war oder hätte sein sollen, der die T-Shirts der verschiedensten Nachbarclubs trägt und sich insgesamt schon lange nicht mehr zusammen mit der Mannschaft auf fröhlicher Pilgerfahrt zum entscheidenden Spiel befindet, sondern sich abgehängt irgendwo in der (geistigen) Provinz wiederfindet und frierend auf dem Platz herumlungert, in der Hoffnung, es möge recht bald vorbei sein.

Das alles erklärt diese merkwürdige Nichtaura, die sich an Weihnachten in den Kirchen bemerkbar macht. Die zu zwei Dritteln ahnungslosen Kirchenbesucher suchen an diesen Tagen ein weihnachtliches Gefühl, von dem sie annehmen, es stelle sich durch bloße Anwesenheit in der Kirche von alleine ein. Das tut es aber nicht. Und so sitzt man mit all seiner Ahnungslosigkeit und Unsicherheit in der Kirchenbank, um das erhoffte Gefühl betrogen, vom Gottesdienst enttäuscht.

Zeitgeistiges kennt man schon von Will, Lanz und Lang

Die dritte Beobachtung, die man in der Weihnachtszeit in der Kirche machen kann, ist die, dass aus diesem Schlamassel auch die engagierteste Predigt nicht hinausführt. Denn was der Priester über Gott, Christus und den Heiligen Geist zu sagen hat, interessiert die Mehrheit der Anwesenden nicht, und wenn der Priester in seiner Not zu dem Trick greift, etwas Zeitgeistiges zu predigen, kennt das Publikum das schon von Anne Will. Oder Lanz. Oder Maischberger. Oder Ricarda Lang. Also bleibt der Priester vermutlich im Christlich-Vagen, spricht von der weihnachtlichen Freude, die wir in den Alltag mitnehmen sollen, von Christus, dem wir nacheifern sollen, vom Nächsten oder auch dem Fernsten, der uns christlich so nahe sei, dass wir ihn bei uns aufnehmen sollen.

Von einem aber wird er ganz gewiss nicht sprechen und sprach auch nicht an den Festtagen: von den drei Coronajahren. Kein Wort zu dem Leid in den Alten- und Pflegeheimen, die sich als geschlossene Anstalten herausstellten, zur Not der Kinder, zum Versagen der Lehrer und Pfarrer und Bischöfe und zum Versagen des Papstes, der ein Präparat, zu dessen Entwicklung und Herstellung fötales Material benutzt wird, wider die bisherige Lehre der Kirche den Gläubigen zur Benutzung empfahl. Kein Wort über die Seelsorger, die zu den Alten und Kranken und Sterbenden nicht mehr kamen, weil sie um ihr eigenes Leben fürchteten und nicht um das Seelenheil der Kranken und Sterbenden.

Freilich: Der Mehrzahl der in den Kirchen sitzenden Weihnachtschristen fällt es nicht auf, dass zu alldem kein Wort fällt. Sie erwarten nichts und sie vermissen auch nichts, sie langweilen sich bloß. Aber ebenjene wenigen, die in der Weihnachtszeit in die Kirche kamen, um das Wort Gottes zu hören, werden vor allem als „Ungeimpfte“ in jene Situation geraten, in die der Dichter Paul Celan bei seinem Besuch bei Martin Heidegger kam: in eine Situation des lauten Schweigens, in der kein „kommendes Wort im Herzen“ fällt. Dieses Wort im Herzen aber bräuchte es, wenn die Kirche denn wirklich das sein will, was sie zu sein beansprucht: eine Gemeinschaft der Lebensfreude, die die Menschen von den das Leben einengenden Gesetzen befreit und ihnen zuruft: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (der Satz steht im Brief des Apostels Paulus an die Galater). Ein Zuruf, der unweigerlich verstärkt wird durch ein: „Fürchtet euch nicht!“ (So kündigen die Engel im Lukasevangelium das neue Leben an.)

Modrig und gruftig aufsteigende Grabesstille

Dieses Wort der Gemeinde zu sagen, würde heißen, der anwesenden Mehrheit der Weihnachtschristen reinen Wein einzuschenken über die Lage, in die wir alle gekommen sind, und der anwesenden Minderheit von Gläubigen zu sagen, dass es mehr gibt als eine vom Papst propagierte mRNA-Liebesinjektion, nämlich „das Wort, das Fleisch geworden ist“. Das Wort, das der Priester sagen müsste, müsste das Wort der Wahrheit sein, der Wahrheit über das Virus, der Wahrheit über die Ausgangssperren, der Wahrheit über die Maske und die mRNA-Injektion – es müsste ein Wort der Wahrheit sein, in dem deutlich würde, dass all das, was nun seit drei Jahren von den Medien und der Politik als Wahrheit verkauft wird, keine Wahrheit war, nach der sich zu leben lohnte. Und dann müsste jeder Pfarrer, jeder Bischof und auch der Papst öffentlich bereuen, dass er drei Jahre lang dieses Wort der Wahrheit nicht fand, er müsste diese Reue auch ernsthaft zeigen und die Gemeinde bitten, ihm zu verzeihen; und die Gemeinde und Gott müsste er bitten, ihm zu vergeben. Dann, nur dann, im Lichte dieser Wahrheit könnte die Gemeinde wieder zu einer christlichen Gemeinde werden.

Es steht nicht zu erwarten, dass die Kirche sich zu dieser Wahrheit durchringt. Zu weit ist sie von dem Weg der Lebensfreude und des Lebensfestes, den Christus gewiesen hat, abgekommen, zu sehr hat sich in den vergangenen drei Jahren die Amtskirche als Angstkirche gezeigt. Sie wird daher damit fortfahren, den in den Kirchen sitzenden Restbeständen des christlichen Pilgervolkes weiszumachen, es genüge, „nach vorne zu schauen“, und alles werde gut. Kurzum, wir werden weiterhin Phrasen zu hören bekommen, aber keine Wahrheit, schon gar nicht die des fleischgewordenen Logos. Wir werden das Unverbindlich-Übliche zu hören bekommen, weil die christlichen Angstkirchen nur noch weiterbestehen können, wenn in den Gemeinden alles ruhig bleibt, dieweil die Kirchensteuer weiter fließt.

Es wird daher still bleiben in den Kirchen. Aber es ist nicht die tiefe und ruhige Stille der Lebensfreude, die aus der Freude an dem von Christus heilsam gewendeten Leben erwächst. Sondern es ist eine aus konformistischem Pharisäertum modrig und gruftig aufsteigende Grabesstille. Wer in der Weihnachtszeit mit offenen Augen in der Kirche saß, hat dieses Grab gesehen und die Stille gehört. Und nun ist am Dreikönigsfest auch der Stern der Sternsinger verloschen.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Melanie McBride / 06.01.2023

Von Herzen vielen Dank Herr Jochum, für diesen herausragend guten Text.

Ilona Grimm / 06.01.2023

Entschuldigung, schon wieder ich: Dies ist eine gute Gelegenheit, auf die „Initiative Christenschutz“ von Sven von Storch (jawohl, der Ehemann von Beatrix von Storch) aufmerksam zu machen. Unermüdlich bemüht er sich um „Artenschutz“ für uns verbliebene Christen und bezieht u.a. Stellung gegen Claudia Roths Furor gegen den (kaum lesbaren) Bibeltext am Fuß der Kuppel des Humboldt-Zentrums in Berlin („Stadtschloss“). Website: christenschutz.de

Ilona Grimm / 06.01.2023

@Hans Buschmann: Ich erlaube mir, Ihre Aufzählung zu ergänzen: Olaf Latzel (St. Martini Bremen) und die Missionare des „Missionswerks Mitternachtsruf“ aus der Schweiz, deren Predigten und Vorträgen man auf deren YT-Kanal folgen kann. Für mich sehr lehrreich und fruchtbar. Aber sicher gibt es auch andere bibeltreue Verkündiger, die aber leider hinter dem Geschrei der Ideologen verschwinden. In der führungsriege der EKD kann ich allerdings nicht einen einzigen erkennen… Sehr profundes Bibelwissen vermittelt auch Dr. Roger Liebi auf seiner Website →rogerliebi.ch←.

Andreas Müller / 06.01.2023

Die Sternsinger, die in meinem Dorf noch kommen, sagen nicht “Guten Tag” und informieren auch auf Nachfrage nicht darüber, wofür sie sammeln. Sie vermitteln - wie auch das andere kirchliche Personal - eher einen traurigen Eindruck, es scheint für sie mehr eine Pflichterfüllung zu sein als eine Freude. Der Postbote und der Fahrer der Müllabfuhr sind zu mehr freundlicher Zuwendung in der Lage, vermutlich sind die spirituell inspirierter.

Wilfried Cremer / 06.01.2023

Der Teufel sitzt im Fernsehen.

Burkhard Mundt / 06.01.2023

Der Pfarrer auf der Mantel würde vermutlich gerne regierungskritische predigen. Das dürfte den Kirchenfürsten ab der Stellung eines Bischofs nicht gefallen; denn die werden direkt vom Staat, nicht von der Kirche bezahlt. Und so ein Bischof hat die Gehaltsstufe B7-B10, das sind 9.000-12.000 € monatlich, manchmal ist zusätzlich ein Dienstfahrzeu mit Chauffeur und eine mietfreie Wohnung dabei. Merkel hat sie alle gekauft, um sich ihre Macht durch deren Wohlwollen zu sichern: die Abgeordneten durch Vergabe der aussichtsreichen Listenplätze. Minister, Staatssekretäre, Chef des Verfassungsschutzes durch Einsetzung, Präsident des BVerfG durch dessen Berufung, ÖRR sowieso, Presse durch teuere Werbekampagnen, NGO’s und die Antifa durch Fördergelder aus irgendeinem versteckten Steuertopf, die Wirtschaft durch Beratungsaufträge und Subventionen. Dank dieser Methode konnte sie sogar die demokratisch korrekte durchgeführte Wahl des Ministerpräsidenten von Thüringen ohne nennenswerten Gegenwind rückgängig machen lassen.

Peter Maier / 06.01.2023

Sorry Herr Jochum, aber die Weihnachtszeit endet traditionell nicht An 3 König sondern an Mariä  Lichtmess am 2. Februar.

Ilona Grimm / 06.01.2023

Für Ihr deutliches Bekenntnis danke ich Ihnen, werter Herr Jochum. Bekenntnisse zu Jesus Christus lesen und hören wir immer seltener abseits vom christlichen Buch- und Missionsalltag. Wir brauchen davon viel mehr, auch im „Redaktionsnetzwerk Achgut (RNA)“ und auch (vielleicht sogar insbesondere) von den lesenden aber schweigenden Christen im Kommentarbereich. Das erbärmliche Versagen der „Institution Kirche“ und ihres Führungspersonals während des Lockdowns mit vollständiger Isolierung von Alten, Schwachen, Einsamen, Kranken und Sterbenden ist so elementar, dass ich zur Vergebung nur bereit bin, wenn die Verantwortlichen in großer Zahl glaubwürdig bereuen und um Vergebung bitten. Statt ihre Ur-Aufgabe (Verkündigung des Evangeliums) wahrzunehmen, haben die Bischöfe und Pfarrer ihre Kirchen geschlossen und die Gläubigen und Gott Suchenden vom Wort Gottes abgeschnitten! Ich wiederhole: Alte, Schwache, Kranke, Einsame, Sterbende und deren Angehörige haben sie schmählich im Stich gelassen. (Nicht so die „Amishen“ in Nordamerika!) Und wenn sie Präsenz zeigten, dann durch „Impf-Events“ in Kirchen und Gemeindesälen. All das war das Gegenteil von Nächstenliebe, von der so viel schwadroniert wird. - - Aber gendergerecht sind sie, die „Hirten“ (die sich selbst weiden), und das ist die Hauptsache. Heute früh gehört: „Die ersten Besucherinnen an der Krippe…“. Meine Güte, das waren die HIRTEN aus der Umgebung. Hirtinnen waren gewiss keine dabei, denn der Hirtenjob war ein Knochenjob mit stetigem Kampf gegen Raubtiere, die ihre Herden bedrohten.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Uwe Jochum, Gastautor / 27.12.2023 / 06:00 / 97

Frau Weisband und die Twitter-Sezession

Marina Weisband von den Grünen, eine beliebte Talkshow-Figur, fordert dazu auf, Twitter/X zu verlassen, nicht mehr „zu schauen, zu lesen und zu zitieren“. Die Wirklichkeit…/ mehr

Uwe Jochum, Gastautor / 11.11.2023 / 16:00 / 23

Maskentheater: Es geht wieder los

Die BILD-Zeitung meldet gerade, dass Deutschland wegen Grippe, Corona und sonstigen Atemwegsviren flach liegt. Und das Blatt mit den großen Buchstaben lässt uns wissen: Die Inzidenzzahlen sind…/ mehr

Uwe Jochum, Gastautor / 21.06.2023 / 12:00 / 51

Als Wissenschaft noch nach Wahrheit strebte

Vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik brachte Deutschland einen dichten Strom von Nobelpreisträgern hervor. Wider Erwarten herrschte damals eine Freiheit in der Wissenschaft, die heute…/ mehr

Uwe Jochum, Gastautor / 22.05.2023 / 06:15 / 45

Das böse Buch

Spätestens mit Corona steht die deutsche Buchszene Kopf. Die alten kritischen Platzhirsche finden sich als Staats-Claqueure wieder und überlassen mutigeren Verlagen den Markt des kritischen…/ mehr

Uwe Jochum, Gastautor / 25.03.2023 / 14:00 / 40

Die Afterwissenschaft der Max-Planck-Gesellschaft

Es gab eine Zeit, da meinte die Partikel „after“ in der deutschen Sprache alles, was schlechter als etwas anderes ist. Und so gab es einmal…/ mehr

Uwe Jochum, Gastautor / 26.12.2022 / 12:00 / 26

Bücherverbannung für die Demokratie

Das „Demokratiefördergesetz“ macht's möglich: Werke, die der Staat als schädlich betrachtet, sind in den Bibliotheken kaum verfügbar. Das behindert nicht nur die demokratische Meinungsbildung, vielmehr wird…/ mehr

Uwe Jochum, Gastautor / 07.12.2022 / 12:00 / 40

Warum Drostens Dogmen am Campingplatz scheitern

Christian Drosten konnte kürzlich zwar einen juristischen Teilerfolg erringen. Das ändert aber nichts daran, dass er eine monologische, autoritäre Wissenschaft repräsentiert. Wie jede Orthodoxie scheitert…/ mehr

Uwe Jochum, Gastautor / 28.09.2022 / 06:15 / 65

Bibliotheken: Digitalisierung ohne Strom

Im eigenartigen Biotop der Bibliotheken treibt man die Digitalisierung mit aller auf Karriere hoffenden Kraft voran. Dass die Digitalisierung ohne günstigen Strom aber nicht zu…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com