Kolja Zydatiss / 29.03.2022 / 06:11 / Foto: Bene16 / 110 / Seite ausdrucken

Schwarze Löcher auf Kollisionskurs

Putins Posieren gegen den „dekadenten“ Westen verfängt, weil es etwas Wahres berührt. Sein Hauptzweck ist, von gravierenden, kaum behebbaren internen Problemen abzulenken – Eskalation programmiert.

Bei Wladimir Putin sei „eine Motivlage erkennbar, die weit über den Wunsch hinausweist, eine staatliche Zusammengehörigkeit eines Volkes zu erzwingen“, schreibt der Welt-Autor Torsten Krauel in einem aktuellen Meinungsbeitrag zur russischen Invasion der Ukraine. Er verweist auf eine Rede Putins vom 24. Februar, in der der russische Präsident behauptete, die USA „mit ihren niedrigen kulturellen Standards“ wollten Russland „aller traditionellen Werte berauben“ und dem Land „falsche Werte aufzwingen“, die es „von innen aushöhlen würden“ – nämlich „Verhaltensweisen, die auf direktem Weg in die Entartung und Degenerierung münden, weil sie der menschlichen Natur zuwiderlaufen“.

Auch in einer weiteren, am 16. März gehaltenen Rede hat Putin den russischen Patriotismus gegen aus seiner Sicht zersetzende soziokulturelle Trends in Stellung gebracht. Russen, die geistig im Westen lebten, schalt der Präsident als „innere Feinde“ und „Verräter“, die nicht auf Foie gras verzichten könnten, auf Austern „oder auf freie Geschlechterwahl, wie sie das nennen“.

Andere Aussagen von russischen Regierungsmitgliedern bzw. regierungsnahen Personen bestätigen das Bild einer Kreml-Clique, die sich in einer Art apokalyptischem (Kultur-)Kampf mit dem Westen im Allgemeinen und den USA im Besonderen wähnt. So haben sowohl Wladimir Putin als auch sein Außenminister Sergej Lawrow mit ähnlichen Worten unverblümt ausgesprochen, dass die russische Kriegsentscheidung wenig oder gar nichts mit der Ukraine an sich zu tun hat. „Es geht um die internationale Ordnung statt um die Ukraine allein“, sagte Lawrow etwa am 16. März in einem Interview.

Ziel eines „primitiven Spiels“ der Amerikaner

Der prominente erzkonservative und ultranationalistische Philosoph, Historiker und Soziologe Alexander Dugin, oft Chefideologe oder „Rasputin“ Putins genannt, hat in einem aktuellen Interview mit dem katarischen Sender Al-Jazeera bemerkt, dass die derzeitige Konfrontation sich auch gegen „die globalen liberalen Eliten“ richtet, „die versuchen, die Welt zu übernehmen“. Der Krieg in der Ukraine sei tatsächlich ein Kampf gegen die „Hegemonie“ der USA und ihrer Verbündeten. „Wir kämpfen gegen das hegemoniale totalitäre liberale System und nicht gegen die USA als Land oder Europa oder die Ukraine als Land“, führt Dugin weiter aus. „Es ist ein Krieg der Ideen.“

In einem ebenfalls beachtenswerten, zuerst auf dem Messaging-Dienst Telegram veröffentlichten Text hat der ehemalige russische Staatspräsident, enge Putin-Vertraute und heutige Vize-Chef des nationalen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew vor wenigen Tagen verlautbart, Russland sei Ziel eines „primitiven Spiels“ der Amerikaner geworden, die das Land demütigen, begrenzen, erschüttern, spalten und zerstören wollten.

In der Welt attestiert Torsten Krauel dem russischen Präsidenten eine „tiefe Kulturangst“, die neben geopolitischen Überlegungen ein wesentlicher Teil seines Weltbilds sei. Werde Putin, „überspitzt formuliert, wegen des Gendersternchens einen Atomkrieg beginnen“, fragt der Autor in einer ziemlich albernen Passage. Leider bleibt Krauels eigentlich aufschlussreicher Text zu sehr dem „linksliberalen“, identitätspolitischen Zeitgeist und dessen Dogmen verhaftet und schafft es daher nicht besonders gut, Putins Motivation zu durchdringen und überzeugende Erklärungen für sein Handeln zu liefern.

Offenlegung der Schwächen beider Systeme

Aus meiner Sicht erscheint es äußerst unwahrscheinlich, dass Putin von einer tiefen Angst vor Gendersternchen, Trans-Personen, CSD-Paraden, „La Dolce Vulva“-Pullis oder anderen vermeintlichen kulturellen Errungenschaften des Westens getrieben ist. Vielmehr wird es ihm wesentlich darum gehen, dem eigenen System ex negativo einen Sinn zu geben, das in vielerlei Hinsicht noch dekadenter, dysfunktionaler und maroder ist als der zeitgenössische Westen.

Es ist viel über das extravagante und doch sinnentleerte Leben der russischen Oligarchenklasse geschrieben worden, fiktionalisiert etwa im Bestsellerroman „Snack Daddys abenteuerliche Reise“ (Originaltitel: „Absurdistan“, 2006) des 1972 in Leningrad geborenen und heute in den USA lebenden Journalisten Gary Shteyngart. Helmut Schmidts zugespitzte Charakterisierung Russlands als „Obervolta mit Atomraketen“ ist noch immer zutreffend. Die Wirtschaft ist einseitig auf Erdgas, Erdöl und den Verkauf von zu Sowjetzeiten entwickelten Rüstungsgütern an Schwellen- und Entwicklungsländer ausgerichtet, die meisten Bewohner haben einen im Vergleich zum Westen sehr niedrigen Lebensstandard, Korruption und Vetternwirtschaft sind endemisch und vieles funktioniert nicht besonders gut, auch bei den konventionellen Streitkräften, die gerade in der Ukraine an ihre Grenzen stoßen.

Faszinierend ist, wie der aktuelle Konflikt die Schwächen beider Systeme offenlegt. So zeigen die westlichen Bemühungen, das Eigentum russischer Oligarchen zu beschlagnahmen, deren sagenhaften Reichtum, lenken aber auch den Blick darauf, wie viele Luxusimmobilien in von chronischem Wohnraummangel geprägten Städten wie London oder New York große Teile des Jahres leer stehen, weil sie ebenjenen Oligarchen als Spekulationsobjekte dienen. 

Zwei schwarze Löcher des postideologischen Zeitalters

Hier haben sich zwei im Grunde schwache, kriselnde Systeme aneinander festgesaugt, zwei schwarze Löcher des postideologischen Zeitalters, die nicht mehr sagen können, wofür sie eigentlich stehen, und das durch aus dem Hut gezauberte Behelfsweltbilder notdürftig zu überspielen versuchen. Im Falle des Westens sind das im Wesentlichen eine sich auf „immer skurrilere Minderheiten“ (Sahra Wagenknecht) konzentrierende Identitätspolitik und der Ökologismus als Ersatzreligion. Im Falle Russlands sollen „ein bisschen Kirche, etwas Glorifizierung der alten Sowjetunion und daraus abgeleiteter Hass gegen die Staaten und ihre Führer, die sich von Russland abgewandt haben, Männerbündnisse bis hin zu Rockerbanden […] irgendwie eine Staatsidee hergeben“ (Udo Lielischkies im Focus). Dass letzteres, objektiv betrachtet kaum überzeugendes Programm bei nicht wenigen Russen tatsächlich verfängt, liegt vor allem daran, dass Putins Posieren gegen die Dekadenz und Orientierungslosigkeit des zeitgenössischen Westens etwas Wahres berührt.

Wie weit wird der Kreml gehen? Kann er noch umsteuern, oder muss er notgedrungen festhalten an seinem Kollisionskurs mit dem Westen, der wohl in erster Linie von innenpolitischen Problemen und dem eigenen Legitimationsdefizit ablenken soll, die, zumindest auf kurze Sicht, kaum behebbar sind? Torsten Krauel weist darauf hin, dass Putin mittlerweile viel Zeit in einem Atombunker tief unter dem 1.600 Meter hohen Berg Jamantau im südlichen Ural verbringt. „Der Präsident unter dem Jamantau bedeutet: Putin hat den Ukraine-Überfall von Anfang an auf die Stufe eines möglichen Atomkriegs gehoben. Kein US-Präsident würde jemals einen mit konventionellen Waffen geführten Krieg aus dem Regierungsbunker Raven Rock befehligen.“

Dmitri Medwedew hat in seinem bizarren Telegram-Traktat ein apokalyptisches Bild gezeichnet. Sollte der Westen mit seiner Verschwörung zur Destabilisierung und Zerstörung Russlands fortfahren, werde am Ende eine „große atomare Explosion“ stehen. Auf die Frage des Al-Jazeera Moderators an Alexander Dugin, ob er davor warne, dass eine russische Niederlage zu russischen Atomschlägen, einem nuklearen Holocaust und dem Ende der Welt führen würde, bestätigte Letzterer, dass dies „genau“ der Fall sei. „Dies sind die Worte unseres Präsidenten. Ohne Russland gibt es keine Menschheit.“ Alles nur Bluff, oder steht uns tatsächlich der Weltuntergang bevor, nur ganz anders, als die Klima-Kiddies der „Letzten Generation“ erwarten?  

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Novo-Argumente.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Martin Stumpp / 29.03.2022

Putin findet die Rot-Grüne Ideologie der westlichen Staaten, insbesondere Deutschlands, schlicht lächerlich. Das hat er schon öfter zum Ausdruck gebracht. Für Putin zählt in erster Linie Stärke und Baerbock, vermutlich auch Scholz sind für ihn bestenfalls Lachnummern. Ob Putin von der Wiederauferstehung der SU träumt? Möglich, aber nur was die Grenzen angeht. Wenn es ihm tatsächlich um den Kampf gegen die dekadenten Gendergaga und FFF Ideologen ging, hat er sich mit dem Angriff auf die Ukraine einen Bärendienst erwiesen. Haben sich doch die meisten Unterstützer Putins im Westen durch den rechtswidrigen Krieg von ihm abgewandt. Nicht auszuschließen, dass auch der politisch-ideologisch motivierte Rauswurf von RT.de eine Rolle gespielt hat, weil ihm dadurch die Einflussnahme auf das Gendergaga geschüttelte Deutschland genommen wurde. Die Frage ist auch inwieweit der Krieg den westlichen Politikern entgegenkommt, die ihre Wirtschaft durch Negativzinsen und mit Corona begründeten Restriktionen gegen die Wand gefahren haben und einen Schuldigen benötigten, den sie jetzt in Putin gefunden haben. Haben diese Politiker nicht unisono klargemacht, dass sie nicht eingreifen solange Putin kein NATO-Staat angreift? Haben sie nicht darauf verzichtet, die Einhaltung des Minsker-Abkommens zu gewährleisten? Haben sie selbst als der Angriffsplan von Geheimdiensten gemeldet wurden sich nicht geweigert, die Ukraine mit Waffen auszustatten? Das ergibt eigentlich nur Sinn, wenn die westlichen Staaten, die Ukraine Putin vor die Füße legen wollten indem sie ihm eine schnelle Eroberung gestatteten. Bei einer gut ausgerüstete Ukraine hätte Putin vielleicht die Verluste gescheut. Wie auch immer, die Zeche zahlt die Bevölkerung und es wird sicher nicht der Schaden der Verantwortlichen Politiker und ihrer Sponsoren sein. Und vermutlich freut sich auch Klaus Schwab, zu dessen Young Leader Programm auch Putin gehören soll, erlebt er vielleicht seinen Great Reset doch noch.

F. Hoffmann / 29.03.2022

1.) Superpatriot Putin hat Frau und Kinder in der Schweiz (definitiv nicht russisch) und sein Geld im Westen untergebracht und nicht in seinem kulturellen Paradies. 2.) Ein atomarer Holocaust würde Russland und Russen mitsamt Kultur endgültig vernichten und sicher große Teile Europas und Nordamerikas zerstören. Nun, da blieben selbst nach den Folgen eines Fallout noch genügend Chinesen, Inder, Afrikaner und Südamerikaner übrig, um den Planeten weiter zu betreiben. 3.) Die Gedankenwelt eines Herrn Putin und seiner engeren Blase ähnelt mittlerweile sehr der eines Herrn, von dem man sagt, er habe öfter in den Teppich gebissen. 4.) Andererseits ist Putin Chef eines mafiösen Systems, Mafiosi bringen sich eher selten selbst um. Wenn der Boss im Clan durchdreht, gibt es da meist Lösungen. 5.) Und wenn wir bei Lösungen sind: Der ganze woke Kram plus die Klimapropaganda müssen bekämpft werden. Dazu brauche ich aber keinen Superpatrioten und Endzeitpropheten Putin, der laut seinem Spiritus Rektor Dugin angeblich meint, wenn es Russland nicht gibt, es auch die restliche Welt nicht geben dürfe. Das wäre Faschismus und Rassismus in Reinform, wobei ich diese beiden oft missbrauchten Begriffe sehr selten benutze.

A. Ostrovsky / 29.03.2022

@Ludwig Luhmann : Herr Luhrmann, wie Sie doch Recht haben. Die Natur Putins und der Russen hat sich nicht geändert. Viele beklagen das auch. Aber während man in den Wäldern Germaniens und in der slawischen Mark noch höchsten Respekt vor dem Bären hatte (man hat nie versucht, ihn zum Haustier zu machen, weil er dazu nicht geeignet ist), haben unsere verdrehten Kinder den Bären als Plüschteddy ins Kinderbett gelegt bekommen und dann aus Comic-Büchern und aus dem Zirkus, einmal im Jahr, den Tanzbären kennen gelernt Sie haben schon begriffen, dass der nur tanzt, weil er mit spitzen Waffen bedroht wird und im modernen Zirkus mit Elektroschocks. Putin hat etwa das Denken der deutschen Fürsten der HRRDN, sie sich Bären im Zwinger hielten, um das dumme Volk zu beeindrucken, wie mächtig sie sind. Man kann aber das dumme Volk nur beeindrucken, wenn es noch Respekt vor den Bären hat. Wenn sie erstmal meinen, Bären wären Kuscheltiere, dann ist die Verdummung zu weit gegangen. Dann bleibt nur die Frage übrig, WARUM hat man uns so verdummt? Wer war das und zu welchem Zweck? Und hat man damit nur die narzisstischen Triebe der alternden Kinder gefördert? In der Wikipedia stehen unter “Teddybär” zwei Entstehungsgeschichten, eine deutsche und eine amerikanische. Die deutsche ist einigermaßen realistisch, die amerikanische trieft vor dümmlichem falschem Nationalismus. Das Problem der Deutschen ist es, dass sie nach 77 Jahren amerikanischer Besatzung den Ami-Schmarrn im Unterbewusstsein haben. Man muss das mal klar sagen: Ein Bärenbaby, das ein Wilderer mit einem Messer gerötet hat, als SYMBOL für den amerikanischen Präsidenten, das ist tatsächlich diese amerikanisch-weltfremde Verwirrtheit, unter der der ganze Westen leidet. Eine aus den Fingern gesogene Idiotengeschichte als Motivation für den Nationalstolz. Das ging bei der Mondlandung weiter und wird als Passionsgeschichte immer noch aufgeführt im wildromantischen Naturtheater. So ist AMERIKANISMUS.

A. Ostrovsky / 29.03.2022

“Alles nur Bluff, oder steht uns tatsächlich der Weltuntergang bevor.” Wahrscheinlich verstehe ich nur die Logik des Autors nicht. Die vielzitierten Prinzipien des Status Quo und der friedlichen Koexistenz haben die Zeit des ersten kalten Krieges (KK I) damals so überlagert, dass die nukleare Drohung dazu diente, dass beide Seiten im Zaum gehalten wurden. Die USA haben die damalige Sowjetunion nicht mit Nuklearwaffen angegriffen und die Russen haben deshalb nicht die USA zerbombt. Man nennt so etwas Win-Win-Situation, wenn nicht alle Seiten alles verlieren. Nun scheint eine neue Generation an den Hebeln der Macht zu sein. Entweder ist das die Generation 1940-1945, die kurz vor dem Abflug in die Ewigen Jagdründe noch einmal die Raketen knallen lassen wollen, oder es sind vielleicht ihre Kinder und Enkel, die von “zu Hause” nicht das logische Denken mitbekommen haben und deshalb aich als Quereinsteiger immer Dilettanten bleiben werden. Man kann den oben zitierten Satz nur so verstehen, dass die Möglichkeit, die Russen einfach Russen sein zu lassen, im Westen ausgeschlossen wird. Putin sagt ein klares wenn-dann, das eigentlich jeder mittelmäßig gebildete Mensch dieser Welt auch verstehen kann, wenn ihm nicht Denkverbote und ideologische Bretter vor dem Kopf die Sicht vernebeln. Die Frage ist nicht, ob Putin nur blufft. Die Frage ist, warum der “Westen” die Russen nicht in Ruhe lassen will! Man muss doch nur die Phase des ersten kalten Krieges als denkender Mensch erlebt haben, möglichst in der zentralen Kampfzone Europa, um zu verstehen, dass der zweite kalte Krieg (KK II) eine unverzeihliche Eselei von dementen Knalltüten ist. Man darf einen Krieg auch nicht erst anfangen, wenn man keine Idee hat, wie man ihn beenden könnte. Man muss die Knalltüten in die Klapse sperren, wo sie lange schon hin gehören.

Andreas Rochow / 29.03.2022

Wer, bitteschön, hat um Himmelswillen das “postideologische Zeitalter” ausgerufen und wann war das? Diese neue “Post”-Begrifflichkeit leugnet den Umstand, dass insbesondere die sich fortschrittlich fühlende, maßlos überhebliche und in rasantem Tempo ihre cognitive Ability verlierende westliche Gesellschaft alles in moralinsaure Ideologiekampagnen tunkt. Das Gefasel von Digital, Nachhaltigkeit, Gender, offener Gesellschaft, Antirassismus, “Rettung der Demokratie” durch Ausgrenzung konservativen Denkens, vom human Genom, künstlicher Intelligenz, Transformation bei gleichzeitig immer strafferer Zensur und Kriminalisierung von Meinungen enthält eine alarmierende Tendenz zur Selbstzerstörung durch Illiberalität. Dass diese Trends durch globalistische Lobby-Thinktanks, Universitäten und “Institutionen” betrieben werden, die erkennbar an die UN und die USA angedockt und international, wenn nötig subversiv tätig sind, macht die Sache nicht besser. Das ist das genaue Gegenteil von Wertschöpfung! Leider deligitimiert sich der Kapitalismus selbst, wenn Lobbyisten und Finanzeliten die Politik zunehmend selbst übernehmen und die westlich-globalistische Weltmanipulation zum Neuen Normal werden lässt. Das hat “den Westen” ungemein geschwächt, den man so als hypermoralische, HYPERIDEOLOGISCHE, realitätsferne, undemokratische und überhebliche Veranstaltung beschreiben kann! Die EU zeigt das brennglasartig snhand ihrer New-World-Order-Bürokraten und besonders -innen! In einer solchen geistigen Blase gedeiht kein politisches Personal, das noch nationale Interessen, vertreten, Koexistenzen und Konfliktvermeidung ohne feindselige Muskelspiele organisieren kann! Und in dieser Situation kann ein Wladimir Putin, gekränkt und trotzig rufen: Der Westen ist nackt! Russland hat bei allem wirtschaftlichen Unvermögen den militärischen Aspekt nie aus den Augen verloren. Ist der erhabene Westen wirklich so überlegen, dass er es sich leisten kann, “vereint” ideologisches Öl ins Feuer zu gießen?

E. Sommer / 29.03.2022

Rund um 2050 wird, aufgrund der demographischen Entwicklung der “noch nicht so lange hier lebenden” die Demokratie westlichen Zuschnitts ein Auslaufmodell darstellen. Sie wird durch etwas ersetzt werden, was stark, oder zur Gänze, dem Islam entspricht. Da die mathematische Demographie eine exakte Wissenschaft darstellt und deshalb auch nicht dekonstruiert und/oder wegsozialisiert werden kann, wird es dann auch nicht helfen, wenn die Politdarsteller “huch” schreien und von nichts gewusst haben wollen. Spätestens dann hätte Putin, in Bezug auf den Artikel, sowieso gewonnen. Mit den aktuellen “Werten” des Westens werden die Gesellschaften Europas nicht dagegen ankämpfen können, da diese absichtlich entkernt und der Beliebigkeit geopfert wurden; wir können uns ja nicht einmal mehr selbst verteidigen und können nur hoffen, dass Polen, Tschechien und Ungarn noch genug Männer im wehrhaften Alter bereitstellen, die ihr Land und ihr Volk auch noch verteidigen wollen. In Deutschland würde ich mich da mehr auf die Clanstrukturen der diversen muslimischen, kriminellen Großfamilien verlassen, als auf die Bundeswehr mit ihren Transen. Andererseits könnten sich ja ein paar Vollpfosten irgendwo festkleben - das hilft dann sicherlich. In so ferne hat Putin durchaus recht, wenn er die westliche Dekadenz kritisiert und ablehnt; das tue auch ich, als Teil dieser Gesellschaft. Mit der Horde an unnützen Politologen, Soziologen, Genderiologen (da gibts noch ein paar *iologen mehr die aufgezählt werden können) wird bald kein Wasserhahn, geschweige denn wichtige Infrastruktur geschaffen und erhalten werden können.

A. Ostrovsky / 29.03.2022

“Sein Hauptzweck ist, von gravierenden, kaum behebbaren internen Problemen abzulenken.” Warum sollte Putin von gravierenden, kaum behebbaren, internen Problemen des Westens ablenken wollen? Ist der für den “Westen” unter Vertrag? Wer bezahlt das, VdL oder Olaf oder Joe? Andernfalls mach das doch keinen Sinn, und Putin wäre der Letzte, dem ich eine sinnlose reine Symbolpolitik Merkelschen Stils zutrauen würde.

Peter Holschke / 29.03.2022

Die Enkel der Nazis triumphieren. Jetzt haben sie einen lokalisiert, der vermeintlich fast so schlimm wie ihr Hitler ist. Nicht mehr der Roosevelt oder der Churchill ist der Oberschurke, auch nicht der Trump oder der Urban, nein der Putins wurde nun ertappt. Und nicht die abtrünnigen Engländer, oder die faulen Griechen, die störrischen Ungarn oder die verbohrten Polen sind Schuld an Deutschlands Elend, sondern die Russen. Da war der Ostfeldzug ja dann wohl doch nicht so schlimm, so diese Lesart. Alle Kriegshetzer, Russenfeinde und die Freunde der einfachen Erklärungen, des moralischen Geiferns und der kommenden kalten Heizung sollten sich was schämen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Kolja Zydatiss / 04.04.2024 / 16:00 / 30

Israel steht allein da

Die Solidarität mit Israel nach dem schlimmsten Terroranschlag seiner Geschichte hat sich verflüchtigt. Berlin hat für den jüdischen Staat nur noch weltfremde Forderungen und Belehrungen…/ mehr

Kolja Zydatiss / 26.03.2023 / 11:00 / 23

Beklagen wir uns zu viel?

Vielen Menschen auf der Welt geht es schlechter als uns. Warum also klagen? Draußen öffnen sich die Blütenknospen. Es ist wieder Frühling. Berlin wird heute…/ mehr

Kolja Zydatiss / 28.10.2022 / 10:00 / 121

Ausgestoßene der Woche: Sahra Wagenknecht

Sahra Wagenknecht nannte die Grünen die „gefährlichste Partei Deutschlands“. Und wurde prompt von medialer und politischer Seite zerpflückt. Dabei klingt ihre Begründung sehr reflektiert. Die…/ mehr

Kolja Zydatiss / 21.10.2022 / 10:00 / 74

Ausgestoßene der Woche: Julia ist vom Skript abgewichen!

Die CDU-Bundesschatzministerin Julia Klöckner hat es gewagt, einen Beitrag von Tichys Einblick bei Twitter zu teilen. Und auch noch dazu zu stehen. Eine unverzeihliche Abweichung…/ mehr

Kolja Zydatiss / 14.10.2022 / 10:00 / 65

Ausgestoßene der Woche: „Wir haben mitgemacht“

Unter dem Pseudonym „Mic de Vries“ trug ein Kölner Unternehmer unter den Hashtags #Wirhabenmitgemacht und #Wirhabenausgegrenzt Beleidigungen gegen Ungeimpfte zusammen. Nun laufen gegen ihn Ermittlungen.…/ mehr

Kolja Zydatiss / 07.10.2022 / 12:00 / 50

Ausgestoßene der Woche: Jordan B. Peterson

Letzte Woche hat der Psychologieprofessor Jordan B. Peterson einen Vortrag in Berlin gehalten. Vor dem ausverkaufen Tempodrom demonstrierten rund 300 Personen unter dem Motto „Berlinverbot…/ mehr

Kolja Zydatiss / 30.09.2022 / 12:00 / 20

Ausgestoßene der Woche: Vom Bezahlkumpel entfreundet

PayPal, das bedeutet auf Englisch so viel wie „Bezahlkumpel“. Aber wenn man als Organisation oder Einzelperson im Netz die „falschen“ Meinungen vertritt, kann sehr schnell…/ mehr

Kolja Zydatiss / 16.09.2022 / 10:00 / 35

Ausgestoßene der Woche: Ronaldo trifft Peterson

Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir einen Ronaldo-Shitstorm aufgetischt bekommen, der nichts mit dessen Existenz als Sportler zu tun hat. Sondern mit…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com