@Herr Schneider Kriege sind längst verboten. Mord und Totschlag ganz allgemein auch. Nur mit UN Mandat darf man ein wenig mitmischen. Also der Jugoslawien Feldzug war illegal.
Nun, ich will es mal so sagen. Ich müsste nicht unbedingt zu Sylvester Feuerwerk in die Luft schießen. Viel lieber würde ich diese Vollpfosten von der DUH in die Luft schießen. Dann aber richtig! Die würden wir so schnell nicht wieder sehen. Für mich wäre das mehr als ein würdiger Ersatz für das Feuerwerk. Freiwillige dürfen gern vortreten.
Jetzt will sich die DUH auch die Holz- und Kohleöfen und offene Kamine vorknöpfen.
Mich trieb es vorhin stadtwärts zum Katzenfutterbesorgen. Bereits in der Tiefgarage des Supermarktes rollten mir in Geschwaderstärke Einkaufswagen entgegen, bis weit oberhalb Oberkante vollgepackt mit Böllerwerk aller Art. Ausnahmslos geschoben von jungen Männern mit südländischem Erscheinungsbild. Ich fürchte, dass man es sich bei einem Verbot von Feuerwerk ganz massiv mit Menschen verderben würde, die noch nicht so lange hier leben. Dazu dann noch ein Tempolimit von inner- und außerorts 130 km/h - das könnte zu massiver Unzufriedenheit mit der neuen Heimat führen. Ich rege daher an, das alles noch mal genau zu durchdenken.
Zwei Seelen wohnen in meiner Brust. Als Kinder in den Fünfzigern haben wir`s auch gern knallen lassen, aber etwas hat sich verändert: Damals gab es keine Feuerwerksbatterien, die in kurzer Zeit ganze Salven von 50 und mehr abfeuern und es wurde auch mengenmäßig - wegen relativ zum Einkommen hoher Preise - weniger gekauft. In dünnbesiedelten Regionen sind die entstehenden Rauchgase kaum ein Problem, in den Talkesseln von Großstädten, wo bei wenig Wind alles versackt, schon. Und der auf Straßen und Plätzen liegen gelassene Müll ist da noch nicht angesprochen. Trotzdem bin ich gegen ein generelles Verbot, war ja schließlich auch mal jung. Man sollte sich in der Mitte treffen und die heißt: Kein Verkauf von Feuerwerksbatterien.
Silvesterfeuerwerk? Ach, das haben wir doch täglich, denn Heuler, Knallfrösche und Blendraketen sind nicht nur am 31. Dezember zu sehen.—- Vielleicht auch aus der Geschichte lernen, denn am 31. 12. 1472 wurde in Amsterdam das Schneebällwerfen verboten. Das wäre doch etwas für diesen Verbotsverein: Zusammenballung kristaliner Wassersubstanzen. Muss verboten werden, denn Moleküle werden so - ohne sie zu fragen - zusammengezwängt und tragen beim Wurf - der Reibung erzeugt, somit die Erde aufheizt - nicht einmal einen Schutzhelm. Alu-Hutträger helfen sicher gerne aus…
Ich selber habe nie ein Feuerwerk gemacht, vielleicht in der Jugend einmal ein paar Knallfrösche losgelassen. Ich brauche das Feuerwerk zu Silvester nicht. Trotzdem würde ich es niemals jemand anderem, der daran seinen Spaß hat, verbieten wollen. Es gibt im Jahreskreis Ausnahmezeiten, zum Beispiel das Stadtfest im Spätsommer, wo in der Innenstadt die Bässe auch noch um Mitternacht aus den Lautsprechern dröhnen. Natürlich kann man sich über so etwas furchtbar aufregen. Am besten ist es jedoch, einfach hinzugehen und mitzufeiern. Und wenn man das nicht will, kann man daheim die Fenster schließen, die Jalousien herunterlassen, sich Watte in die Ohren stopfen und warten, bis es vorbei ist. Wenn ein schweres Gewitter herunterkommt, lohnt sich Aufregung auch nicht. Auch das geht vorbei. Gerade den Leuten, die das Wort beständig im Munde führen, geht oft jegliche Toleranz ab. Sie erklären ihre ganz eigenen subjektiven und selbstsüchtigen Befindlichkeiten zum allgemeinen Interesse. Stadtfest, Silvester oder andere lokale Feierlichkeiten sind einmal im Jahr. Und deswegen kann man sie auch tolerieren, also ertragen. “Meine Oma schießt Silvester mit dem Böller, dem Böller, dem Böller, meine Oma schießt Silvester mit dem Böller, meine Oma läßt es krachen wie die Sau. Wau wau!” (Die letzten beiden Worte sind das Hundegebell. Einfach den Bello beim Böllern zu sich nehmen, ein bißchen liebkosen und trösten. Die Überlebenschancen für den Hund sind dann recht groß.)
Wer kann sich noch dran erinnern? Das Ruhrgebiet in den 60er Jahren, selbst die (überwiegend mit Braunkohle beheizten) Städte in der DDR bis vor 30 Jahren: DA gab es Probleme mit der Luftverschmutzung. Ich behaupte: die Luft war in den letzten 100 Jahren in Deutschland noch nie so gut wie heute. Aber nörgeln kann man immer. Kommt man ja oft mit durch, besonders wenn man zu den staatlich vorzüglich subventionierten Berufsnörglern der mutmaßlichen (hier ist das Wort nun wirklich mal angebracht ...) Deutschen Umwelthilfe gehört ...
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