Gérard Bökenkamp, Gastautor / 19.08.2022 / 06:20 / Foto: Imago / 114 / Seite ausdrucken

Putins Werk und Bidens Beitrag

Hätte es auch mit Trump einen Ukraine-Krieg gegeben? Der Publizist David Goldman sagte einmal, Putin spiele Schach und die USA Monopoly. Das hat sich nach der Wahl Bidens geändert: Putin spielte zwar immer noch Schach, aber die Biden-Regierung Blinde Kuh. 

Die Sanktionspolitik gegen Russland wird von den USA und seinen engsten Verbündeten in Europa und Ostasien unterstützt. Neben Kanada und der Europäischen Union beteiligen sich außerhalb von Europa und Nordamerika Australien, Japan, Taiwan und Neuseeland. Lateinamerika, Afrika und der größte Teil Asiens beteiligen sich nicht. Das heißt, der Westen steht mit seiner Russlandpolitik weitgehend allein, die nicht-westliche Welt steht am Rande und sieht zu oder unterstützt aktiv Moskau. Selbst Israel, der engste Verbündete der USA im Nahen Osten, konnte sich nicht dazu durchringen, sich an der Anti-Russland-Koalition zu beteiligen. Gerade, wenn man den Angriff Russlands auf die Ukraine als massiven Einschnitt begreift, ist es ein bemerkenswerter Umstand, dass die USA über den engen Kreis ihrer Verbündeten hinaus nicht in der Lage waren, eine globale Allianz gegen den Kreml zu schmieden. 

Dieser Verlust an Einfluss der USA in der Welt zeigt sich noch deutlicher, wenn wir zum Vergleich die jüngere Zeitgeschichte heranziehen: Die Lage nach dem Einmarsch des Irak in Kuweit 1990. Damals gelang es dem US-Präsidenten Bush senior und seinem Außenminister James Baker, eine internationale Koalition zu formen, die alle Kontinente umfasste. Die von den USA angeführte Anti-Irak-Koalition bildeten europäische, lateinamerikanische, afrikanische und ostasiatische Staaten. Die USA befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt ihres Ansehens und ihres politischen Einflusses in der Welt. Dass es den USA nach der Russischen Invasion nicht gelungen ist, über den Kreis der engsten Verbündeten hinaus starke Bündnispartner gegen Russland zu finden und den Kreml zu isolieren, zeigt, dass die US-Außenpolitik unter der Biden-Regierung nur noch ein Schatten ihrer selbst ist. 

Kriege haben immer eine diplomatische Vorgeschichte. Diplomatisch hat Moskau den Krieg sehr viel besser vorbereitet als militärisch und die USA in vielen Hauptstädten ausgestochen. Während die Außenpolitik der Biden-Administration sich vor allem mit moralischen Vorhaltungen und dem Hissen der Regenbogenflagge an den US-Botschaften profilierte, startete der Kreml eine rege Reisediplomatie. Am 21. September 2021 traf sich Putin mit Erdogan in der russischen Stadt Sotschi. Beide lobten die gemeinsame Zusammenarbeit und verständigten sich über Syrien. Am 6. Dezember trafen sich Putin und der indische Staatspräsident Modi in Neu Delhi, vereinbarten einen Rüstungs-Deal und schlossen einen Wirtschaftspakt. Am 4. Februar traf sich Putin mit Xi Jinping in Peking. Beide Länder vereinbarten militärisch eine stärkere Zusammenarbeit und eine Ausweitung der russischen Energieexporte in die Volksrepublik. Zwei Wochen später, am 16. Februar, traf Putin den brasilianischen Staatspräsidenten Bolsonaro in Moskau, sie vereinbarten eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Handel.  

Diplomatisch bereitete Russland den Krieg besser vor als militärisch

Nüchtern betrachtet, musste Putin zu dem Ergebnis kommen, dass er im Februar diplomatisch erreicht hatte, was unter den gegebenen Umständen überhaupt zu erreichen war und eine günstigere Gelegenheit wohl nicht mehr kommen würde. Die Staaten, die die Sanktionen gegen Russland schließlich und endlich ablehnten oder sich politisch wohlwollend verhielten, umfassen die beiden asiatischen Rivalen Indien und China; die Erzfeinde des Nahen Ostens: Israel, die arabischen Staaten und den Iran, das kommunistische Kuba, das antikommunistische Brasilien und die NATO-Staaten Türkei und Ungarn. Wäre der Krieg militärisch so gut vorbereitet gewesen wie diplomatisch, hätte Moskau ein Fait accompli erreicht, das dreiviertel der Staaten dieser Welt mehr oder weniger klaglos akzeptiert hätten.  

Dieser erstaunliche Erfolg der russischen Diplomatie ist allerdings nicht nur Ergebnis der eigenen Geschicklichkeit, sondern hing ebenso eng mit dem Versagen der Biden-Administration zusammen. Der Publizist David Goldman sagte einmal, Putin spiele Schach und die USA Monopoly. Das hat sich nach der Wahl Bidens geändert, Putin spielte zwar immer noch Schach, aber die Biden-Regierung Blinde Kuh. Wie die ideologisch geleitete Außenpolitik der Biden-Regierung dazu beitrug, dass sich wesentliche Bündnispartner von Washington ab- und Moskau zuwandten, zeigt das Beispiel Indien: 

In kaum einem Land war der frühere US-Präsident Donald Trump so populär wie in Indien. Trump erreichte dort Zustimmungswerte von 56 Prozent. Indische Trump-Anhänger feierten seinen Geburtstag, und als der US-Präsident im Februar 2020 den Subkontinent besuchte, wurde er wie ein Popstar gefeiert und von Premierminister Narendra Modi wie ein Freund empfangen. Beide Staatsmänner hatten das Ziel, ein Bündnis zu schmieden, um die Macht Chinas in Asien und der Welt einzudämmen. Neben der pazifischen Perlenkette aus Japan, Südkorea, Taiwan und den Philippinen sollte nach Willen der Trump-Administration Indien das große Gegengewicht zum chinesischen Drachen werden. Die Indienpolitik Trumps gehört neben seiner Nahostpolitik zu den Erfolgsgeschichten seiner Präsidentschaft. Der Biden-Administration gelang es in kürzester Zeit, dieses feste Band zu zerschneiden. 

Wie Blinken Indien in die Arme Putins trieb

Am 27. Juli 2021 landete US-Außenminister Anthony Blinken zu seinem Staatsbesuch in Neu Delhi. Der indische Journalist Prem Shankar Jhar kommentierte Blinkens Auftritt mit der Feststellung: „In wenigen knappen Sätzen zerstörte er jede Säule der besonderen Beziehungen zu den USA, die Modi als Glanzstück für den Erfolg seiner Außenpolitik betrachtete.“ Blinken machte freundlich verklausuliert zur Bedingung für die Zusammenarbeit mit den USA, dass Modi seine Politik, den Einfluss des Islam in Indien zu beschneiden, aufgeben sollte. Das bedeutete im Endeffekt nichts anderes, als dass Modi vor die Wahl gestellt wurde, entweder die raison d’etre seiner hindunationalistischen Bewegung aufzugeben, oder sich von dem Bündnis mit den USA zu verabschieden. Der düpierte Modi entschied sich für die zweite Option. 

Fünf Monate später nach Blinkens Indienreise stattete ein gut gelaunter Wladimir Putin seinen Freundschaftsbesuch bei Modi ab. Anders als Außenminister Blinken brachte er keine moralischen Belehrungen mit und machte keine Anstalten, sich in die Innenpolitik des 1,4-Milliarden-Landes einzumischen, sondern hatte einen neuen Waffen-Deal im Gepäck. Wahrscheinlich mit der Zusage verbunden, mögliche Verurteilungen Indiens wegen seines Vorgehens in Kaschmir und gegen islamistische Gruppen in Indien mit dem Russischen Veto bei der UN zu verhindern. Nach Blinkens Auftritt musste Modi damit rechnen, selbst Zielscheibe der Menschenrechtspolitik der USA zu werden. 

Im Gegenzug für die russischen Garantien gab Modi Putin offensichtlich „Carte blanche“ für dessen Kriegsziele in der Ukraine. Neben der Rückversicherung bei den Chinesen war das Bündnis mit Neu Delhi der wichtigste Erfolg Moskaus, um die internationale Isolation zu verhindern und die Sanktionspolitik des Westens ins Leere laufen zu lassen. Seit dem Beginn des Ukrainekrieges hat sich der russische Erdölexport nach Indien vervierfacht. Gleichzeitig stieg Russland in diesem Jahr von Indiens sechstgrößtem zu seinem drittgrößten Kohlelieferanten auf. Zwei Monate nach dem Ausbruch des Krieges kam es zu indisch-russischen Gesprächen mit dem Ziel, den bislang geringfügigen Export Indiens nach Russland mit der Produktion von Gütern zu steigern, die auf der Sanktionsliste des Westens stehen. 

Die Biden-Regierung vergrault ohne Not Brasilien

Ein anderes Beispiel für die gravierenden Folgen der explosiven Mischung aus Planlosigkeit und Ideologie, die die US-Außenpolitik seit der Regierungsübernahme durch die Demokraten kennzeichnete, ist das Verhältnis zu Brasilien: 

Traditionell waren die USA wenig wählerisch, was ihre politischen Partner in Brasilien anging. Alle US-Regierungen, egal ob Republikaner oder Demokraten, hatten während des Kalten Krieges die Militärdiktatur in Brasilien unterstützt. Denn ein kommunistisches Brasilien war für sie ein noch weit größerer Albtraum als ein kommunistisches Kuba, das den USA Ärger genug bereitet hatte. Angesichts der geopolitischen Bedeutung konnte sich keine US-Regierung leisten, Brasilien zu verlieren. Die Biden-Regierung hat auch hier neue Maßstäbe gesetzt und mit dieser Tradition gebrochen. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro war wie Trump mit einer Anti-China Agenda angetreten, was sogar zu öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen seinem Sohn und dem chinesischen Botschafter führte. Was auch immer man in den USA von Bolsonaros „Populismus“ halten mochte, geopolitisch war Brasilien für die USA eine sichere Bank. Die Betonung liegt auf „war“. 

Die brasilianische Regierung ersuchte die USA um ein bilaterales Gespräch mit Joe Biden, um mögliche Verstimmungen auszuräumen oder wenigstens um ein Telefongespräch, das Minimum dessen, was zwischen Staatsmännern so großer und wichtiger Länder üblich ist. Aber die Anfragen wurden von der Biden-Administration schlicht ignoriert. Als US-Außenminister Blinken im Oktober 2021 auf eine Lateinamerika-Reise aufbrach, sparte er Brasilien einfach aus. Das heißt, die US-Regierung tat so, als würde die Regierung des größten Landes in ihrem geopolitischen Vorhof schlicht nicht existierten. Erst im Juni 2022 konnte sich Biden zu einem Treffen mit Bolsonaro durchringen und fand plötzlich freundliche Worte für den „Tropen-Trump“. Doch zu diesem Zeitpunkt war das Kind bereits in den Brunnen gefallen. 

Inzwischen hatte sich selbst im Weißen Haus die Erkenntnis durchgesetzt, dass solcherart kindisches Verhalten zwar die Basis der US-Demokraten erfreut, aber in der globalen Auseinandersetzung mit Russland und China eher kontraproduktiv ist. Wie im Fall von Modi, der sich um die Gunst der Biden-Regierung bemüht hatte, aber abgewiesen worden war, hatte sich inzwischen auch Bolsonaro  einen neuen Partner in Moskau gesucht. Beide Seiten vereinbarten nicht nur, dass die Düngelieferungen Russlands an Brasilien ungehindert weiterlaufen konnten. Putin sagte Bolsonaro auch in der heiklen Amazonas-Politik seine Unterstützung zu. Der brasilianische Export nach Russland stieg in diesem Jahr um 45 Prozent. Der russische Export nach Brasilien sogar um 89 Prozent. Das macht Russland zum fünftgrößten Exporteur von Gütern nach Brasilien. 

Der Kreml profitiert von der Schwäche Amerikas

Zwischen der Vereidigung Bidens im Januar 2021 und dem Beginn des Ukrainekrieges im Februar 2022, also in nur einem Jahr, haben die USA in atemberaubender Geschwindigkeit an Rückhalt in der Welt verloren und einstige Bündnispartner in die Arme von Moskau und Peking getrieben. Das ist in dieser Dimension ein beispielloser Vorgang in der Geschichte der amerikanischen Außenpolitik. Allein der Anti-Trump-Effekt und der Pro-Biden-Bias haben diesen offensichtlichen Tatbestand überdeckt. Das führt uns zu der naheliegenden Frage: Wäre es eigentlich auch zum Ukraine-Krieg gekommen, wenn statt Joe Biden Donald Trump erneut ins Weiße Haus eingezogen wäre? Die Antwort auf diese Frage muss natürlich spekulativ bleiben, aber auch Spekulationen können auf begründeten Argumenten beruhen. 

Betrachten wir die internationalen Beziehungen der USA am Ende von Trumps Präsidentschaft: Trump hatte, wie wir festgestellt haben, ein sehr enges Verhältnis zu Indiens Präsident Modi aufgebaut. Diesem wäre es sehr viel schwerer gefallen, sich so klar zu Putin zu bekennen und sich damit faktisch auch auf die Seite seines Rivalen China zu stellen, da Trump ihm ein Bündnis gegen den Erzfeind in Peking in Aussicht gestellt hatte. Bolsonaro war ein enger Verbündeter Trumps und hätte sich nicht gegen seinen großen Verbündeten im Norden gestellt. Der Trump-Administration war es auch gelungen, Israel und die arabischen Staaten in einem Bündnis gegen den Iran zu vereinen. Dass diese Nahost-Staaten Trump so im Regen stehen gelassen hätten, wie sie es mit Biden getan haben, ist extrem unwahrscheinlich. Selbst Erdogan und Orban hätten sich in einem Konflikt zwischen Trump und Putin wohl nicht so freundlich gegenüber Putin verhalten. 

Das heißt, die günstige Konstellation in der internationalen Politik, die der Kreml im Verlauf des Jahres 2021 erreicht hatte, wäre bei einer Fortsetzung der Trump-Präsidentschaft so nicht eingetreten. Die diplomatische Sorgfalt, mit der der Kreml vorgegangen ist, um den Krieg mit der Ukraine global abzusichern, spricht dafür, dass diese Rückversicherung als Grundbedingung für den Militärschlag angesehen wurde. Die USA schienen in einer außergewöhnlichen Schwächephase zu sein: mit einem geistig stark eingeschränkten US-Präsidenten, der von einem US-Außenminister geführt wird, dessen an Selbstsabotage grenzende Inkompetenz dem Kreml Türen öffnete, die ihm ansonsten verschlossen geblieben wären. Es spricht einiges dafür, dass Putin nicht als Vabanque-Spieler agiert hat, sondern ein kalkuliertes Risiko einging. Bei Fortsetzung der Trump-Präsidentschaft wäre die Risikokalkulation Moskaus eine gänzlich andere gewesen. 

Die Antwort darauf, ob Putin sich auch mit Trump und ohne Biden auf dieses Wagnis eingelassen hätte, lautet: wahrscheinlich nein.

Foto: Imago

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rolf schwarz / 19.08.2022

Ganz sicher hätte Trump Deals eingefädelt, um Putin weiter hinzuhalten. Es wäre aber sehr interessant zu wissen, wem dann die Schuld für das Scheitern der deutschen Energiepolitik und für den Abstieg Europas zugeschoben worden wäre.

Michael Fasse / 19.08.2022

@Karsten Paulsen „der Frieden brauche starke Führer. Recht hat er.“ Ihr Kommentar zeigt sehr schön auf, was das hintergründige Ziel der Biden-Politik ist. Es soll in den Menschen die Sehnsucht nach einem „starken Führer“ geweckt werden. Den Wunsch nach einem starken Führer erreicht man, indem alles destabilisiert wird, was den Menschen Halt gibt. Dazu nutzen die Akteure wirklich alle Mittel der Politik. Destabilisation allerorten: bei den Finanzen, bei der inneren Sicherheit, der Sicherheit der Grenzen, bei der Auflösung der Nationen, in der Gesundheitspolitik, ja sogar das stabile Klima mit seinen natürlichen Schwankungen wird eingespannt. Und eben auch die Außenpolitik, wie Autor Bökenkamp aufzeigt, um Kriege zu ermöglichen, die das Höchstmaß an Destabilisation darstellen. Wer das Ziel hinter all dem nicht kennt, meint, die Akteure handelten nur aus Dummheit oder zufällig, oder fehlgeleitet aufgrund ihrer ideologischen Verblendung. Nein, Nein! Diese Leute sind nicht dumm. Sie verfolgen ein klares Ziel, welches man nur kennt, wenn man um die geistlichen Hintergründe weiß! Bibelleser kennen sie. Wir leben in der endzeitlichen Epoche, in der es zu einem (vermutlich weltweit umspannenden) antichristlichen, diktatorischen Regime kommen wird. Darauf wird gezielt und bewußt hingearbeitet. Das ist offensichtlich. Ob und inwieweit aber einzelne Akteure sich dessen bewusst sind, ist schwer zu sagen. Man kann die Konzertiertheit dieses Handelns eigentlich nur erklären, wenn man dahinter eine geistlich-satanische Macht am Werke vermutet. Denn welcher einzelne Mensch oder einzelne Staat wäre zu solch einer weltweit koordinierten Strategie in der Lage? Wie auch immer. Es braucht keine „starken Führer“ sondern Jesus Christus, den einzigen legitimen Friedefürsten (siehe Jesaja 9,5), an den wir zu glauben haben! Je mehr Menschen sich dem wieder zuwenden, umso höher steigt der „Friedenspegel“. Die einzigen „starken Führer“ die wir brauchen sind solche, die sich IHM unterordnen.

Hans Meier / 19.08.2022

Ich stimme dem Autor zu, bis auf den “faktischen Bürgerkrieg seit November 2013 in der Ukraine” den “die Russische Armee, nun ab Februr, zu beenden begonnen hat. Die Nato zweifelsfrei ist “antreibende Kriegsprtei” in der Ukraine. Eine der Hauptursachen, einer von wenig Intelligenz begleiteten New Yorker Außen-Politik, liegt darin dass die ungeheuer großen Privatvermögen einer winzigen US-Elite, sehr auf die Steigerung der Privat-Profite der in Kriegs-Konzernen angelegten “Kapital-Pyramiden” auf denen “Finanz-Pharaonen thronen” die ihre “politischen Couw-Boys, und Strapps-Tänzerinnen am Start”  haben. Die New Yorker verfolgen eine Strategie, die schon im britischen Empire letztlich zerbrach, da sie keinen “Respekt für die Gegenseite aufbringen will”. Es ist die klassische arrogante Dominanz, die nur solange besteht, wie eine “autoritäre Millitärmacht bedrohen kann” und das ist schon im letzten August in Kabul, vor aller Augen sichtbar geworden. Die “Ausbeutung durch die New Yorker Elite” nutzt einzig dieser reichen New Yorker Elite, und jeder der bis 3 zählen kann, sieht “den Stern der New Yorker verglühen” denn im Osten, geht nicht nur die Sonne auf, da respektiert Mann/Frau auch die Intelligenz, und das bedeutet, wenn “in der Mitte einer Gleichnung” das Gleichheitszeichen den Drehpunkt einer Ballance bildet, wo möglichst gleiche Rechte und gleicher Wohlstand ein politisches Oberziel sein können, kommt “Logik im Stile I. Kant zum Einsatz”, also das was den New Yorkern komplett fehlt, leider.

Klaus Keller / 19.08.2022

Für mich stellt sich die Frage warum es die deutsche Regierung nicht schafft eine neutrale Vermittlerposition einzunehmen. Vermutlich will man das gar nicht. Die deutsche Außenpolitik war auch schon besser. Mir fällt leider spontan kein Beispiel ein. Aber da war doch was! Das Erdgas-Röhrengeschäft vom 1. Februar 1970 vielleicht, das die Grünen wohl nicht verlängern wollen. Historisch: Der Rückversicherungsvertrag war ein am 18. Juni 1887 abgeschlossenes geheimes Neutralitätsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und dem Russischen Reich… das später nicht verlängert wurde. Man kann Fehler natürlich wiederholen, sollte aber nicht auf ein besseres Ergebnis hoffen.

Petra Horn / 19.08.2022

@Winston Schmitt: Sie benennen da sehr richtig die Taktik, oder besser das zynische Vorgehen der USA, nämlich im Vorfeld zu signalisieren, daß man sich nicht einmischen würde, so ein “Macht was ihr wollt, interessiert uns nicht und geht uns nichts an” um dann dies als Anlaß zu nehmen, eine geopolitische Umgestaltung zu starten. Man müßte die letzten 160 Jahre des Aufstieges der USA daraufhin untersuchen, wie oft diese falschen Signale ausgesendet wurden, um dann mit dem moralischen Mantel ausgestattet, die politische Landschaft und weil moralisch auch mit der Hilfe von Verbündeten oder Vasallen zum eigenen Vorteil und zur Erlangung der Vormachtstellung umzuwälzen. Was hat man z.B. den Taliban in Afghanistan erzählt, als man sie mit Waffen ausstattete, damit sie gegen die Sowjets die Drecksarbeit erledigen. Es geht natürlich auch anders herum. Man erzählt Kurden und Ukrainer, daß man sie unterstützt, gegen ihre Feinde und für die Unabhängigkeit. Doch wenn diese ihre Opfer gebracht haben, werden sie von den USA fallengelassen. Schauen wir, wie es weitergeht, solange wir nicht selbst in den Abgrund gezogen werden.

Steffen Huebner / 19.08.2022

Vermutlich haben die meisten Länder von der unipolaren Welt amerikanischer Führung die Faxen dicke, viele waren schon mal direkt oder indirekt betroffen oder befürchten es in Zukunft zu sein. Insgeheim dürfte sich Schadensfreude ausbreiten auch, weil großes Interesse an einer multipolaren Welt besteht - die unabhängigen Staaten sind selbstbewusster geworden und nicht mehr bereit, gegen die eigenen Interessen zu handeln. Außer natürlich das hiesige Siedlungsgebiet mit seiner Dackeltreue. Das sperrt sich lieber von seiner wichtigsten Rohstoffquelle ab und hofft auf die ( ausbleibende ) Solidarität der Anderen. Brittische Medien befürchten schon den Niedergang der deutschen Wirtschaft, was auch den Bestand der EU in Frage stellen würde. Deutschland und die EU werden IMMER auf russische Rohstoffe angewiesen sein und wird der restlichen Welt nicht diese wegnehmen können. Der Westen muss wieder lernen kompromissbereit zu sein - Russland ist 2022 nicht mehr das von 1998 und China übrigens auch nicht.

Franz Klar / 19.08.2022

Wären wir jetzt in einer zweiten Trumpzeit , befänden wir uns längst im Paradies , die ganze Welt ein Mar-a-Lago ...

Peter Wachter / 19.08.2022

Info am Rande: “Die Kreishandwerkerschaft Halle-Saalekreis in Sachsen-Anhalt hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, alle Sanktionen gegen Russland zu stoppen. In einem Offenen Brief, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag) vorlag, fordern die Handwerker zudem Verhandlungen zur Beendigung des Krieges gegen die Ukraine. „Wir als Handwerker wissen aus vielen Gesprächen mit unseren Kunden, dass die breite Mehrheit nicht gewillt ist, für die Ukraine ihren schwer erarbeiteten Lebensstandard zu opfern. Es ist auch nicht unser Krieg!“, heißt es, und: „Wollen Sie der Kanzler sein, der Deutschland in den Ruin getrieben hat. Wollen Sie wirklich Ihr Land opfern?“ Die Kreishandwerkschaft kritisierte den Angriff Russlands auf die Ukraine als ein schweres Verbrechen und „einen klaren Verstoß gegen Artikel 2 der UN-Charta“. Allerdings mache man sich „Sorgen um die Zukunft unserer Kinder und Enkel, Sorgen um den Fortbestand unserer Betriebe, Sorgen um unser Land“. Zudem könne bei der Ukraine nicht von einem lupenreinen demokratischen Staat gesprochen werden. Dabei berufen sich die Handwerker auf eine Veröffentlichung von Transparency International, in der das Land im Jahr 2021 bei der Korruption Platz 122 belegte – kein anderes europäisches Land schneide schlechter ab. „Und dafür wollen Sie Deutschland aufs Spiel setzen?“, kritisieren die 16 Unterzeichner aus allen Innungen. Wenn die Preise weiterhin steigen, könne der „Otto Normalverdiener“ seinen Lebensunterhalt bald nicht mehr bezahlen. Dann würden auch ganz normale, notwendige Handwerksleistungen unerschwinglich, was wiederum zu Entlassungen und Schließungen von Betrieben führen werde.” Was erlauben sich diese rächten Handwerker, Faeser übernehmen sie !

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