Ausgestoßene der Woche: Karussellpferde, Eismohr, Richterin

Die närrische Zeit ist vorbei, die irre Orgie des Cancelns und Ausgrenzens gibts seit längerem ganzjährig. Hier die neusten Fälle der vom Pferd Getretenen.

Oliver Gebhardt ist bei der Leipziger Stadtratsfraktion der Linkspartei „Sprecher für Ordnung und Sicherheit“. Nicht in Ordnung fand er, dass auf der Haus-Garten-Freizeit (kurz: Freizeitmesse) in seiner Stadt eine Speise namens Eismohr angeboten wurde. An mindestens zwei Ständen, wie er bei seinem Kontrollbesuch feststellen musste. „Der Begriff gehöre ‚unverzüglich untersagt‘“, so der Politiker. Er bezeichnet mit Schokolade überzogenes Softeis. Bei der Leipziger Messe setzt man Anordnungen von Vertretern der Partei der Arbeiterklasse immer noch beflissen um: „Wir haben […] sofort Kontakt zum externen Aussteller aufgenommen, die Sachlage überprüft und die kritisch einzuschätzende Formulierung mit sofortiger Wirkung entfernt“, so eine Sprecherin.

2022 gab es auch auf dem Münchner Oktoberfest den Eismohren zu kaufen, geworben wurde für ihn „mit dem Bild eines Dunkelhäutigen“. Dagegen war ebenfalls die Linkspartei Sturm gelaufen. Man wolle „auf die Schaustellerverbände zugehen und sie für dieses Thema sensibilisieren“, versprach die Stadtverwaltung im vergangenen Frühjahr. Eismohr sagt man nicht mehr, befand schon 2020 das Magazin gofeminin und sprach lieber vom „Eiswunder“. Im gleichen Jahr erwähnten auch die Kabarettistin Monika Gruber und ihr Co-Autor Andreas Hock in ihrem Buch Und erlöse uns von den Blöden die Süßspeise. (Ihr gemeinsames Nachfolgewerk war kürzlich bei uns Thema.) Wer „auf der Kirmes einen ‚Eismohr‘ anstelle eines ‚Softeis mit kakaohaltiger Fettglasur‘ bestellen“ möchte, erhalte drei Punkte auf der Nazi-Skala.

„Ich esse gerne Zigeunerschnitzel“

Vom Süßen geht es nahtlos über zum Schnitzel. Ein Fastnachtsverein aus Tholey-Theley im Saarland kündigte seine Sitzung vom letzten Samstag zunächst unter dem Motto „Zigeuner, Mohrenkopf und Winnetou“ an. Offenbar wollten sich die Narrekäpp Helau Mildau dem Thema Cancel Culture karnevalistisch widmen. Nach einem kleinen Shitstorm und einer Intervention von Bürgermeister Andreas Maldener (CDU) lautete das Motto dann plötzlich „Bunte Vielfalt“ – auf regenbogenfarbenem Hintergrund. Tusch. Das kritisierte der Landesvorsitzende der saarländischen Jungen Union, Fabian Laßotta, als „Einknicken vor der linken, moralischen ‚Gesinnungspolizei‘“. „Ich esse gerne Zigeunerschnitzel“, gab Laßotta unumwunden zu. Er schlug vor, dass man sich aus Protest als Indianer verkleiden solle. Die Linkspartei-Jugend forderte ihn daraufhin zum Rücktritt auf.

Auf dem Rücken der Pferde

Wann ich zuletzt auf einem Kinderkarussell war, entzieht sich meiner Erinnerung. Vielleicht habe ich während der Fahrt auf einer Pferdefigur gesessen. Künftigem Nachwuchs soll diese Erfahrung jedoch vorenthalten werden. Das jedenfalls fordert die Tierrechtlerorganisation PETA. Sowohl in den USA als auch in den Niederlanden haben die der menschlichen Spezies gegenüber kritisch eingestellten Aktivisten verlangt, dass auf Karussells keine tierischen Attrappen mehr verwendet werden sollen. Der niederländische Freizeitpark De Efteling wurde dazu im Speziellen aufgefordert. „Kinder bekommen durch diese Karussells das Gefühl, dass es normal ist, Tiere nur für unser Vergnügen zu benutzen“, so eine PETA-Vertreterin

Offenbar hat man den 1. April vorverlegt, kommentierte der niederländische Tierschutzbund. „Verrückheit“, twitterte der Vorsitzende der größten Fraktion in der niederländischen Abgeordnetenkammer, Geert Wilders. PETA-Chefin und Mitgründerin Ingrid Newkirk hat übrigens ihr Testament um die Bestimmung ergänzt, dass ihre Überreste dereinst als Fleischmahlzeit mit Zwiebeln zubereitet und verspeist werden sollen, um den Leuten zu denken zu geben. Wohl bekomm’s!

Schreihälse gegen Israeli

Bei einer Podiumsdiskussion an der Berliner Humboldt-Universität (HU) sollte auch Daphne Barak Erez sprechen, Richterin am Obersten Gerichtshof Israels. Es ging nämlich um das Thema Verfassungsgerichtsbarkeit. Antiisraelische Aktivisten hatten hingegen anderes im Sinn: Sie schrien die Richterin nieder. Diese „verließ das Podium nach anhaltenden Störungen“, berichtet der Verein democ, „die Veranstalter brachen daraufhin ab“. Das findet HU-Präsidentin Julia von Blumenthal „beschämend“. Es müssten an der Hochschule „auch äußerst kontroverse Positionen diskutiert werden können“. Ob Barak Erez irgendwelche ‚umstrittenen‘ Auffassungen zur Verfassungsrechtsprechung vertritt, spielte hier allerdings keine Rolle – sondern das Land, in dem sie wirkt. Die Aufgabe der HU läge darin, durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen Störungen dieser Art möglichst zu unterbinden bzw. zu beenden, ohne dass Podiumsgäste den Saal verlassen müssten. 

Der Fluch der Indianer

Das American Museum of Natural History in New York schließt zwei Ausstellungsbereiche von fast 1.000 Quadratmetern Fläche komplett. Hintergrund ist ein neuer Erlass des US-Bundesinnenministeriums, der den Umgang mit Überbleibseln von Ureinwohnern (etwa Knochen) und ihrer Kultur (etwa Gefäßen oder Waffen) neu regelt. Nun dürfen Museen Objekte nur noch ausstellen nach Rücksprache mit Nachkommen bzw. „Indianerstämmen“ – dieser Begriff taucht auch im Rahmen woker Regulierung auf. Andere Museen entfernen einzelne Ausstellungsstücke oder verdecken Vitrinen. Die Anthropologin Prof. Elizabeth Weiss sieht das kritisch: „Dieser spaltende Geschichtsansatz behindert mehr als er hilft. […] Er nimmt in Wahrheit jedem die Möglichkeit, etwas über die gemeinsame Geschichte der USA zu lernen.“

Sie hadert auch mit der Rolle, die indianischer Mystik und Aberglauben mittlerweile zukommt. (Dieses Thema kam bei uns schon vor; damals ging es um die Māori, die neuseeländischen Ureinwanderer.) So hat das erwähnte American Museum of Natural History, weltweit eines der größten Museen dieser Art, eine Vitrine mit der Trigger-Warnung versehen, die dort präsentierten Objekte verfügten über übernatürliche Kräfte. Aufgrund der „kulturellen Sensibilität“ der Gegenstände des Tlingit-Stammes aus Alaska hat man die Vitrine abgedunkelt und mit einem Fotografier-Verbot belegt.

Eine Kasse, die man sich sparen kann

Die Kontokündigung als politisches Kampfmittel“ – zu den Betroffenen des De-banking zählen der kritische Journalist Boris Reitschuster, der Schriftsteller Akif Pirinçci, AfD-Chef Tino Chrupalla oder der britische Politiker Nigel Farage. Aber es geht auch umkehrt, nämlich gegen den Überweisenden. Ein Kunde der Sparkasse Mittelfranken-Süd spendete kürzlich der AfD eine Geldsumme. Als Antwort erhielt er einen Brief mit der Behauptung: „Der Zahlungsempfänger hat eine rechtsextreme Ausrichtung.“ Die Bank fuhr fort: „Stellen Sie bitte im eigenen Interesse die Zahlungen ein“. Wie viele Sozialkreditpunkte dem Bürger abgezogen werden, wurde nicht erwähnt. 

Laut Junger Freiheit bestätigte das kommunale Kreditinstitut die Echtheit des Schreibens. Dieses sei allerdings „ein Versehen“ gewesen. „Was heute noch als ‚Missverständnis‘ bezeichnet wird, könnte schon morgen die Norm sein“, warnt Reitschuster. „Niemand, der an rechtsextreme Organisationen spendet, darf sich sicher sein, dass das unentdeckt bleibt“, drohte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vor einer Woche. Wer rechtsextrem ist, erfragen Sie bitte bei einer Verfassungsschutzbehörde Ihres Vertrauens oder bei der Amadeu-Antonio-Stiftung.

Berlinale macht die Schotten dicht

Bleiben wir bei der Partei. Letzte Woche hatte ich Ihnen berichtet, dass AfD-Politiker trotz Protesten weiterhin zur Eröffnung der Berlinale eingeladen waren. Nach Redaktionsschluss dann die Kehrtwende der Filmfestival-Chefs Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian: Alle fünf eingeladenen Vertreter der demokratisch in den Bundestag und ins Abgeordnetenhaus gewählten Partei müssen draußen bleiben. Das hatten rund hunderte Kulturschaffende zuvor in einem Offenen Brief gefordert. Einer der Ausgeladenen, der medienpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Martin Renner, schrieb zurück, es sollte „für eine derart undemokratische Haltung kein weiteres Steuergeld geben.“ Zugleich lehnt die Berlinale ab, einen Film über den ersten Frankfurter Auschwitzprozess zu zeigen. Die Ermittlung von Regisseur RP Kahl sei nicht originell genug und zu lang.

Girls, girls, girls

Eine andere ursprüngliche Eingeladene, die Berliner AfD-Chefin Kristin Brinker, soll sich nach Ansicht der Kultussenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) von Mädchen fernhalten. Brinker ist Ansprechpartnerin für das Angebot ihrer Fraktion zum Girls‘ Day. Bei dieser jährlichen Veranstaltung können Schülerinnen – meist der Sekundarstufe 1 – in „Männerberufe“ hineinschnuppern. Auch die Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus machen entsprechende Angebote. Senatorin Günther-Wünsch, die Lebensgefährtin des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (ebenfalls CDU), riet der AfD-Fraktionsvorsitzenden Brinker allerdings, „ihre Teilnahme [zu] überdenken“, weil „sie demokratische Werte nicht teilt“.

Korporierte brennen vor Sorge

Ausgeschlossen werden AfD-Mitglieder außerdem von der Katholischen Deutschen Studentenverbindung (KDStV) Staufia Bonn. Anlass ist selbstverständlich die Remigrations-Causa. „Das Reden von Rückführungen ist einfach unmenschlich und zutiefst unchristlich.“ Dann müsste auch die Mitgliedschaft bei SPD, FDP oder den Grünen mit der bei Staufia unvereinbar sein, schließlich wolle die Ampel ja laut Koalitionsvertrag „eine Rückführungsoffensive“. Zudem habe sich die AfD „von den demokratischen Grundsätzen entfernt“, die Studentenverbindung selbst „stehe für eine vielfältige, offene und“ – als reiner Männerbund – „geschlechtergerechte Gesellschaft“. Zur Schau getragene Vielfalt und Offenheit erkannt man an ihren engen Grenzen. Ihre Unvereinbarkeitserklärung beginnt die KDStV übrigens mit den Worten „Mit brennender Sorge“, in Anlehnung an die päpstliche Enzyklika gegen den Nationalsozialismus. Aber wenigstens werden nicht nur AfD-Angehörige, sondern auch Täter von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche aus der Verbindung ausgeschlossen.

Amazon – nein, danke!

Dass Amazon das Buch Remigration des Identitären Martin Sellner vor einem Verkauf inhaltlich prüfen wollte, war jüngst Thema. Jetzt dreht der Antaios-Verlag, in dem das Werk erscheint, den Spieß einfach um und cancelt Amazon. Man werde den Versandriesen nicht beliefern, obwohl dort bereits beachtliche 7.000 Vorbestellungen eingegangen seien. Wie der Verleger und neurechte Vordenker Götz Kubitschek mitteilt, will man das geschäftliche Risiko vermeiden, massenhaft Bücher zu drucken, die Amazon sich dann am Ende vielleicht nicht zu verkaufen traut. 

Außerdem vertreibt Antaios, seit der US-Konzern dessen Bücher vor 10 Jahren auslistete, seine Produkte ohnehin direkt und über kleinere Versande. Kubitschek geht es dabei ferner ums Prinzip, er möchte „die bizarre Kooperation zwischen dem disruptiven Kapitalismus auf der einen und der ortlosen, woken Agenda auf der anderen Seite zur Kenntlichkeit entstellen“. Sollte sich das Buch Remigration durch diese Entscheidung schlechter verkaufen, will der Verlag den Autor Sellner dafür finanziell entschädigen.

Kein Wagner wegen Mauser

Die Gesellschaft zur Förderung der Richard-Wagner-Gesamtausgabe darf kein Konzert in den Räumen der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) veranstalten. Die Absage begründete HMTM-Präsidentin Lydia Grün nicht nur mit Verweis darauf, dass es einer kritischen Auseinandersetzung mit Wagner, dem antisemitischen Komponisten und der Hitler-Ikone, bedürfe – zumal sich die Hochschule im sogenannten Führerbau befindet. Sie fügte zusätzlich eine sachfremde Erwägung an. Der Vorsitzende der Gesellschaft, Prof. Dieter Borchmeyer, hatte sich nämlich in den Auseinandersetzungen um einen Vorgänger Grüns an der Spitze der HMTM, Siegfried Mauser, auf dessen Seite gestellt. Mauser war wegen sexueller Nötigung in mehreren Fällen zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Prominente Fürsprecher wie der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger, der Philosoph Peter Sloterdijk und die Komponistennachfahrin Nike Wagner sahen Mauser als Opfer von Falschbeschuldigungen. HMTM-Präsidentin Grün: „Positionen, welche die Straftaten von Herrn Dr. Mauser nicht als solche akzeptieren oder diese bagatellisieren, sind an unserer Hochschule nicht willkommen.“                                                                                                   

Im falschen Film

Eine High School in Washington, D.C. verbat der Arabischen Schülervereinigung das Zeigen eines antiisraelischen Propagandafilms. Die Doku – mit der Erzählerstimme des als Israelfeind berüchtigten Musikers Roger Waters – würde „starke emotionale Reaktionen hervorrufen“ und „eine erhebliche Spaltung“ verursachen, so der Schulleiter. „Das ist kein rechtmäßiger Grund, [den Film] zu zensieren“, urteilt die Bürgerrechtsorganisation FIRE.

The show goes on

Dass der Auftritt des Kabarettisten Uli Masuth in Ettlingen von der Stadtverwaltung abgesagt wurde, war letzten Sommer bereits Thema. Auf private Initiative hin gelang es, für den gleichen Tag, nämlich den übernächsten Samstag, eine andere Örtlichkeit in der badischen Stadt zu organisieren. Der bekennende „Querdenker“ steht also trotz Gegenwinds in Ettlingen auf der Bühne – und am Folgetag in Pforzheim, wo man ihn ebenfalls verhindern wollte.

Und so endet der allwöchentliche Überblick des Cancelns, Framens, Empörens, Strafens, Umerziehens, Ausstoßens, Zensierens, Denunzierens, Entlassens, Einschüchterns, Moralisierens, Politisierens, Umwälzens und Kulturkämpfens. Bis nächste Woche!

Ein Archiv der Cancel Culture in Deutschland mit Personenregister finden Sie unter www.cancelculture.de. Um auch weniger prominente Betroffene aufnehmen zu können, sind die Betreiber der Website auf Hinweise angewiesen. Schreiben Sie ihnen gerne unter cancelculture@freiblickinstitut.de.

 

Christoph Lövenich ist Novo-Redakteur und wohnt in Bonn. Er hat zum Sammelband 'Sag, was Du denkst! Meinungsfreiheit in Zeiten der Cancel Culture' beigetragen.

Ein Archiv der Cancel Culture in Deutschland mit Personenregister finden Sie unter www.cancelculture.de. Um auch weniger prominente Betroffene aufnehmen zu können, sind die Betreiber der Website auf Hinweise angewiesen. Schreiben Sie ihnen gerne unter cancelculture@freiblickinstitut.de.

Foto: Ian Tylor/Unsplash

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Leserpost

netiquette:

Sam Lowry / 16.02.2024

Die Sparkasse hat also nach Art. 18 GG ihre Grundrechte verwirkt… genauso wie sämtliche Banken, die “unliebsamen Personen” die Konten gekündigt haben. Wann gründet die AfD eigentlich eine eigene Bank?

Thomas Szabó / 16.02.2024

Immer mehr Frauen wie Lydia Grün in Spitzenpositionen; ganz schön frauenfeindlich! Da bekommt man leicht dein Eindruck, dass Männer doch die besseren Frauen sind. Eher doch nicht… in Anbetracht der Frauenkarikaturen in Spitzenpositionen.

Emil.Meins / 16.02.2024

Liest man über HMTM-Präsidentin Lydia Grün ein wenig nach, findet man eine Seite “frauen-in-kultur-und-medien.de”, die u.a. berichtet: “hatte bis dahin an der Hochschule für Musik Detmold eine Professur für Musikvermittlung inne und war ebendort stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte.” Schon weiß man, welches Virus die Dame infiziert hat. Und diese Seite schreibt “Über uns”: Das Thema „Frauen in Kultur & Medien“ wurde im Juli 2017 (Anm.: seinerzeit unter Monika Grütters, CDU) zu einem eigenständigen Arbeitsbereich des Deutschen Kulturrates, und zwar in Form eines sogenannten Projektbüros. Seine Initiierung ging auf die gleichnamige, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Studie des Deutschen Kulturrates zurück, die spartenübergreifend darlegt, dass von einer Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich noch nicht gesprochen werden kann (Heute waltet dort eine gewisse Claudia Roth). Ich wundere mich angesichts der anscheinenden Wichtigkeit von „Frauen in Kultur & Medien“, daß ich nie etwas von “Männer bei der Müllabfuhr”,oder “Frauen in der Pflege” gehört habe, denen ähnliche Wertigkeit zuteil wird. Wobei die Männer ja eh’ eine Spezies geringer Wertschätzung zu sein scheinen, mit dem Begriff “toxisch” belegt, während die schöne Welt der Grüns und Grünen wohl nur von klinisch reinen Übermenschen mit korrekter Haltung, vorwiegend weiblich, bewohnt sein dürfte. Ein paar Drohnen für gewisse Bedürfnisse dürfen dann noch herumkreuchen, aber nur in gebückter Demutshaltung. Und man versteht auch die “korrekte” Haltung der Frau Grün besser, es hieß  bei der Vertragsunterzeichnung in München: „Mit Prof. Lydia Grün gewinnen wir eine hochkompetente und bundesweit vernetzte Persönlichkeit…”, wenn man weiß, wer im Hintergrund wirkt, die Fäden zieht und “fördert” – damit langfristig mehr Frauen an den Schaltstellen von Kultur- und Medienwirtschaft bzw. Politik und Verwaltung vertreten sind. Wie KGE, UvdL, Bärbock, Ricarda. Danke!

Holger Kammel / 16.02.2024

Zu Peta: Vor etlichen Jahren hat sich ein Fotograf den Spaß gemacht, irgendwo in einem afrikanischen Dschungel etliche Kameras mit Sebstauslöser aufzustellen. Ikonenhaft war ein Bild eines neugierigen Primaten, der sich selbst fotografierte. Ein faszinierendes Bild unserer nächsten und, wie ich mittlerweile glaube, intelligenteren Verwandten.  Das Bild erlangte Kultstatus und Peta verklagte den Fotografen wegen Urheberechtsverletzung. Irgendwann wurde das von irgendeinem endbescheuerten Gericht bestätigt. Kommentar eines Lesers: “Ich habe schon immer gewußt, daß wir in unseren Zoos die falschen einsperren.”

Wilhelm Rommel / 16.02.2024

Manchmal gehen einem vor lauter schwarz-humoresker Verrücktheit so seltsame Verballhornungen durch den Kopf wie diese: “ICH MÖCHTE KEIN E I S M O H R SEIN IM KALTEN POLAR: DA FRÖR’ MIR DIE NASE (ersatzweise auch: die MÖHRE, der - na ergänzen’se selbst!) EIN - IST DOCH SONNENKLAR!”.

R. H. van Thiel / 16.02.2024

@Thomas Schöffel: Genau so ist es. Kein Kind oder kein Erwachsener hat sich als Indianer verkleidet, weil er die so scheußlich findet. Nebenbei bemerkt: Wenn beispielsweise alle afrikanische Kunst in unseren Museen von der “Kulturschaffenden” Roth nach Afrika “zurückgegeben” wird, kann sich hier niemand mehr einen Eindruck über diese verschaffen. Denn wer reist nach Afrika, um sich dort Exponate anzuschauen? Also wird solches aus dem öffentlichen Bewußtsein und Gedächtnis getilgt. Das dürfte das Gegenteil von dem sein, was man eigentlich will.

Emil.Meins / 16.02.2024

„Kinder bekommen durch diese Karussells das Gefühl, dass es normal ist, Tiere nur für unser Vergnügen zu benutzen“, so eine PETA-Vertreterin. Okay! Was PETA will, soll PETA bekommen. Wann baut der erste Kinderkarussell-Betreiber um, und montiert menschliche Figuren im Vierfüßerstand, da gibt es dann doch bestimmt nicht einzuwenden, daß eine andere Spezies mißbraucht wird. Man könnte, um die ersten Schulungen in der KITA und den bunten, vielfältigen Sexualkunde-Unterricht in den Schulen zum Thema noch zu vertiefen, doch dort einige der 67 Geschlechter benutzen, Transpersonen der auffälligen Art mit ihrer schrillen Kostümierung würden sich doch anbieten, die die Kinder schon aus dem Kindergarten kennen (Wiedererkennungseffekt!). Oder Domina-Sklaven im Latexdress, gegen Aufpreis gibt es dann kleine Lederpeitschen zum Antreiben, oder Replicas von Christopher Street Day-Figuren. Das wäre doch ganz im Sinne von Vielfalt und Buntheit, quasi das pralle Leben zum Anfassen für die Kleinen, ganz wie die Grünen sich das wünschen. Und die Schulklassen könnten sogar Ermäßigung bekommen, da pädagogisch wertvoll. Und wer sich beschwert, ist dann ein übler Sexist und Vielfalt-Leugner.

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