ALLE sind Nazis - die “achgut”-Autoren und -Leser sowieso. Also, ehrlich, allmählich geht es mir auf den ...
Die Hymne war schon immer wie das Singen für die Note in der Schule. Als dann auch noch Merkel sie geknödelt hatte, hat ihr das den Rest gegeben.
Ach Herr Weimer, nach Ihrer Lesart war sogar Schiller ein Nazi und Th. Körner sowieso. Und Angesichts der Geschichte, war der Franzosenhass absolut rational und war spiegelbildlich für die Deutschenverachtung der Franzosen. Nach der brutalen Besatzungszeit von 1806 bis 1813 durch die Franzosen war das glaube ich moralisch nicht verwerflich. Die Rückkehr von Barbarossa herbeizusehnen, ebenso. Nach 1848 war klar, daß die Reichseinheit nur über ein Kaisertum des preußischen Königs machbar war. Was Sie hier hingegen machen, ist das typisch Deutsche Problem: Selbsthass und Selbstverachtung auf die Historie projezieren.
Ich empfand es immer schon als dubios, dass man nur die dritte Strophe eines dreistrophigen Liedes zur Nationalhymne auserkort. Es ist entweder halbherzig oder inhaltlich aus dem Zusammenhang gerissen.
Noch eine historische Wunde. Das Lied der Franzosen endet mit ; Quùn sang impure abreuve nos sillons, ( auf daß das unreine Blut unsere Ackerfurchen tränke. Und die Engländer wollen gleich alle Meereswellen beherrschen. Der liebe Herr von Fallersleben hat wohl nur eine kleine Priese seiner Dichterkollegen entnommen. Eine martialere Strophe ist also längst überfällig. Munter bleiben.
Nach Nolde ist jetzt eben Hoffmann von Fallersleben dran, Bin schon gespannt, wer als nächster “enttarnt” wird. All zuviele bleiben ja bald nicht mehr.
Nur weil die Nazis dieses Lied kompromittiert haben, wie Franz Liszts Lés Preludes als Wochenschau- Erkennungsmusik übrigens auch, nun erneut nach einer neuen Hymne zu rufen, zeugt nur vom fehlenden Willen, Ereignisse und Personen im historischen Zusammenhang zu verstehen, historisch zu denken und Traditionen zu bewahren. Passt aber in die, bei Linken und Grünen aktuell übliche Moralisiererei.
Ich glaub, alle Hymnen in Europa und wohl auch in Nord- und Südamerika und woanders sind mehr oder weniger von glühenden Nationalisten oder auch Freiheitskämpfern geschrieben worden und dass einer in Deutschland (und nicht nur hier) im 19.Jhr. auch ein richtiger Antisemit war und ein Franzosenhasser, ist (leider) nicht so ungewöhnlich gewesen für diese Zeit. Richard Wagner war auch ein Nationalist und fanatischer Antisemit.Trotzdem gibt es immer noch Bayreuth und seine Richard Wagner-Festspiele auf dem grünen Hügel, auch obwohl die Wagner Familie (Wagner Clan) im Dritten Reich Hitler herzlich willkommen hieß und ihn praktisch zu einem Familienmitglied machte. Martin Luther wurde auch zum Antisemiten, weil er jüdische Geistliche nicht davon überzeugen konnte, zum christlichen Glauben überzutreten.Die lutherischen Kirchen gibt es immer noch in Deutschland und in der Welt. Ich glaub, Herr Ramelow stößt sich in erster Linie daran, dass in der Strophe vom deutschem Vaterland und der Einigkeit und dem Recht und der Freiheit und dem Glück nur der Deutschen gesprochen wird, was man ja aus seiner Zeit heraus auch gut verstehen kann. Damals gabs noch kein Multi Kulti, zumindest nicht in dem Ausmaß wie heute und die Gesellschaft hier war weitgehend noch homogen und seitdem hatten wir zwei Weltkriege und das Dritte Reich, von dem Herr Fallersleben noch nichts ahnen konnte. Eigentlich haben vorallem Nationalisten die modernen Staaten gegründet und aufgebaut und heute ist Nationalismus was böses und inakzeptabel, zumindest in einem Land wie das bunte, vielfältige, offene und tolerante Deutschland heute.
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