Peter Grimm / 11.09.2022 / 11:00 / Foto: Imago / 32 / Seite ausdrucken

RKI empfiehlt Masken und warnt davor

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt das Tragen von Masken und warnt gleichzeitig vor ihnen.

Der Bundestag hat jüngst bekanntlich ein weiteres vormundschaftliches Infektionsschutzgesetz beschlossen. Sichtbarstes Zeichen sind die bundesweit beschlossenen Maskenpflichten, beispielsweise in der Bahn, in Krankenhäusern und Arztpraxen. Manch ein Freund des staatlich verordneten Maskenballs forderte zudem strengere Kontrollen, da sich mancherorts in den Verkehsmitteln eine gewisse Masken-Müdigkeit zeigt, ganz wie im Regierungsflieger nach Kanada. 

Im Flugzeug ist die Maskenpflicht bekanntlich nun gefallen. Begründet wurde dies u.a. mit der Schwierigkeit der Luftfahrtgesellschaften, sie durchzusetzen. Vielleicht fällt die Vermummungs-Vorschrift für die Bahn auch erst, wenn es zu schwer wird, sie durchzusetzen, weil sich zu viele Fahrgäste nicht daran halten wollen. Zudem, wenn es ab Oktober auch noch zwingend eine FFP2-Maske sein soll. Dafür gibt es neben den prinzipiellen und grundsätzlichen auch ein paar ganz konkrete Gründe.

Wer danach sucht, wird bei einer vollkommen unverdächtigen Quelle fündig, beim Robert-Koch-Institut (RKI). Etwas versteckt nach vielen ermüdenden Absätzen, in denen das Masketragen möglichst aller Bürger empfohlen wird, geben die Staats-Experten noch die Hinweise, die sie schon immer für den Gebrauch der FFP2-Maske zum Arbeitsschutz gegeben haben. Wenn man das liest, fragt man sich schon, warum das zum Bahnfahren nötig sein soll, wenn das Risiko einer schweren Corona-Erkrankung inzwischen verschwindend gering ist.

Lesen Sie also nach, was das RKI hier schreibt, bevor Sie sich ihr Gesicht hinter der kaffeefilterartigen Vermummung verstecken, um ihre vermeintliche Pflicht zu erfüllen:

„Beim korrekten Einsatz von FFP2-Masken besteht ein erhöhter Atemwiderstand, der die Atmung erschwert. Deswegen sollte vor dem Tragen eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung angeboten werden, um Risiken für den Anwender individuell medizinisch zu bewerten. Gemäß den Vorgaben des Arbeitsschutzes ist die durchgehende Tragedauer von FFP2-Masken bei gesunden Menschen begrenzt (siehe Herstellerinformationen, z.B. bei mittlerer Arbeitsschwere in der Regel 75 Minuten mit folgender 30-minütiger Pause). Dies minimiert die Belastung des Arbeitnehmers durch den erhöhten Atemwiderstand. Weiterhin sollten FFP2-Masken bestimmungsgemäß nicht mehrfach verwendet werden, da es sich i.d.R. um Einmalprodukte handelt.

Was ist aus wissenschaftlichen Untersuchungen über und die gesundheitlichen Auswirkungen von FFP2-Masken bekannt?

FFP2-Masken kamen bisher zweckbestimmt und zielgerichtet im Rahmen des Arbeitsschutzes zum Einsatz. Daher wurden außerhalb des Gesundheitswesens noch keine Untersuchungen zu den gesundheitlichen, gegebenenfalls auch langfristigen Auswirkungen ihrer Anwendung (z.B. bei Risikogruppen oder Kindern) durchgeführt. In Untersuchungen mit Gesundheitspersonal wurden Nebenwirkungen wie z.B. Atembeschwerden oder Gesichtsdermatitis infolge des abschließenden Dichtsitzes beschrieben.

Was muss bei dem Einsatz von FFP2-Masken bei Laien beachtetet werden?

Bei der Anwendung von FFP2-Masken durch Laien im Alltag muss grundsätzlich die individuelle gesundheitliche Eignung geprüft und sichergestellt werden. Ferner ist bei der Auswahl darauf zu achten, dass die Maske zur Gesichtsform und -größe passt und korrekt und enganliegend sitzt (z.B. ist ein Dichtsitz bei Bartträgern oft nicht möglich). Eine gezielte Unterweisung kann die korrekte Handhabung unterstützen.

Was sollte beim Einsatz von FFP2-Masken bei Menschen mit bestimmten Risikofaktoren beachtet werden?

Beim Einsatz von FFP2-Masken bei Personen mit z.B. eingeschränkter Lungenfunktion oder älteren Personen sind negative gesundheitliche Auswirkungen nicht auszuschließen. Das Tragen von FFP2-Masken durch Personen, die diesen Gruppen angehören, sollte möglichst ärztlich begleitet werden. Die Anwenderinnen und Anwender sollten gut über das korrekte Tragen, die Handhabung und max. Nutzungsdauer der FFP2-Masken sowie Risiken und Limitationen aufgeklärt werden. Zudem sollten die für die Trägerinnen und Träger vertretbaren Tragedauern unter Berücksichtigung der Herstellerangaben individuell festgelegt werden, um mögliche gesundheitliche Auswirkungen zu minimieren."

Ist es eigentlich eine Verschwörungstheorie, wenn man in diesen Zeilen einen gewissen Widerspruch zu den allgemeinen Maskenempfehlungen des RKI entdeckt?

Foto: Imago

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Georg Dobler / 11.09.2022

Das Bild des TRKI-Chefs sagt schon Einiges. Stirn, Augen, Mund, alles voller Sorge und Zweifel. Wann hat der das Letzte Mal gelacht? Oder ist das nur das öffentliche Gesicht?

Wilfried Cremer / 11.09.2022

Zwecks einer Dauerlösung könnte man den Maskenfetischisten überschüssiges Gewebe von Diversen auf die untere Gesichtshälfte verpflanzen. So manchen würde so ein Sackgesicht sogar verschönern, bspw. Karl, den faulen Zahn.

Frank Stricker / 11.09.2022

@Hans Reinhardt, schöner Beitrag eines qualifizierten und zertifizierten Fachmannes. Aber solche Leute wie Sie sind beim RKI und erst recht beim Gesundheitsministerium eine “persona non grata”. Lauterbach würde uns am liebsten 24 Stunden Gasmasken verordnen, da kann dann keiner mehr Widerworte sprechen….....

Hans-Peter Dollhopf / 11.09.2022

In der realen Welt bezieht der Maulkorb sich auf eine mechanische Barriere gegen den Beißreflex von Hunden und ist vorgeschrieben bei den Listenhunden. Der hier vorzustellende “Maulkorb” ist nun eine Allegorie. Zuerst ist der Maulkorb dabei eine Bebilderung der Zensur von Redefreiheit.  Die Gefährlichkeit der freien Rede für herrschende Verhältnisse wird zu einem Massenphänomen erhoben: Die bisherigen Schlafschafe seien womöglich Wölfe im Schafspelz? Die Übertragung auf die allgemeine Gesichtswindelpflichtverordnung durch das Coronaregime ist hier eine Allegorisierung der ursprünglichen Allegorie, die damit an Kraft verliert. Nun ist das Volk kein möglicher Bitbull mehr, sondern nur noch Utensil in Paris Hiltons Handtasche! Wie viele überlebensnotwendige Beißreflexe gegen ihre Herrchen die aktuelle Corona-Adaptation der ursprünglichen Redefreiheit-Allegorie am politischen Instinkt einer regelrecht hündischen Volksmasse denn noch hinter Öfen hervorzulocken vermag?  

Ilona Grimm / 11.09.2022

Man nennt es Doppeldenk und Doppelsprech und ist Teil der psychologischen Kriegführung (totale Verwirrung). Der Tierarzt hat seinen Orwell gründlich gelesen und im Kopf behalten. Trotzdem denke ich, der Mann ekelt sich vor sich selbst: Sein Gesichtsausdruck lässt darauf schließen.

Patrick Meiser / 11.09.2022

Im Frühjahr 2020 ging dieser unsägliche Zirkus los und ermöglichte Zeitgenossen eine derart mediale Dauerpräsenz, daß diese wahrscheinlich ständig ein nasses Höschen hatten. Wie dem auch sei, bis dahin bin ich fast 6 Lebensjahrzehnte ohne RKI und dessen “Expertenratschläge”, wie man denn richtig lüftet und sich die Hände wäscht, durch’s Leben gekommen. Daran wird sich auch für meine verbleibende Lebenszeit nichts ändern.

Volker Kleinophorst / 11.09.2022

Was sonst: Deutschland unterstützt ja auch Israel und die Palästinenser, kämpft gegen toxische Männlichkeit um importiert Machos ohne Ende. Es gibt keine Geschlechter und dennoch Frauenförderung. Verblödung im Endstadium.

E. Albert / 11.09.2022

Ach. Jetzt geben die tatsächlich endlich zu, dass es sich bei den Dingern niemals um “medizinische Masken”, sondern um Masken für den Arbeitsschutz mit entsprechenden Tragevorschriften handelte?! Ich dachte schon, das sei in Vergessenheit geraten…Schade nur, dass das da draußen niemand (mehr) weiß! (- Völlig irre: Es gibt mittlerweile tatsöchlich Physiotherapeuten und anderes medizinische Personal, die davon schwärmen, dass dadurch, dass man schlechter Luft bekommt, das im Prinzip wie Höhentraining sei…- Das Einatmen von Kunstfasern, chemischen Stoffen, Mikropartikeln - und Organismen wird dabei komplett ausgeblendet! Also immer schön drauf mit den Dingern - ganz besonders beim Sport! Damit das Zeug auch so richtig schön tief in die Lunge kommt…)

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