Peter Grimm / 16.12.2018 / 16:30 / 16 / Seite ausdrucken

Sind Gefängnisse mit Islamisten überfordert?

Schon sehr oft nach Gewalttaten im Namen des Islam hieß es, wie jüngst im Fall von Chérif Chekatt, dem Attentäter aus Straßburg, dass sich der Täter im Gefängnis radikalisiert habe. Das ist zunächst kein Wunder, sind doch Muslime bzw. Häftlinge aus muslimisch geprägten Kulturkreisen auch in deutschen Haftanstalten deutlich überrepräsentiert. Mindestens ein Viertel der Insassen deutscher Haftanstalten sollen sich zum Islam bekennen. Dass sich auch etliche radikale Muslime unter ihnen befinden, ist kein Wunder. Ist nicht ein Gefängnis der Ort, an dem die Insassen besser überwacht und beeinflusst werden könnten, als irgendwo sonst? Ja, könnten die Radikalen antworten, denn sie machen sich diesen Umstand schon lange zunutze.

Der deutsche Staat, als Betreiber der Haftanstalten, wollte sich diesen Umstand ja einstmals zunutze machen, um an der Resozialisierung der Straftäter zu arbeiten. Diese Aufgabe ist natürlich immer schwerer erfüllbar, je mehr Insassen gar nicht resozialisiert werden können, weil sie hierzulande ja noch gar nicht richtig sozialisiert waren. Doch statt sich dieses Problems anzunehmen, überlassen es die meisten politischen Verantwortungsträger dem Personal vor Ort, mit den wachsenden Problemen irgendwie fertig zu werden. Statt offensiv gegen Radikalisierung arbeiten zu können, stoßen die Beamten offenbar immer öfter an die Überforderungsgrenze, wenn sie mehr machen wollen, als nur den nötigsten Betrieb aufrechtzuerhalten.

Erhellend ist dazu ein Interview der Deutschen Welle mit dem Vorsitzenden des Bundes der Strafvollzugsbediensteten, René Müller. Dass sich Chérif Chekatt in Gefängnissen radikalisiert habe und auch in deutschen Haftanstalten saß, bot offenbar den Anlass, ein schon lange gefährlich wachsendes Problem wenigstens einmal kurz an die breite Öffentlichkeit zu holen. Die weitgehende Massenzuwanderung mehrheitlich junger muslimischer Männer blieb nach Müllers Aussagen ja auch im Gefängnis nicht ohne Folgen:

„Wir können seit zwei, drei Jahren mit dem drastischen Anstieg in den Justizvollzugsanstalten nicht Schritt halten, was die Personalsituation anbelangt.“, sagte er der Deutschen Welle. Und weiter: „Uns fehlen nach wie vor 2.000 Bedienstete, um die notwendigsten Aufgaben erledigen zu können. Dazu gehört das Erkennen von Radikalisierungs-Tendenzen, beziehungsweise von radikalen Islamisten in den Justizvollzugsanstalten. Unsere Bediensteten haben schon ein Auge darauf. Aber: Wir können aufgrund der Personalsituation nicht überall sein. Es kann passieren, dass solche Tendenzen nicht erkannt werden.

Informationen verschwinden hinter der Landesgrenze

Da eine so starke Präsenz des Islam im deutschen Strafvollzug noch kein allzu tradiertes Problem in hiesigen Gefängnissen ist, seien, laut Müller, etliche Vollzugsbedienstete oft auch inhaltlich überfordert:

„Normalerweise müsste jeder Vollzugs-Bedienstete schon während der Ausbildung für dieses Thema sensibilisiert werden. Das schaffen wir momentan aber nicht. Ich gehe davon aus, dass mit einer Besserung der Personalsituation entsprechende Schulungen stattfinden.“

Nun ist das Problem der islamistischen Radikalisierung im Strafvollzug ein europaweites. Es ist überall dort besonders stark ausgeprägt, wo es schon länger größere Zuwanderungsströme aus dem islamischen Kulturraum gibt. Doch das überregionale Problem wird zumeist nur regional angegangen. Ein diesseits einer Landesgrenze erkannter Gefährder kann diesen Ruf, nach Müllers Worten, hinter der Landesgrenze schnell abschütteln:

„Wenn ein Häftling sich in einem bayerischen Vollzug radikalisiert, entlassen wird und einige Zeit später in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen wieder inhaftiert wird, dann wissen die dortigen Kollegen nichts von dessen Tendenzen – falls die Person vorher nicht dem Verfassungsschutz aufgefallen ist. Ein möglicher Gefährder kann also im Vollzug nicht nahtlos weiter kontrolliert werden. Nun stellen sie sich das mal auf europäischer Ebene vor. Wenn Gefangene nicht beim Verfassungsschutz und länderübergreifend erfasst sind, dann können wir das europaweit schon gar nicht leisten.“

Aber wir wollen hier nicht so negativ enden und greifen daher zu einem optimistischen Zitat: „Wir schaffen das!“ Inschallah!

Der Beitrag erschien auch hier auf sichtplatz.de

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

armin wacker / 16.12.2018

Also wie wenn man im Strafvollzug schon jemals einen resozialisiert haette. Das war schon immer ein Maerchen aus tausend und einer Nacht. Wenn Resozialisierung geschah, dann durch die Menschen draussen. Familie, Freunde und Arbeitgeber.

Wolfgang Kaufmann / 16.12.2018

Die einschlägigen Serientäter vertreten das Wertesystem ihrer Herkunftskultur und gehörten frühzeitig dorthin abgeschoben, gerne über Offshore-Hotspots. Nicht entehrende Freiheitsstrafen statt Pranger oder Prügel sind eine relativ junge Errungenschaft unserer Kultur; dies gilt dort als Lizenz zum Weitermachen. – Leider wird der präventive Ansatz ad absurdum geführt, wenn wohlstandssaturierte alte Jungfern sich Ersatzenkel halten zum Betütteln: Meiner ist aber ein ganz ein Lieber. Der will doch nur spielen. – Nein, Alice Schwarzer hat Recht: Die Jungs sind noch am Üben. Sie haben uns den Krieg erklärt, nur wir haben nicht verstanden.

Fanny Brömmer / 16.12.2018

Nachdem Marokko, Algerien und Tunesien und wohl auch diverse schwarzafrikanische Staaten seit 2015 ihre Gefängnisse nach Deutschland leeren und uns hunderttausende, wenn nicht Millionen multikriminelle niedrigstbegabte analphabetische Menschen schenken, sollte sich die neue deutsche Regierung der nationalen Rettung, also die NACH Merkelregime, darauf konzentrieren, die afrikanische Großzügigkeit zu erwidern. Dieses wohlstandsfordernde (Geburten) - Djihadisten - Millionenheer sollte schnellstmöglich aus unserem Land expatriiert werden. Ob die Goldstücke in die heimatlichen Shitholistans repatriiert werden, ist dabei völlig ohne Belang. Bei der Gelegenheit können dann auch gleich die staatenlosen Libanesenclans an Staatenlosien zurück geschenkt werden. Plus alle anderen nichtwirklichdeutschen Kriminellen. Und sage mir niemand, das ginge nicht. Das geht! Ist nur eine Frage des Wollens und des Wie.

Thomas Taterka / 16.12.2018

Alles ist ein Resultat der jahrelang im Parlament vereitelten Verabschiedung eines wirklichen Einwanderungsgesetzes und der deutlichen Trennung vom Asylrecht. Aus dieser gesetzlichen “Unschärfe” entsteht der Umstand , daß sie mit ihren Steuergeldern den wildwuchernden Zuwachs einer Bevölkerungsgruppe finanzieren,  der ihnen eines schönen Tages mächtig an die Wäsche gehen könnte. Es sind Fehlleistungen der Politik, die sie mit Geld, Unbehagen und mittlerweile mit Angst , also mit Leib und Seele ausbaden müssen und wenn sie das bei den Hauptverantwortlichen anmelden, werden sie belogen, diffamiert, diskreditiert und kriminalisiert. Es ist ein übles,  rabenschwarzes Spiel. Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen , geliebter Rabe !

beat schaller / 16.12.2018

Das ist ja mal eine ganz “NEUE” Sicht, dass es schwierig sei, zu erkennen dass…... da hat der Herr Müller völlig recht. Das Problem ist aber nicht nur auf die Gefängnisse bezogen sondern generell auf den Islam. Somit ist es nicht nur einn Personalproblem, oder ein Kostenproblem. Das scheint in ganz Europa bisweilen allen klar zu sein, bis auf die Politik in Deutschland und bei den EU “Gesetzbildungswahnsinnigen” . Da wird sich wohl gar nichts ändern, bis der letzte Politiker endgültig aus dem Amt gejagt ist und sich damit dann die EU selbst entsorgt hat.  Demokratisch oder durch das Volk, das spielt schon gar keine Rolle mehr.  Schade haben nicht mehr “Müllers”  den Mut, die Dinge zu benennen wie sie sind. b.schaller

Martin Landner / 16.12.2018

Das Problem ist, dass hier ein offizieller Kriegszustand - der IS hat mehrfach den westeuropäischen Staaten den Krieg erklärt - zu normaler “Kriminalität” erklärt wird. Es sind eben keine Leute, die sich mit einem Bankraub bereichern wollen, aber sonst niemandem nach dem Leben trachten. Es sind Leute, die ganz gezielt die Zivilbevölkerung angreifen, gerade auch Kinder und Jugendliche, und bereits in Syrien ethnische Säuberungen anrichten. Diese Leute fallen in die Zuständigkeit der Armee, aber ganz bestimmt nicht in die von Polizei & Justiz. Allein schon auf die Idee zu kommen, dass ein Richter überprüfen soll, ob ein Bodyguard von Osama bin Laden Anspruch auf Sozialleistungen durch jene hat, die er umbringen will, ist absurd. Jeder Politiker, der so etwas fordert, würde von einer normalen Presse lächerlich gemacht & als Idiot & inkompetent zerrissen werden. Nur in unseren Medien wird er zum “Genie” erklärt, das irgendeinem großartigen Plan folgt.

Paul Siemons / 16.12.2018

Passend dazu eine Meldung in der BZ:  “Beamte der JVA Heidering wollen zum Zoll wechseln” . Offiziell geht es dabei um eine bessere Besoldung. Womöglich “besser” im Bezug auf das, was Justizvollzugsbeamte inzwischen mit ihrer Klientel, die noch nicht so lange hier lebt, erleben darf? Sollten die Beamten, die diese Absicht kund getan haben, das umsetzen, würde es laut dem Chef der Berliner Strafvollzugs-Gewerkschaft BSBD “eine Lücke reißen, die ad hoc nicht zu füllen wäre. Das würde die Anstalt an den Rand der Arbeitsunfähigkeit bringen.”

Wilfried Cremer / 16.12.2018

Diese Gefangenen radikalisieren sich auch selbstzündend, weil sie sich durch die Bank ungerecht, d.h. von Unwürdigen, behandelt fühlen (müssen).

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Peter Grimm / 26.05.2024 / 16:00 / 21

Kurzkommentar: Jubiläums-Klartext vom Minister

Alle Regierungsmitglieder haben in den letzten Tagen viele wolkige Sprechblasen zum Geburtstag des Grundgesetzes abgeliefert. Aber einer hat auch klar gesagt, was er vom Verfassungssubjekt…/ mehr

Peter Grimm / 18.05.2024 / 11:00 / 29

Dendi und Dinka für Deutschland

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mag mit seinen eigentlichen Aufgaben zuweilen überfordert sein, aber um weltweite Sprachpflege scheint es sich engagiert zu kümmern. „Den Menschen…/ mehr

Peter Grimm / 14.05.2024 / 11:00 / 132

Demokratie gefährdendes Irrlicht nach dem AfD-Urteil

Was bedeutet es, wenn ein CDU-Politiker wie Marco Wanderwitz (Foto) erklärt, eine „bedrohliche“ Partei nicht mehr „auf politischem Weg kleinbekommen“ zu können und deshalb nach…/ mehr

Peter Grimm / 09.05.2024 / 06:15 / 122

Sind normale Bürger Gewaltopfer minderer Güte?

Wer „demokratischen“ Politikern Gewalt antut, soll härter bestraft werden, als wenn er den gemeinen Bürger angreift? Welch undemokratische Idee. Selbst als es für Politiker der…/ mehr

Peter Grimm / 08.05.2024 / 06:15 / 61

Die CDU feiert Parteitag

In Berlin sollen ein neues Grundsatzprogramm und schöne Reden den einen zeigen, dass die Merkel-CDU Geschichte ist und den Merkelianern das Gegenteil beweisen. Und alle…/ mehr

Peter Grimm / 06.05.2024 / 10:00 / 103

Politik für ausgewählte Gewalttaten?

Nach dem brutalen Angriff auf einen SPD-Europaparlamentarier in Dresden rufen die Regierenden wieder zum „Kampf gegen rechts“, und die Innenministerin will mit „Maßnahmen“ reagieren. Die…/ mehr

Peter Grimm / 02.05.2024 / 12:00 / 29

Rauchfreie Wahlhilfe vom Tabakkonzern

Rauchfrei Rauchen mit Tabak-Lobbyisten, die mit dem Aufruf zum „richtigen“ Wählen die Demokratie retten wollen. Wenn man in den letzten Jahrzehnten Medien konsumierte, so gab…/ mehr

Peter Grimm / 01.05.2024 / 06:00 / 52

Durchsicht: Grenzen der Ausgrenzung

Die AfD solle nicht mehr zum städtischen Gedenken an NS-Verbrechen eingeladen werden, forderten die Grünen im Leipziger Stadtrat, und sorgten für eine interessante Debatte. / mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com