Ein Agitprop braucht keine Bildng, sondern (stramme) Haltung.
In Bezug auf die Ideologie und Bildung(slosigkeit)... In Berlin hat man im Hinblick auf die explodierte Rohrbombe zwei Festnahmen getätigt. Laut BZ ist einer der Täter: „Politikwissenschaftler und Rechtsextremismusexperte Claudio C. arbeitete zuletzt als medienpädagogischer Leiter eines Kreuzberger Vereins. Bis 2019 war der Offenbacher laut eigener Vita Mitarbeiter bei der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus.“ Der andere soll ebenfalls Politologe sein und als Lehrer arbeiten.
Eigentlich wäre es wieder an der Zeit, daß ein Verein zur pflege der deutschen Sprache eine gewisse Autorität bekommt und den Deutschen die Liebe zu ihrer eignen Sprache wiedergibt, die ihnen überall weggenommen wird. Als gutes Beispiel möge hier das Buch “Grimms Wörter” von Günther Grass dienen, einem Menschen, der aufgrund seinen Schicksals seiner Eltern allen Grund gehabt hätte, sich der deutschen Sprache zu verweigern, aber diese doch geliebt und wertgeschätzt hat - weil man sich damit so sehr differenziert ausdrücken kann. Das bestätigen mir übrigens auch ausländer, die beruflich hierherkommen und zunächst an der Sprache, ich meine vor allem an der Grammatik und Groß- und Kleinschreibung scheitern. Wenn man ihen aber erst den Sinn verständlich also einsichtig gemacht hat, schlägt immer wieder eine Begeisterung durch, daß ist doch enorm. Z. B. zu der Tachsache, daß man so viel Vorsilben hat, die man mit Wortstämmem kombinieren kann. Dass man sehr viele beschreibenede Wörter hat, viel mehr als im Englischen, was ja mehr von Tätigkeitswörtern lebt. Das man alleine mit Groß- und Kleinschreibung unterschiedlichen Sinn ausdrücken kann - und das man ständig neue Wörter erfinden kann (wovon Medien und Künstler leider keinen Gebrauch machen). Diese schöne Eigenart, die es nur im Deutschen gibt, Hauptwörter mit Ge- zu bilden: Geäst, Gestrüpp, Gebüsch, Getränk, Gelöbnis, Gedächtnis, Gedackt (aus dem Orgelbau), Gebräu, Gedöns, Gewirr, Geblüm, Gebälk, Geburt, Geschirr, Geruch, Gestank ... mensch, setzen Sie sich lieber für “ihre” Sprache ein und versuchen Sie sich doch mal lieber zutreffene Übersetzungen zu überlegen. Die Sprache gibt sie nur einmal, und wenn Sie weg, dann geht wieder dieses Geflenne los. Gnochi - Kartoffelnudeln? Knetnudeln? Schlitzballnudeln? geknäulte Nudeln? Pfaffenpobel? ... irgendwann findet man was ...
Herr Bayer; Sie erinnern mich an einen Freund, der jeden Morgen vor dem Weg zur Arbeit ausgiebig frühstückt und dabei regelmäßig einen der ÖR-Radiosender hört. Nach seinen Aussagen “kommt nur noch Schrott”. Alleine die Routine lässt ihn das Radio immer wieder einschalten. Ich selbst habe meinen letzten Fernseher vor ca. 15 Jahren verschenkt und Radio höre ich noch länger nicht mehr. “cherry-picking” im Internet reicht völlig aus, um sich zu informieren und zu unterhalten. Den “Zeichen des Niedergangs” kann man auch mit dieser Strategie nicht entgehen - aber wenigstens ist die Intensität des “impact” wesentlich reduziert.
Schlimm finde ich auch, wie die Leute häufig Waterloo aussprechen. Das ist so ein Lackmus-Test. Bei mir in der Nähe gibt es eine Waterloostraße und ich kenne jemanden, der dort wohnt. Selbst er spricht es falsch aus, also auf Englisch.
” Das Beispiel zeigt nicht nur die sprachliche Unkenntnis, sondern auch ein musikkulturelles Defizit, das man von Sprechern nicht erwarten würde, die Sendungen mit klassischer Musik moderieren. Wenn jemand nicht einmal die populärsten Werke des Repertoires kennt, ist er, so finde ich, am falschen Platz.” Es geht immer noch schlimmer. Auf Bremen1 gibt es eine Nachrichtensprecherin die keine einzige Sendung unfallfrei übersteht. Die stottert nicht nur bei Fremdsprachen, sondern bei einem einfachen Text, den sie vorher 30 Minuten lang üben könnte.
Wenn wenigstens deutsche Bezeichnungen richtig ausgesprochen würden: in deutschen Fernsehberichten aus der Schweiz, aus dem Wallis, wird u.a. regelmäßig vom Áletschgletscher (mit dem Ton auf dem Anfangs-A) gesprochen, dabei sollte der Ton auf der zweiten Silbe liegen, also Alétsch! Es gäbe noch mehr Beispiele von falschen Aussprachen Schweizer Bezeichnungen. Da fragt man sich natürlich, was ist sonst noch verkehrt in diesen Reportagen? Im übrigen ist die häufige Übernahme englischer Bezeichnungen und Aussprachen im deutschen Rundfunk typisch, für Korea eigentlich üblich, aber auch in anderen Ländern. So vor einiger Zeit der Mount Fujiyama, aber Yama heißt ja Berg, was solls. .Bei geographischen wird dies sehr häufig getan: man verwendet nicht die Originalbezeichnung, sondern die englische Übersetzung, als ob dieser Berg z.B. auch einen englischen Namen hätte. Aber die Sprecher der Texte können nichts dafür - man kann nicht alles wissen und sie lesen ja nur vor - sie müssten von der Redaktion unterstützt werden.
@ Wolf Hagen, sehr schön beschrieben…aber das lässt sich noch toppen ! Fahren Sie Auto ? Fahren Sie nach dem Navi-Sprech ? Haben Sie sich diese Wortverstümmlungen mit großen Ohren und Augen angehört und fast ins Lenkrad gebissen ?
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