Oliver Zimski / 19.12.2021 / 10:00 / Foto: Pixabay / 28 / Seite ausdrucken

Say their names – but say them all! (1)

Opfern rassistischer Gewalt wird hierzulande ein hohes Maß an Mitgefühl zuteil. Wenn aber Islamisten „Ungläubige" ermorden, verfallen Politik und Medien in Beschweigen und Beschwichtigen.

Lukasz Urban hatte einen weiten Weg hinter sich, als er am Nachmittag des 19. Dezember 2016 mit seinem LKW in Berlin-Moabit ankam, wo er anderntags den in Italien aufgenommenen Stahl abladen wollte. Gegen 15.00 Uhr telefonierte er mit seiner Frau in dem Dorf bei Stettin, wo er zu Hause war, sprach mit ihr über die bevorstehenden Feiertage. Viereinhalb Stunden später raste sein Lkw in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz, gesteuert von einem Terroristen. Urban saß auf dem Beifahrersitz. Es ist möglich, dass er zu diesem Zeitpunkt – wenn auch durch Messerstiche schwer verletzt – noch lebte, dem Täter sogar in letzter Sekunde ins Lenkrad griff und dadurch weitere Menschenleben rettete, bevor Amri ihn mit seiner Pistole erschoss.

Zusammen mit dem Polen starben dreizehn Menschen unterschiedlicher Herkunft und Nationalität, ermordet von einem Täter, der sie nicht persönlich kannte, aber der Meinung war, von seiner Hand müssten möglichst viele „Ungläubige“ sterben.

Vili Viorel Paun war das einzige Kind seiner Eltern. Mit 16 Jahren zog er aus Rumänien nach Deutschland, um hier als Paketzusteller Geld für eine notwendige medizinische Behandlung seiner Mutter zu verdienen. Er war begabt, sprach Italienisch, Französisch und Spanisch und hätte gern studiert. Auf Fotos von ihm sieht man ein offenes Gesicht mit einem gewinnenden Lachen, und so beschreiben ihn auch alle, die ihn kannten: als freundlichen und hilfsbereiten Menschen.

Am Abend des 19. Februar 2020 beobachtete er beim Ausfahren seiner Pakete, wie ein Mann in der Hanauer Innenstadt auf Menschen schoss. Er folgte ihm mit seinem Auto, versuchte ihn auszubremsen, rief dabei immer wieder per Notruf die Polizei an, drang aber nicht durch. Vor einem Lokal, das der Täter als nächsten Tatort ausgewählt hatte, erschoss er ihn durch die Frontscheibe seines Wagens.

Zusammen mit Vili Viorel Paun starben – außer der Mutter des Täters und dem Täter selbst – acht Menschen unterschiedlichen Glaubens und mit unterschiedlichem Migrationshintergrund, ermordet von einem Täter, der sie nicht persönlich kannte, aber der Meinung war, gewisse „Volksgruppen, Rassen und Kulturen“ müssten „komplett vernichtet“ werden.

Der Rumäne Paun hätte auch mit seinen Eltern auf dem Breitscheidplatz stehen und Glühwein trinken können. Der Pole Urban hätte auch während einer seiner Fahrtpausen in Hanau in einer Bar sitzen können. Beide sind Opfer, und vielleicht sind sie auch beide „Helden“, weil sie durch ihr Eingreifen noch Schlimmeres verhindern konnten. Damit enden allerdings ihre Gemeinsamkeiten.

Zwei Frauen

Marwa El-Sherbini, eine ehemalige ägyptische Handballnationalspielerin und seit vier Jahren mit ihrem Mann, einem Genforscher, in Dresden ansässig, wurde im Sommer 2008 von einem Russlanddeutschen als „Terroristin“ und „Schlampe“ beschimpft, als sie mit ihrem kleinen Sohn auf dem Spielplatz saß. Der Mann wurde angezeigt und zu einer Geldstrafe verurteilt, doch da er bei der Hauptverhandlung weitere Beleidigungen von sich gab, legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Während der Berufungsverhandlung am 1. Juli 2009 erstach der Täter die im dritten Monat Schwangere und verletzte ihren zu Hilfe eilenden Ehemann schwer. Der dreijährige Sohn musste mitansehen, wie seine Mutter verblutete. Der Täter kannte Marwa El-Sherbini nicht persönlich, hegte aber offenbar einen unbändigen Hass gegen Muslime.

Am 25. Juni 2021 wollte die 49-jährige Brasilianerin Christiane Hartmann mit ihrer 11-jährigen Tochter Akines bei Woolworth in Würzburg ein Geburtstagsgeschenk kaufen. Dabei wurden sie unvermittelt von einem somalischen Asylbewerber mit einem langen Küchenmesser attackiert. Die Brasilianerin, die erst wenige Monate zuvor nach Deutschland gekommen war, um Arbeit zu suchen, warf sich schützend über ihr Kind, doch der Täter stach so heftig auf sie ein, dass er auch die darunter liegende Tochter schwer verletzte. Er ließ nur von den beiden ab, weil die Rentnerin Johanna H. ihm von hinten in den Arm fiel – was auch deren Todesurteil bedeutete. Neben Christiane Hartmann und Johanna H. wurde an diesem Nachmittag die 24-jährige Stefanie Wagner erstochen, die sich ein Kleid für die bevorstehende Hochzeit ihrer besten Freundin hatte kaufen wollen. Weitere fünf Personen wurden teils schwer verletzt, zumeist Frauen. Der Täter kannte die Opfer nicht persönlich, wollte aber, wie er gegenüber der Polizei angab, seinen „persönlichen Dschihad“ ausführen.

Die Ägypterin Marwa und die Brasilianerin Christiane sind beide Opfer von Hass und Rassismus. Doch damit enden ihre Gemeinsamkeiten.

Zweierlei Reaktionen

Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Steinmeier verurteilten den Mord an Marwa El-Sherbini postwendend und kondolierten der ägyptischen Regierung. Der 1. Juli wurde in Dresden zum Gedenktag, an dem die Ermordete alljährlich mit Mahnwachen und Veranstaltungen gewürdigt wird. Der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden stifteten das „Marwa El-Sherbini Stipendium für Weltoffenheit und Toleranz“. Der Park vor dem Dresdner Landgericht sowie ein Bildungs- und Kulturzentrum in Dresden wurden nach der Ägypterin benannt.

Über jedes der neun Opfer des Anschlags von Hanau wissen wir sehr viel. Was für Menschen sie waren. Welche Pläne sie in ihrem Leben hatten. Wie sich ihre Eltern und Geschwister an sie erinnern. Mit welchen Traumata diese zu kämpfen haben. Und vieles mehr. Das liegt an unzähligen Hintergrundberichten und Reportagen, die mit dem ausdrücklichen Ziel entstanden, den Opfern ein Gesicht zu geben.

Für sie wurde der Slogan „Say their names“ geprägt, „Sagt ihre Namen“, „Vergesst sie nicht“. Unter diesem Motto hielten zehntausende Menschen Mahnwachen ab, demonstrierten und riefen die Namen der Opfer laut im Chor. Die Gesichter von Vili Viorel Paun und den anderen acht prangen bis heute auf unzähligen Plakaten in deutschen Innenstädten, sind zu Ikonen geworden. Es gibt sogar Kalender mit ihren Porträts. Unter dem Eindruck des Anschlags von Hanau bildete sich ein bundesweiter Zusammenschluss zorniger und empörter junger Einwanderer („Migrantifa“), die gegen einen „strukturellen Rassismus“ in Deutschland kämpfen und dafür u.a. die Polizei abschaffen wollen.

Merkels langes Schweigen

Die Morde an Vili Viorel Paun und den anderen in Hanau bezeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel noch am selben Tag als „Verbrechen aus Hass“ und folgerte: „Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift. […]“ Dem ersten Jahrestag des Anschlages widmete sie im Februar 2021 ihren wöchentlichen Podcast: „Wir alle, die wir hier in Deutschland friedlich miteinander leben wollen, stehen geeint gegen den Hass der Rassisten. Gewalttaten wie die Morde von Hanau, wie der Anschlag von Halle oder der Mord an Walter Lübcke haben uns auf schreckliche Weise vor Augen geführt, was der Rechtsextremismus anrichten kann. Wir müssen alles daransetzen, um dieser verheerenden Ideologie den Boden zu entziehen.“ Merkel nannte die Namen aller Opfer und zählte dann konkrete Schritte auf, die die Bundesregierung zu diesem Zweck unternehmen werde.

Zum Vielfachmord auf dem Berliner Breitscheidplatz, dem bis dato größten islamistischen Anschlag in Deutschland, der sich in diesen Tagen zum fünften Mal jährt, schwieg die Bundeskanzlerin hingegen irritierend lange. Sie äußerte sich erst, nachdem die Hinterbliebenen der Opfer ihr im Dezember 2017, also ein ganzes Jahr danach, „Untätigkeit und politisches Versagen“ vorgeworfen hatten. An der Beerdigung von Lukasz Urban nahm zwar der polnische Staatspräsident teil, doch von offizieller deutscher Seite meldete sich niemand bei der Familie. „Ich möchte Frau Merkel sagen, dass sie das Blut meines Sohnes an ihren Händen hat“, sagte die Mutter des Ermordeten verbittert zu einem Journalisten und bezog sich dabei offenbar auf die Tatsache, dass der tunesische Gewohnheitsverbrecher Amri 2015 unter falschem Namen Asyl in Deutschland beantragt hatte.

Nach dem Anschlag von Würzburg, dem die drei Frauen zum Opfer gefallen waren, ließ Angela Merkel über ihren Regierungssprecher Seibert lapidar mitteilen, es handele sich um eine Tat „von nicht zu begreifender Brutalität und Bösartigkeit“. Als würden nun Anschläge auf Flüchtlingsheime oder Pogrome gegen Somalier in Deutschland drohen und als sei dies die eigentliche Gefahr, warnte der bayerische Ministerpräsident Söder davor, diese „hasserfüllte Tat“ mit Hass oder Rache zu beantworten. Auch Klischees oder Vorverurteilungen würden den Opfern und Angehörigen nicht helfen, sondern nur weitere Wunden aufreißen. Oberbürgermeister Schuchardt schlug in einem offenen Brief an die Würzburger in die selbe Kerbe.

„Die Verbrechen Einzelner sind niemals auf Bevölkerungsgruppen, Religionen, Staatsangehörigkeiten zurückzuführen“, mahnte er. „Dieses Schubladendenken muss ein Ende haben.“

Zwei Ketten

In solchen Reaktionen wird ein Muster deutlich, das seit Jahren greift. Bei islamistisch motivierten Angriffen lautet die übliche Botschaft von Politik und Leitmedien an die deutsche Öffentlichkeit nicht etwa: „Solche Messerattacken müssen ein Ende haben!“, sondern „Zieht ja keine Rückschlüsse vom Täter auf seine Herkunft, Religion oder das Umfeld, in dem er sich bewegt hat!“ Geraten etwa Moscheen in die Kritik, in denen Hassprediger zur Radikalisierung der Täter beigetragen haben könnten, ertönt sofort ein vielstimmiger Chor, der vor „Islamophobie“, „Stigmatisierung“ oder gar „Rassismus“ warnt. Selbst wenn die Mörder bei der Ausführung ihrer Taten „Allahu Akbar!“ – „Allah ist der Größte“ rufen und sich hinterher Bezüge zum IS ergeben, werden sie in den meisten Fällen als psychisch gestörte Einzeltäter hingestellt, als wäre nicht längst bekannt, dass sich der IS und ähnliche Terrorgruppen für die Ausführung ihrer Anschläge häufig Kleinkrimineller, labiler Existenzen oder psychisch Kranker bedienen. Gemäß dieser politisch korrekten Kopf-in-den-Sand-Haltung waren die Opfer bestimmter Täter leider zur falschen Zeit am falschen Ort. Entsprechend beschränken sich die politischen Reaktionen auf bloße Mitleidsbekundungen, denen keinerlei Taten folgen – aufgrund der ihnen innewohnenden verqueren Logik auch nicht folgen können.

In krassem Gegensatz dazu steht die Deutung rechtsextremer Anschläge. Selbst wenn es eindeutige Anzeichen für eine schwere psychische Störung – wie etwa bei dem Hanauer Attentäter – gibt, kann das Umfeld, das einen solchen Täter bei seiner Tat unterstützt oder ihn zu ihr inspiriert hat, gar nicht groß genug sein. Mindestens die AfD wird sofort als geistiger Brandstifter ausgemacht, häufig reichen die rechten Netzwerke sogar angeblich bis tief in die „Mitte der Gesellschaft“ hinein. Plötzlich zeigen dieselben deutschen Politiker, die nach islamistischen Anschlägen windelweich beschwichtigen, Stärke und Entschlossenheit, stellen den Kampf der wehrhaften Demokratie gegen rechten Hass und Hetze in den Fokus.

Die Assoziationskette, mit der Angela Merkel in ihrem Podcast die Anschläge von Hanau und Halle mit dem Mord an Walter Lübcke verband, wird häufig gebildet – manchmal noch um die NSU-Morde von 2000–2006 ergänzt – um eine Kontinuität und Aktualität organisierten rechtsextremen Terrors zu suggerieren. Ihre Stringenz ist mehr als fragwürdig, denn bei allen Tätern (mit Ausnahme der unentwirrbar mit dem Verfassungsschutz verbandelten NSU-Mörder) handelte es sich um sogenannte „einsame Wölfe“, deren Aktionen sowohl in der deutschen Bevölkerung als auch im demokratischen Parteienspektrum (einschließlich der AfD) auf einhellige Ablehnung und Abscheu stießen.

Islamistisch motivierte Mordanschläge werden dagegen nie als Glieder einer Kette, sondern stets als exotische Solitäre behandelt. Bei jedem neuen „Vorfall“ kommen Politik und Medien „aus dem Mustopf“, gebärden sich entsetzt und überrascht, dass Derartiges überhaupt passieren konnte. Dabei ist die Serie solcher Anschläge in Deutschland allein in den letzten fünf Jahren nur zu übersehen, wenn man sich vorsätzlich blind und taub stellt.

Islamistisch motivierte Attentate in Serie

Am 26. Februar 2016 stach eine IS-Anhängerin in Hannover auf einen Bundespolizisten ein und verletzte ihn schwer. Die jugendliche Täterin hatte zuvor über das Internet Kontakte zum IS geknüpft.

Am 16. April 2016 wurde ein Sprengstoffanschlag auf das Gebetshaus einer Sikh-Gemeinde in Essen verübt, während dort eine Hochzeitsfeier stattfand. Dabei wurden drei Menschen verletzt, einer davon schwer. Täter waren zwei jugendliche IS-Sympathisanten aus der salafistischen Szene der Stadt. Während internationale Medien den Anschlag thematisierten, fand er in der deutschen Öffentlichkeit kaum Resonanz, was selbst die „taz“ kritisierte.

Am 18. Juli 2016 ging ein 17-jähriger Afghane in einem Regionalzug in Würzburg mit einer Axt auf eine Familie aus Hongkong los, die durch Deutschland reiste. Später griff er auf der Flucht noch eine Fußgängerin an, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Fünf Menschen wurden durch Axthiebe schwer verletzt. In einem Bekennervideo hatte der Täter angekündigt, „Ungläubige“ töten zu wollen.

Die Art, in der fünf Jahre danach bayerische Medien an das brutale Axt-Attentat erinnerten, ist symptomatisch. Polizisten seien seitdem mit Schutzwesten ausgestattet und in der Erstversorgung (zukünftiger Opfer) geschult worden, außerdem habe man ein sogenanntes Rotes Telefon eingerichtet, um in Zukunft eine schnellere Kommunikation zwischen den diversen Einsatzkräften zu ermöglichen. Und die AWO-Flüchtlingsbeauftragte des Nachbarortes Ochsenfurt, wo der Attentäter gewohnt hatte, freute sich darüber, dass ihre Stadt nach dem Vorfall „nun erst recht“ Flüchtlinge aufgenommen habe.

Am 24. Juli 2016 zündete ein syrischer Asylbewerber im Außenbereich eines Weinlokals in Ansbach eine Rucksackbombe. Dabei tötete er sich selbst und verletzte 15 Menschen, vier davon schwer. Vorher war er von einem unbekannt gebliebenen Kontaktmann per Handy aufgefordert worden, die Bombe unbedingt im Innern des Lokals zur Explosion zu bringen. Nur weil dies misslang, blieben dem Ort ein schreckliches Blutbad und Deutschland ein noch schlimmerer Anschlag als auf dem Breitscheidplatz erspart.

Obwohl der IS die Tat für sich reklamierte und ein typisches Bekennervideo des Attentäters gefunden wurde, porträtierte das ARD-Magazin „Panorama“ von Anja Reschke diesen danach in einem langen, überaus einfühlsamen Beitrag, der vor allem auf seine Traumatisierung durch den syrischen Bürgerkrieg und die Angst vor einer Abschiebung als mögliches Tatmotiv abhob.

Am 28. Juli 2017 erstach ein palästinensischer Asylbewerber den Ingenieur Mathias P. in einem Hamburger Edeka-Markt und verletzte unter „Allahu Akbar!“-Rufen weitere vier Menschen. Sein Motiv: so viele Deutsche christlichen Glaubens wie möglich zu töten. Der Täter war bereits vorher durch Drogendelikte und Hasstiraden gegen Deutsche aufgefallen und abschiebepflichtig, doch die zuständige Behörde hatte die entsprechende Frist versäumt. „Mathias P. war noch nicht einmal Christ“, sagte Angehörigen-Anwalt Weichelt, womit er unwillentlich die Logik des Mörders übernahm. „Für die Familie ist es deshalb noch schwerer zu verstehen, warum es ausgerechnet ihn getroffen hat.“

Am 18. August 2020 rammte ein Iraker auf der Berliner Stadtautobahn mit seinem Auto andere Verkehrsteilnehmer, vor allem Motorradfahrer, und verletzte sechs Menschen, drei davon schwer. Danach rollte er auf der Fahrbahn einen Gebetsteppich aus. Aufgrund entsprechender Äußerungen sowie von Kontakten zu einem Gefährder gingen die Behörden von einer islamistischen Teilmotivation aus – neben festgestellten psychischen Auffälligkeiten.

Wie Erdbebenopfer

Am 4. Oktober 2020 stach in Dresden ein vorbestrafter und als Gefährder geltender syrischer Asylbewerber von hinten mit einem Messer auf zwei Touristen aus dem Rheinland ein. Ein Mann starb, der andere wurde schwer verletzt. Der Täter sagte später aus, er habe gesehen, wie die beiden Männer Hand in Hand gegangen seien und habe sie daher als „Ungläubige“ bestrafen wollen.

Zu diesen aktenkundigen Fällen kommen etliche durch die Sicherheitsbehörden in aller Stille vereitelte Versuche – etwa eines Massakers in der Düsseldorfer Altstadt mit zehn Selbstmordattentätern und automatischen Waffen, von Anschlägen auf die russische Botschaft in Berlin oder den Essener Weihnachtsmarkt, den Versuch, einen ICE mit einem über die Strecke gespannten Stahlseil zum Entgleisen zu bringen sowie am 15. September 2021 zum Jom-Kippur-Tag einen Sprengstoffanschlag auf die Synagoge in Hagen zu verüben.

Diese „Kette“ spannte und spannt sich in Deutschland quasi unter dem Radar der Öffentlichkeit – kurz und kommentarlos wurde über die einzelnen Glieder berichtet, ohne sie in irgendeinen Zusammenhang zu setzen; spätestens nach zwei Tagen waren sie wieder aus den Nachrichten verschwunden, als hätte es sie nie gegeben. Entsprechend sind auch ihre Opfer vergessen bzw. waren nie Gegenstand öffentlichen Interesses.

„Auf einen rechtsextremen Mord folgt linke Empörung, auf einen islamistischen Mord folgt eine stille, linke Zerknirschtheit, wie man sie Erdbebenopfern entgegenbringt. Manchmal sogar ergänzt durch Relativierungen“, stellte Sascha Lobo in seiner SPON-Kolumne nach dem Mordanschlag auf die beiden homosexuellen Männer in Dresden fest. So ist es! Islamistische Anschläge werden behandelt wie Naturkatastrophen, an denen niemand schuld ist – die Opfer haben einfach Pech gehabt.

Lesen Sie morgen Teil 2.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Belo Zibé / 19.12.2021

Was haben   “Weltoffenheit und Toleranz” , “Traumatisierung ”  „Say their names“ in Deutschland und die Fische in der Auslage von Verleihnix gemeinsam? Ihre Provenienz ist höchst zweifelhaft und Marktschreier wie Anja Reschke und Sascha Lobo haben ebenfalls eine Immunität gegenüber Vorgängen, die offensichtlich stinken.

Hans Reinhardt / 19.12.2021

Im besten Deutschland aller Zeiten haben alle deutsches Blut; entweder in den Adern oder an den Händen.

giesemann gerhard / 19.12.2021

Und warum schweigen sie? Weil sie Islam mit allem drum und dran so gut finden? Weil sich die Berliner Politik einen Machtzuwachs verspricht, durch Nutzung der “guten” Beziehungen zu islamischen Staaten seit Hadschi Mohammed Kaiser Wilhelm Zwo via Himmler bis heute? Gegen die ehemaligen Kriegsgegner GB und FR vor allem? Stichwort Gallipoli und SS-Handschartruppen. Will man uns zu Muselgermanen machen und an die Muselgermanen historisch anknüpfen? Als Himmler vom Islam schwärmte, weil er der NS-Ideologie so ähnlich sei? Näheres bei wiki unter “Muselgermanen”.  Auf alle Fälle lockt der größte Markt der Welt, der islamische, vollgestopft mit Rohstoffen zum Bezahlen unserer Produkte - ideal für ein Exportland ohne eigene Rohstoffbasis. Nichts dagegen, sofern nicht ständig die Kundschaft im Laden hockt bei Kaffee und Kuchen. Und Remmidemmi macht. Ein paar Vertriebler für unseren Export lasse ich mir gefallen, das müssten aber Leute sein, die wenigstens ihre eigene Sprache lesen und schreiben können. Usw.

Uwe Schäfer / 19.12.2021

Es sind nicht die Maßstäbe, die einen ankotzen, es sind die doppelten Maßstäbe!

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