Hubert Geißler, Gastautor / 30.08.2023 / 13:00 / Foto: Pixabay / 30 / Seite ausdrucken

Neues vom Schrauber: Mathematik zum Aiwangerskandal

Mein Schrauberbruder und ich sind „native Bavarians“. Wir können uns gut vorstellen, dass Söder lieber mit Katharina Schulze im Dirndl in San Francisco ein Ökomangoeis genießen würde, anstatt Hubert eine Mischung aus Bruder- und Judaskuss auf die kratzige Wange zu geben.

Der Sachverhalt ist klar: Der Hubert oder sein Bruder haben in ihrer Jugend einen saudummen, man kann es nicht anders ausdrücken, Blödsinn verzapft, da lässt sich wenig beschönigen. Ob man einen 17-Jährigen in diesem Sinne für voll nehmen kann, wage ich aufgrund meiner leidvollen Erfahrung als emeritierter Pädagoge leise zu bezweifeln. Das Durchstechen der Angelegenheit durch einen ehemaligen Lehrer hat einen Beigeschmack, nicht nur in rechtlicher Hinsicht.

Was die Süddeutsche Zeitung zu wollen scheint, ist offensichtlich: Den Hubert loswerden, damit der „Maggus“ mit den Grünen zusammenarbeiten muss. Ob er dies vielleicht auch insgeheim selbst will, ist unklar. Wir können uns gut vorstellen, dass er lieber mit Katharina Schulze im Dirndl in San Francisco ein Ökomangoeis genießen würde, anstatt Hubert eine Mischung aus Bruder- und Judaskuss auf die kratzige Wange zu geben. Doch wie wird sich dies auf die Wahl in unserem schönen Bayernland auswirken?

Kopulation mit dem Gottseibeiuns

Die erste Reaktion meines Bruders bei der telefonischen Besprechung der Angelegenheit war: „Das wird nach hinten losgehen“, und zwar für Söder natürlich. Begründung: Wenn ein langjähriger CSU-Wähler wittert, dass nun eine Koalition mit den Grünen angestrebt wird, ist das vergleichbar mit einem Aufruf zur Kopulation mit dem Gottseibeiuns. Geht gar nicht. Man sollte auch wissen, dass die Freien Wähler aus demselben Holz wie die CSU geschnitzt sind. Das erklärt einerseits die Nähe, andererseits auch die Spannungen zwischen den beiden. Und wenn Söder, was er zwar ständig dementiert, sich doch noch überreden lässt, der Republik als Kanzler zu dienen, dann ist es wohl nicht ungünstig, wenn er eine erfolgreiche Koalition mit Katharina vorweisen könnte.

Und nun zur Mathematik. Laut der letzten Umfrage vom 8. August 2023 in Bayern lag die CSU bei 39 Prozent, die Grünen bei 14 Prozent, die AfD bei 14 Prozent, die Freien Wähler bei 12 Prozent und die SPD bei 9 Prozent. FDP, Linke und Sonstige würden mit insgesamt 12 Prozent ausscheiden. Das würde für eine Koalition aus CSU und Freien Wählern reichen und noch besser für eine Koalition aus CSU und Grünen. Nun kommt unsere „Schraubermathematik“, die wir gerne der bayerischen Staatsregierung als praxisorientierte Abitur-Aufgabe überlassen würden.

•    Um wie viele weitere Prozentpunkte muss die CSU verlieren und müssen die Freien Wähler gewinnen, damit eine Koalition zwischen CSU und Grünen unmöglich wird?

•    Wieviel Prozent muss die AfD gewinnen, damit keine 2-Parteienkoalition in Bayern geht?

Lieber Leser, das ist natürlich nur ein Gedankenspiel. Viel Spaß beim Knobeln. Wir freuen uns auf Antworten. Die Gebrüder Geißler.

Foto: Pixabay

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Thomas Kache / 30.08.2023

Meine Glaskugel hat mir zugeflüstert: wenn der Aiwanger Hubert seine Siebensachen zusammenpackt, rutscht die CSU verdächtig nahe an die 30-er Marke. Dieses wiederum dürfte dem Söder Maggus gewaltiges Halskratzen verursachen. Was einerseits den Merzens Friedrich aufheitern, und andererseits der Aigner Ilse den Posten der Parteichefin einbringen würde. Die Bildung einer stabilen Regierung dürfte sich kompliziert gestalten. Diesbezüglich haben sich sowohl Glaskugel, Kaffeesatz als auch Tarotkarten in Schweigen gehüllt.

Maria Berger / 30.08.2023

Es ist schad, dass es keine alten weißen Männerschriftsteller mehr gibt, die ein kerniges Bühnenstück über die “öffentliche Hinrichtung des Hubert A” schreiben könnten, der Stoff bietet ja alles, was man als gstandener Schriftsteller so braucht an Haupt- und Nebendarstellern, schillerndem Verhalten und Aussagen, die alle Schattierungen der Politik und des öffentlichen Lebens abdecken, eine schöne Unmoral als Singspiel oder Schmierentragödie über Doppelmoral, Opportunismus, Heuchelei und Niedergang mit einem griechischen Chor dazu.

Anton Weigl / 30.08.2023

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die CSU mit der Farbenpartei eine Koalition eingeht, noch dazu wenn die Farbenpartei von knapp 18 % auf unter 14 fällt. Bei der CSU gibt es viele langjährige Mitglieder die schon die Merkel nicht mochten. Zu mir hat einer der schon über 50 Jahre bei der CSU ist gesagt, daß er wenn er noch jünger wäre, auch zur Bayernpartei übertreten würde. Das war noch zur Merkelzeit. Mit den Grünen wollen gerade die langjährigen Mitglieder überhaupt nichts zu tun haben.  Meiner Ansicht nach wird diese Sache den FW eher mehr Zulauf bringen, weil viele Wähler von Rotgrün die Schnauze voll haben. In Bayern werden sowieso Rotrotgrün keine 30% bekommen. Nur wohin gehört die FDP. Das weis scheinbar keiner so genau, und das wird zum Problem für die Gelben. Im übrigen wär mir ein Absturz der Grünen von 18 auf 14 Prozent zu gering. Ich hoffe es wird für die einstellig.

Johannes Brücklmeier / 30.08.2023

Mit dieser Unappetitlichen Aktion, ich nenn es bewusst nicht Berichterstattung!, hat sich die sz selbst zur S(chund)Z(eitung) degradiert! Recht so. Die bairischen Wähler dürfen es dem MP aus Franken nicht ermöglichen, mit seinen grünen Freunden zu koalieren. Hier kann ich Seehofer mit seiner Bemerkung über MS Schmutzeleien nur zustimmen. Selbst wenn Aiwanger vor über 30 Jahren so einen geistigen Müll verzapft hätte!... würde ich Ihn schon als Trotzreaktion wählen um MS nach der Wahl das Leben schwer zu machen. Da hilft es nur ein von den 2 A`s zu wählen, in der Hoffnung, dass dem 360 Grad Drehenden aus Nürnberg die Luft ausgeht! Sogar die Zeitung mit den 4 großen Buchstaben, lese ich genau so wenig wie Alpenprawda, erscheint mir im Moment glaubwürdiger als die zuletzt genannte.

Jürgen Fischer / 30.08.2023

@A. Ostrovsky, ich zitiere mal aus der Baumüller-Webseite (Produkte-Mobile Antriebstechnik): »Unsere mobile Antriebstechnik bietet Ihnen umweltfreundliche und energieeffiziente Alternativen im Nutzfahrzeugbereich. Denn wir nutzen unsere jahrzehnte lange Erfahrung aus der Motorenentwicklung sowie der Produktion von Elektromotoren und entwickeln erfolgreich hybride Antriebskonzepte für Arbeitsmaschinen. Unsere Konzepte finden sich beispielsweise in Stadtbussen, Pistenbullys oder in der Binnenschifffahrt wieder.« Reicht Ihnen das? Falls nicht: einfach unter „Branchen“ nach „E-Mobilität Übersicht“ schauen.

Talman Rahmenschneider / 30.08.2023

Am besten wären 14% - lach - aber zur Not reichten auch 4%.

Patrick Meiser / 30.08.2023

1. sind sämtliche Umfragen stets mit Vorsicht zu genießen, weil es a( immer drauf ankommt, wer diese Umfragen durchführt und b) man grundsätzlich nicht darauf vertrauen kann, daß die Befragten auch wahrheitsgemäß antworten. 2. wird ein H. Aiwanger durch die Hinterf+++++keiten vom “Maggus” auch nicht besser; nur zur Erinnerung: der Aiwanger lehnt auch wie die anderen Parteien des Parteienkartells eine Zusammenarbeit mit der einzigen Opposition im Lande kategorisch ab und würde auch niemals, auch auf kommunaler Ebene, einem Antrag der AfD zustimmen, auch wenn er noch so sinnvoll wäre… 3. ist auch kein Mitleid für den Aiwanger angebracht, so er im Grunde nur ein besserer Abklatsch der CSU ist; nur gegen den “woke-Wahnsinn” und Habeck’s Heizenergegesetz zu sein, das ist ein bißchen arg dürtig… Ich hoffe und vertraue darauf, daß die Bayerischen Bürger bei der anstehenden LT-Wahl entsprechende Konsequenzen aus den letzten 3 Jahren( Stichwort “Team Vorsicht”) und vor allem den Söder’schen Schmutzeleien ziehen.

Klaus Meyer / 30.08.2023

” ... damit der „Maggus“ mit den Grünen zusammenarbeiten muss. Ob er dies vielleicht auch insgeheim selbst will, ist unklar.” - Das ist es natürlich nicht. Södolf (wie man ihn ja ab heute offiziell nennen darf (falls doch nicht dann bitte überall ersetzen durch Dr. M. Söder)) will nichts lieber als mit den “Grünen” ins Bettchen steigen. Nicht, daß ich Herrn Aiwanger besonders mag (insbesondere seit er beim Thema “Impfen” mit dem sichersten “Impfstoff” aller Zeiten gegen die gefährlichste Schnupfen-“Pandemie” aller Zeiten umgefallen ist, hat er bei mir verkackt), aber er ist mit Sicherheit schlauer und für Södolf weniger leicht zu lenken als die brunsdummen Ökofaschisten. Und da sich Södolf für Inhalte überhaupt nicht interessiert, sondern nur für den bequemen Machterhalt, favorisiert er bestimmt die olivgrüne Alternative.

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