Cora Stephan / 03.10.2020 / 06:00 / Foto: Bundesregierung/Bilan / 59 / Seite ausdrucken

Sind wir nicht alle ein bisschen DDR?

Life is stranger than fiction. Das war mir durchaus klar, als ich „Margos Töchter“ schrieb, ein Roman, der in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts beginnt und nach der Jahrhundertwende endet, Hauptprotagonisten zwei Frauen, eine mit West-, die andere mit Ostbiografie. Und doch hatte ich geglaubt, mich ziemlich eng an die Realität gehalten zu haben.

Für die West-Biografie einer der beiden, Leonore, war das nicht schwierig, man hat ja selbst das eine oder andere erlebt. Etwa die RAF, deren Mitglieder schon mal uneingeladen in Wohngemeinschaften auftauchten, nachfolgend hochnotpeinliche Befragungen durch die Polizei. Ebenfalls eher peinlich die furchtbaren Sympathisanten („Gib den Genossen eine Chance“ – so ein bekannter Anwalt) und die hysterische Sympathisantenhatz. Doch auch als das vorbei schien, mangelte es nicht an Katastrophen, man denke ans Waldsterben. Ich weiß noch, wie ich das einschlägige Kapitel aus „Global 2000“ gläubig ins Deutsche übersetzt habe. Ansonsten drohte der Dritte Weltkrieg, in mehreren Fassungen, oder wenigstens die allgemeine Auslöschung. German Angst, dazu passend dann Tschernobyl.

Angst, das galt damals als etwas besonders Mutiges, Angst war gut, Angst ist Widerstand! Heute müsste man sagen: We ain’t seen nothing yet.

Mich in eine Ost-Biografie einzufühlen, war weit schwieriger. Clara hat sich schon mit dreizehn Jahren beim MfS verpflichtet, ihr Führungsoffizier arbeitet für die HVA, die Auslandsabteilung des MfS. Bereits in den späten Siebzigern, und das habe ich sauber recherchiert, ahnte manch einer aus der SED-Elite, dass die ökonomische Lage der DDR dramatisch war, man befürchtete baldige Zahlungsunfähigkeit. Die Versuchsanordnung DDR wurde nur noch mühselig über Wasser gehalten – mithilfe der Sowjetunion, durch den Verkauf des Tafelsilbers, von Antiquitäten, Kunstwerken und Pflastersteinen bis zu den inhaftierten „Staatsfeinden“, und dank großzügiger Geldspritzen des Klassenfeindes, der „BRD“.

Doch würden sich „unsere Menschen“ eine weitere Verschlechterung der Lebensbedingungen gefallen lassen? Claras Führungsoffizier war auf alles gefasst, selbst auf eine Vereinigung der beiden Staatsgebilde, und schickte Clara als „Perspektivagentin“ in den Westen, um im Falle einer Wiedervereinigung dafür zu sorgen, dass alles „in unserem Sinn“ geschieht.

Was sollte man da noch „in eigener Sache“ unternehmen?

Soweit der Roman. In der Realität war Clara längst nicht die einzige „Perspektivagentin“, die damals in den Westen geschickt wurde. Es gab auch andere. Einige kennen wir, viele nicht. Oder doch?

Clara scheitert mit ihrem Auftrag – doch war der nicht eigentlich unnötig? Denn im Westen, stellt sie fest, dominierte nicht der in der DDR stets beschworene Kalte Krieger, sondern der mehr oder weniger offene Freund des SED-Staates. In den Zeitungsredaktionen und bei den großstädtischen Salonlinken war man mehr als nachsichtig mit „drüben“, wo ja doch irgendwie das bessere Deutschland lag.

War nicht die große Reportage des Stern aus dem Jahre 1964, mit dem Authentizität versprechenden Titel „Die DDR von innen“ überschrieben, in Wahrheit eine der ersten erfolgreichen PR-Aktionen der SED im Westen? „Passend zur Vorweihnachtszeit, in der traditionell Pakete in den Osten geschickt wurden, und akribisch vorbereitet durch das Presseamt beim Ministerrat der DDR.“ Alles über den Coup bei Hubertus Knabe  („Der diskrete Charme der DDR, Stasi und Westmedien“ von Hubertus Knabe, Berlin 2001, Seite 44)

Auch Redakteure der „Zeit“ ließen sich in den leuchtenden Osten einladen. Theo Sommer war besonders begeistert von den Potemkinschen Dörfern, durch die er 1986 gelotst wurde: „Sie (die Menschen) glauben an das, was sie sehen: die Aufbauleistung ringsum, ihren verbesserten Lebensstandard, die Geborgenheit auch, die ihnen ihr Staat bei allen Kümmerlichkeiten und Kümmernissen bietet, die menschliche Wärme.“ Das war alles wahrscheinlich weit wirkungsvoller als die Journalisten, die tatsächlich für die Stasi gearbeitet und nächtens per Funk Bericht erstattet haben – die gab es nicht nur bei Springer und beim Spiegel.

Was sollte man da noch „in eigener Sache“ unternehmen? Genau.

Ein unsichtbares Band

Die DDR war in der Bundesrepublik immer präsent gewesen, beide verhielten sich zueinander wie kommunizierende Röhren. Die DDR infiltrierte den Klassenfeind mit Ideologie und Einflussagenten oder „Kundschaftern des Friedens“, die Bundesrepublik schickte Päckchen nach drüben beziehungsweise Geld und Kredit. Das war das unsichtbare Band.

Ein unsichtbares Band, auf ganz persönlicher Ebene, gab es auch zwischen Leonore und Clara. Doch selbst die „Perspektivagentin“ Clara hätte sich wohl kaum vorstellen können, wo wir heute nach 30 Jahren Einheit stehen.

Kann man wirklich noch behaupten, dass der Westen sich durchgesetzt hat, wie manch einer in der Bundesrepublik damals weniger triumphierend als eher verächtlich dachte – was die Freiheitsfreunde in der DDR hingegen innigst hofften? Deren noch immer feine Ohren für falsche Töne vernehmen heute wieder vertraute Klänge. Die einst als so mutig gefeierten Dissidenten sind wieder das, was sie auch vor 1989 schon waren: Quertreiber und Störenfriede. Vielleicht hat ja doch die DDR gesiegt.

„Vom Ich zum Wir“ heißt der neue Slogan der deutschen Hauptstadt, ganz so, wie einst Ulbricht dem Land die Zwangskollektivierung der Bauern verkauft hat. „Kulturschaffende“ nannte man sie bereits in der DDR – und wie einst Junge Pioniere ihrem Staatsratsvorsitzenden, bringt die Kulturelite heute der Kanzlerin rote Rosen dar.

Auf dem linken Auge ist man blind

Der „antifaschistische Kampf“ ist längst Staatsräson, dem Bekenntnis einer der beiden Vorsitzenden der Regierungspartei SPD zufolge – wobei die Sozialdemokratin offenbar nicht mehr parat hat, dass ihre Parteigenossen in der Weimarer Republik von den Kommunisten als „Sozialfaschisten“ bekämpft wurden. Egal: Vergangen und vergessen. Und so kann auch eine knallharte SED-Genossin, Mitglied der „antikapitalistischen Linken“ innerhalb der Linkspartei, die offenbar nicht über das Rechtsverständnis der DDR hinausgelangt ist, Mitglied eines Landesverfassungsgerichts werden. Dass die „Neue Zürcher Zeitung“ das neue Westfernsehen sei, hat übrigens nicht Ex-Verfassungschef Hans-Georg Maaßen zuerst behauptet, das denken medienmüde Deutsche schon lange angesichts einer immer konsensförmigeren Medienlandschaft.

Die bewährten Ingredienzien von damals sind alle wieder aktuell: Antifaschismus und Kampf gegen Rechts, ganz so wie in der Weimarer Republik – wen man als „rechts“ ausdeutet, wird abgeräumt. Auf dem linken Auge ist man blind. Es herrscht ein erstaunlicher Gleich- und Wohlklang der Medien gegenüber der Regierung. Konsensdemokratie auch dank einem halbtoten Parlament, das sich bei wichtigen Entscheidungen übergehen lässt, wo Debatten von nationaler Bedeutung, von der Eurorettungspolitik über die „Energiewende“ bis zur Migrationskrise, kaum noch stattfinden und die einzige Opposition als rechtsextrem stigmatisiert und regelmäßig ausgebuht wird. Das Rechtsverständnis von Frau Kanzler wiederum kulminiert auch schon mal in der Aufforderung, die Wahl eines Ministerpräsidenten in Thüringen als „unverzeihlich“ „rückgängig“ zu machen, weil der FDP-Kandidat auch mit den Stimmen der AfD gewählt worden war. So wurde die eigentlich abgewählte Linksregierung Ramelow reinstalliert.

Es gibt ja auch noch die SED

Die Linke ist die PDS ist die SED – die Partei ist nie aufgelöst oder gar verboten worden. Noch 2009 betont der Schatzmeister der Linken, dass die Partei mit der SED „rechtsidentisch“ sei – und damit im übrigen auch mit einem weiteren Vorgänger, mit der KPD. Noch nicht einmal „Nachfolgepartei“ wäre also richtig. Gregor Gysi sorgte im Dezember 1989 dafür, dass sich die bis auf die Knochen diskreditierte Partei nicht auflöste – der erheblichen Vermögenswerte wegen. Und so residiert die Partei heute im Karl-Liebknecht-Haus, einem Gebäude, in dem schon Ernst Thälmann die Geschicke der KPD geleitet hat.

Auch personell herrscht Kontinuität. Hubertus Knabe hat zusammengetragen, wieviel SED noch heute herumgeistert: Mehr als 17 Prozent der Linken-Abgeordneten im Bundestag sind alte SED-Genossen. In Thüringen, wo die Linke den Ministerpräsidenten stellt, sind 28 Prozent ihrer Abgeordneten alte SED-Genossen. Schweigen wir von Berlin: dort bemüht sich Rotrotgrün um konsequente Fortsetzung des Kampfes um einen „Systemwechsel“.

Und was ist mit dem MfS, der „Stasi“, „Schild und Schwert“ der Partei, die ihren Auftrag zum Schluss geradezu übererfüllte? Der Volkszorn durfte sich ab November 1989 weitgehend ungestört beim MfS entladen, sodass die Partei selbst im Schatten des so viel größeren Bösewichts ihre Schäfchen ins Trockene bringen konnte. Das Milliardenvermögen von SED und MfS musste gesichert werden, weswegen die SED nicht verboten werden durfte. Sie benannte sich um zu PDS und wurde später „Die Linke“, die heute bereits wieder fest im Sattel sitzt, hier und da in Regierungsmacht. In Berlin glaubt ein ehemaliger SED-Mann wie einst im Mai, darüber entscheiden zu dürfen, wer demonstrieren darf und wer nicht. Man kann sich denken, wer darf.

Die SED ist umworben als regierungs- und koalitionsfähig

Unwahrscheinlich, dass sich die gewieften Genossen der Stasi einfach so in Licht und Luft aufgelöst hätten. Auch über deren erhebliche Vermögenswerte ist bis heute wenig bekannt. „Rückblickend ist es verwunderlich, dass Anfang der 1990er Jahre kaum jemand öffentlich die Frage stellte, warum so viele zumindest durch eine Tätigkeit für die Stasi, möglicherweise auch für den KGB, nachrichtendienstlich belastete Personen plötzlich in Führungspositionen kamen“, sagt einer, der es wissen müsste: der ehemalige Chef des Verfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen.

Denn auch die immateriellen Vermögenswerte der DDR sind nicht von Pappe – der erfolgreiche Kampf an der ideologischen Front. Bis heute sind sie nicht alle bekannt, die oft lediglich gutgläubigen Zuträger der Stasi im Westen. Gutgläubig – denn man war doch hier wie dort für den Frieden, oder? Und war man nicht noch immer Brüder und Schwestern? Sie hießen „Kundschafter des Friedens“, es ist kaum ein besserer Name zu denken für jene Stasileute, die ihre westlichen Hilfstruppen zur Mitarbeit bewegten.

Dass die Friedensbewegung nicht nur materiell von der DDR gesponsert wurde, ist schon lange (und war auch damals bereits) bekannt. Auch gab es im Westen stets willige Helfer, die man mit Material versorgte, wenn es ums Denunzieren oder Abservieren öffentlicher Personen ging. (Das Ehepaar Guillaume, das zum Sturz von Willy Brandt beitrug, hat sich allerdings nicht sehr geschickt angestellt.) Und gewiss hat die SED jahrelang ihre Einflussagenten in den Westen geschmuggelt, die sich auch in anderen Bereichen nützlich machen sollten.

Ist vor 30 Jahren zusammengewachsen, was zusammengehört? Und wer hat denn nun eigentlich die Oberhand gewonnen – der Westen, der die DDR angeblich „kohlonisierte“ – oder die DDR, deren treue Gefolgschaften längst wieder in guten Positionen sitzen? Die SED ist umworben als regierungs- und koalitionsfähig, niemand redet mehr über die Vergangenheit, alles vergessen und bewältigt. Der Kampf gegen Rechts ist oberste Bürgerpflicht, viel wichtiger als die Auseinandersetzung mit der zweiten deutschen Diktatur.

Gewiss, die Bundesrepublik IST nicht die DDR. Doch 30 Jahre nach dem Ende der DDR beschäftigen sie und ihre Hinterlassenschaften uns noch immer. Was ist jetzt tatsächlich verrückter? Das Leben oder die Literatur?

Ihr Führungsoffizier Hans Stahl prophezeit Clara 1991: „Eines Tages stellen wir Ministerpräsidenten und, wer weiß, den Kanzler!“

Einen Ministerpräsidenten haben wir bereits.

 

„Margos Töchter“ von Cora Stephan, 2020, Köln: Kiepehneruer & Witsch, hier bestellbarEin Video-Interview, geführt von Ulrike Stockmann mit Cora Stephan über ihren Roman „Margos Töchter“, finden Sie hier.

Foto: Bundesregierung/Bilan

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Christian Noha / 03.10.2020

Die Reisefreiheit ist eingeschränkt, die Pressefreiheit durch perfide Zensurbestimmungen im Netz ausgehöhlt, die Wirtschaft hängt am Tropf eines allmächtigen Staates, Kritik an der Regierung wird mit beruflicher Existenzvernichtung geahndet, in der Staatsglotze nur Jubelarien auf die Herrschenden. „Wir“ sind unter Frau Merkel und der von ihr enteierten CDU in schnellen Schritten zu einer DDR 2.0 geworden. Danke an die SPDU!

Astrid Habib / 03.10.2020

“Einen Ministerpräsidenten haben wir bereits” ... und eigentlich auch eine Kanzlerin. Liebe Frau Stephan, wieder einmal ein herausragender Artikel von Ihnen: sehr klug und klarsichtig. Ich danke Ihnen von Herzen. Ich mache mir oft Gedanken um “DDR 2.0” und wie weit diese Etikettierung eigentlich zutreffend ist. Als “Wessi”, die mit 14 Jahren die Wiedervereinigung erlebt hat, fehlen mir ja definitiv die persönlichen Anschauungen, um zwischen den Zeilen die Spuren der DDR herauslesen zu können, wie es viele unserer Mitbürger aus den “neuen” Bundesländern so hellsichtig tun. Ich glaube, Ihre Beschreibung trifft die Lage exakt. Vielen Dank dafür!!!

Peter Holschke / 03.10.2020

Das war abzusehen. Kaum jemand hat sich 1990 die Frage gestellt, was aus den in die Hunderttausenden Funktionären wird, ebenso den Millionen Parteimitgliedern. Was ist aus den Stasioffizieren geworden, den Politoffizieren, dem NVA- und VP-Kader, den Absolventen der Parteischulen, die Angehörigen der Bürokratie? Wer damals 30 war, ist heute 60.  Alle diese Leute eint bis heute, die ideologische Gehirnwäsche und die Ablehnung von Freiheit. Das Trauma und der Hass, nach dem Anfang ihrer Karrieren gedemütigt zu sein, noch mal von vorn anzufangen zu müssen, sitzt tief. Mit den flächendeckenden Rechtsbruch nach der Wiedervereinigung, der ungesühnte Wendekriminalität und dem westliche Raubrittertum um das Teuhandvermögen, hat sich der Rechtstaat BRD selbst demoliert. Das war der Sündenfall. Die Folgen dieser Mentalität sehen wir heute im Regierungshandeln. Wenn die Trillerpfeife ertönen würden, wären die Leute immer noch eine Armee, auch wenn sie heute an Bequemlichkeit gewöhnt sind. Das ist etwas, was der Westen nie begriffen hat, die BRD von 1949 ist 1990 ebenso untergangen und danach wurde neu gewürfelt. Man kann Westdeutschland auf der ganzen Linie bis heute Naivität bescheinigen, weil sie das bis heute nicht realisiert haben. Der Aufprall wird hart.

Gert Köppe / 03.10.2020

Nein, wir sind nicht “ein bisschen DDR”, wir sind DDR. Für mich bin ich 1989 nicht aus der DDR heraus gekommen, das Gebiet der DDR hat sich einfach nur erweitert. Darum ist der heutige Tag eher ein Trauertag und kein Feiertag. Um es vorweg zu nehmen, die Prophezeiung, im letzten Satz hat sich komplett erfüllt. Heute stellen sie Ministerpräsidenten (Thüringen) und Kanzlerin. Eine Person, deren ganzes Wesen mich, in Sturheit, Kälte, Herrschsucht und Verachtung des eigenen Volkes, zu 100% an Margot Honecker erinnert. Die Hauptstadt ist fest in der Hand von Kommunisten und ihres Gleichen. Die Stasi-Büttel sitzen überall in Amt und würden. Die wichtigsten Schaltstellen sind fest in deren Würgegriff. Der Verfassungsschutz mutiert zum MfS und die ÖR-Medien haben sich im absoluten “Gleichschritt” den Machthabern angewanzt. Zu viele Dummköpfe in der Bevölkerung merken es nicht, oder finden es sogar noch gut, wie ihnen die Rechte entzogen werden. Sie werden sogar freiwillig zu Denunzianten und Aufpassern. Was soll ich also heute feiern? Ich bedanke mich bei meinem Volk, das ich immerhin noch diese Zeilen schreiben darf, Sehr großzügig. Allen Anderen, die nicht dieses System verherrlichen, selbst denken und die Freiheit schätzen, denen wünsche ich heute einen schönen Gedenktag und erhebe das Glas auf Euch. Nie wieder Kollektivismus, Sozialismus und Totalitarismus! Prost!

Jürgen Dannenberg / 03.10.2020

Sind wir nicht alle ein bisschen DDR? Ich persönlich nicht ein bisschen. Da werde ich in der “neuen Normalität” richtig schlechte Karten haben. Leider könnte das keine Fiktion sein.

Andreas Mertens / 03.10.2020

Die französische Revolution hat eines ganz klar bewiesen ... es ist nie zu spät eine Guillotine auf den Marktplatz zu stellen. 1848, 1918, 1945 und 1990 hätte dieser Apparat bitter Not getan. Leider hat D-Land bisher nie eine ordentliche Revolution hinbekommen. Aber man wird ja noch träumen dürfen.

Günter Schaumburg / 03.10.2020

Sehr geehrte Frau Stephan, großartig und treffend Ihre Analyse! Ich habe als Dissident und Staatsfeind mit Berufsverbot als Lehrer und 6 Jahren Ausreisezeit am eigenen Leib erfahren müssen, wie auch im Westen mit Andersdenkenden umgegangen wird - und das schon 1989! Die “Demokraten” hier haben mir und meiner Familie den Einstieg in ein freies Leben - so unser Traum - unheimlich erschwert. Als Trainer und Olympiateil- nehmer wurde ich regelrecht in den A…llerwertesten getreten. Dafür wurde staatstreuen DDR-Trainern und Funktionären der rote Teppich ausgerollt. Meine Sympathien für dieses System sind seitdem zerronnen wie Schnee in der Frühjahrssonne. Auch hier geht es nur um Kosten und Nutzen, der Mensch ist Material. Bitter, diese Erkenntnis zum heutigen Tag.

George Samsonis / 03.10.2020

Wenn ich den Artikel lese frage ich mich - immer mehr!: Wo war am 09.11.1989 der Bundesgrenzschutz? P.S. Der wahre Tag der dtsch. Einheit ist für mich immer noch der 17. Juni. Im Jahr 1953 wäre das heutige Beitrittsgebiet wohl noch von dem Krebsgeschwür Sozialismus zu heilen gewesen. Der heutige 03.10. ist für mich lediglich arbeitsfrei.

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