Ulli Kulke / 04.12.2017 / 06:15 / Foto: Clay Junell / 20 / Seite ausdrucken

Biobauern verwenden die stärkeren Gifte

So, jetzt ist die Entscheidung gefallen, Glyphosat ist für weitere fünf Jahre in der EU zugelassen. Dennoch: Ich wette, dass der Kampf jetzt erst richtig los geht? Die Szene schäumt wegen des Alleingangs von Agrarminister Christian Schmidt. Und die SPD, deren Umweltministerin Barbara Hendricks sich übergangen fühlt, meint, jetzt einen Trumpf für ihren von allen so sehr herbeigesehnten Einstieg in eine Große Koalition zu haben: Das nationale Verbot von Glyphosat, auf das sie jetzt als Wiedergutmachung bestehen dürfte.
 
Und so könnte das Affentheater, das dem Land rund um dieses Thema jetzt absehbar ins Haus steht, all das, was wir in den letzten zwei Jahren erleben durften, als dezente Diskussion verblassen lassen. Rache für Schmidts Alleingang wird die Losung sein.
 
Verzichten wir darauf, die einzelnen Argumente dafür, dass die Entscheidung Schmidts in der Sache genau richtig war (selbst die Süddeutsche Zeitung sieht es wörtlich genau so, man lese und staune!), hier im Einzelnen noch einmal aufzudröseln, das ist an dieser Stelle sattsam geschehen, zum Beispiel hier und hier. Es lohnt sich aber, bevor das Geschrei jetzt absehbar noch schriller einsetzt, die unerträgliche Bigotterie, ja Verlogenheit jener Lobby ein bisschen bekannter zu machen.

Bio tötet Bienen

Bei Glyphosat muss man den Forschungsergebnissen schon gehörige Gewalt antun, wollte man ihm unmittelbar schädigenden Einfluss auf die tierische Artenvielfalt zuordnen. Bei einem weit verbreiteten Pestizid dagegen, das im Biolandbau eingesetzt wird, ist das nicht der Fall. Die Szene ist sich im Klaren und gibt dies auch zu, dass Kupfersulfat, das gegen Pilzbefall eingesetzt wird, umweltschädlich ist. Doch man redet lieber nicht groß darüber.
 
Kupfer ist ein Schwermetall, es ist giftig, es tötet Bienen (und andere Insekten), und es schädigt den Boden nachhaltig. Alles das, was die breite Masse Glyphosat aus Unkenntnis fälschlicherweise vorwirft – das trifft ausgerechnet auf ein beliebtes Mittel des Biolandbaus zu (wie auch des Bioweinbaus übrigens). Mit einem bisschen schlechten Gewissen, aber eben nur einem bisschen, führt die Bio-Lobby als Begründung verstohlen an: Es gebe keinen Ersatz.

Doch, den gibt es. Er ist nur künstlich hergestellt und nicht aus dem „natürlich“ gewonnenen Schwermetall Kupfer gewonnen. Der Agrarhandel bietet eine Auswahl davon an. Er fällt als Alternative ganz allein deshalb im Biolandbau aus, weil dort keine Chemie erlaubt ist, selbst wenn sie harmloser und weniger gesundheitsgefährdend wäre.
 
Kupfer wird auch im konventionellen Ackerbau eingesetzt, weil es ja zugelassen ist, aber es gibt dort auch Alternativen. Es ist anzunehmen, dass das giftige Zeug überhaupt nur deshalb noch zugelassen ist, weil der Biolandbau aufgrund seiner bigotten Regularien darauf so dringend angewiesen ist. Genaugenommen müsste, wer das Land davon befreien wollte, den Biolandbau abschaffen.

Deutschland mit Schwermetall überziehen

Umgekehrt heißt dies auch: Das Schwermetall Kupfer spielt auf deutschen Äckern insgesamt nur deshalb heute eine geringere Rolle als das vergleichsweise harmlose Glyphosat, weil auch der Biolandbau (noch) keine so große Rolle spielt. Verfallen die Deutschen jetzt aber aus lauter falscher Angst und von künstlich entfachter Hysterie verführt auf die totale Bio-Ideologie, dürfte das Land vom Schwermetall Kupfer flächendeckend eingedeckt werden, alternativlos. Um die Umwelt und unsere Gesundheit zu schützen. Das müsste man sich auf der Zunge zergehen lassen – wenn es nicht so giftig wäre.
 
Die Mengen der Ausbringung je Hektar sind durchaus vergleichbar. Bei Glyphosat sind 3,6 Kilogramm pro Hektar erlaubt, vom giftigeren Kupfersulfat dürfen deutsche Biobauern drei Kilogramm auf jeden Hektar schmeißen (die EU erlaubt sogar sechs Kilogramm). Beim Bio-Weinbau, weil es sonst nicht gegen den Mehltau helfen könnte, sind sogar vier Kilogramm pro Hektar erlaubt.
 
Das Argument mit dem mangelnden Ersatz wäre für Glyphosat mit mindestens derselben Berechtigung anzuwenden. Niemand behauptet, dass andere Herbizide gesundheits- oder umweltverträglicher oder effizienter wären, eher das Gegenteil. Deshalb ist es ja das am weitesten verbreitete Mittel. Und deshalb gilt der Angriff genau ihm. Ein Verbot des rauf und runter erforschten Glyphosat würde dazu führen, dass danach erst wenig untersuchte, aber noch erlaubte Mittel zum Einsatz kämen – vorübergehend. Mittelfristig läuft die Strategie der Bio-Lobby erkennbar darauf hinaus, dass anschließend auch diese Alternativen nach und nach verboten werden, mit dem dann scheinheiligen Argument, dass sie ja „noch“ gefährlicher als Glyphosat seien. Eine Rückkehr zu diesem altbewährten Mittel wäre wohl kaum zu erwarten.
 
Dabei könnte die Diskussion weit ruhiger verlaufen. Niemand wehrt sich dagegen, den Verbrauch von Glyphosat langsam aber sicher zurückzudrängen, im Einklang mit der Forschung und der Suche nach alternativen Methoden. Aber was heute auf der Tagesordnung steht, heißt: Abwürgen. Und zwar sofort. Ich frage mich allerdings: Wie schmeckt dem eingefleischten Bio-Kunden eigentlich sein Gemüse, wenn er weiß, dass der Anbau mit giftigem Schwermetall unterstützt wurde? Oder nimmt er die etwas bittere Würze lächelnd in Kauf, weil das Kupfersulfat ja schließlich nicht von einem Multi hergestellt wurde.
 
Übrigens ist Kupfer nicht das einzige Gift, das im Biolandbau angewendet wird, manche schädigen auch die Menschen, die damit hantieren. Doch weil sie natürlich sind, ist die Schädlichkeit offenbar vernachlässigbar, spielt keine Rolle, per Definition.
 
Es gelten diametral entgegengesetzte Paradigmen. In der Biolandwirtschaft wird nach dem Opportunitätsprinzip verfahren, obwohl die Schädlichkeit des verwendeten Stoffes sattsam bekannt ist. Beim konventionellen Ackerbau wird nach dem äußerst biegsamen Vorsorgeprinzip verfahren: Schon beim geringsten Zweifel verbieten!
 
Dem Biobauern will man ohne jede Diskussion seinen Einsatz von Schwermetall belassen, weil es dort keine Alternative gebe, und gleichzeitig den konventionellen Kollegen zu Alternativen zur heutigen Praxis zwingen – nur, um ihm hinterher auch die noch auszutreiben. Dann ist der Sieg total. Und das Land pflanzengeschützt durch Schwermetall. Aber keine Sorge: alles Bio.

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Anne Cejp / 04.12.2017

Mit Kupfer-(sulfat)-Beize färbte ich einmal Wolle mit Pflanzenfarben auf „ökologische“ Weise. Aus Bequemlichkeit kippte ich einen Teil der Beizlösung an den Rand des Rasens. Jahrelang wuchs dort kein Gras mehr.

Klaus Bosch / 04.12.2017

Vielen Dank für die Information. Um mir ein besseres Bild zu machen wünschte ich mir jedoch eine noch erschöpferende Aufklärung, insbesondere zu Fragen in welchem Biolandbau Kupfersulfate eingesetzt werden dürfen und werden, auf wieviel Hektar ausgebracht wird im Vergleich zu biologisch bewirtschafteten Flächen gesamt, wie verbreitet ist der Einsatz`, dies insbesondere im Vergleich zu konventionell bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen,  wie wäre der Ertrag bei einer Landwirtschaft ganz ohne Pestizide, wie häufig die Anwendung erfolgt im Jahr etc.  Eigentlich gehe ich davon aus, dass in Deutschland solche Daten vorliegen müssten, oder?

Andreas Rochow / 04.12.2017

Man wird den Eindruck nicht los, als handele es sich bei der Forderung eines wissenschaftlich unbegründeten nationalen Glyphosat-Verbots um ein ultimatives Zeichen der schwächelnden linksgrünen Fortschrittsfeinde. Wie wollen sie aber Mehrheiten für das die Versorgungssicherheit mit Agrarprodukten empfindlich schädigende Verbot im Parlament gewinnen, wenn gemäß internationaler wissenschaftlicher Studienlage die behaupteten Risiken überhaupt nicht bestehen? Soll Deutschland auch noch zum Vorreiter in Sachen Unwissenschaftlichkeit und Aberglaube werden?

Winfried Sautter / 04.12.2017

Nicht aus dem Auge verlieren sollte man auch die Bedingungen, unter denen Kupfer jenseits und außerhalb des “Bionade-Biotops” gewonnen wird:  Sowohl bei den Arbeitsbedingungen, als auch bei den ökölogischen Folgen. Vermutlich nur Kollateralschäden, die man gerne relativiert und verdrängt.

K.- H. Geiger / 04.12.2017

Hallo, für den Otto-Normalverbraucher ist es nicht einfach, für oder gegen das eine oder das andere sinnvoll zu votieren. Deshalb wäre es m.E. sinnvoll, die Vor- und Nachteile beider Sroffe oder auch weiterer, gegeneinander tabellarisch zu vergleichen, um sich dann für eine Varante objektiver entscheiden zu können. Mit Vermutungen, Annahmen oder un- oder nicht bewiesenen oder auch vereinzelte, beweisbaren Tatsachen ist eine sinnvolle Diskussion für vermutliche Interessen in politischer, wirtschaftlicher oder landwirtschaftlicher Sicht m.E. nicht sinnvoll. Es sollten oder dürfen auch keine Neidkomplexe gegen Industrien eine Rolle spielen, denn ohne deren Forschung und Entwicklung ist ein sinnvoller Fortschritt nicht denkbar. Es stehen zur Debatte: - Kupfersulfat - Glyphosat - Glufosinat - Neonikotinoide

Stefan Riedel / 04.12.2017

” Wir wollen, daß ... jede Biene und jeder Schmetterling und jeder Vogel in diesem Land weiß: Wir werden uns weiter für sie einsetzen!” (Orginalton KGE). Liebe Bienchen und Schmetterlinge und Vögel in diesem unserem Lande, überlegt euch das. Wenn sich solche Freunde (Bio-, Öko-, Wind-,Gaga-) für euch einsetzen, dann braucht ihr keine natürlichen Feinde mehr.

Werner Geiselhart / 04.12.2017

Eine besonders schlimme Spezies von ökodynamisch-biologischen Kampfmitteln ist das für den Ökolandbau zugelassene Insektizid Spinosad, welches im Gegensatz zu Glyphosat wirklich bienenschädlich ist. Aber da es ja den göttlichen Segen der Öko-Religion hat, kann man über solche Kleinigkeiten hinwegsehen.

Thomas Sander / 04.12.2017

Sehr geehrter Herr Kulke, Sie legen genau den Finger in die Wunde. Wenn aus Ideologischen Gründen mit zweierlei Maß gemessen wird führt uns das in hohem Tempo zurück in die Zeit von Lyssenko und seine Mitstreiter. Jeder kann im Geschichtsbuch nachlesen was das für Folgen hatte. Ich möchte im folgenden mal am Beispiel Kupfer aufzeigen wie komplex der Sachverhalt eigentlich ist. Grundlage ist der Satz von Paracelsus: Ein jedes Ding ist Gift allein die Dosis machts. Kupfer ist ein wichtiges Spurenelement für die Pflanzenernährung. Kupfermangel führt zu erheblichen Mindererträgen und zu Pflanzenkrankheiten. Kupferüberversorgung kann zu Mangelerscheinungen von anderen wichtigen Nährstoffen führen und auch zu Minderertägen und Pflanzenkrankheiten . Mithilfe einer Pflanzenanalyse kann ich feststellen ob meine Pflanzen über- oder unterversorgt sind. Liegt eine Unterversorgung vor wird in kleinen Schritten aufgedüngt bis die Unterversorgung behoben ist.  Es kommt also auf die richtige Dosis an. Kupfer hat im Ökolandbau aber eine andere wichtige Funktion. Es ist zur Zeit das einzigste zugelassene Mittel für eine zwar nur kurz wirkende Bekämpfung von Pilzkrankheiten in den Kulturpflanzen. Diese Anwendung hat mangels Alternative Priorität.  Das führt dazu das die anderen Aspekte wie Pflanzenernährung und auch die Auswirkungen auf den Landwirt bei der Ausbringung dieser Mittel und auch die Auswirkungen auf Boden und Bodenorganismen eine untergeordnete Rolle spielen. Nicht bekämpfte Pilzkrankheiten können bis zum Totalausfall der Ernte führen. Noch ein paar Sätze zu Glyphosat: Das Wesen der Landwirtschaft war es schon immer und wird es immer sein die Biodiversität zu reduzieren. Dort wo ich Nutzpflanzen anbaue muss ich als Landwirt die Konkurrenzpflanzen ausschalten um der Nutzpflanze optimale Bedingungen zu schaffen. Je besser ich das mache umso weniger Fläche brauche ich um einen Menschen zu ernähren. Dazu stehen mir als Landwirt verschiedene Werkzeuge zur Verfügung: Fruchtfolge; Bodenbearbeitung; Düngung; Pflanzenschutz und viele mehr. Für die Anwendung dieser Werkzeuge gibt es grundsätzliche Richtlinien: Bei Bodenbearbeitung ist es z.B die “gute fachliche Praxis”. Bei der Düngung ist es die Düngeverordnung und im Pflanzenschutz sind es die Anwendungsbestimmungen. In den Anwendungsbestimmungen ist genau beschrieben in welcher Kultur ich welches Mittel zu welchem Zeitpunk in welcher Aufwandmenge anwenden darf und welchen Abstand ich zu Saumbiotopen, Bächen und Flüssen und anderen Kultur und Nutzflächen halten muss. Nichtbeachtung werden mit zum Teil erheblichen Bußgeldern geahndet. Das sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Innerhalb dieser gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt es für den Landwirt einen Ermessensspielraum den er anhand seiner Kompetenz und Standortbedingungen nutzen kann. Und genau da kommt der Systemgedanke ins Spiel. Ziel muss es sein, ein Standortangepasstes Ackerbausystem zu etablieren das eine höchstmögliche Wirkung ( geringstmögliche Fläche die ich brauche um einen Menschen zu ernähren) mit den geringstmöglichen Nebenwirkungen auf Mensch, Tier Boden und Umwelt. Das klingt auf den ersten Blick abstrakt. Es geht darum im System jedes Werkzeug auf seine Wirkung und Nebenwirkung zu untersuchen, zu bewerten und anzuwenden oder auch nicht anzuwenden. Ich bin der Meinung dass uns nur diese Diskussion in der Landwirtschaft weiter bringt. Dabei ist die Polarisierung zwischen Öko und konventionell absolut destruktiv. In beiden Arten gibt es gute und schlechte Werkzeuge . Ich möchte das ganze nochmal verständlicher machen am Beispiel des Entscheidungsprozesses in unserem Betrieb. Wir bewirtschaften unseren Betrieb seit fast 14 Jahren im Direktsaatsystem. Das heißt wir verzichten auf jegliche Bodenbearbeitung. Entscheidender Faktor für die Umstellung war die erosionsanfälligkeit unserer Böden in Vorerzgebirgslage. Bodenerosion ist neben der Bodenversiegelung das schlimmste was man einem Boden antun kann. Der Boden geht bei Wassererosion bildlich gesehen den Bach runter. Neben dem Bodenverlust auf dem Feld habe ich noch die Schäden in den Gewässern, an Infrastruktur und evt. Gebäuden. Wie entsteht Bodenerosion?  Jeder der einen Garten hat kann das mit einem kleinen Versuch nachvollziehen: Man grabe auf einer Wiese ein kleines Stück (Ca 30X30cm) um und schaffe ein feines Saatbett. Das macht auf kleiner Fläche das was eine Bodenbearbeitung macht. Die Wiese hat eine vergleichbare Struktur wie ein langjährig in Direktsaat bewirtschaftetet Boden. Wenn ich aus einer Höhe von 2-3 Metern mit einer Gieskanne Wasser auf die bearbeitete Fläche und den angrenzenden Rasen gieße kann ich feststellen, das der Boden der bearbeitet wurde anfängt zu verschlämmen und das Wasser nicht mehr aufzunehmen. Es kommt zum oberflächigen Abfluss von Wasser das auf dem Feld mit Hanglagen zu erheblichem Bodenabtrag führt. Die Wiesenfläche verdaut das Wasser wesentlich besser und zeigt keine Verschlämmung. Erosionsschutz ist damit zugleich vorbeugender Hochwasserschutz. Der Boden nimmt mehr Wasser auf und gibt es langsamer an Bäche und Flüsse wieder ab. Was hat das ganze mit Glyphosat zu tun? Wenn ich einen höchstmöglichen Erosionschutz haben will hat das Werkzeug Bodenbearbeitung vor der Aussaat der Folgekultur zum töten von Unkräutern ( Reduzierung der Biodiversität! Siehe oben! )  erhebliche Nachteile. Wenn ich Bodenstruktur, Bodenbedeckung und auch Wurzelstruktur im Boden erhalten will brauche ich eine chemische Bekämpfung der Unkrautpflanzen. Da kommt das Glyphosat ins Spiel. Unter diesen Umständen zur Unkrautbekämpfung auf der Stoppel vor der Aussaat der Folgekultur ist Glyphosatt verantwortungsvoll eingesetzt unter den beschriebenen Umständen die beste Alternative. Das ganze hat auch bodenbiologische Vorteile: Die Erntereste der Vorfrucht wie auch die abgestorbenen Reste der Unkräuter stehen den Regenwürmern und nachfolgend der gesamten nachfolgenden Bodenbiologie (Soil Food Web) vollumfänglich als Nahrungsgrundlage zur Verfügung. Die Natur macht es uns vor!  Die gesamte Biomasse die die Natur produziert bleibt euf der Bodenoberfläche liegen und wird von der Bodenbiologie umgesetzt und in den Boden eingearbeitet. Dafür Schafft mir die Biologie eine zunehmend bessere Bodenstruktur, Erosionsstabilität und Regeneration . Unser Erntegut wird regelmässig auf Glyphosatrückstände untersucht. Es konnten noch nie Rückstände von Glyphosat und dessen Abbauprodukt AMPA nachgewiesen werden! Ich möchte an diesem Beispiel nur zeigen, wie vielschichtig so ein Entscheidungsprozess ist und dabei habe ich nur ganz wenige Punkte herausgenommen. Weiterkommen werden wir nur durch praxisorientierte Forschung und Lehre. Indem wir immer mehr Wissen schaffen über das was wir tun und was wir damit bewirken können wir Lösungen erarbeiten die die Landwirtschaft umweltverträglicher machen. Zum Schluss noch ein paar persönliche Worte: Wir sind 2006 für unser praktiziertes ” Standortangepasstes Direktsaatsystem” mit dem sächsischen Umweltpreis ausgezeichnet worden. Ich sehe es als unsere Aufgabe an dieses Weltweit genutzte und von der FAO empfohlene System weiterzuentwickeln und noch umweltverträglicher zu machen. Die momentane “Diskussion” empfinde ich als Fußtritt in das Gesicht der Landwirtschaft, der landwirtschaftlichen Forschung und der auf die Landwirtschaft bezogenen Risikobewertung. Die Errungenschaften der Wissenschaftler, Risikobewerter und Landwirte auf dem Altar des Populismus zu opfern ist einer aufgeklärten Gesellschaft nicht würdig.  Zielführend ist nur eine sachkundige, ideologiefreie Diskussion der ich mich dann auch gerne stelle. Thomas Sander   Landwirt

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