Roger Letsch / 01.02.2022 / 06:15 / Foto: Pixabay / 99 / Seite ausdrucken

Neue Fakenews vom Faktenchecker

Sie wollen nicht, dass all die Andersmeinenden irgendwo Gehör finden. Erst wenn nur noch eine Meinung über Coronamaßnahmen, Freiheitseinschränkungen und Pharmakonzerne existiert, ist ihre Wahrheit gerettet.

Die mediale Hatz auf den US-Podcaster Joe Rogan ist nun also auch in Deutschland angekommen. Seit er im Dezember Robert Malone zum Talk eingeladen hatte, gibt es fast täglich neue Versuche, ihn und seinen Podcast von Spotify zu kegeln. Erst waren es Mitarbeiter von Spotify selbst, deren zarte Seelchen von den Worten der Gäste in Rogans Show verletzt wurden, dann drohte Neil Young der Plattform mit „Er oder ich!“. Grund ist nicht Rogan selbst, sondern die Gäste, die bei ihm querbeet ausführlich zu Wort kommen. Was da stattfindet, ist free speech in Reinkultur, und Rogan redet wirklich mit jedem, der eine interessante Geschichte zu erzählen hat. Dass Stimmen wie die von Robert Malone überhaupt noch gehört werden, ist Podcastern wie Rogan zu verdanken. Die Rebellen früherer Epochen wie Neil „Rockin‘ in the Free World“ Young sind längst zu satten, ängstlichen „Do as you’re told“ zusammengeschrumpft.

In Deutschland übernehmen die Faktenchecker der Tagesschau die Aufgabe des Henkers und versuchen, Rogan aufs Rad zu flechten. „Spotifys Problem mit Joe Rogan“ ist sogar Chefsache und wird vom allseits bekannten (und ich würde hier gern noch das Flammenwort „umstrittenen“ hinzufügen) Patrick Gensing verantwortet.

Versuche aus Wokistan

Es ist ein selbstreferenzielles Schmierenstück voller boshafter Lügen, welche offenbar ungeprüft beim brüderlichen Fakefunk CNN übernommen wurden. Wörtlich heißt es bei Gensing:

„In der Pandemie entwickelte sich Rogan zunehmend zu einem Star von Impfgegnern. So behandelte er seine Corona-Infektion mit dem Pferde-Entwurmungsmittel Ivermectin – das in einer Reihe steht mit anderen angeblichen Wundermitteln, vor denen Fachleute eindringlich warnen.“

  1. In erster Linie ist Rogan eine stabile Quelle, wo viele zu Wort kommen, die im Verlauf der Pandemie erfolgreich von diversen Plattformen gekegelt wurden. Das diese zufällig oft „heterosexuelle weiße Männer sind“, ist ein Fakt und bedeutet nicht, dass Rogan sich nur über das Deplatforming dieser Ethnie beklagen würde, wie Gensing an anderer Stelle im Text behauptet. Der Versuch, ihn mit diesem Anwurf in die Rassistenecke zu stellen, ist ein Witz! Ein Star ist Rogan vor allem deshalb, weil er sich dem medialen Gleichschritt und dem Staatsgehorsam verweigert. Dass er ein Impfgegner sei, ist eine Suggestion. Wir wissen weder, ob er den „Pieks“ erhalten hat noch wie er generell dazu steht. Hier ist übelstes Gensing-Framing am Werk. Den Ton hat freilich CNN gesetzt, und Gensing kann sich mit seiner ungeprüften Nachplapperei im Schatten eines Senders verstecken, dessen Relevanz in der US-Medienlandschaft gerade im freien Fall ist.
     
  2. Rogan behandelte seine Erkrankung auch nicht selbst, wie Gensing uns glauben machen will, sondern erhielt eine komplexe Therapie von seinem Arzt – und zwar keinem Veterinär. Hier wird versucht, ihn zum Schulmedizinverächter und Hinterwäldler zu stempeln, der seine Medizin aus Eidechsen und Baumrinden zusammenrührt und dabei Beschwörungen im Mondschein murmelt.
     
  3. Die größte Frechheit ist die 1:1 übernommene Bezeichnung „Pferde-Entwurmungsmittel Ivermectin“, einer Framing-Geschichte von CNN, die eine glatte Lüge ist. Ivermectin mag als Mittel gegen Covid nicht offiziell zugelassen sein, wird aber sehr wohl auch als Wirkstoff in der Humanmedizin verwendet und verschrieben – von einigen Ärzten sogar „off Label“ zur Behandlung von Corona. Das mag umstritten sein, ist aber Fakt. In Afrika hat es seit seiner Entwicklung in den 1990er Jahren zig Millionen Menschen vor der Flussblindheit bewahrt! So gesehen ist „Wundermittel“ durchaus zutreffend. Warum der Wirkstoff als Pferdemedizin lächerlich gemacht und auf seine (auch) veterinäre Verwendung reduziert wird, haben Sie unter Punkt 2) schon gelesen. Verschrieben bekam Rogan das Mittel tatsächlich – aber in einer Darreichungsform und Zusammensetzung, die für Menschen verwendet wird. Er hat keinem Pferd die Entwurmungspaste weggefressen! Alles andere ist eine Sache zwischen Rogan und seinem Arzt. Ein Gensing wird da weder zur Interpretation noch fürs Framing gebraucht.

Während man bei Spotify gerade Blut und Wasser schwitzt angesichts der Versuche aus Wokistan, Rogan loszuwerden – denn man riskiert hohe Vertragsstrafen wegen Nichteinhaltung des geschlossenen Vertrages – versuchen die „Faktenchecker“ der Tagesschau, zu diesem Cancelling mit Falschinformationen beizutragen. Und das mit der Begründung, Rogan verbreite welche. Das klingt wie ein Witz, wenn man bedenkt, dass Rogan nur die Plattform bietet und die Empörung auslösenden Informationen nicht von ihm, sondern von seinen Gesprächspartnern kommen – darunter übrigens auch CNN-Personal wie der Fernsehdoktor Sanjay Gupta.

Löscht sie, sperrt sie, cancelt sie alle!

Letzterer schmurgelte bei seinem Besuch sichtlich im eigenen Saft, als er nach den Lügen seines Senders in Bezug auf die „Pferdebehandlung“ Rogans oder danach gefragt wurde, was für seltsame Videofilter man bei CNN verwende, um Rogan dort wie einen grün-grauen Zombie aussehen zu lassen, der längst am „selbst kurierten“ Covid verendet sei. Die Informationen in Rogans Podcast lösen in den Mainstreammedien nämlich keine inhaltlichen Debatten aus, sondern nur Geschrei, Zensur- und Lösch-Forderungen, die es nach Auskunft der ARD-„Faktenchecker“ gar nicht gibt. Was kann schon dran sein an der Falschmeinung eines „weißen Hetero-Mannes“?

Zu welcher Seite des Streits die „Faktenchecker“ der Tagesschau neigen, wird im Text sehr deutlich. Man unterstützt das Deplatforming dessen, der behauptet, es gäbe Deplatforming und ist offenbar zu borniert, den Widerspruch zu bemerken. Man möchte den Überbringer der Nachricht vernichten, um die Quellen auszutrocknen, die durch ihn zu einem Publikum fließen, dessen Größe alle klassischen TV-Sender in den Schatten stellt. Rogan ist eine Bedrohung des eingeübten Narrativs. Man will nicht, dass all die Andersmeinenden irgendwo Gehör finden! Löscht sie, sperrt sie, cancelt sie alle!

Denn erst wenn nur noch eine einzige Meinung über Coronamaßnahmen, Freiheitseinschränkungen und die Großherzigkeit internationaler Pharmakonzerne existiert, ist die einzige Wahrheit gerettet! Fällt erst Rogan, werden sich CNN und ARD sicher anderen „Verbreitern“ von Fehlinformationen zuwenden und die Absetzung von Illner, Will, Maischberger und Lanz fordern. Denn wo wurden – besonders aus dem Munde von Karl Lauterbach – in den letzten Jahren mehr Fehlinformationen verbreitet als dort?

Falls die ARD ihren Faktencheck einer Faktenkorrektur unterziehen wird, finden sie das corpus delicti für alle Zeit im digitalen Bernstein der Wayback-Machine.

PS: Gelegentlich unterstreiche ich die Stimmung meiner Texte mit Musikempfehlungen. Heute möchte ich meinen Lesern stattdessen zwei Filme als „erweiterte Lektüre“ ans Herz legen. Und zwar „Der ewige Gärtner“ sowie „Dallas Buyers Club“. Viel Spaß beim Erkenntnisprozess… Kommentare dazu gern hier.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog unbesorgt.de.

Foto: Pixabay

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R. Reger / 01.02.2022

“So behandelte er seine Corona-Infektion mit dem Pferde-Entwurmungsmittel Ivermectin – ” Genau dieser Satz entblößt den eigentlichen Skandal, dass Heilmittel gegen die Erkältung in Deutschland immer noch keine Rolle spielen. Und das nach 2 Jahren Herumspritzerei für einen Stempel. Wer in Deutschland gegen einen Husten behandelt werden will, muss schon ein Pferd sein.

Dr Stefan Lehnhoff / 01.02.2022

Faktenchecker = vom Feind bezahlte Profilügner. Mehr muss man über die nicht wissen.

Heiko Stadler / 01.02.2022

Wenn Fernsehsender nicht mehr den Gesetzen der freien Marktwirtschaft standhalten und nur noch durch erpresstes Geld überleben können, dann darf man sich nicht wundern, wenn von diesen nur noch Lug und Trug gesendet wird.

Wilfried Cremer / 01.02.2022

Hallo Herr Letsch, der Hintergrund besagter Einheitsmeinung ist der wiederaufgelegte klammheimliche Geisterglaube, dass man die Naturgewalten mittels einheitlicher Opfergaben gnädig stimmen muss. Wobei der Wille, Spritzgut zu empfangen, dafür steht, dass Selbsthingabe auch als Gabe, ja sogar als eine höherwertige, verstanden werden soll.

M. Haumann / 01.02.2022

Die ideale musikalische Untermalung wäre hier “The Pretender” von den Foo Fighters nebst des kongenialen Videos. Dave Grohl trägt dort ganz sicher nicht zufällig ein T-Shirt mit dem Aufdruck “Berlin”. Manchmal fragt man sich, was die Vorfahren der heutigen Propagandachefs eigentlich damals so getan haben - und ob da heute schlicht eine grausame Genetik ihr Werk tut.

j. heini / 01.02.2022

Und das Schlimmste ist: Viel zu viele Menschen glauben an “Faktenchecker” als neutrale Quelle!

R. Reger / 01.02.2022

So weit zu “Faktencheckern” die vom Staat (unseren Steuern), oder gleich von Bill Gates bezahlt werden. Was erwartet man da schon? Wenn die Amtszeit von Donald Trump eines gezeigt hat: Seine Wahlkampf Agenda beruhte auf tatsächlichen Zuständen. Presse, drain the swamp (Washington), Meinungsdiktatur, der Vorhang war gefallen. Auch in Deutschland, spätestens damals. Und schaut man sich nun um - unser Land ist futsch. “Futschland” kennzeichnet den Zustand. ARD/ZDF schalte ich manchmal über Wochen hinweg nicht ein. Und das seit Jahren. Ich lese hier bei Achgut was der Tag bringt, zappe durch die Wirtschafts"nachrichten” bis die “bunte” Parship Werbung eingespielt wird, dann wird weiter gezappt. Die Fernbedienung trage ich permanent “am Mann”. Gleichschaltung von Werbeblöcken wird mit sofortigem Ausschalten belohnt. Ist die Familie nicht im Haus, bleibt die Kiste gleich ganz aus. Der Lügenapparat kann ja nicht nur auf TV zurückgreifen, das System ist viel komplexer.  Wenn ich doch mal auf Besuch irgendwo die ÖR Fratzen sehe, dann wirken die absolut fremd auf mich. Keine Ahnung, sind die überhaupt echt, oder schon digitalisiert?

Dr. Markus Hahn / 01.02.2022

@ Gabriele Kremmel Die globale Ausweitung von gigantischen Impfprogrammen und die Umkehr der Immunitäts-Definition (früher prinzipiell natürlich eworbene Immunität, heute impfinduzierte) gehen auf vor vielen Jahren getroffene grundlegende Strategieentscheidungen der WHO zurück. Die WHO wiederum steht unter dem Einfluß von finanzmächtigen NGO´s wie z.B. der Gatesstiftung (Gates ist seit langer Zeit ein Impffetischist) und den globalen Pharmafirmen. Da zudem universitäre Forschung sowohl im klinischen als auch im Grundlagenbereich nur noch mit “Drittmittelgeldern” zu finanzieren ist, kann man sich vorstellen, wie und warum welche Entscheidungen wo getroffen worden sein könnten.

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