Uwe Jochum, Gastautor / 07.12.2022 / 12:00 / 40 / Seite ausdrucken

Warum Drostens Dogmen am Campingplatz scheitern

Christian Drosten konnte kürzlich zwar einen juristischen Teilerfolg erringen. Das ändert aber nichts daran, dass er eine monologische, autoritäre Wissenschaft repräsentiert. Wie jede Orthodoxie scheitert auch diese schließlich am normalen Leben. 

Im Juni dieses Jahres wurde Christian Drosten, der bis heute dem Corona-Expertenrat der Bundesregierung angehört und lange Zeit so etwas wie der informelle Regierungsvirologe war, bei einem Campingurlaub in Mecklenburg-Vorpommern von drei Dauercampern derart beschimpft, dass er Anzeige wegen Beleidigung erstattete. Ob die drei Camper den Mitcamper Drosten wirklich als „Massenmörder“ und „Transhumanisten“ titulierten, und ob Drosten seinerseits den drei Campern Beleidigendes entgegenrief, was dazu führte, dass die Camper Gegenanzeige erstatteten, werden die Medien, sobald die Sache gerichtsreif werden sollte, sicherlich in gebührender Breite berichten.

So wie sie stets berichten, wenn Drosten wieder einmal sein Urteil zur virologischen Lage abgibt. Seine jüngsten, im September gemachten Äußerungen zu dem, was der beginnende Winter mit sich bringen werde, sind jedenfalls in jenem von den Medien gerne verbreiteten und längst als Markenzeichen anzusehenden Drosten-Sound gehalten: Die neue Virusvariante mache wieder stärker krank; wenn sich zu viele infizieren, werde das zu einem Problem; stärkere Maßnahmen würden wieder notwendig werden, darunter die Maskenpflicht in Innenräumen; und im Notfall brauche es „sofortige und durchaus einschneidende Entscheidungen“, wie Drosten der Süddeutschen Zeitung ins Blatt diktierte.

Wie es sich für Drostens Lagebeurteilungen zumeist gehört, sind sie schon nach wenigen Wochen, manchmal auch nur Tagen, Makulatur. Jedenfalls darf man dem aktuellen, am 1. Dezember erschienenen „Wochenbericht“ des RKI auf Seite drei entnehmen, dass die Atemwegserkrankungen zwar zugenommen haben und über dem Niveau der Vorjahre liegen, dass davon aber nur ein bescheidener Anteil von sechs Prozent auf das Coronavirus in irgendeiner seiner Varianten zurückzuführen ist. Übrigens bei zurückgehenden Arztbesuchen „wegen Corona“ und ebenfalls zurückgehenden Behandlungen auf den Intensivstationen. Der Drosten-Sound hat wieder einmal an der Wirklichkeit keinen Widerhall.

Wenigstens war man als Laie diesmal von den Medien in die Lage versetzt worden, zu Drostens fragwürdigen Präkognitionen auch eine Gegenmeinung zu hören. Diese gab, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, der ebenfalls dem Corona-Expertenrat angehörende Bioinformatiker Kaderali ab, indem er urteilte, die virale Winterwelle werde „nicht allzu heftig“ werden. Und der wie immer mitredende Lauterbach übersetzte das in eine „mittelschwere“ Herbstwelle. Dass nicht einmal das die Lage treffen dürfte, zeigt ein schneller Blick auf die über Google leicht zu findenden Corona-Statistiken und -Charts. Dort sieht man, dass die einschlägigen Kurvendiagramme seit Wochen nur eine Richtung kennen: nach unten.

Drosten war sich immer selbst genug 

Nun soll es hier aber nicht um den Realgehalt der Drosten’schen Schau in die virale Glaskugel gehen. Diese Debatte wäre geradezu langweilig, weil überflüssig, denn sie ließe sich überraschend leicht beenden: Drosten lag öfter daneben, als einem Experten und der auf ihn hörenden Öffentlichkeit lieb sein sollte. Vielmehr geht es hier um eine ganz andere Frage, die längst schon hätte gestellt werden müssen, weil sie einen Blick in die Tiefenstruktur des Verhältnisses von Wissenschaft zu Öffentlichkeit erlaubt. Die Frage lautet: Was hat Drostens Rolle als Staatsvirologe mit dem Vorfall auf dem mecklenburgischen Campingplatz zu tun?

Halten wir zunächst fest, dass Drosten in der medialen Öffentlichkeit stets in einer Doppelrolle auftrat. Auf der einen Seite war er der Wissenschaftler, der die politischen Entscheidungen in Sachen Corona der Politik überlassen wollte – so ließ er sich im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“ am 13. und 30. März 2020 vernehmen (ich beziehe mich auf diese Podcasts im Folgenden einfach durch die Nennung des Sendedatums). Auf der anderen Seite aber war er als Virologe von Anfang an stolz darauf, von der Politik um Rat gefragt zu werden (12.3.2020), und je länger er die Rolle des Ratgebers spielte, desto mehr tendierte er dazu, direkte Ratschläge zu konkreten, von der Politik umzusetzenden Maßnahmen zu geben. So in dem bereits erwähnten September-Interview mit der Süddeutschen, in dem er das Maskentragen in den Innenräumen für den Herbst und Winter als notwendig erachtet.

Dabei war von Anfang an das Problem der Drosten’schen Einlassungen zum Virus und den notwendigen antiviralen Maßnahmen, dass sie zwar gerne vor Publikum vorgebracht wurden – je mehr Publikum, desto besser, vom NDR-Podcast bis zur Bundespressekonferenz –, dass sie aber stets als expertokratischer Monolog gesprochen wurden. Kritische Nachfragen der Interviewer oder einer interessierten Öffentlichkeit waren nicht vorgesehen. Drosten war sich als medial präsenter Virologe stets selbst genug.

Nun ist es alles andere als eine überraschende Einsicht, dass Wissenschaft ohne Kritik keine Wissenschaft ist. Jede kritische Nachfrage und jedes Gegenargument dient dazu, den Realgehalt der vorgebrachten Sachverhalte und die Reichweite der vorgebrachten Argumente beurteilen zu können. Und das geht nur konfrontativ und also im Streit um Pro und Contra. Dass dieser Streit von den Medien mindestens so wie das Weihwasser vom Teufel vermieden wurde, ist das eine; das andere aber ist, dass dieser Streit auch in der Wissenschaft, die doch eigentlich wissen sollte, dass sie ohne Kritik zur Dogmatik verkommt, verunmöglicht wurde.

Wissenschaft, die sich selbst vergessen hat

Wie sehr man wirklich von „Verunmöglichung“ sprechen muss, hat jetzt erst Andreas Zimmermann hier auf Achgut.com in einem analytisch-anschaulichen Dreiteiler (hier und hier und hier) herausgearbeitet: Ein Wissenschaftssystem, das immer mehr von sogenannten „Drittmitteln“ abhängig ist, die von der interessierten Industrie bereitgestellt und von der Politik im Rahmen von staatlich administrierter „Projektforschung“ gelenkt werden, kann an Kritik kein Interesse mehr haben, weil ebendiese Kritik die schnelle ökonomische und politische Verwertung von Wissenschaft behindern würde. Die Wirtschaft will nichts weiter als Zuarbeit durch die Grundlagenforschung, um marktgängige Produkte herstellen zu können; und die Politik will nichts weiter als eine wissenschaftliche Legitimation ihrer in Staat und Gesellschaft einschneidenden und als „alternativlos“ darstellbaren Entscheidungen.

Wenn Andreas Zimmermann für diese deplorable Lage der Wissenschaft vier Gründe in Anschlag bringt (strukturellen Konformismus, zunehmenden Einfluss der Politik, die mediale Aufmerksamkeitsökonomie und die nachgelagerte Korruption der Wissenschaftsfinanzierung), dann ist diesen Gründen allerdings einer noch nachzuschieben. Er lautet: Die Wissenschaft weiß in weiten Teilen selbst nicht mehr, was Wissenschaft eigentlich ist. Denn obzwar Wissenschaftler, Wissenschaftsminister und Wissenschaftsredakteure immer wieder in wohlfeilen Sonntagsreden davon sprechen, wie wichtig für die Wissenschaft die Kritik sei, muss man davon ausgehen, dass sie alle längst nicht mehr verstehen, was das bedeutet.

Der Beweis dafür ist Drosten. Er trat nicht nur von Beginn an mit einem Wissenschaftsverständnis auf, das Wissenschaft auf die Generierung von Daten reduziert und zur Analyse der Realität – der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen – auf mathematische „Modellierungen“ setzt, die er für ein „gutes Abbild der Realität“ hält (mehr dazu hier). Sondern er legte auch von Beginn ein Verständnis von Wissenschaft an den Tag, bei dem es zur legitimen Kompetenz des Experten gehört, aufgrund seines unmittelbaren Kontaktes mit der wahren Realität die minderwichtigen Experten nicht anders als die Laien vom Platz weisen zu dürfen. Der Ober sticht den Unter, jedenfalls immer dann, wenn man Wissenschaft als eine Art institutionalisiertes Schafskopfspiel betrachtet, bei dem alle anderen die Schafe sind.

Dass Drosten sich in seinem Fachgebiet der epidemischen Coronaviren „frei und weitgehend ohne Fehler“ und „sicher“ bewege, wie er im NDR-Podcast am 30.3.2020 zum besten gab, hat jedenfalls mehr als nur einen Beigeschmack. Denn einen Wissenschaftler „ohne Fehler“ gibt es nicht, jedenfalls solange nicht, wie er sich selbst nicht an die Stelle des lieben Gottes setzt. Und ob jemand „weitgehend ohne Fehler“ wissenschaften kann, wäre dann allerdings eine Frage, die von den Fachkollegen des Prätendenten beantwortet werden müsste – und zwar durch nichts anderes als eine scharfe Kritik dessen, was er an sachhaltigen Argumenten vorbringt.

Eine Zumutung, was Drosten von sich gibt

Stattdessen hat Drosten seine weitgehend fehlerfreie Wissenschaftlerperson umstandslos mit einer offenbar zweifelsfreien Erkenntnisfähigkeit und einer ebenso zweifelsfreien Anwendungspraxis identifiziert und am 29.9.2020 im NDR-Podcast allen Ernstes gesagt, dass es bei dem vom ihm entwickelten PCR-Test „keine Verwechslungen mit anderen Viren, anderen Erkältungsviren, anderen Coronaviren oder sonst was für Krankheitserregern [gibt]. Da ist einfach kein Raum für diese Diskussionen. Die PCR ist da einfach zweifelsfrei.“ Wer ihm darin und in anderem widersprach, wurde nicht mit der Kraft des besseren Arguments überzeugt, sondern zum psychisch fragwürdigen Zeitgenosse erklärt: Wolfgang Wodarg, so ließ Drosten am 18.3.2020 im NDR-Podcast wissen, unterliege einem „Verdrängungsmechanismus“, wenn er angesichts eines Blickes in die Statistiken (und ich ergänze: in die „Modellierungen“) nicht sehe, „dass es schlimm kommen wird, und zwar wirklich schlimm. Das kann ich hier nur noch einmal wiederholen.“

Zu wiederholen ist vielmehr, dass mit dieser Art von Wissenschaft keine Wissenschaft und erst recht kein Staat zu machen ist. Wenn Drosten im NDR-Podcast vom 29.3.2022, mit dem er sich von diesem Format verabschiedete, für die wissenschaftliche Kommunikation mit der Öffentlichkeit einen Sanktionsmechanismus ins Spiel brachte, der kommunikatives Fehlverhalten der Wissenschaftler etwa in derselben Weise wie wissenschaftliches Fehlverhalten ahnden soll, und wenn er das damit begründete, dass es in der Wissenschaft ein „Geschnatter“ ergäbe, wenn zu viele mitreden – auch Nichtwissenschaftler, horribile dictu –, dann stehen wir vor einem veritablen wissenschaftlichen Trümmerhaufen.

Und zwar nicht wegen des befürchteten wissenschaftlichen „Geschnatters“, sondern wegen der Zumutung, Wissenschaft als zuletzt staatlich kontrollierte Kommunikation von wenigen Experten über von Modellierern in Statistiken transformierte Sachverhalte zu denken. Denn eine Zumutung ist es, was Drosten hier von sich gibt.

Sie liegt in dem „autokratischen Kern“ der Drosten’schen Einlassungen, einem Kern, der Drosten ganz zu Recht im Mai 2022 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von dem Historiker René Schlott vorgehalten wurde. Dieser Kern fügt sich aufs beste in die zeitgeistige Tendenz, den „Raum des Sagbaren“ auf einen engen Korridor zu begrenzen, den der Staat von geeigneten Agenturen überwachen lässt. Was in der allgemeinen Kommunikation das Netzwerkdurchsetzungsgesetz mit seiner an die großen Internetspieler vom Typ Facebook, Twitter e tutti quanti delegierten Zensur leistet, soll nach Drostens Vorstellung die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Falle der Wissenschaft leisten: Wer in der Wissenschaft redet, ohne dafür ein „Mandat“ zu haben, das die gewünschte und von Experten genehmigte Richtigkeit seiner Rede garantiert (so müssen wir uns das wohl vorstellen), der darf bei der DFG einfach keine Projektförderung mehr beantragen. Um es mit Drosten zu sagen: „Das könnte auch schon heilsam sein und einige Leute dazu bringen, noch ein zweites Mal darüber nachzudenken, was sie eigentlich in der Öffentlichkeit so verkünden.“

Das Ende von Wissenschaft

Aus diesem auto- und expertokratischen Verständnis von Wissenschaft folgt unmittelbar das Ende von Wissenschaft. Sie begann vor rund 2.500 Jahren mit der Erfahrung, dass einige Menschen zwar wissen, wie etwas geht, ohne dass sie indessen wüssten, warum es so geht, wie es geht. Dieses Warum aber muss mühsam gesucht werden, und wenn man meint, man habe es gefunden, liegt der Probierstein dafür, ob man es gefunden hat, einzig darin, dass man das gefundene Warum andere Menschen lehren kann. Wer es kann, wurde von Aristoteles „Philosoph“ genannt, und wir nennen ihn „Wissenschaftler“.

Ein Drosten’sches „Mandat“ brauchte ein solcher Wissenschaftler 2.500 Jahre lang nicht. Denn ob er sachhaltig und wahrheitsfähig reden und lehren konnte, bemaß und bemisst sich bis heute danach, dass er in vernünftiger Rede sagen kann, was er warum meint. Erst aus der Rede also und dann aus der Gegenrede, aus dem Argumentieren mit Anderen und dem gegenseitigen Sich-Korrigieren erwächst Wissenschaft. Ihre Basis ist die Sprachfähigkeit des Menschen und seine Frage nach dem Warum, und so sind wir, genau besehen, vom ersten Wort her, das wir sprechen, auf Wissenschaft angelegt.

Wer diesen Prozess abbricht und ein Staatsmandat für wissenschaftliches Sprechen fordert, hat nicht verstanden, dass alles Sprechen (und Schreiben) im Raum der institutionalisierten Wissenschaft davon abhängt, dass das Gespräch über Wissenschaft jenseits der Wissenschaft weitergeht. Und zwar nicht deshalb, weil in diesem Weitergehen Wissenschaft sich „populär“ zu machen hat, um das Wohlwollen der Menschen und den zur Wissenschaftsfinanzierung nötigen Steuertransfer zu erreichen. Sondern umgekehrt deshalb, weil das wissenschaftliche Gespräch immer schon eingebettet ist in das viel größere Gespräch, das außerhalb der Wissenschaft über Wissenschaft geführt wird und auf Wissenschaft angelegt ist. Wissenschaft kann ohne das „Geschnatter“, das ihr Drosten austreiben will, nicht sein.

Und an diesem Punkt können wir nun endlich auf den Vorfall auf dem mecklenburgischen Campingplatz zurückkommen. Wenn nämlich der Lackmustest von Wissenschaft darin besteht, dass sie allererst in öffentlicher Rede sich als Wissenschaft zeigen kann, und zwar genau dadurch, dass sie ihre Argumente in der öffentlichen Kontroverse bewährt – dann haben wir in den vergangenen drei Corona-Jahren das unschöne Beispiel dafür erlebt, was passiert, wenn Wissenschaft sich vor öffentlicher Rede und Gegenrede schützt und von den Medien mit einem Cordon sanitaire umgeben wird. Dann wird in demselben Maße, in dem der einzelne Wissenschaftler zum unkritisierbaren Wissenschaftsstar und -könig und -papst mutiert, die Wissenschaft insgesamt zu einer dem Wissenschaftsstar hörigen Orthodoxie umgebaut, die von allen unterhalb der Ebene der Hohepriester strikten Gehorsam verlangt.

Die Orthodoxie scheitert am Campingplatz

Sobald sich diese wissenschaftliche mit der politischen Orthodoxie erfolgreich verbunden hat, greift die Gehorsamspflicht folglich aus dem Wissenschaftssystem in den Alltag der Menschen hinein und fordert dort ihren Tribut: in einem angeblich wissenschaftlich legitimierten und daher alternativlosen Lockdown und in ebenso legitimierten und ebenso alternativlosen Impfkampagnen. In dieser Situation sehen sich die Menschen zum ersten Mal in ihrem Leben und zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit so direkt mit den Folgen einer Wissenschaft konfrontiert, die sie nicht mit neuen Erkenntnissen beschenkt und dadurch ihren Handlungsspielraum erweitert, sondern ihnen aufgrund der im wahrsten Sinne des Wortes eingeimpften Gehorsamspflicht ihr Leben nimmt – und auch das im wahrsten Sinne des Wortes.

Es ist die Crux aller Orthodoxie, dass sie irgendwann einmal am Leben scheitert und eines Tages als überlebt dasteht. Während nämlich im Raum der Orthodoxie immer feinkörniger von immer mächtigeren Hohenpriestern bestimmt wird, was jetzt gerade noch als Wahrheit sagbar ist, geht draußen vor den Toren des Wissenschafstempels das Leben so weiter, wie es immer ging. Mit vielen oder wenig Viren, mit Gesundheit und Krankheit und Tod, mit viel oder wenig Lebensfreude, immer aber mit „Geschnatter“. Der Orthodoxe merkt das freilich immer zu spät. Da braucht es schon einen Campingplatz, ehe er feststellt, dass das, was er monatelang mit viel medialer Verstärkung als letzten Schrei der Wissenschaft verkündet hat, nicht nur nichts gilt, sondern auch als die lebensweltliche Zumutung verstanden wird, die es ist.

Dort erst, auf dem Campingplatz, hört er die Gegenrede, die er bisher nicht hören musste, und dort erst sieht er die Gegner, denen er bislang aus dem Weg gehen konnte. Das ist eine herbe Erfahrung. Denn der vermiedene wissenschaftliche Diskurs kommt „da draußen“ unter dem schnatternden Volk plötzlich als Schimpfrede zurück, die nicht weniger orthodox als die orthodoxe Wissenschaft ist und rundheraus und mit Gewalt sagt, was Sache ist. Dort draußen kehren die Argumente („Transhumanismus“) als Vorwürfe zurück. Und die von der Orthodoxie legitimierten medizinpolitischen Maßnahmen mit ihren gravierenden lebensweltlichen Folgen erscheinen nun in justiziabler Gestalt („Massenmörder“), so dass vor Gericht fortgesetzt werden muss, was in der Wissenschaft vermieden wurde: die Klärung der Frage nach dem Warum.

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W. Renner / 07.12.2022

Die „Virologische Lage“ ist für Apparatschiks wie Drosten sowas wie das „Business Wetter“ für Zeitgeist Wetterfrösche.

Dirk Jungnickel / 07.12.2022

War es nicht so, dass der Drosten (Merkels Rasputin) die WHO maßgeblich in Richtung P(l)andemie lanciert hat ? Man muss den Mann anderseits verstehen: Hockt er doch seit Jahren in seinem muffigen Labor und züchtet an irgendwelchen Viren - Populationen herum.Und dann ergibt sich plötzlich die Gelegenheit,  eine Kanzlerin zu umgarnen und in der großen Weltpolitik mitzumischen. Da ist dann nicht mal seine vielsagende Physiognomie ein Hindernis .....

Silas Loy / 07.12.2022

Drosten hat schon mit seinem Verhalten während der Schweinegrippe versagt und verlor danach die Institutsleitung in Bonn. Drosten ist Virologe, er hat für epidemiologische Modellrechnungen, die der Mathematik zuzurechnen sind, nicht die erforderliche Qualifizierung. Drostens apokalyptische epidemiologische Prognosen lagen alle vollkommen daneben. Drosten hat in Bezug auf den PCR-Test möglicherweise mittelbar geschäftliche Interessen. Drosten scheint wider besseres Wissen einen möglichen Laborursprung des neuen Coronasvirus vorsätzlich in Abrede gestellt zu haben. Drosten ist ein gewöhnlicher Virologe mit einer Dissertation schlichterer Qualität, ohne Habilitation und ohne jede akademische Exzellenz, er ist jetzt lediglich Titularprofessor eines Stiftungslehrstuhls in Verbindung mit einer landeseigenen Krankenhausgesellschaft. Drosten ging und geht wohl schon deshalb jeder ernsthaften öffentlichen Diskussion aus dem Weg, setzt auf seine bescheidene wissenschaftliche Autorität und hält lieber spekulative Monologe in den politisch-medial geschützten Räumen von Rundfunkanstalten und Pressekonferenzen.

Boris Kotchoubey / 07.12.2022

§154 StGB: MINDESTENS ein Jahr Haft. “Transhumanist” und “Massenmörder” ist Pleonasmus: Der erstere ist per Definition auch der letztere.

Gunther Lotze / 07.12.2022

Im Grunde genommen ist das doch nur ein ganz armer und dazu noch dünnhäutiger Willy mit Titelanmaßung, der schon an einfachen stilistischen Dingen scheitert, z.B. wenn er irgendwo vollgelabbert wird, freundlich zurück zu winken anstatt zur Polizei zu rennen. Muß so ein Wessi sein, der bei amazon allerhöchsten Wert auf sein Dr. auf dem Adressaufkleber legt . Ein Mitglied aus Lauterbachs Muppet-Show. Weiter nichts.  Arm. So arm.

Johannes Schuster / 07.12.2022

@Hans-Peter Dollhopf: Ob ES gut geht, nun, das werde ich nicht veröffentlichen: “Geht es Ihnen gut”, wäre die richtige Fragestellung gewesen. Wie wenig kann man sich reflektieren, wenn man übersieht, daß die deutsche Art für andere Menschen mit einem anderen Hintergrund des Heranwachsens eine Belästigung darstellt ? Und genau das macht die Deutschen unerträglich: Sie kapieren weder sich selber noch ihr Wirken auf andere, weder mit Kanonen noch mit dem Gesier ihrer Moral und Philosophie. Alles wirkt auf Deutsch nach außen und nach innen begreift keiner die Psychose: Leichenberge sind das Mahnmal gegen diese Eigenschaft, die es eigentlich gar nicht mehr geben dürfte.

Hans-Peter Dollhopf / 07.12.2022

Herr Meyer, “Maestro!” ist die letzte Zuflucht jedes servilen italienischen Dienstleisters, wenn “Professore” und “Dottore” zur Adressierung offenkundig nicht taugen, weil auf eine Art muss er den Idioten respektierlich ansprechen!  Sonst bleibt nur noch, in seine Nudeln zu rotzen.

Talman Rahmenschneider / 07.12.2022

Im Prinzip hat er jetzt die Wahl: a) Er macht so weiter. b) Er zieht sich zurück an die Charité und in sein Labor, geht vielleicht mal in sich, und wenn er wieder urlauben geht, rasiert er alles ab und trägt Brille. Wächst schon wieder nach. Your choice, Professor. You were wrong. Das falsche daran war vor allem, nicht offen mit Wissenschaftlern mit anderen Ergenissen und Meinungen zu dikutieren.

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