Chaim Noll / 31.07.2019 / 06:25 / Foto: A.Savin / 83 / Seite ausdrucken

Palästinenser-Hilfswerk korrupt, Deutschland voll dabei

Leser der Neuen Zürcher Zeitung und von achgut.com wissen es schon, doch die meisten deutschen Leitmedien halten – wie üblich – eine für die deutsche Politik peinliche Nachricht nach Kräften zurück. Dabei ist die Meldung denkbar kurz: Die Regierung der Schweiz hat ihre Zahlungen an das sogenannte Palästinenser-Flüchtlingshilfswerk UNRWA beendet. „Das Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA hat auf Anfrage von Radio SRF mitgeteilt, dass die Schweiz ihre Zahlungen an das UNO-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge vorläufig einstellen wird. Der Grund sind Vorwürfe von Amtsmissbrauch, Missmanagement und Vetternwirtschaft“, meldete die Neue Zürcher Zeitung am 30.7.2019.

Die Vorwürfe gegen die Führung des dubiosen UN-Hilfswerks bestehen schon lange. Niemand kann sagen, welcher Bruchteil von den 1,2 Milliarden Dollar, die das Hilfswerk jährlich verbraucht, tatsächlich bei Hilfsbedürftigen ankommt. Der Apparat der in Gaza situierten UN-Agentur besteht zum großen Teil aus palästinensischen Funktionären, die der militanten Hamas nahestehen oder angehören. Korruption und Missbrauch sind seit Jahren so eklatant, dass die Vereinten Nationen notgedrungen eine interne Untersuchung gegen das Hilfswerk begonnen haben.

Der vertrauliche Untersuchungsbericht gelangte der französischen Nachrichtenagentur AFP zur Kenntnis, die ihn dieser Tage öffentlich machte. Die dort aufgelisteten Verstöße betreffen „unpassende sexuelle Handlungen, Vetternwirtschaft, Repressalien, Diskriminierung und andere Übergriffe, unternommen zur persönlichen Bereicherung und zur Unterdrückung abweichender Meinungen.“ („inappropriate sexual acts, nepotism, reprisals, discrimination and other abuses of authority, committed for personal gain, to suppress legitimate differences of opinion.“)

Zum Jahresbeginn 2018 hatte die US-Regierung ihre bisherigen Zahlungen an die aus der Kontrolle geratene Agentur drastisch gekürzt (von 360 Millionen im Vorjahr auf nur mehr 60 Millionen), im Herbst des Jahres dann gänzlich eingestellt. Auch der Schweizer Rücktritt kommt nicht wirklich überraschend. Die Schweizer Regierung hatte bereits im vergangenen Jahr ihr grundsätzliches Unbehagen am Treiben des Hilfswerkes zu verstehen gegeben. Auf einer nach Einstellung der US-Zahlungen eilig einberufenen Geber-Konferenz für die UNRWA verweigerten sogar bisher treue Sponsoren wie Saudi-Arabien angesichts der chroinischen Missbräuche des Hilfswerks die weitere Unterstützung.

Deutschland erhöht seine Zahlungen

Der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis sagte im Mai 2018 über die UNRWA: „Sie versorgt den Konflikt mit Munition. Denn solange Palästinenser in Flüchtlingslagern leben (statt sich in den Fluchtländern wie Jordanien und Libanon zu integrieren), beanspruchen sie, in das Gebiet ihrer Herkunft zurückzukehren. Indem wir die UNRWA unterstützen, halten wir den Konflikt am Leben.“ Das Hilfswerk sei eher Teil des Problems geworden als Beitrag zu seiner Lösung. Automatisch werde der Flüchtlingsstatus auf Kinder, Enkel und Urenkel der eigentlichen Flüchtlinge ausgedehnt, dadurch deren Zahl künstlich erhöht, folglich auch die finanziellen Forderungen. Die Mitarbeiter des Hilfswerks lebten davon, die prekäre Lage der Flüchtlinge zu konservieren, statt Abhilfe zu schaffen.

Zu den wenigen Ländern, die ihre Zahlungen an das korrupte Hilfswerk dennoch erhöht haben, gehört Deutschland. Der deutsche Außenminister Heiko Maas kündigte im Sommer 2018 einen Zuwachs „in substantieller Höhe“ an, insgesamt soll Deutschland im vergangenen Jahr 145 Millionen Euro zur Unterstützung der Aktivitäten des Hilfswerkes zugesagt haben. Ein Großteil dieser großzügig gestreuten Gelder dürfte – wie zuvor schon etliche hundert Millionen deutsche Steuergelder im Nahen Osten – in den dunklen Kanälen der Korruptions- und Vetternwirtschaft des obsoleten Hilfswerks versickern. Anders als die Schweizer Regierung wird Außenminister Maas in seiner bekannten ideologischen Verbohrtheit auch keine Schlüsse aus den Enthüllungen der UN-Untersuchungskommission über ihr eigenes Hilfswerk ziehen.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Fritz Maier / 31.07.2019

@Wolfgnag Kauffmann Ich bitte Sie mich nicht in einem Namenszug mit den dummdeutschen Linken zu nennen, ich fühle mich dadurch beleidigt. Ich denke kritisch selber - und das ist gut so. Bis zu Beginn der Ära Kohl war ich im positiven Sinne stolz ein Deutscher zu sein (den menschenverachtenden Teil im dritten Reich ausgenommen), seitdem schäme ich mich dafür. Das ist nicht mehr das Land in dem ich gut und gerne lebe.

David Katzar/ Israel / 31.07.2019

Herr Maas prahlt - ich kann es nicht anders bezeichnen -, dass er wegen Auschwitz in die Politik gegangen ist. Wie hat er den das gemeint? Angesichts seiner Politik gegenüber dem (einzigen) jüdische Staat w.z.B. die großzügige Unterstützung einer Organisation (UNWRA), die von Leuten beherrscht wird (Hamas), deren erklärtes Ziel nicht nur die Vernichtung Israels , sondern die finale Endlösung der Judenfrage ist, komme ich nur auf eine Deutung der Aussage des gegenwärtigen deutschen Aussenministers. (Si tacuisses…)

Martin Müller / 31.07.2019

Wenn man sich ansieht, was bei den UN-Abstimmungen gegen Israel abläuft. Dann wundert es mich nicht. Ich frage mich, ob Herr Maas ein Antisemit ist. Dass er gegen Israel Politik macht, sieht man ja.

Volker Kleinophorst / 31.07.2019

Wie schon tausend Mal gesagt: Antisemitismus ist links! Auch da gilt: Nicht alle, aber viele. Viel zu viele. Nur wenn es gegen Rechts geht, dann sind Sie alle: Flexibel, Meinungsfluid, Wendehälse, sind wegen Auschwitz in die Politik gegangen oder haben unter ihrem NationalSOZIALISTISCHEN Vater gelitten. DASS DARF NIE MEHR PASSIEREN. Außer wir machens. Zur Not geben wir Geld. Dazu dann noch das Eichmann-Double mit seinem verlogenen Gelalle. Abartig.

Zdenek Wagner / 31.07.2019

Aus dem Land der Dichter, Denker, genialer Ingenieure und Humanisten, ist ein Sammelsurium von Clowns, Abziehbildern, Attrappenfürsten und suizidaler Gutmenschen geworden. Rette sich wer kann und fliehe!!!

Werner Rosenthal / 31.07.2019

Es gibt mittlerweile ein kaum noch übersehbares Geflecht von Einrichtungen unter dem Dach der UN, die UNRWA ist dabei eine besonders schillernde Sumpfblüte. Wer locker wie Maas Millionen nach pseudomoralischen Kriterien freihändig vergeben kann, kommt sich sicher wie der Messias im Gutmenschengewand vor. Immer öfter tauchen in den hiesigen Medien mit viel Pathos mit Bezug auf DIE UN, meist sind es kaum bekannte Funktionäre irgend einer ebenso wenig bekannten UN-UnterUntereinrichtung, irgendwelche substanzlose Einschätzungen auf. Diese oft an Gefälligkeitsverlautbarungen erinnernden Aussagen fordern dann angeblich von Deutschland, noch mehr zur Hilfe für diese und jene Drittweltgruppe zu tun. Und Lieschen Müller ist vielleicht beeindruckt, ja wenn DIE UN das sagt. In Wahrheit kann in diesem Riesenapparat fast jeder sagen was er will. Und so findet sich dann irgendwo immer ein Maas, der seine unerschöpfliche Steuerschatulle öffnet. Das Geld kommt von der Bank.

Fischer Robert / 31.07.2019

EU, UN, UNHCR korrupt oder schon kriminell? Unter den ‘zu Flüchtenden’ werden in Syrien, Libanon, Botswana, Griechenland und Türkei durch die Organisationen aufgeladene, anonyme Kreditkarten verteilt. Die Schutzsuchenden schweben dann, finanziell ausreichend gepolstert, in Deutschland mit dem Flugzeug ein. Mittlerweile ein Drittel der Zuwanderer.  Das ganze wird aus dem Topf “Fond für Asyl, Migration und Integration” finanziert.

Gerhard Schuster / 31.07.2019

Ja, das ist empörenswert! Ich habe mal auf der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN nachgeschaut, ob dort über diese schändlich schädliche Finanzierung berichtet wird und ob sich Josef Schuster darüber empört und bein der Bundesregierung beschwert. Ich fand nichts. Ein Artikel vom 26. Juli 2019 weckte jedoch meine Aufmerksamkeit, “AfD‐Politiker in Israel nicht willkommen”. Na dann ... . Solidarität ist keine Einbahnstraße, warum sollte ich mich als AfD-Wähler (länger) darüber empören, dass Deutschland Kräfte finanziert, die Israel zerstören wollen, während Israel jenen eine Abfuhr erteilt, die sich gegen eine Zerstörung Deutschlands stellen?

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Chaim Noll / 25.03.2024 / 06:30 / 43

Die Juden-Selektion der deutschen Linken

Einige aus der NS-Zeit bekannte Methoden im Umgang mit Juden erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei deutschen Linken, besonders bei grünen Funktionsträgern. Betroffen sind israelische Staatsbürger,…/ mehr

Chaim Noll / 11.03.2024 / 06:15 / 68

Deutschlands Dunkel – das Licht der Linken

Sollte der „Kampf gegen Rechts“ sein Endziel erreichen, wird Deutschland das, wovon die Betreiber der Kampagne träumen: ein durchgängig linkes Land. Die sich „links“ nennen,…/ mehr

Chaim Noll / 02.03.2024 / 10:00 / 31

Ist Yuval Avraham ein „Antisemit“? Oder Claudia Roth? Oder ich?

Das Wort „Antisemitismus" taugt noch als Popanz im „Kampf gegen Rechts“, aber am eigentlichen Problem geht es glücklich vorbei. Fasziniert verfolge ich aus der Ferne…/ mehr

Chaim Noll / 27.01.2024 / 06:00 / 128

Der Faschismus von Links

Der stupide Aufruf eines Spiegel-Kolumnisten zur „gesellschaftlichen Ächtung“ von AfD-Wählern ist faschistoid, weil er auf die Ausgrenzung und Vernichtung Andersdenkender zielt.  Manchmal, wenn ich deutsche Medien lese,…/ mehr

Chaim Noll / 20.01.2024 / 06:00 / 46

Südafrika-Klage gegen Israel: Wer im Glashaus sitzt…

Vor dem Hintergrund des massenhaften Mordens im eigenen Land ist die Klage Südafrikas vor dem Gerichtshof in Den Haag nichts als eine Farce. Für viele…/ mehr

Chaim Noll / 06.01.2024 / 06:00 / 72

Deutschlands Pakt mit dem Terror

Westliche Staaten, allen voran Deutschland, pumpen seit Jahrzehnten üppige Summen Geldes in die Palästinensergebiete, ohne dass sich dort etwas Nennenswertes entwickelt hätte. Die Milliarden landen…/ mehr

Chaim Noll / 31.12.2023 / 12:00 / 32

Warum ich mich trotzdem auf 2024 freue

Der Autor lebt im Süden Israels, und nur wenige Kilometer von ihm entfernt ist Krieg. Welche Hoffnungen verbindet er mit dem Jahr 2024 für Israel…/ mehr

Chaim Noll / 10.12.2023 / 10:00 / 112

Was ist seit 2015 an deutschen Schulen geschehen?

In der neuesten Pisa-Studie, die vergangene Woche vorgestellt wurde, schneiden die deutschen Schüler so schlecht ab wie noch nie. Der Abstieg nahm nach 2015 dramatische…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com