Die Formulierung ist unglücklich gewählt. Grundsätzlich auch richtig, wenn man sie lediglich auf den Zeitraum von 12 Jahren anstellt. Gauland spricht doch auch zunächst von den verdammten 12 Jahren. Nach meiner Meinung wollte er zum Ausdruck bringen, dass sich die deutsche Geschichte nicht nur auf diesen Zeitraum von 1933 bis 1945 beschränken lässt. Ich, Jahrgang 1941, bin es leid mich noch heute für die Schuld meiner Eltern und Grußeltern zu entschuldigen und mich gegenüber der Welt unterwürfig zu zeigen. Nichts anderes wurde vornehmlich von deutschen Politikern seit über nunmehr 70 Jahren immer und immer wieder verlangt. Ich beneide jede andere Nation und sei sie noch so unbedeutend um ihren Nationalstolz. Und wahrlich, wir können auch stolz sein auf die Leistungen unserer Nation; selbstverständlich die bewussten 12 Jahre ausgenommen - aber wir haben bezahlt und gelernt.
Herr Kulke, die Wortwahl von Herrn Gauland war unangemessen und vermutlich ohne grosses Nachdenken gewählt. Er hätte als Politprofi wissen müssen was kommt. Ihre Kommentierung ist aus meiner Sicht völlig übertrieben und erinnert stark an TAZ und Konsorten. Ihre Interpretation geht weit über das hinaus was Herr Gauland gesagt hat. Sie arbeiten sich an der gesamten AfD ab. Ihren Kommentar hätte ich eher in der SZ erwartet.
Schwieriges Pflaster , Herr Kulke. Irgendwie auch “Krümelkackerei”. Man sucht immer ein rotes Tuch, an dem man sich abreagieren kann. Ich finde zum Beispiel die Entwertung des Begriffes “Nazi” in Bezug auf die Opfer und auch die damit heute Bezeichneten viel diskussionswürdiger.
Gauland hat gesagt, dass es verdammte, also schlechte, also absolut dämonische 12 Jahre waren, und man macht die Judenverfolgung nicht dadurch wieder gut, dass man ihre Feinde hierzulande durchfüttert und, bei aller berechtigten Kritik an Gauland, gegen diesen Irrsinn wendet sich keine andere Partei als die AfD und die AfD steht, soweit ich es überblicke, fester zum Existenzrecht Israels, als andere Parteien. Die derzeitige Bundesregierung ist definitiv dafür den wichtigsten Gegner Israels, den Iran, doch sein Atomwaffenprogramm weiter machen zu lassen.
Ach Gott “Diese Sätze von AfD-Chef Alexander Gauland könnten den Anfang vom Ende des Höhenflugs seiner Partei einläuten, ..” , solange Merkel und die von ihr geschaffenen Probleme da sind, wrden solche aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen gar nicht beenden. Erinnert an Trump “Oh, er sagte in den Schritt fassen”, “Oh er hat John McCain beleidigt” .... Ergebnisse bekannt
Das Sie den Begriff “Erinnerungskultur” nicht einmal in Häkchen setzen, sondern diesen ganz ernsthaft und erkennbar ohne Ironie verwenden, sagt dann auch viel über Sie, lieber Herr Kulke. Danach habe ich mit dem Lesen Ihres Beitrags aufgehört.
Die Worte von Gauland sind unüberlegt und mit Sicherheit für die Partei nicht hilfreich gewesen. Die Spitzenpolitiker der AFD sind viel zu oft mit der Zeit der Nationalsozialisten beschäftigt statt sich auf die Zukunftsthemen zu fokussieren. Dabei scheinen sie keinen Fettnapf auszulassen. Unabhängig davon ist es nunmal leider Realität das in Deutschland diese 12 Jahre einen immensen Stellenwert in der Geschichte genießen. Man muss sich schon fragen ob man die gesamte Geschichte auf diese wenigen Jahre zurechtstutzen muss? Das sieht man auch im Geschichtsunterricht an Schulen. Gauland hat insofern recht Deutschlands Geschichte und die Geschichte der gesamten Menschheit geht weit über diese 12 Jahre hinaus. Letztlich muss man jedoch konstatieren dass die Politiker der AFD immer wieder mit derartigen Steilvorlagen den Medien und ihre Konkurrenz Nahrung liefern. Insofern sollte die AFD als Partei sich von solchen Politikern verabschieden oder ihnen deutlich zeigen dass sie damit nicht den Parteiinteressen dienen.
Gauland hat sich zu unserer Geschichte und Verantwortung bekannt. Nicht nur während dieser Rede, sondern schon zuvor, zum Beispiel bei seiner Rede vor dem Bundestag zum siebzigsten Geburtstag Israels. Den Vogelschiss hat er als Vergleich zu 1000 Jahren deutscher Geschichte gemeint. Ich behaupte nicht, dass das glücklich war. Wie aber sollte man Kritik daran ausdrücken, dass wir unsere derzeitige hypermoralische und unreflektierte Politik aus den 12 Jahren NS - Zeit begründen, ebenso wie die Negierung der deutschen Identität zu Gunsten eines diffusen Globalismus. Und dass wir den Holocaust als negativen Gründungsmythos der Bundesrepublik bezeichnen, was auch so eine Erfindung der Achtundsechziger ist. Man sollte hierzu die richtigen Worte finden, aber sich nicht verbieten lassen, dies auszudrücken.
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