Religionen waren und sind per se immer fortschritts- und wissenschaftsfeindlich, man muss im Kern ja immer absurde Thesen glauben und darf diese nicht infragestellen. Unsere westliche Kultur verdanken wir hingegen in erster Linie der Säkularisierung seit der Aufklärung und dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt; ohne die Auseinandersetzung mit den Kirchen und deren Bedeutungsverlust wäre das nie möglich gewesen. Und der Islam als “noch mächtige” Religion ist das Fortschritts- und Integrationshemmnis schlechthin. Nein, Religion muss Privatsache bleiben bzw. werden - und Ethik und Moral gehen auch sehr gut ohne den Glauben an Jungfrauengeburten, Dreieinigkeiten und die Unfehlbarkeit eines alten Mannes in Rom. Die Gewalttätigkeit totalitärer Regime ist da auch kein Gegenargument, da diese in der Regel auch auf einer Art Pseudoreligion beruhen (Germanenkult, ein vom Schicksal für Höheres auserkorener Führer) - und gerade Faschismus und Nationalsozialismus wurden ja von einem großen Teil der Amtskirchen auch mehr oder weniger offen unterstützt. Das Problem, den Menschen nur als Objekt zu sehen, rührt eher vom absolut unkritischen “Glauben” an das gütige Wirken des “Marktes” her; aber der Markt kann natürlich nur “regeln”, was in das Marktgeschehen eingepreist wird, da spielen viele Bedürfnisse des Menschen (oder der Tiere) keinerlei Rolle - das müsste dann schon die Politik und die Gesellschaft regeln.
Zitat: “Der Atheismus hat allein im 20. Jahrhundert mehr Menschen getötet als alle Religionen zusammen.” - Diese Gleichsetzung von Kommunismus/Nationalsozialismus mit Atheismus ist geradezu infam und bedürfte ehrlicherweise eine Entschuldigung des Autors.
Ein Atheist hat ganz einfach eine andere Ansicht über das Verhältnis zwischen Materie und Idee als ein religiöser Mensch. Das hindert ihn in keiner Weise daran, friedlich und an hohen moralischen Massstäben orientiert zu leben. Mit irgendwelchen Regimen hat das nichts zu tun. Ich fühle mich als Atheist schon öfter mal diffamiert. Besonders hervorgetan hat sich in dieser Hinsicht der grosse Demagoge Ratzinger.
Religion und Kirche/n sind organisierte Glaubensformen. Die braucht nun wirklich nicht jeder. Aber eine Idee ist immer gut, wie die von Hans Küng, nach der “alles schon aufs Feinste gerichtet” sei, mit einem guten Schuss Gottvertrauen, wohl wissend, dass es einen “Gott, den es gibt, nicht gibt”, Dietrich Bonhoeffer. “Gott” steht für die Transzendenz, kann auch ein Geist, eine Göttin sein, oder alles aufs Feinste gemischt. Das Rätsel unseres Daseins bleibt ungelöst, ein Staat, eine Kirche, eine Religion haben sich da raus zu halten, die können eh nichts bieten, wie auch. Wer das nicht aushält, der rennt halt in die Kirche, in die Moschee, in den Tempel. Ich gehe derweil spazieren, trinke einen Cabernet Sowieso, koche was Gutes, eines von den vier Sachen eben ... . Und der Tod geht uns Lebende nichts an, denn solange wir leben, ist der Tod nicht da, und wenn, dann leben wir nicht mehr (irgendein Epikur). Take it easy and don’t let the bastards grind you down, Amen. Aber wer sich sein Leben von sowas versauen lassen will, dem sei es vergunnt.
Religion als Feindin des Friedens? Wieviele Religionen, UNTERSCHIEDLICHE, gibt es? Über 1.000!! Der Atheismus ist auch eine Religion. Das ist die, die ihre ungeborenen Babys tötet, MIT ABSICHT. Laut dem Jahresbericht 2014 wurden allein in den USA in den konzerneigenen Abtreibungskliniken (Parent Hood) 324.000 ungeborene Kinder getötet. In zehn Jahren tötet man also über drei Millionen unschuldige Kinder! In vierzig Jahren 12 Millionen. Was ist mit den anderen Ländern? Ficken tötet also. Dem Hedonismus sei Dank!! Religion ist schlecht! Lügen ist gut. Sich über den anderen lustig machen und ihn bis zum äußersten reizen ist wau, sehr gut. Die Frau des anderen zu begehren, das ist noch besser, wau, das schafft ganz klar Frieden. Na los, auf. Macht das. Töten ist gut. Auf die Eltern zu schimpfen ist toll. Jacques Attali, der Mentor von Macron will die Eltern lieber töten lassen, gleich kurz darauf sie in Rente gehen. Denn ältere Menschen sind Abfall und bedeuten nur Kosten für den Staat. Ja, fein. Ich wiederhole: der Atheismus ist übrigens auch sehr religiös. Nur das Christentum ist keine Religion, weil diese NICHT von Menschen “erfunden” worden ist. Wir das jetzt wieder zensiert? Irre, diese Deutschen haben echt einen Knall und KEINE BILDUNG mehr. Ach ja. Am gestrigen Tag lief auf RTL2 eine Sendung, wie Muttis Pornos machen. Das ist bestimmt auch gut. So erwächst Frieden. In Rotchina wird es den meisten gefallen, dort herrscht brutalster Atheismus. Dort gibt es kein Rechtssystem wie bei uns. Dort herrscht Willkür und nur einer hat dort das Sagen. Alle anderem haben ihm zu gehorchen, sonst verschwinden sie im rotchinesischen Gefängnis, und werden nie wieder mehr gesehen. Toll!! Ja, klar. Es geht um Werte. Es gibt gute Werte und miese Werte. Das kapieren die NICHT!!
@ Marc Greiner: Mein Applaus! Moral ist wichtig! und auch deren Herleitung. Jede Gesellschaft braucht einen verbindenden Kodex. Einfache Traditionen und Konventionen reichen dafür auf Dauer nicht aus, denn diese errodieren immer. Die Kraft der Erneuerung braucht hier mehr. Eine Gesellschaft wie die Westliche, die zunächst Jahrhundert brauchte, um die christlichen Lehren und Werte in allgemeine Moral umzusetzen, zehrt noch von dieser, aber sie verbraucht sich, wenn das zentrale Bindeglied fehlt: Jesus der Auferstandene. Ich respektiere jeden vernünftigen Menschen, auch wenn er meine Sicht nicht teilt. Aber ich denke, jeder Mensch profitiert persönlich davon, Jesus näher kennenzulernen.
@ Harald Unger: Auch wenn ich ihre Argumentation gut nachvollziehen kann, so bleibe ich doch fern von einer ungeteilten Zustimmung. Man muss sehr wohl zwischen den Aussagen von unterschiedlichen Lehren achten. Hier ist auch eine scharf Rede durchaus angebracht. Aber Menschen, die entweder durch Geburt oder Propaganda einer schädlichen Lehre zugerechnet werden, sind keineswegs mit dieser gleichzusetzen. Man muss jenen zugestehen, dass sie ihr eigenes Verständnis entwickeln, dass keineswegs so fatal sein muss wie die Orthodoxie einer falschen Religion. Ähnlich differenziert ist die Rolle der Frauen im Islam zu betrachten. So ist deren Position im Vergleich zu modernen westlichen Gesellschaften tatsächlich inferior. Vergleicht man diese jedoch mit vielen traditionellen patriarchalischen Gesellschaften, haben muslimische Frauen einen Vorsprung an Respekt und Würde. Das reicht natürlich nicht, diesen kleinen Fortschritt gegen die noch rückständigeren in den Himmel zu loben, aber wir sollten uns hier vor fadenscheiniger Polemik hüten.
Der Begriff Schurke wird für GBAs gelegentlich verharmlosend oder ironisch gebraucht.
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