Uwe Jochum, Gastautor / 06.01.2023 / 11:00 / Foto: Giorno / 79 / Seite ausdrucken

Sternsinger ohne Stern

Auch der Umzug der Sternsinger am Dreikönigstag ist als alte christliche Tradition so gut wie verschwunden. Ein weiteres Anzeichen für das Ende eines auf Verkündigung setzenden Glaubens.

Mit dem Dreikönigsfest endet für die katholischen Christen die Weihnachtszeit. Was an Heiligabend mit der Geburt Jesu begann, vollendet sich am 6. Januar mit der „Erscheinung des Herrn“, nämlich die von den Gläubigen gefeierte Gegenwart Gottes in der Person Jesu Christi. War den Hirten auf dem Feld an Heiligabend die Geburt des Herrn nur verkündet worden und waren sie nur neugierig nach Bethlehem gegangen, um zu schauen, wie es sich mit dieser Geburt verhalte, kommen nun die Drei Weisen aus dem Morgenland, beten das Kind an, schenken ihm mit Gold, Weihrauch und Myrrhe die Insignien seiner göttlichen Herrschaft und nehmen ihr Wissen um die Ankunft Gottes mit in ihr Land und in die Welt.

Die Tradition der Sternsinger folgt dieser Logik: Das Glaubenswissen will nicht für sich behalten sein, sondern es muss hinaus in die Welt und dort verkündet werden. Und also ziehen die Sternsinger – verkleidet als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar ohne alle Furcht vor einem divers-falschen Kostüm oder einem black-gefaceten Mohrengesicht – durch die Straßen, singen an der Haustür, die sich ihnen öffnet, ein christliches Lied, sprechen ein christliches Gebet, sammeln für ein christliches Projekt und freuen sich, wenn man ihnen noch eine kleine persönliche und zumeist süße Gabe in den Grabbelsack steckt.

Oder vielmehr: Sie zogen und sangen und freuten sich. Denn was vor Jahren schon in den großen Städten begann, sich dann in die kleineren Städte fortsetzte und nun auch in den Dörfern nicht mehr zu übersehen ist, ist der Zusammenbruch dieser Tradition. Eines Tages lief mit den Drei Königen ein halbwegs erwachsener Jugendlicher mit, um die immer öfter vorkommende unfreundliche Abweisung oder gar Beschimpfung der Sternsinger durch seine Anwesenheit ein wenig abzufedern; eines Tages musste man im Pfarrhaus anrufen, um die Sternsinger an einem zu vereinbarenden Termin zu sich nach Hause zu bitten, denn von allein kamen sie nicht mehr. Und nun sind sie aus dem Weichbild der Städte, Städtchen und Dörfer nahezu verschwunden.

Nicht mehr zu übersehende Dezimierung der Gläubigen

Das ist keine kleine Sache. Denn es geht hier nicht einfach nur um das Ende einer nebensächlichen religiösen Tradition, die historisch unterschiedlich weit zurückreicht, in einigen ihrer Elemente wohl bis ins vierte Jahrhundert nach Christus. Es geht hier um das Ende eines auf Verkündigung setzenden Glaubens, der die Welt nicht mit Schild und Schwert erobern wollte, sondern mit dem Wort. Ohne Verkündigung kann niemand das Wort hören, ohne das Wort kann niemand zum Glauben finden, und ohne Glauben? Ohne Glauben bleiben wir als Menschen innerlich hohl, und je hohler wir werden, desto hohler werden die Gesellschaften. Bis sie implodieren.

Wer es nicht glauben mag, der hätte in der nun endenden Weihnachtszeit Gelegenheit gehabt, sich von der Richtigkeit dieser Diagnose durch einen Kirchenbesuch zu überzeugen. Denn was dort zu besichtigen war, war nichts weniger als der Kollaps der Amtskirche, der mehr und anderes ist als die durch eine fortlaufende und sich beschleunigende Austrittswellt nicht mehr zu übersehende Dezimierung der Gläubigen. Dass es in den Kirchen leerer wird, ist das eine. Das andere aber ist, dass diese Leere eine Leere von innen heraus ist, eine qualitative Leere, die darin besteht, dass das, was das Amtspersonal den in der Kirche Anwesenden zu sagen hat, nichts mehr ist, was die Anwesenden in ihrer Mehrheit noch etwas angeht. Während daher die Kirche ihre Beteiligung etwa an der „Seenotrettung“ wortreich und laut als christliche Tat verkündet, hat sie den Kampf um die Seelen der Christen hierzulande und den Kampf um das an sie zu richtende rechte Wort ganz offensichtlich aufgegeben.

Zur Beobachtung dieses Kollapses der Kirche, welcher der gesellschaftlichen Implosion vorausläuft, ist die mit dem Dreikönigsfest endende Weihnachtszeit besonders gut geeignet. Denn an diesen Tagen ist eigentlich alles auf den Beinen und in der Kirche, was mit einem Minimum an religiöser Erinnerung und religiösem Bedürfnis überhaupt noch ausgestattet ist und wenigstens eine Restahnung davon hat, dass die Weihnachtszeit eine ganz besondere Zeit ist. Das gilt liturgisch natürlich auch und noch viel mehr für Ostern. Aber Ostern war und ist das sperrigere Fest, jedenfalls eines, dessen Rang seit langem vom Weihnachtsfest übertroffen wird, das als Familienfest eine viel breitere Basis beim Kirchenvolk hat. Will man also wirklich wissen, wie es um das Verhältnis von diesem Volk zu seiner Kirche steht, muss man auf die Gottesdienste der Weihnachtszeit und vor allem auf die Christmette schauen. Ich tue das hier als Katholik und gehe davon aus, dass die Zustände bei der evangelischen Schwesterkonkurrenz nicht besser, sondern eher noch schlimmer sein werden.

Die liturgische Praxis verlernt

Die erste Beobachtung, die man an Weihnachten machen kann, ist diese: Wo vor fünf Jahren wenigstens noch das ganze Mittelschiff der Kirche gut gefüllt war (die Seitenschiffe waren auch damals schon leer), sind jetzt nur noch zwei Drittel der Plätze besetzt. Wer früher gut daran tat, nicht zu spät zu kommen, wenn er einen passablen Platz ergattern wollte, kann nun bequem zu spät kommen und wird immer noch mit gutem Blick auf den Altar sitzen können. Diese Beobachtung entspricht den trockenen Zahlen, mit denen die bei statista abrufbaren Statistiken unser Leben begleiten: Waren es unmittelbar „vor Corona“ im Jahre 2019 noch etwas über zwei Millionen Katholiken, die zum Gottesdienst in eine Kirche kamen, sind es im Coronajahr 2021 nicht einmal mehr eine Million gewesen. Und dass es in diesem Jahr 2022 insgesamt dann noch weniger gewesen sein dürften, zeigt der Augenschein gerade zu Weihnachten: Das amtlich registrierte und Kirchensteuer zahlende Kirchenvolk verbringt die Weihnachtszeit durchgehend und mehrheitlich anderswo.

Die zweite Beobachtung betrifft all jene, die da in den Kirchenbänken überhaupt noch sitzen. Als „Gläubige“ wird man sie nur mit viel gutem Willen bezeichnen können. Viel eher sind es „Weihnachtschristen“, also Christen, die wahrscheinlich noch die Kirchensteuer zahlen (obwohl man auch das nicht mehr mit Sicherheit sagen kann), das Jahr über kein Bedürfnis zum Kirchenbesuch verspüren, nun aber an Weihnachten mal vorbeischauen wollen, um sich eine Dosis Weihnachtsgefühl und in der Christmette etwas Besinnlichkeit abzuholen.

Nun ist der christliche Gottesdienst aber kein Spektakel, das der Priester vorne am Altar zusammen mit Lektoren, Kantoren und Ministranten vorführt, sondern eine auf Teilnahme aller Anwesenden zählende liturgische Praxis. Die Sache funktioniert also nur, wenn man weiß, wann man aufzustehen oder zu knien hat, wann man dem Priester welche gemeinsam gesprochene Antwort gibt, wie der Text des Glaubensbekenntnisses lautet oder der des Vaterunser. Und auch die bekannten Kirchenlieder sollte man mitsingen können oder zumindest wollen – die falschen Töne deckt die Masse der Mitsingenden dann gerne zu. Aber auch dieses Mitmachen ist kein Selbstzweck, sondern orientiert die Gemeinde auf Gott, der dank der am Altar vollzogenen eucharistischen Wandlung im gebrochenen Brot und im Wein in ebendiesem Gottesdienst, in ebendieser Gemeinde anwesend ist.

Merkwürdige Nichtaura in den Kirchen

Entfällt dieser gemeinsame liturgische Vollzug und Bezug, ist es schlagartig aus mit der Gemeinde in der Kirche. Statt einer Gemeinschaft von Menschen, die im Ritual miteinander verbunden sind, haben wir nun vor sich hinsitzende Gottesdienstbesucher, die zu geschätzt zwei Dritteln von Tuten und Blasen keine Ahnung haben: Sie stehen beim Einzug nur mühsam und bisweilen widerwillig auf, setzen sich hin, wenn man knien müsste, bringen beim Singen keinen einzigen Ton heraus, sondern blättern gelangweilt im Gesangbuch (vielleicht steht da ja irgendwo doch noch etwas Spannendes?), bei der Predigt schalten sie ab, das Glaubensbekenntnis kommt kaum über den ersten Satz hinaus, das Vaterunser versandet akustisch nach der Hälfte, das Schlangestehen zum Empfang der Eucharistie lassen sie gleich ganz bleiben (wenn es da vorne wenigstens etwas Süßes gäbe…), und wenn es zu langweilig wird, schauen sie sich neugierig um oder gehen zwischendurch auch einmal hinaus, um eine zu rauchen.

Kurzum, das Ganze hat die Anmutung eines Fanclubs, der längst nicht mehr weiß, wessen Fan er einmal war oder hätte sein sollen, der die T-Shirts der verschiedensten Nachbarclubs trägt und sich insgesamt schon lange nicht mehr zusammen mit der Mannschaft auf fröhlicher Pilgerfahrt zum entscheidenden Spiel befindet, sondern sich abgehängt irgendwo in der (geistigen) Provinz wiederfindet und frierend auf dem Platz herumlungert, in der Hoffnung, es möge recht bald vorbei sein.

Das alles erklärt diese merkwürdige Nichtaura, die sich an Weihnachten in den Kirchen bemerkbar macht. Die zu zwei Dritteln ahnungslosen Kirchenbesucher suchen an diesen Tagen ein weihnachtliches Gefühl, von dem sie annehmen, es stelle sich durch bloße Anwesenheit in der Kirche von alleine ein. Das tut es aber nicht. Und so sitzt man mit all seiner Ahnungslosigkeit und Unsicherheit in der Kirchenbank, um das erhoffte Gefühl betrogen, vom Gottesdienst enttäuscht.

Zeitgeistiges kennt man schon von Will, Lanz und Lang

Die dritte Beobachtung, die man in der Weihnachtszeit in der Kirche machen kann, ist die, dass aus diesem Schlamassel auch die engagierteste Predigt nicht hinausführt. Denn was der Priester über Gott, Christus und den Heiligen Geist zu sagen hat, interessiert die Mehrheit der Anwesenden nicht, und wenn der Priester in seiner Not zu dem Trick greift, etwas Zeitgeistiges zu predigen, kennt das Publikum das schon von Anne Will. Oder Lanz. Oder Maischberger. Oder Ricarda Lang. Also bleibt der Priester vermutlich im Christlich-Vagen, spricht von der weihnachtlichen Freude, die wir in den Alltag mitnehmen sollen, von Christus, dem wir nacheifern sollen, vom Nächsten oder auch dem Fernsten, der uns christlich so nahe sei, dass wir ihn bei uns aufnehmen sollen.

Von einem aber wird er ganz gewiss nicht sprechen und sprach auch nicht an den Festtagen: von den drei Coronajahren. Kein Wort zu dem Leid in den Alten- und Pflegeheimen, die sich als geschlossene Anstalten herausstellten, zur Not der Kinder, zum Versagen der Lehrer und Pfarrer und Bischöfe und zum Versagen des Papstes, der ein Präparat, zu dessen Entwicklung und Herstellung fötales Material benutzt wird, wider die bisherige Lehre der Kirche den Gläubigen zur Benutzung empfahl. Kein Wort über die Seelsorger, die zu den Alten und Kranken und Sterbenden nicht mehr kamen, weil sie um ihr eigenes Leben fürchteten und nicht um das Seelenheil der Kranken und Sterbenden.

Freilich: Der Mehrzahl der in den Kirchen sitzenden Weihnachtschristen fällt es nicht auf, dass zu alldem kein Wort fällt. Sie erwarten nichts und sie vermissen auch nichts, sie langweilen sich bloß. Aber ebenjene wenigen, die in der Weihnachtszeit in die Kirche kamen, um das Wort Gottes zu hören, werden vor allem als „Ungeimpfte“ in jene Situation geraten, in die der Dichter Paul Celan bei seinem Besuch bei Martin Heidegger kam: in eine Situation des lauten Schweigens, in der kein „kommendes Wort im Herzen“ fällt. Dieses Wort im Herzen aber bräuchte es, wenn die Kirche denn wirklich das sein will, was sie zu sein beansprucht: eine Gemeinschaft der Lebensfreude, die die Menschen von den das Leben einengenden Gesetzen befreit und ihnen zuruft: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (der Satz steht im Brief des Apostels Paulus an die Galater). Ein Zuruf, der unweigerlich verstärkt wird durch ein: „Fürchtet euch nicht!“ (So kündigen die Engel im Lukasevangelium das neue Leben an.)

Modrig und gruftig aufsteigende Grabesstille

Dieses Wort der Gemeinde zu sagen, würde heißen, der anwesenden Mehrheit der Weihnachtschristen reinen Wein einzuschenken über die Lage, in die wir alle gekommen sind, und der anwesenden Minderheit von Gläubigen zu sagen, dass es mehr gibt als eine vom Papst propagierte mRNA-Liebesinjektion, nämlich „das Wort, das Fleisch geworden ist“. Das Wort, das der Priester sagen müsste, müsste das Wort der Wahrheit sein, der Wahrheit über das Virus, der Wahrheit über die Ausgangssperren, der Wahrheit über die Maske und die mRNA-Injektion – es müsste ein Wort der Wahrheit sein, in dem deutlich würde, dass all das, was nun seit drei Jahren von den Medien und der Politik als Wahrheit verkauft wird, keine Wahrheit war, nach der sich zu leben lohnte. Und dann müsste jeder Pfarrer, jeder Bischof und auch der Papst öffentlich bereuen, dass er drei Jahre lang dieses Wort der Wahrheit nicht fand, er müsste diese Reue auch ernsthaft zeigen und die Gemeinde bitten, ihm zu verzeihen; und die Gemeinde und Gott müsste er bitten, ihm zu vergeben. Dann, nur dann, im Lichte dieser Wahrheit könnte die Gemeinde wieder zu einer christlichen Gemeinde werden.

Es steht nicht zu erwarten, dass die Kirche sich zu dieser Wahrheit durchringt. Zu weit ist sie von dem Weg der Lebensfreude und des Lebensfestes, den Christus gewiesen hat, abgekommen, zu sehr hat sich in den vergangenen drei Jahren die Amtskirche als Angstkirche gezeigt. Sie wird daher damit fortfahren, den in den Kirchen sitzenden Restbeständen des christlichen Pilgervolkes weiszumachen, es genüge, „nach vorne zu schauen“, und alles werde gut. Kurzum, wir werden weiterhin Phrasen zu hören bekommen, aber keine Wahrheit, schon gar nicht die des fleischgewordenen Logos. Wir werden das Unverbindlich-Übliche zu hören bekommen, weil die christlichen Angstkirchen nur noch weiterbestehen können, wenn in den Gemeinden alles ruhig bleibt, dieweil die Kirchensteuer weiter fließt.

Es wird daher still bleiben in den Kirchen. Aber es ist nicht die tiefe und ruhige Stille der Lebensfreude, die aus der Freude an dem von Christus heilsam gewendeten Leben erwächst. Sondern es ist eine aus konformistischem Pharisäertum modrig und gruftig aufsteigende Grabesstille. Wer in der Weihnachtszeit mit offenen Augen in der Kirche saß, hat dieses Grab gesehen und die Stille gehört. Und nun ist am Dreikönigsfest auch der Stern der Sternsinger verloschen.

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Manfred Farke / 06.01.2023

Früher hat man bei den heiligen 3 Königen ein Kind schwarz bemalt, heute muss man 2 weiß anmalen.

A. Fischer / 06.01.2023

@Monika Krüger:  Papst Franziskus hat vorgeschrieben, dass sich alle im Vatikanstaat gegen Corona “impfen” lassen müssen, sonst droht der Ausschluss aus dem Vatikanstaat!

Ulla Schneider / 06.01.2023

” ...... und hätte der Liebe nicht ......” Benedetto wollte Europa panzern! Er wusste sehr wohl was Rituale den Menschen bedeuten. Ich habe mir den Vortrag von ihm vor dem Bundestag noch einmal angesehen. Wenn von denen nur 2 Prozent ( ein Teil ist erst gar nicht gekommen) ihn verstanden hätten…....! Dieser Vortrag ist so aktuell wie nie und sehr zu emphehlen, ihn nochmal anzuhören. —- Sein Nachfolger ist überaus “schlampig”. Doch was kommt dann? Nostradamus wird hoffentlich nicht Recht haben, obwohl die Zeit reif ist.  - Unsere Sternsinger kommen seit ca. 10 Jahren nicht mehr, allerdings sitzen die hier in der Diaspora. - Ein guter Artikel Herr Jochum. Dank sei der Achse. Besonders der von Chaim Noll, ein wahrlicher Rufer in der Wüste. @Wilfried Cremer, hallo. .... wie wahr, wie wahr und wird noch teuflisch fürstlich bezahlt. MfG

Stefan Hofmeister / 06.01.2023

Sternsinger: Hatte bei uns ein Ende, als sich Pfarrer und Gemeinderat einmischten. Waren wir vorher als lustige Truppe von Ministranten und ein paar Älteren von der Pfarrjugend unterwegs, wobei man selbst als 12-Jähriger hin und wieder einen Schnaps von den Besuchten abstauben konnte, ging es danach nur noch mit Anmeldung, voll durchorganisiert und mit Mädels *örks* weiter (und Alkoholverbot), worauf wir Jungs in dem Alter so gar keinen Bock hatten. Mit der Pfarrjugend lief es letztendlich genauso - wobei uns da die Mädels sehr willkommen waren, zumindest den etwas älteren. War dann Ende, aus, vorbei - mit einer sehr aktiven Truppe. Grund: Einmischung Pfarrer + Gemeinderat. “[...] bringen beim Singen keinen einzigen Ton heraus, sondern blättern gelangweilt im Gesangbuch” - sorry, seit mit dem neuen Gotteslob das Kumbaya-Gejaule eingeführt wurde, weigere ich mich da mitzusingen. Insgesamt mag ich eigentlich sowieso nur den römischen Ritus und das neumodische brauche ich nicht - kann ich ja gleich zu einer Parteiveranstaltung der Grünen gehen ... Also: Tschüss Kirche!

Monica Krüger / 06.01.2023

@ Talman Rahmenschneider: Ex-Papst Benedikt hat sich gegen Corona impfen lassen. War das auch ein Zeichen seiner Intelligenz ???

Ralf.Michael / 06.01.2023

Ist ein Baumstamm erst von Innen verfault, ist es vorbei. Die ” christlichen ”  Kirchen werden mit wenigen gläubigen Anhängern zu Sekten degenerieren. Der Mensch wird erst dann richtig Frei sein, wenn alle Kiechen abgeschafft worden sind (Taylor Caldwell). Aber Dont Worry, Be Happy….Die Kirchenschaffen sich von selbst ab.. Auch die Heiligen 3 Könige und weitere Sonstige. Kann alles Weg !! Eine Win/Win Situation, leider nicht für pädophile Priester :o((

Sabine Schönfeld / 06.01.2023

Der Artikel nimmt einiges auf, was wirklich wichtig ist, vor allem der verlorenen Zugang der Kirchenvertreter zu den Menschen ist offensichtlich. Allerdings möchte ich zum Teil ergänzen und auch zum Teil widersprechen. Für die Glaubwürdigkeit der Kirchen spielen vor allem ihre Vertreter eine Rolle und wenn ich schon den Pfarrer, den ich in meiner Kindheit erlebte, mit jener Person vergleiche, die diesen Weihnachtsgottesdienst abhielt, welchen ich hier schon einmal beschrieb. Größer kann der Unterschied kaum sein. Unser alter Pfarrer damals war eine sehr strenge, aber auch sehr menschliche Persönlichkeit und er hatte immer Zeit für die Menschen, die in ihrer Not zu ihm kamen und nahm sich ihrer an. Und seine Familie brachte - besonders in Gestalt seiner Töchter - menschliche Wärme in die Gemeinde. Diese Familie hatte eigene Leiderfahrungen, von denen man wusste und so empfand man eine Bekundung von Mitgefühl immer als echt. Sie lebten nach Jesus Christus’ Wort und brachte ihn so zu den Menschen im Dorf. Jener Pfarrer beim hiesigen Weihnachtsgottesdienst hingegen trat auf wie ein Politiker der Grünlinken. Man spürte deutlich, er hatte wenig oder keine Verbindung zu den Menschen vor ihm, denn seinen Worten entsprechend kannte er nur Fernstenliebe. Die vor ihm sitzenden Menschen waren ihm wohl am ehesten eine Spendenquelle für die anderen und Ziel des Gottesdienstes schien mir, möglichst viel Druck auf potenzielle Geldgeber auszuüben. Die Anwesenden kannten die Rituale und die Lieder, das Vaterunser wurde von der großen Mehrheit korrekt gesprochen. Die Kirchenvertreter hätten nicht die Aufgabe, Politik zu machen und auch nicht, die Qualität der Impfstoffe zu beurteilen. Sie hätten die Aufgabe, sich in Nächstenliebe wieder ihren Gläubigen zuzuwenden und ihnen im Geiste von Jesus Christus über schwere Zeiten zu helfen und ihnen Trost und Frieden zu geben. Denn die Menschlichkeit ist und war die zentrale Botschaft von Christus und nur diese Menschlichkeit überzeugt.

Ludwig Luhmann / 06.01.2023

Der Kommunismus kommt auch in Grün, das Christentum geht und alles wird schlecht ... schlecht ... schlecht.

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