Gefährliche gesellschaftliche Fehlentwicklungen sind hüben wie drüben zu beobachten. Ob es sich um das bis zum Wahn gesteigerte Gleichheits- und Gerechtigkeitsstreben im Westen handelt, oder um die ausschweifende Dekadenz russischer Oligarchen-Kinder, weiterhelfen wird der Welt weder das Eine noch das Andere. Für beide Seiten gilt es, zu einem gesunden Mittelweg zurückzufinden. Ruhige, vorausschauende Vernunft ist gefragt und doch in diesen Tagen so rar.
Putin, Medwewew und andere Verblendete sind selbst dabei nicht nur die Ukraine, sondern auch Russland zu zerstören, wobei die -tatsächlich vorhandene- Dekadenz gepaart mit Infantilismus und bodenloser Dummheit in den westlichen Demokratien nur als Vorwand für das verbrecherische Handeln dient. So ähnlich hat bereits die NSDAP argumentiert, als sie die Juden brutal verfolgte. Frappierend ist, dass Putin eigentlich nur das umsetzen will, was der Führer der sogenannten rechtsextremen LDPR Schirinowski (siehe Wikipedia) seit Jahrzehnten nicht nur brutal formuliert, sondern auch dreist gefordert hat. Dieser Mann, der auch sehr gut mit Gysi konnte, ist wohl wegen seines Alters in der Versenkung verschwunden, aber seine absurden und gefährlichen “Vorstellungen” leben jetzt so richtig auf. Unsere eigenen Politiker, die seit Jahren deshalb keine Politik mehr betreiben, weil sie gar nicht wissen, was das ist, laufen nun im Sprintempo in die nächste Falle, denn nicht nur aus der Ukraine strömen die Flüchtlinge in die EU-Staaten, sondern auch aus Putins Russland und wenn es wärmer wird, kommen sie auch wieder über das Mittelmeer. Die Teddybär-Fabrikanten reiben sich schon jetzt die Hände!
Putin verbringt “viel Zeit” in seinem Atombunker im Ural 1.600 km von Moskau entfernt? Gibt es hierfür unabhängig nachprüfbare Informationen? Am 18.03. hielt Putin im Moskauer Luschniki-Stadion für seine Ansprache und später gab es Spekulationen über das Fehlen seines Chefgenerals auf dem Telko-Monitor auf seinem Schreibtisch im Kreml. Spricht also eher dafür, dass er in Moskau anzutreffen ist und diese Bunkergeschichte doch vielleicht eher dem Bereich Fake News und Panikmache zuzuschreiben ist.
Wenn Boris Reitschuster recht hat mit seiner Einschätzung, dass in Russland seit Jahrzehnten Ideologisierung in Richtung klassischer Krieg betrieben wird und dieser Ideologisierung auch wirklich dem Zweck Krieg diente und dient, dann scheint mir, dass Der Westen keine wirksame Strategie hatte, um mit einem solchen Nachbarn umzugehen. In der Vergangenheit nicht, denn sonst gäbe es jetzt in der Ukraine keinen Krieg, für die aktuelle Situation auch nicht. Und Der Westen scheint unfähig zu sein zu lernen. Auch Staaten unter islamischer Führung benennen ihre Ziele sehr exakt, ideologisieren ihre Bevölkerung seit Jahrzehnten. Und wir? Nur weil die Kriegsführung eine andere ist, meinen wir als Teil Des Westens, nichts tun zu müssen? Das Gleiche gilt für den Umgang mit China. D Massnahmen für gute Nachbarschaft mit Russland (und “gute” Nachbarschaft sollte man auch mit einem bösen Nachbarn pflegen) hat ausser Acht gelassen, sich in eine strategisch gute Position zu begeben. D hat genau das Gegenteil getan. Nun kann man das in einem Verbund tun. Aber steht die EU strategisch besser da? Oder Der Westen? Scheint mir nicht so. Weder konnte der Krieg verhindert werden, noch kann er gestoppt werden. Und wenn ich mir z. B. Afghanistan oder den Iran ansehe, bezweifle ich, dass ein Umsturz im riesigen Russland Frieden befördert.
Jenseits aller kultureller Schlachtfelder gibt es eine sehr bodenständige Abstimmung mit den Füßen. Warum gibt es einen Strom von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine nach Europa und nur ein Rinnsal nach Rußland? Warum wollen die Nordafrikaner, Afrikaner, Syrer, Iraker usw. meist in den Westen und nicht in das herrlich weite Rußland? Dort gäbe es doch genug Platz und nicht so ein Gedränge wie hier. Warum bloß?
Böse Oligarchen sind russische und Oligarchen aus der Ukraine sind die Guten. Westliche Oligarchen werden Philanthropen genannt und sind die Superbesten? Und ansonsten ist ein jeder Abgleich mit historischen Sachverhalten (wie Jugoslawien) so dies nicht westlichen Herrschaftsdenken entspricht total verpönt. Mal ganz abgesehen davon ob Putin ggf. Zum Club gehört. (Club: George Carlin ; The American Dream)
Leider mangelhaft: Hier wird von einem Kampf der Systeme geschrieben ohne klar zu sagen woraus denn nun diese Systeme bestehen und was sie ausmacht. Viele Zeilen machen noch keine klare Analyse. Und dass der zitierte Torsten Krauel da nicht hilfreich sein kann war zu befürchten.
Herr Zydatiss, leider wird jeglicher sinnvolle Gedanke zur Analyse von dem heuschrekenhaften Spam der Putintrolle hier erstickt. Da Ihr Text keine huldvolle Grußadresse an den Muktimilliardär im Kreml darstellt, muss er halt bekämpft werden. Und Sie und die Plattform gleich mit.
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