Der Beitrag ist ja gut gefüllt mit Links, die die “richtige” Haltung zum Konflikt vermitteln und stützen. Da es bei der Achse bisher immer möglich war (sogar gefördert und gewünscht, wie ich glaubte?), eine “falsche” Haltung zum verordneten MS zu äußern, könnte im Interesse einer eigenen, natürlich “falschen” Meinungsbildung AUCH zu diesem Thema z.B. mal so ganz nebenbei auf ein Dokument wie dieses verwiesen werden: “Rand Report Prescribed US Provocations Against Russia and Predicted Russia Might Retaliate In Ukraine”. Rand ist eine US-regierungsnahe Denkfabrik, die zu drei Vierteln vom US-Militär finanziert wird.
@Wolfgang A.: So ist es. Mein Duktus: „Der“ Westen hat keine Verantwortung, wenn sich die Slawen da hinten streiten, wer woker ist. Wenn Russland ein Angebot hat für die UA, das die nicht ablehnen können, dann haben die doch keine Lust auf den dekadenten Westen. Mafiosi unter sich, was soll’s. Bisher scheut Russland die Konkurrenz mit dem Westen – vielleicht lernen sie es jetzt: Konkurrenz belebt das Geschäft, in jeder Hinsicht. Schaumermal. NATO? Nur, wenn der Russe sich immer noch nicht benehmen kann, ansonsten kräht keine Gallina danach.
Das nach wie sehr Bezeichnende an den Putinverstehern unter den Kommentatoren ist die inhumane Selbstverständlichkeit bei der Opferung der ukrainischen Zivilbevölkerung. Selbst wenn man das Regime oder System in der Ukraine, aehnlich wie in Russland, als kriminell bewertet, ist es erstaunlich, dass die Zivilbevölkerung dafuer physisch bezahlen muss. Zu Ende gedacht und das scheint ja die Position dieser Gruppe zu sein darf Putin nahezu alle zumindest umliegenden Laender unter Bombardierung der Bevölkerung ueberfallen, so sie denn von einem, aus ihrer subjektiven Sicht korrupten Regime regiert werden. Eine “Logik”, die nicht nur bei anderen Laendern strikt abgelehnt wird und der ich mich, vermutlich auch andere Buerger in anderen Laendern, hoechst ungern unterwerfen moechte. Ein korruptes Regime bzw System hierzulande waere, die “Bedrohung” Russlands hinzugedacht, damit eine hinreichende Rechtfertigung fuer Putin, dieses Land anzugreifen und die Zivilbevölkerung zu massakrieren. Unabhängig von der moeglicheweise etwas anderen realen Innensicht der Ukrainer, des Demos, auf ihre Regime möchten sie sich vermutlich nicht dafuer opfern. Die Putinversteher hierzulande wahrscheinlich auch nichtAuch im Falle der Ukraine sollten wir, wie auch hierzulande und anderswo, Regime und Volk trennen, es sei denn, wir machen das Volk fuer sein Regime physisch haftbar. Dann aber bitte nicht nur in der Ukraine. Im uebrigen teile ich den Artikel. Zwei absteigende Systeme oder Entwürfe mit ähnlichen Dekadenz problemen und Strukturen und einer aehnlichen Sicht auf den Menschen und die Masse suchen auf Kosten des jeweils anderen, mit unterschiedlichen Methoden, ihre Gesellschaften ruhig zu stellen. Beide “retten” und versprechen etwas, wobei es in beiden Faellen nur um die Absicherung der Regime /Systeme geht. Man definiert sich (wieder) ueber und durch den “Anderen”, gegen den man sich zu verteidigen hat.” Man” sind dabei die Regimes und ihre Eliten und Adressat der Aktion ist das Volk.
Die grünen und woken Selbstzerstörer des Westens in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf und kein noch so idealistischer Zweibeiner. Der Grund zur Sorge für China und Russland ist, dass sich ein Geschäftspartner selbst zerstört. An die EU-Kritiker in Brexitannien und in der Achse-Zone kommt Vladimir Putin verbal nicht heran. Erst recht nicht an die konservative Szene in den USA (Turley). Da ist er zu soft.
Putin trägt italienische Anzüge und eine Schweizer Uhr. In seinem “russischen” Auto läuft ein Motor von Porsche, ein Getriebe von ZF und das Design ist von Rolls Royce “geklaut”. Und selbst sein 6-Meter-Tisch ist aus Italien. In seinem unmittelbaren Umfeld gibt es gar nichts russisches, weil er sonst so leben müsste wie Stalin und soweit geht sein Patriotismus dann doch nicht.
@Friedrich Richter: Auch ich würde mich in Frankreich sicherer fühlen. Deutschland befindet sich in einer anderen Situation, die es sich durch eine verfehlte Energiepolitik selbst zuzuschreiben hat. Hinzu kommt die mangelhafte militärische Wehrhaftigkeit. Es ist kein Kotau, sondern die Einsicht mit Russland auf einem gemeinsamen Kontinent existieren zu müssen. Es werden friedliche Beziehungen zu allen Ländern benötigt, auch zu Russland. Ich hoffe immer noch, dass der Krieg nach ein paar Monaten beendet werden kann. Man muss in seiner Politik perspektivisch über den Krieg hinausblicken, weil es darum geht, dauerhafte Beziehungen zu entwickeln. Wäre der Krieg vorbei, würde ich ein friedliches Verhältnis auf Sparflamme zu Russland für richtig halten. Man müsste diplomatisch zu verstehen geben, dass sich die volle politische und wirtschaftliche Breite freundschaftlicher Beziehungen nur eröffnen kann, wenn es in Russland einen Rechtsstaat gibt, die Rechte und Freiheiten der Russen garantiert sind, wie es in der russischen Verfassung steht. Warum soll man bei den völlig übertriebenen Sanktionen Russland und der Vernunft nicht entgegenkommen, wenn es gleichzeitig gelingt, für die Ukraine Souveränität und Freiheit zu sichern? Es ist ein Irrglaube, man könne der Ukraine nur mit maximalen Sanktionen helfen. Also, Russland gegenüber bin ich nicht naiv mit rosa gefärbter Brille. Andere Länder würde ich nicht fallen lassen oder opfern, nur um Russlands Wohlgefallen zu finden. Souveränität und Freiheit der Ukraine, eventuell ohne die Krim, dürfen nicht aufgegeben werden. Das sehe ich als politische Grundposition beim laufenden Krieg in der Ukraine an. Eine Verhandlungsergebnis mit Russland halte ich für möglich. Eine Entspannung beim Wirtschaftskrieg ist dem Verhandlungserfolg dienlich, weil man von der Feindseligkeit zu einer Vertrauensebene gelangen muss.
Es mag sein, dass Putin auch einen Kampf gegen die westliche Dekadenz führt, Vielleicht fühlt er sich sogar moralisch dazu verpflichtet. Sowas passiert nur, wenn kein Dialog stattfindet. Und der Westen hat sich dem verweigert, Es hatte sich eine Annäherung zwischen der russisch-orthodoxen Kirche unter dem Patriarchen Kyrill und dem Vatikan unter Papst Benedikt angebahnt. Diese wurde radikal durch den Abgang Benedikts unterbunden. Ein Zufall? Sicher nicht, Der Angriff Putins ist meines Erachtens hauptsächlich in der Verhinderung einer vom Westen installierten Atommacht Ukraine vor seiner Haustür zu suchen, Jeder Dialog und jede Rücksichtnahme auf die Befindlichkeiten des anderen wären sinnvoller und menschlicher gewesen als dieser Krieg.
Also, wenn mit diesem Konflikt bei uns der ganze Quatsch wie Klimaterrorismus, Gendern, LTBQ-was weiß ich, Transenblödsinn, Ernergiewendewahnsinn, Mobilitätswendeunfug, Minderheitenterror, Wokeidiotie, Pandemielügen, Einwanderungspolitikverbrechen und was weiß sonst noch in der Versenkung verschwindet oder wenigsten einen ordentlichen Dämpfer bekommt, kann ich nur sagen, daß es wenigstens auch einen positiven Effekt hatte.
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