Ulli Kulke / 29.09.2013 / 14:20 / 1 / Seite ausdrucken

Nachruf auf die Bavaria-Buche

Die Naturlandschaft Deutschlands und seine Geschichte fast des gesamten letzten Jahrtausends haben einen ganz besonderen Trauerfall zu beklagen: Die Bavaria-Buche ist tot. Im Alter von mindestens 800 Jahren gestorben, vom Sturm dahingestreckt. Zu seiner Schande muss der Blogger eingestehen, dass er von diesem Todesfall, der nun schon ein paar Wochen zurückliegt, erst am heutigen Sonntag durch einen Telefonanruf aus Ingolstadt erfuhr. Schande deshalb, weil mich die Bavaria-Buche lange beschäftigt hat, ihr Werdegang durch all die Jahrhunderte, nachdem ich sie einmal besucht hatte und anschließend damals schon diesen Nachruf über ihren so abenteuerlichen Lebenslauf verfasste. Einst hatte sie persönlich die Kreuzfahrer aus dem nahen Bauernhof verabschiedet.

Diese ganz besondere Buche war ein “Hutebaum” wie kein anderer. Mit einer Krone von vielleicht 25 Metern Durchmesser, einer Höhe von 14 Metern und einem Biosphärevolumen von insgesamt wohl gut 5000 Kubikmetern gehörte sie zu den mächtigsten Lebewesen überhaupt, stand sie oberhalb des Altmühltals bei Pondorf.

Doch nicht nur ihre äußere Erscheinung, vor allem ihre Augenzeugenschaft von deutscher, europäischer und Welt-Geschichte, die sie so “rindennah” erlebte, machte sie einzigartig. Wer ein Buchenleben von einem knappen Jahrtausend nachvollziehen will, dem sei der oben verlinkte Nachruf anempfohlen: Ein Beitrag von mir in der Welt und der Berliner Morgenpost nach einem meiner Besuch bei der alten Greisin.

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Franz Roth / 30.09.2013

Ja, der Tod dieses Baumes ist ein Verlust. Ich kannte sie auch über viele Jahrzehnte, weswegen ich ihr ein filmisches Requiem gewidmet hatte.

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