Die “Analyse” der Wahlergebnisse, egal ob durch CDU, CSU oder SPD, hat in den letzten Jahren doch immer nur eins ergeben: der Wähler ist schlicht zu blöd die großartigen Ergebnisse der Politik der Regierungsparteien zu erkennen. Er muss daher “abgeholt” und “mitgenommen” werden, man muss es ihm “erklären” und wenn er das nicht will, dann ist er halt Nazi, der nicht das unwahrscheinliche Glück erkennt, im Schein der goldenen Sonnenkanzlerin zu leben. Bei der CSU wollen wir mal nicht vergessen, dass sie in Berlin mit am Regierungstisch sitzt und auch im Bundesrat jede, aber auch wirklich jede von Merkels Entscheidungen mitträgt. Wäre es Seehofer ernst mit seinen Sprüchen, hätte die CSU längst einen Schlussstrich ziehen müssen. Hat sie aber nicht und so dumm ist der Michel (oder der Sepp) auch nicht, dass er das nicht merkt. Wenn es also eine populistische Partei in Deutschland gibt, die das eine sagt und das andere tut, dann ist es die CSU, und dafür ist sie - völlig zu recht - abgestraft worden. “Bürgerliche Mitte” halte ich übrigens für dummen Politikersprech, wir sind alle Bürger dieses Landes und das ganze Elend der Parteienlandschaft begann, als keine Partei mehr links oder rechts sein wollte sondern sich selbst in der Mitte verortete.
Diese Leute in ihren abgeschotteten Denkwelten werden nichts lernen. Honecker hat in seinem Leben auch an seine schöne DDR bis zuletzt geglaubt. War sie ja auch - für ihn. Analysen der Monopolparteien bezgl. des Wahlergebnisses sind da überflüssig. Schon 2015 wollten sie “Lehren ziehen” aus dem Erstarken der AfD. Sie haben sie gezogen - noch konsequenter in die falsche Richtung marschieren. “Als wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verstärkten wir unsere Anstrengungen” (Mark Twain).
Wenn man nun noch bedenkt, dass angesichts der anstehenden Hessenwahl der Ball flach gehalten wird, darf man gespannt sein, was nach dem 28.10. so alles passieren wird. Man möge mich steinigen wollen, und doch stehe ich dazu, dass wir noch nicht genug vermerkelt sind. Wenn es nach mir geht, MUSS sie im Dezember zur Wahl antreten, MUSS diese - wie auch immer - gewinnen und MUSS danach einfach weiter machen. Mittlerweile wird ja offen von einer Minderheitsregierung gesprochen, da für die SPD offensichtlich nur noch der berühmte Tropfen fehlt, der das Fass zum Überlaufen bringen wird. Soll die Union, die bundesweit in den Umfragen gerade noch bei 26% liegt, ruhig tun. WIR haben 2017 gewählt und bekommen nun, was wir bestellt haben. Jetzt müssen wir es auch aushalten. Wir wussten ja, was wir wählen. In drei Jahren wird es vielleicht eine(n) Hoffnungsträger(in) geben, der wir unser Vertrauen schenken können. Was heute auf Merkel folgen würde, will ich mir gar nicht vorstellen. AKK? Die Frau, die ohne Punkt und Komma redet, wenn sie vor einem Mikro steht, diese Frau mit dem Charisma einer Valium? An ihrer Seite ein Laschet und ein womöglich gescheiterter Bouffier? Ich mag gar nicht daran denken. Innerhalb der Union muss eine Revolution stattfinden und der eiserne Besen eingesetzt werden, der diese Lethargie beendet. Soweit sind wir noch nicht. Der liebe Gott erhalte uns Merkel noch ein paar Jahre!
Muesste nach diesem Muster nicht konsequenter Weise die Heilige Alternativlosigkeit nach dem x.-Wahldebakel der CDU endlich den Hut nehmen? Ist die CDU nicht schon lange linker als links? Und dennoch verliert diese Partei immer mehr an Zuspruch? An was kann das nur liegen? Mit Fakten wird man diese Ideologie nicht mehr los—Drehhofer heißt ja nicht umsonst Drehhofer. Was hat er denn eigentlich so schlimmes gegen diese linke Regierung unternommen, daß er gehen soll? Hat er die Grenzen geschlossen? Hat er den ‘Minister-Befehl’ rueckgaengig gemacht? Schiebt er konsequenter ab? Nicht das ich wuesste. Okay, er ‘verlangsamt’ den illegalen Zuzug ein wenig - daß geht natuerlich gar nicht - indem abgelehnte nur tausendfach im Monat ihre Sippe herholen koennen. (komisch in diesem Zusammenhang allerdings, daß Massenabschiebungen illusorisch sind, womoeglich millionenfacher Sippennachzug nicht). Abgelehnte, die ‘ihren Unterhalt selbst erwirtschaften’, einen dauerhaften Aufenthaltstitel geschenkt bekommen. Ich sehe nichts, was ihn nicht auch zu einem, zumindstes kleinen Linken machen sollte. Also wieder nur ein typisches Bauernopfer, um in der schoenen, heilen linksgruenen Welt weiterwurschteln zu koennen. Und Sorry, liebe Frau Schunke, Soeder ist ein Drehhofer 2.0. Nichts ist mehr geblieben vom aufmuepfigen ‘Franggn’ von den Jahren nach 2015. Konservativ war mal. PS.: An Oppermann sieht man, wen er eigentlich immer meint, mit seinen ominoesen ‘Antidemokraten’. Er ist ein lupenreiner davon.
“Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem es kroch [und weiter kriecht]” und er ist “links, fortschrittlich”, nicht “rechts, konservativ”. Nicht umsonst nannte sich der Vegetarier, Abstinent und nationaler Sozialist AH den Vollstrecker des Marxismus (siehe 1. Mai, Kindergeld, Betriebsferien und Mülltrennung [Wertstoffsammlung])...
Aber wen will man die Schuld in die Schuhe schieben, wenn Seehofer nicht mehr da ist. Man sollte also froh über dessen sadomasochistische Züge sein, sich nach wie vor als Sündenbock benutzen zu lassen.
Ich denke, wir erleben hier ein interessantes mediales und politisches Experiment. Von Röttgen bis BILD wir die öffentliche Exekution des letzten prominenten Kanzlerinnenkritikers in den Reihen der Union und der “Groko” vollzogen. Natürlich sägt er durch seine Ungeschicklichkeiten fleißig selbst an seinem Stuhl. Ob er als widerstandsloses Bauernopfer zu Gunsten der Kanzlerin taugt, werden die nächsten Tage zeigen.
“Der Progressive denkt immer an morgen, der Konservative immer an übermorgen.” Giuseppe Prezzolini
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