Wolfgang Röhl / 08.12.2022 / 06:00 / Foto: Deutsche Fotothek‎ / 70 / Seite ausdrucken

Nix wie weg, wenn Journalisten „einordnen“!

Viele Journalisten verstehen sich nicht als Lieferanten von Realität, sondern als deren Bewerter. Unentwegt möchten sie Medienkonsumenten verklickern, was in den Nachrichten wichtig ist und was weg kann. Die Kundschaft zeigt sich von derlei Fürsorge eher genervt. 

Ein Wiesel bringt angeblich das Kunststück zuwege, ein Ei komplett auszusaugen, ohne dass man dies der leeren Schale ansieht. Im Amerikanischen ist daraus der Begriff Wiesel-Wort entstanden, laut Wikipedia ein Wort „mit vager und unscharfer Bedeutung“. 

Für den österreichischen Ökonomen und Sozialphilosophen Friedrich August von Hayek war der Prototyp dafür das Adjektiv „sozial“. Eine Worthülse, nach Gusto befüllbar. „Soziale Ungerechtigkeit“ ist vielleicht noch wieseliger. Die empfindet ja nicht nur der Hartzer, sondern auch der eine oder andere Spitzensteuersatzabdrücker.

Seit einigen Jahren ist das Verb einordnen schwer en vogue. Journalisten, zumal solche in den Ressorts Politik, Wirtschaft, Ausland, betrachten es als ihre vornehmste Aufgabe, nicht bloß zu recherchieren und darüber zu berichten, sondern Nachrichten auszuwählen, um sie sodann einzuordnen. Vom Staatsfunker bis zum Käseblattmacher, vom grünen Speckgürtelbespieler über die Süddeutsche bis hin zum Zeugen Coronas – alle möchten einordnen. Der MDR die Winnetou-Filme, der BR die Bilder zum Ukraine-Krieg, der Deutschlandfunk die Kompetenz bestimmter (Sie ahnen, welcher?) Wissenschaftler.

Und wenn sich die Chefredakteure des nur mehr knapp 100.000 Exemplare verkaufenden Berliner Tagesspiegels ihren Abstieg ins piefige Tabloid-Format sowie die ersatzlose Streichung der Medienseite als „Investition in die Zukunft“ schönlabern, dann tun sie das mit dem feierlichen Gelöbnis: „Wir informieren, wir erklären und wir ordnen ein.“ Was vonseiten des grünlinken Tagesspiegel, der im Frühjahr seinen einzigen Freigeist vergraulte, irgendwie putzig klingt.

Einnorden, und zwar den Rezipienten

Tatsächlich sind beim beschworenen Einordnen bloß ein paar Buchstaben durcheinandergeraten. Gemeint ist vielmehr einnorden, und zwar den Rezipienten. Dieser Dummbasel ist bekanntlich außerstande, die wahre Bedeutung einer Meldung zu blicken. Er bedarf deshalb der kundigen Führung eines Redakteurs – besser noch einer Redakteurin – durch das Nachrichtendickicht. 

Warum etwa der Mord eines Rechtsextremisten an dem Kasseler Politiker Walter Lübcke eine „Zäsur“ darstellte, erklärte ein ARD-Redakteur auf tagesschau.de ausführlich („…wurde zum ersten Mal ein politischer Repräsentant des Staates aus rechtsextremistischen Motiven getötet“). Über den Fall wurde in den Medien – staatlichen und privaten – so ausführlich berichtet wie über kaum ein anderes Kapitalverbrechen der jüngeren Zeit.

Drei Jahre zuvor hatte die Tagesschau entschieden, über die grauenhafte Vergewaltigung und den Mord an der Freiburger Studentin Maria L. durch einen 17-jährigen afghanischen Asylbewerber nicht zu berichten. Der Täter war 2015 im Zuge vom Merkels Grenzöffnung nach Deutschland gekommen. Sein Verbrechen stellte, anders als der Mord an Walter Lübcke, tatsächlich keine „Zäsur“ dar. Dass Mädchen und Frauen – Deutsche wie Migrantinnen – von Migranten getötet wurden, war kein Novum.

Mit diesem Umstand erklärte der ausgebuffte Tagesschau-Chef Kai Gniffke nach Zuschauerprotesten damals das beredte Schweigen seines Senders. Man habe geprüft, ob sich der Mordfall in Freiburg von anderen abhebe. „Dies haben wir nicht so gesehen und deshalb den Tod der jungen Frau nicht gemeldet.“ Zuvor hatte Gniffke in einem Statement erklärt, dass der Fall nur „regionale Bedeutung“ habe und damit nicht die „Relevanzkriterien“ der Tagesschau erfülle.

Genau das ist es, was Journalisten meinen, wenn sie ihrem Publikum die Einordnung der Dinge androhen. Was auf die Titelseite oder in die Tagesschau kommt, was unter Vermischtes läuft und was gänzlich entfällt, wird von ihnen sorgsam kuratiert. Auf dass da nichts in den falschen Hals gerate. 

Nachrichten zensieren, zurechtbiegen, framen...

„Journalisten, die recherchieren und einordnen, sind in dieser Zeit unverzichtbar“, erklärte der damalige Bundesfinanzminister bei einem Kongress des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger. Sie seien „Abgeordnete der Gesellschaft“, zwar ohne demokratische Legitimation, aber mit der Aufgabe, „hinzusehen, zu bündeln und zu urteilen.“ Schäubles Hinseh-Appell an die Abgeordneten fand drei Wochen nach dem Mord an Maria L. statt.

Das Wiesel-Wort einordnen lautet übersetzt: Nachrichten zensieren, zurechtbiegen, framen, im Zweifelsfall canceln. Also, nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft wird sofort in großer Aufmachung ein rechtsextremistischer Hintergrund insinuiert, da in einem derartigen Fall routinemäßig der Staatsschutz ermittelt. Stellt sich wenig später heraus, dass das Gebäude von einem Feuerwehrmann angezündet wurde, und zwar ohne politische Motivation, erscheint diese Nachricht nicht mehr sehr prominent. Wenn überhaupt.

Warum spielen sich viele Journalisten als Einordnungskräfte auf? Weshalb lesen sich ihre Stücke wie Leitartikel, parteiisch bis in die Bildunterschriften? Manche meinen, es läge daran, dass die Interessen der Mächtigen und der über sie Berichtenden immer identischer geworden seien. Dass sich über Jahrzehnte hinweg eine „politisch-mediale Klasse“ ausgebildet habe. Journos als Groupies, vor allem der Grünen.

Tatsächlich neigt die Medienmeute, wie unterschiedliche Befragungen und Untersuchungen ergaben, mit großer Mehrheit zu den grünroten Parteien und ihren ungezählten Vorfeldorganisationen, NGOs, Stiftungen, Instituten, Studienfabriken. Da lässt sich auch hübsch was dazuverdienen. Etwa mit Vorträgen, Jurytätigkeiten und diversen journalistischen Handreichungen – zum Beispiel gegen missliebige Medien gerichtete „Faktenchecks“ oder das Erstellen von Dossiers über konkurrierende Politiker.

Eine Schippe Bedeutung bei seiner täglichen Verrichtung 

Das haben nicht wenige auch nötig. Ein festangestellter Journalist verdient im Durchschnitt 3.800 Euro, sogenannte Freie verdienen meistens erheblich weniger. Wie man gutdotierte Förderungen, Preise oder Stipendien abgreift, beim Staatsfunk, in staatlichen Pressestellen oder in staatlich gepamperten Institutionen unterkommt, ist daher ein immergrünes Thema der – zumeist grün gesinnten – Medienmagazine.

Aber reicht das aus, um die fixe Idee vieler Journos zu erklären, sie müssten unentwegt Dinge einordnen? Also der doofen Kundschaft gouvernantenhaft verklickern, wie die Geschehnisse der Welt zu bewerten sind? Und woher, bitte, stammt die verwegene Vorstellung, ausgerechnet sie, Schreibkräfte mit oftmals mediokrer Ausbildung, seien dazu befähigt? 

Mein Verdacht: Wer einen Beruf wählt, in dem er mit einiger statistischer Sicherheit nicht über das Gehalt eines, sagen wir, Teamleiters in der Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechniksparte hinauskommen wird, im Gegensatz zu Letzterem aber alles andere als einen krisenfesten Job besetzt, der braucht wenigstens eine Schippe Bedeutung bei seiner täglichen Verrichtung. 

Umso mehr, da er im gesellschaftlichen Ansehen tief wie die Wintersonne steht. Laut einer Studie der Konrad Adenauer Stiftung genießen Journalisten unter zwölf ausgewählten Berufsgruppen die zweitgeringste Wertschätzung (32 Prozent). Nur Politiker werden noch weniger geachtet (25 Prozent). Spitze: Hausärzte (75 Prozent).

Betreutes Denken ist das Letzte, was wir benötigen

Eine Bitte, liebe Journos: Unterlasst diesen Einordnungsquatsch. Die Zeit der Erklärbären ist vorbei. Selbst auf die Ikonen dieser Gattung hat sich der Schimmel der Geschichte gelegt. Peter Scholl-Latour und Helmut Schmidt lagen etwa mit ihrer Einschätzung über die Ukraine ziemlich daneben, wie man mittlerweile weiß. Auch Sebastian Haffner kann uns nicht mehr verstehen helfen. Und die zweite Garde der Erklärer, wie Arnulf Baring oder Hanns Joachim Friedrichs, ist ebenfalls schon lange weggetreten.

Ihr, liebe Journos, müsst uns überhaupt nichts einordnen. Betreutes Denken ist das Letzte, was wir benötigen. Schön wäre es hingegen, wenn ihr euch ein paar Grundkenntnisse der Physik aneignen würdet, bevor ihr über „Energiewende“ und „Verkehrswende“ schwurbelt. Ebenso, wenn ihr mal unbefangen ein paar Fragen stelltet, die mit Verantwortlichkeiten für die bleierne Coronazeit zusammenhängen. Oder mit Zuständen, die in bestimmten Vierteln der Städte eingerissen sind. Oder, oder.

Am besten, ihr macht künftig einfach euren Job. Der per definitionem darin besteht, die Herrschenden zu kritisieren, nicht die Kritiker der Herrschenden. Womöglich hört die Kundschaft dann auf, euch massenhaft davonzulaufen?

Foto: Deutsche Fotothek‎ CC BY-SA 3.0 de via Wikimedia Commons

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Ralf Pöhling / 08.12.2022

Was haben Geheimdienste bzw. Nachrichtendienste und Journalisten gemein? Sie müssen ihrem Auftrag gemäß Informationen beschaffen. Wahrheitsgemäße Informationen. Ihr Auftrag besteht nicht darin, Informationen zu erfinden. Wenn Sie Informationen erfinden und diese erfundenen Informationen der Öffentlichkeit als Wahrheit präsentieren, begehen sie einen Rechtsbruch. Einen Rechtsbruch, der so gut wie nie geahndet wird. Ein freiheitlicher Rechtsstaat steht und fällt mit der Informationsbasis zum Geschehen in seinem Staatsgebiet. Beide Organe, die Nachrichtendienste wie auch die Presse, dienen als Korrektiv zu Fehlentwicklungen. Wenn die von Nachrichtendiensten und Presse gelieferten Informationen jetzt erfunden oder manipuliert sind, so reagiert der Staat natürlich falsch. Ich muss als Verantwortlicher nur eine rechte Bedrohung erfinden und schon kann ich Gesetze erzwingen, die rechte politische Ansichten im demokratischen Wettbewerb benachteiligen und heble damit die Demokratie aus. Umgekehrt kann ich echte Bedrohungen aus einem anderen politischen Spektrum, wie auch aus dem Ausland unter den Tisch fallen lassen, weshalb dann die Strafverfolgung bzw. der öffentliche Druck zur Strafverfolgung ausfällt und die echte Bedrohung kann unerkannt im Hintergrund weiter agieren. Die Nachrichtendienste kann die jeweilige Regierung steuern, die Presse kann man unterwandern. Beides passiert. Und beides hat die Folge, dass hier keine wahrheitsgemäßen Informationen mehr durchgehen und unser Staat auf der Basis erfundener und damit falscher Informationen regiert wird. Im Interesse der amtierenden Regierung. Damit wird der demokratische Wettbewerb ausgehebelt und die Demokratie wandelt sich zur Diktatur. Das will aber keiner hören. Insbesondere die nicht, die Nachrichtendienste und Presse im Interesse ihrer eigenen politischen Weltsicht manipulieren und damit die Informationslage im Land verfälschen, damit bei Wahlen anderes gewählt wird, als es eigentlich im Interesse der Bürger wäre.

Karl-Heinz Boehnke / 08.12.2022

Einordnung der Ukraine braucht es allerdings auch nicht. Was Scholl-Latour über diese Region äußerte, sollte nicht einer Propaganda weichen.

Arne Ausländer / 08.12.2022

@Thomin Weller: Da Sie Bertelsmann und SPD erwähnen (RND ist da wohl impliziert), möchte ich auf die steuernde Rolle der “Leitmedien” hinweisen, hier sind sie bekannt, in den USA NYT und Washington Post, in anderen Ländern analog. Die Orientierung an denen ist weder rein psychologisch noch den Erfordernissen des Medienbetriebs geschuldet. Sie ist - nach allem, was man sehen kann - eine Vorgabe, die vom Führungspersonal in den kleineren, “untergeordneten” Medien durchgesetzt wird. Gar nicht viel anders als im Osten, nur war der Rahmen des Zulässigen lange deutlich weiter gefaßt, wodurch es wenigen auffiel. Dazu ist zu beachten, daß es in der Hintergrundsteuerung durchaus divergierende Interessen gibt. Die (gewisse) Sonderstellung von Fox in den USA ist wohl keine Show, sondern Ausdruck solcher Differenzen. Hier berichtete der Spiegel schon 1996 oder 97 über die Parteispendenmißstände, aber erst nach einem Jahr hielt auch der Rest des Kartells die Zeit reif für einen Skandal, also auch für den Wechsel zu Rot-Grün. - Die Orientierung an Leitmedien ist auch Grund der Themenarmut im Mainstream, die in den 1990ern regelmäßig eine Zeitung befiel, nachdem sie von einem Westverlag übernommen wurde. Mein Beispiel ist da “Die Andere” aus Leipzig, wo es sehr plötzlich und sehr schmerlich zu spüren war. Und das Ende des Abos erforderte. Also kaum marktkonformes Verhalten der neuen Eigentümer.—- Die gewissen Abweichungen auch im Mainstream sind selten Unabhängigkeit. So war Peter Scholl-Latour erkennbar den französischen Interessen verbunden, deren Sicht auf die Welt sich eben etwas unterscheidet. Aber deshalb ebenfalls keineswegs objektiv ist. Seit dem Georgienkrieg 2008 fand die russisch Staatsperspektive auch reichlich Gehör in Seitenzweigen des westlichen Mainstreams, weil manchen das nützlich erschien. Das wurde oft ungeprüft für wahr gehalten. Und es wirkt bis heute nach. Wie in der DDR viele den Westmedien blind vertrauten, als wenn das die reine Wahrheit gewesen wäre.

Arne Ausländer / 08.12.2022

@Dr. V. Rachui: Ich habe extra alle bis jetzt sichtbaren Kommentare durchgesehen, aber nur Sie verweisen darauf, daß das “Einordnen” von Nachrichten in der DDR Alltag war. Montags nachmittags war die Standardzeit der Parteiversammlungen der untersten Ebenen, lokal sowie in “Betrieben und Einrichtungen”. Da wurde dann den Genossen nach den Vorgaben aus der Zentrale erklärt, wie sie die neuesten Nachrichten auf der Grundlage des marxistisch-leninistischen Klassenstandpunkts richtig zu verstehen und zu bewerten hätten. Und die Genossen verbreiteten diese “Erkenntnisse” anschließend weiter im Volk. So z.B. die Lehrer in der Schule, wo es bei ungewöhnlicheren aktuellen Ereignissen durchaus mal 10 Minuten der Erklärung geben konnte, bevor der eigentliche Unterricht begann, meistens beim Klassenlehrer. Das geschah damals ganz offen. Und jetzt beginnt es wieder, ähnlich normal zu werden, allerdings in angepaßten Formen. Daher liegt nun eine größere Last auf den “armen” Journalisten. In der DDR war denen nach Ausbildung und regelmäßiger Schulung die konforme Sicht auf das Geschehen meist in Fleisch und Blut übergegangen. Das müssen viele jetzt erst noch lernen.—- @Lutz Liebezeit: Mit Ulfkotte habe ich mich nicht hinreichend beschäftigt, um dazu etwas sagen zu können. Zu Gauland erinnere ich mich an die Aussage eines, der ihn persönlich kannte, daß er sich über sein Reden wundere. Er kenne ihn ganz anders, eher nüchtern und normal. So zu hören vor Jahren im DLF, so nebenbei. (Ganz ähnliches berichtete ja Reitschuster über Shirinowski.) Da spielen eben einige ihre vorgegebene Rolle. Die Durchsetzung des Mainstreamjournalismus mit Leuten der “Dienste” sollte bekannt sein, aber im eizelnen ist das oft nicht leicht festzustellen. Einen Überblick habe ich da nicht mal annähernd. Im alternativen Bereich fällt J. Elsässer auf, mit seinem Schwenk von Junger Welt zu Compact. Wobei er ja nicht blöd ist. Daher ist dort manches durchaus interessant. Nur nicht per se glaubwürdig.

Marcus Junge / 08.12.2022

Über 90% der Konsumenten der BRD-“Wahrheits"medien sind gar nicht in der Lage selber zu denken, ansonsten würden sie diese Medien nicht benutzen. Aktuelles Beispiel der “Umsturz” von gestern, der albernste und dümmste Fake der BRD-Geschichte. Die Lüge ist medial allgegenwärtig und offensichtlich, seit deutlich vor 2010 (zehn, nicht zwanzig) ist dies erkennbar. Daher brauchen diese Zombies genau dies, daß ein anderer ihnen das Denken abnimmt, denn sie selber denken nicht, sie glauben einfach was vorgesetzt wird. Und genau deshalb funktioniert das System ja so hervorragend (ohne nennenswerte Gegenwehr in den Abgrund der Selbstvernichtung), denn Zombies ist alles egal, Hauptsache der Masse hinterher. Nicht man daraus auch ableiten könnte, daß Demokratie mit Zombies niemals machbar ist und immer in der Selbstvernichtung endet, aber ist ja schon kurz vor Umsturz, wenn dann auch noch irgendwo ein Luftgewehr rumsteht ...

Peter Meyer / 08.12.2022

Aha, Herr Liebezeit, deswegen hat Gabriel gesagt „… Geschäftsführerin einer Nichtregierungsorganisation namens Bundesrepublik Deutschland.“ Deswegen wurden aus Bürgern „Kunden“ und aus Ämtern „Agenturen“. Deswegen wurde der Geltungsbereich Art 23 GG erst gestrichen und dann durch EU-BlaBla ersetzt. Deswegen wurde 1990 aus der Bundesschuldenverwaltung die „Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH“. Deswegen konnten Schäuble, Gysi u.v.a.m. mit vollem Ernst behaupten, daß die BRD seit 1945 zu keinem Zeitpunkt souverän gewesen ist und Deutschland nach wie vor unter Besatzungsstatut steht, ohne daß die Presse über sie hergefallen ist. Deswegen wurde u.a. von Weigel endlich ein Friedensvertrag eingefordert, und deswegen haben sowohl Gerichte als auch der „wissenschaftliche Dienst des Bundestages“ festgestellt, daß das Deutsche Reich nach wie vor - mangels Organen handlungsunfähig - existiert und die BRD kein Rechtsnachfolger desselben ist. Deswegen wurde im Gesetz über Staatenlose festgelegt, daß „Staatenlosen ein Personalausweis auszustellen ist“. Deswegen ist das StaG so beschnitten, daß es keine Definition mehr gibt, wer eigentlich „Deutscher“ ist, und, und, und,…

Dr. Volker Rachui / 08.12.2022

Wie man das Berichtete über die “tagesthemen” einzuordnen hat, liefert täglich die sogenannte “Meinung” (früher “Kommentar”). Sozusagen zur Festigung der eigenen Meinung (früher “Gesinnung” oder “Haltung” genannt) des Bürgers. Jeder frühere DDR-Bürger kennt das noch!

Hartmut Runge / 08.12.2022

Da hat offenbar einer das Prinzip der repräsentativen Demokratie nicht verstanden. Wir wählen freiwillige Bevormundung. Dass sich so eine Struktur auch in den Medien abbildet, liegt in der Natur der Struktur. Im Übrigen ist es eine Illusion, dass der Kunde davon genervt ist. Zum einen sorgt der Markt für ein sinkendes Bildungsniveau, das dann nach Orientierungshilfe schreit und zum anderen sind die Kunden im wachsenden Überbau dankbare Abnehmer. Weder die Kirche noch der Markt - oder gar Politiker - sind an Kunden interessiert, die Kants Aufklärungsdefinition verstanden haben. Tipp: Einfach den Zauberlehrling noch Mal lesen! ;-)

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Wolfgang Röhl / 19.04.2024 / 06:00 / 72

Künstliche Intelligenz vs natürliche Dummheit: Wer siegt?

Mainstream-Journalisten fürchten, dass ihre Jobs durch KI entbehrlich werden. Zu Recht. Die herrschende Meinungseinfalt können auch Maschinen bewerkstelligen. Doch ein paar Journos werden an Medienbord…/ mehr

Wolfgang Röhl / 03.03.2024 / 10:00 / 68

Ist Peak Woke schon erreicht?

Zeitgeist-Buster Alexander Wendt (Foto oben) untersucht, wie es zum Aufstieg der Moralbourgeoisie und ihrer Glaubenssätze kommen konnte. Und ob der Scheitel der Erwecktenschwemme mittlerweile überschritten ist. Wer…/ mehr

Wolfgang Röhl / 08.02.2024 / 06:00 / 119

Anständigenaufstände: Zwischen Sebnitz und Potsdam

Kampagnen von Medien und Parteien gab es schon immer. Gerne gegen Rechts. Aber manche Kreuzzüge entpuppten sich rasch als haltlose Flops. Eine Blütenlese im Dschungel der Empörungskulturen. „Eine…/ mehr

Wolfgang Röhl / 26.01.2024 / 06:15 / 53

Der „Putin-Schleimer“ und andere lupenreine Experten

Ein von der ARD gepriesener „Russland-Experte“ hat von dort viel Geld kassiert. Auch bei anderen Themen und Medien werden lupenreine Lobbyisten als „unabhängige Fachleute“ präsentiert.…/ mehr

Wolfgang Röhl / 17.12.2023 / 10:00 / 56

„Mikroaggression“: 50 Jahre Bullshit-Bingo

Während auf Straßen und in Schulen reale Gewalt explodiert, gehen akademische Linksradikale mit einem verstaubten Gewaltkonstrukt auf Weißen-Bashing. Mittels sogenannter Mikroaggressionen würden angeblich Marginalisierte ausgegrenzt,…/ mehr

Wolfgang Röhl / 02.12.2023 / 06:15 / 81

Den Schuss nicht gehört. Deutschland im Krimiwahn

Ohne Krimi geht der Deutsche nie ins Bett. Verrückt: Je stärker die reale Kriminalität steigt, desto lieber lassen sich Menschen von fiktiven Krimistoffen oder Podcasts…/ mehr

Wolfgang Röhl / 30.10.2023 / 06:00 / 61

Umfrage: Glanz und Elend der deutschen Journos

Endlich durch eine Studie bewiesen: Journalisten sind viel besser als ihr Ruf. Sie vermitteln das Geschehen unparteiisch anhand verlässlicher Quellen, befähigen Menschen zur Meinungsbildung, beleuchten…/ mehr

Wolfgang Röhl / 09.10.2023 / 06:00 / 49

Fernsehen: Wenn die Weltrettung zum Flop wird

Der Bundesverdienstkreuzträger, Planetensanierer und Corona-Fanatiker Dirk Steffens verwurstet bei RTL die einstige Edelmarke GEO zu einem albernen Öko-Brei. Die gute Nachricht: Seine Show geht geradewegs den Quotenbach…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com