Die lange verschollene Rede Max Webers “Quacksalbertum als Beruf“ ist endlich wieder aufgetaucht. Juchuu!
Die Kurzzusammenfassung des Weltbilds der Kevins, Johannas und Co.: anzustreben ist die Herrschaft der Geschwätzigen über die Geschäftigen.
Sie haben recht und ich muss gestehen, dass ich diese Entwicklung sogar begrüße. Irgendwann werden die Rentner, die nur deshalb SPD wählen, weil sie es schon immer getan haben, aussterben und dann darf die Kevin-Johanna-Partei mit Linken und Grünen um dasselbe geistig und finanziell minderbemittelte Wählerklientel kämpfen. Die selbst arbeitenden und denkenden Menschen wählen dann etwas anderes und das ist gut so - denn dann werden irgendwann auch die Mittel für Kevin, Johanna & Co. in NGOs, Gewerkschaften, Gender-Lehrstühlen u.ä. gekürzt und sie erhalten die Bedeutung, die ihnen zusteht: KEINE.
Das ist doch genau der Weg, den die linke Politik in Amerika schon vor Jahren eingeschlagen hat: Von einer Partei, die sich den Interessen der abhängig arbeitenden, Familien gründenden und Steuern zahlenden Gesellschaftsgruppe verpflichtet fühlte und ihre Interessen wahrnahm, hin zu reinen “Identity Politics”. Man fühlt sich ausschließlich Menschen mit bestimmten Hautfarben (alle, außer weiß) oder Herkunft verpflichtet, kämpft für deren Einbürgerung und dauerhafte Alimentierung, sichert ihre Teilhabe an allem, wofür die frühere eigene Clientel - die Arbeiter - ein Leben lang kämpfen und schuften musste und betreibt gleichzeitig übelste Diskriminierung gegen die verhassten Weißen. Der Nährboden dieser Umdefinierung politischer Ziele und der politischen Zielgruppe ist wohl primär im Bildungssystem zu finden, in den vollkommen aus dem Ruder gelaufenen, von “Social Justice Warriors”, Alt- und Neumarxisten, Selbsthassern, ausorassistischen Feministen und Weltrevolutionsfanatikern durchsetzten Universitäten. Das Beispiel Schweden zeigt schon heute die konkreten gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Entwicklung.
Diese Polit-“Elite” sind die wahren Erben der 68er und der SED-Politfunktionäre, die sich im Gegenzug für Geschwätz und Bevormundung von den Mehrwertschöpfern durchfüttern ließen.
In der DDR wurde man Funktionär über die Stufen: Freundschaftsrat der Pionierorganisation, Mitglied der Grundorganisationsleitung der FDJ, SED-Mitglied (in Einzelfällen auch Blockpartei), Studium der Gesellschaftswissenschaften (Marxismus-Leninismus) oder Pionierleiter, Parteischule. Dabei wurde man in den verschiedenen Hierarchien von Partei und parteihörigen Massenorganisationen (FDJ, FDGB…) zwischenverwendet. Gelegentlich kam es dabei zum Einsatz in einem volkseigenen Betrieb (dortige entsprechende Sekretariate der genannten Parteien/Organisationen), damit man wenigstens optisch den Bezug zur Arbeiterklasse herstellte. Das nannte sich dann “Einsatz in der Produktion”. Erstaunlich oft gingen Uneignung für MINT-Fächer aber große Beredsamkeit im Fach “Staatsbürgerkunde” mit solchen Karrieren einher. Wenn doch mal einer ein MINT-Fach studierte, lag es daran, daß gerade kein andrer Studienplatz im Rahmen der zentralen Studienplatzlenkung frei war. Einige nahmen den Umweg als Offizier über die NVA oder andere “bewaffnete Organe” und wurden dort “Diplom-Gesellschaftswissenschaftler”, um nach ihren 25 Jahren Dienstzeit in diversen Verwaltungshierarchien zu enden. Heute startet man als Klassensprecher, studiert Politikwissenschaften, BWL/VWL, Jura oder irgendwas mit (Kunst-)Geschichte/Soziologie/Gender, und wird ebenfalls in diversen Büros partei- und ideologienaher Institutionen zwischengeparkt und in internen Fortbildungseinrichtungen (Stiftungen) weiter ideologisch “gestählt” bis man seine Endplatzierung in der Hierarchie (Peter-Prinzip) erreicht hat. Wahlweise erhält man sogar Stiftungsgelder in Form eines “Stiftungsstipendiums”, um später mit einer zusammengeschriebenen Promotion ohne wirklichen wissenschaftlichen Wert einen “Dr.” seinem Namen voranstellen zu können, was die Bedeutung der Funktionärsperson unterstreichen soll. Das “Schnuppern” im Betrieb entfällt mangels entsprechender Hierarchien, somit entfällt auch im Ansatz der Blick, wie wertschöpfende Arbeit wirklich funktioniert. MINT-Fächer sind auch hier die Ausnahme von der Regel und werden meist im nicht anwendungsnahen Kontext vor sich hin studiert bis dann doch der Abschluß nicht länger zu vermeiden ist. (Wer in diesen Fächern wirklich etwas kann, geht in die freie Wirtschaft, wo er meist besser verdient.) Ein Studienabbruch in jedem der genannten Fächer ist, im Gegensatz zur DDR, in der Regel kein Hindernis bei der weiteren Karriere als “Parteisoldat”. Der letzte “Klassenkampf” dieser Generation war der um das Reiseziel für die Abifahrt. Generation: “Kreißsaal-Hörsaal-Plenarsaal”
80% der Juso Spitzen Deutschandweit studieren „weiche“ Fächer wie Gender, Politik und Sozial-Wissenschaften… Der Klassische Arbeiter kommt nicht mehr vor!
Muß es bei der SPD neuerdings nicht heißen, “Wenn wir scheitern Seit” an Seit” ? Ich denke bzw. hoffe, wenn die Johannas und Kevins der SPD aus altersbiologischen Gründen das Ruder übernehmen, wird bereits ein Existenzkampf um die 5 % Hürde im vollen Gange sein. Die Partei ist seit einigen Jahren im Selbstvernichtungsmodus. Getreu dem Motto, “Zuerst hatte man kein Glück, dann kommt auch noch Unvermögen dazu”.
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