Thilo Schneider / 19.01.2022 / 15:00 / Foto: Timo Raab / 187 / Seite ausdrucken

Reif für die Boosterimpfung

Nun ist es für mich so weit: Boosterimpfung.

Grundsätzlich geht mein Impfstatus niemanden etwas an. Andererseits habe ich ja nun doch eine gewisse Reichweite und Öffentlichkeit, daher halte ich es für wichtig, meine persönlichen Beweggründe hierfür zu schildern, ohne jemanden „bekehren“ zu wollen. Ich treffe eine individuelle und ganz eigene Entscheidung. Andere treffen für sich andere Entscheidungen. Beides ist legitim und nicht zu kritisieren, wir sind alle erwachsen.

Ich gehe mit sehr gemischten Gefühlen zum Arzt. Ich hatte von meinen ersten beiden Impfungen mit BionTech exakt 0,0 Nebenwirkungen, mir hat nicht einmal der Arm weh getan. Ein bisschen müde war ich – ich hatte aber am Vorabend auch ziemlich lange gezockt. So what?

Das „hohe C“ hatte ich bisher wohl nicht – glaube ich. Wenn ich es hatte, dann habe ich es nicht gemerkt, im Gegensatz zu Ungeimpften teste ich mich ja nicht jeden Tag. Ich bin ja geimpft, müssen die Ungeimpften sehen, wie sie klar kommen, sollte ich sie unwissentlich anstecken.

Lieber Corona?

Würde ich mich NICHT boostern lassen, hätte ich mir die ersten beiden Impfungen auch sparen können. Das wäre also Quatsch. Auf der anderen Seite habe ich etwas das Gefühl, das Schicksal herauszufordern. Es ist zwei Mal (sehr gut) gegangen, soll ich da das Schicksal ein drittes Mal herausfordern? Wäre das nicht furchtbar leichtsinnig? Oder wäre es leichtsinniger, den Impfschutz verfallen zu lassen und Gefahr zu laufen, mir JETZT das „hohe C“ zu ziehen?

Ich bin 55 Jahre alt, Raucher und habe ein hübsches Bäuchlein. Sollte mich also eine der „Killervarianten“ des C erwischen, glaube ich, auf der Intensivstation zu landen. So etwas versaut einem den ganzen Tag und ich könnte nicht mehr durch das Internet trollen. Das würde mir gar nicht gut gefallen und schlechte Laune machen.

Da ich dieses Risiko nicht eingehen möchte – her mit dem Booster.

Nichtsdestotrotz bin ich absoluter Gegner einer Impfpflicht. Ich treffe hier eine freie Entscheidung für mich, andere müssen das Recht haben, für sich anders zu entscheiden und eine Risikoabwägung treffen dürfen, die von meiner Abwägung abweicht.

Ich habe keine Lust, in die Statistik als „Kollateralschaden der Drittimpfungen“ einzugehen – und ebenso wenig Lust, als weiteres „C-Opfer“ zur allgemeinen Panikmache beizutragen. Von daher glaube ich, das FÜR MICH die Impfung weniger riskant als eine Infektion ist. Zumal ich die ersten beiden Spritzen im Wortsinne lächelnd weggesteckt habe. Wenn ich irgendwann sterbe, dann will ich bitte „cool“ sterben und nicht einsam röchelnd an irgendeiner beschissenen Maschine mein Leben aushusten.

Man kann also tatsächlich beides sein, durchgeimpft und trotzdem gegen eine Impflicht und die idiotischen C-Maßnahmen dieser Regierungskarikatur. Drücken Sie mir also die Daumen. Es ist ja nur eine fucking Spritze. Was soll schon passieren? Ich werde berichten, wie es mir geht. Wenn ich kann.

Foto: Timo Raab

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Paul Franklin / 19.01.2022

Sie machen alles richtig Herr Schneider. Eine negative Impfwirkung haben Sie, wenn Sie nur “vollständig immunisiert” (hihihi) sind (nach Spritze 1 + 2, Sie erinnern sich? Vollständig?) Gar keine Impfwirkung haben Sie, wenn Sie geboostert sind. Alles natürlich bezogen auf Omikron. Daher haben Sie völlig recht. Würden Sie sich jetzt nicht die 3. Spritze geben lassen, hätten Sie sich die “vollständige Immunisierung” (hehehe) sparen müssen, bzw. die Deimmunisierung, siehe negative Impfwirkung nach “vollstängiger Immunisierung” (hohoho). Ich wünsche Ihnen ein langes Leben. Und nach Ihrer bestechenden Logik hängen Sie von nun an der Spritze, eilen von der N-ten “vollständigen Immunisierung ” (hahaha) zur “vollständigen Immunisierung” N+1 (muahahaha). Immer schön den nächsten Schuss setzen (lassen), sonst hätten sich die vorherigen ja nicht gelohnt.

S. v. Belino / 19.01.2022

Eine verwandte Thematik behandelte ich neulich mit einer kritiklos impf- und boosterüberzeugten, demnächst 82jährigen und noch relativ “fitten” Freundin. Sie meinte in einem verstörend empörten Tonfall, dass weder sie noch ihr hochbetagter Ehemann ausgerechnet (sic!) an Corona sterben wollten. Auf meine zugegebenermaßen etwas unsensible, doch wohl nicht ganz unberechtigte Frage “An was würdet Ihr denn dann lieber sterben?” war das Thema für sie durch; sie blieb mir eine Antwort schuldig. Da nicht nur ich, sondern auch sie im familiären Umfeld - Jahrzehnte vor Corona - qualvolle Leidensgeschichten miterlebt sowie den Tod sehr viel jüngerer Menschen zu beklagen hatten, hat mich die Haltung meiner Freundin ziemlich… nun ja, verwundert. Mit ihrer bemerkenswerten Reaktion hat sie mir zu einer stattlichen Portion “Food for Thought” verholfen. - Übrigens, negative Auswirkungen auf unsere Freundschaft hatte das Gespräch erfreulicherweise nicht.

George van Diemen / 19.01.2022

Die Argumentation ist für mich nicht schlüssig. Prinzip “Hoffnung” mag schlichte Geister beruhigen, aber ist nicht unbedingt das schlaueste Entscheidungskriterium bei einer experimentellen Injektion mit unerforschten aber deutlich absehbaren langfristigen Folgewirkungen. Die noch dazu von einfältigen Politschranzen mit Bockwurst als Bonus verkauft wird um Lobbyisten glücklich zu machen…

Andreas Hohlfeld / 19.01.2022

Meine Entscheidung ist umgekehrt. Um mich herum nur Geimpfte mit positivem Befund. Erkrankung dabei nicht immer nur leicht. Rekord Inzidenzen in allen Ländern mit hohen Impfquoten, in Deutschland führt Bremen auch bei der Hospitalisierungs Inzidenz. Die Nebenwirkungen sind real… ich sehe Hautausschläge, Arme die nicht mehr hoch gehen, höre von Herzrasen, Fieber. Eine AstraZeneca Tote in der weiteren Verwandtschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf Dauer gesund ist. Daher für mich: Nein.

Sabine Schönfelder / 19.01.2022

Robert@Loeffel, zunächst dachte ich der ganze Artikel ist ein Scherz! Herrn Schneiders geradezu köstlich- selbstgefällige Bemerkung, „ Andererseits habe ich ja nun doch eine gewisse Reichweite und Öffentlichkeit, daher halte ich es für wichtig, meine persönlichen Beweggründe hierfür zu schildern,..“ wertete ich zunächst als kleinen Kalauer, als Entrée in eine seiner kleinen amüsanten Geschichten. Aber der Mann meint es ernst! Demnächst dürfen wir gemeinsam mit dieser Achgut- Prominenz, mit Thilo dem Schneider, dessen Stuhlgang observieren. Im Namen des öffentlichen Interesses. Auch Herrn Schneiders Prostata im Wandel der Zeit, seinen Cholesterinspiegel, verborgen in den eingespeckten Bauchvenen, sowie seine Leberwerte und Hörfähigkeit sollten wir nicht aus den Augen verlieren. Eine kleine Kolumne steht an. Gesund und krank durch das Jahr mit Dr. Booster Schneider…..

Karl Mistelberger / 19.01.2022

Vielleicht ist das Bäuchlein auch nur ein Airbag oder man sollte es so nennen. Ich bin mit Astra (14. April), Pfizer (7. Juli) und Moderna (20. Dezember) geimpft und habe damit mein Risiko an Covid-19 zu erkranken um 95% reduziert. Für die Impfungen bin ich dreimal in das 20 km entfernte Impfzentrum gewandert oder geradelt und habe mir auf dem Rückweg jeweils eine Maß Bier geleistet. Da bin ich trotz meiner 72 Jahre immer noch ohne Airbag unterwegs.

Marco Schulz / 19.01.2022

Drittimpfung, da die anderen sonst umsonst wären? Finde ich absurd, die Logik kann ich aber entdecken. Empfangen, obwohl da Zweifel sind, ob das so gesund ist? Interessant. Jeder wie er mag, freie Entscheidung! Folgen der Impfungen gerne solidarisch umlegen, ich bin ja kein Egoist! Auch kommt das sowieso…

K. Nerweiß / 19.01.2022

,,Jüdische Allgemeine” von heute: ,,Vierte Impfung [in Israel] nicht ausreichend gegen Omikron.” Und wie viele müssen S i e noch?

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