@viola Heyer: es gab im ÖR! TV eine Sendung über das Wildleben rundum Prypjad, der Stadt, die wegen Tschernobyl aufgegeben wurde. Das Ergebnis war, daß sich dort eine ausgesprochen gesunde Flora und Fauna entwickelt hatte ohne das Mutationen gefunden wurden. Insbesondere die Beutegreifer wie Wölfe und Füchse, die ja am Ende der Nahrungskette stehen und damit auch die Kontamination ihrer Beute “aufsummieren” waren gesund und munter.
@ Johannes Schuster: Sie ermahnen das Gewissen. Damit meinen sie, dass man Menschen nicht unnötigen Gefahren auf schwere Schäden aussetzen sollte. Tatsächlich ist vieles gefährlich. Der Straßenverkehr - auch ohne Gefahrguttransporte - und bei Treppenunfällen sterben jährlich wohl 10er Potenzen mehr menschen als durch Radioaktivität- Wollen sie nun alle Gefahren per se verbieten? Das Rauchen, dass das Krebsrisiko weit mehr erhöht als ein havariertes KKW? Es konnten bislang KEINE Strahlenschäden bei Menschen um Fukushima nachgewiesen werden. Natürlich versuchen wir Gefahren zu minimieren, wenn auch nicht konsequent und wohl ausgewogen. Die Wahrnehmung - oder besser Angst vor Gefahren ist keineswegs überwiegend rational bedingt. Die Angst vor Schlangen, an denen sogar weltweit nur wenige Menschen sterben, ist ungleich größer als vor Autos, in die wir bedenkenlos einsteigen. Die Kernkraft hat mit Beachtung von Sicherheitsverfahren insgesamt ein sehr geringes Risiko zur Schädigung von Menschen, aber dennoch wird zugleich die Anforderungen an Sicherheitsverfahren ins absurde gesteigert und dennoch die Angst vor diesen Gefahren ebenso inflationiert. Dabei kann die Kernkraft die Probleme der Energieversorgung mit Abstand am Besten lösen. Für mich ist es eine Frage von Vernunft und Gewissen, die jeweils besten Problemlösungen zu fördern.
@ Dr. Robert Lederer: Spätestens wenn die Asse die ersten Folgen serviert haben wird und man Tramadol gegen die Tumorschmerzen austeilen muß, wird die Ungefährlichkeit dieser Technik für alle fühlbar. Wenn Atommüll durch Brekzien - Gesteine wassergebunden wieder zu Tage tritt, ist die Hölle auf Erden los. Mir ist keine geostabile Gesteinsformation bekannt, die die Anforderung an seismische Untätigkeit erfüllt. Ein Erdbeben und ein Verbruch im Gestein und ein Wassergang und wir haben Zombie - Earth. Eine Alternative ist tatsächlich die Senkung des Energieverbrauchs. Wir kamen auf der Erde vor der Atomkraft voran, wir können es heute. Der Wohlstand hängt am Verstand, nicht an der Steckdose. Wie wäre es damit Überproduktionen herunter zu fahren, oder sinnlose Produkte, wie diese Penisersatz - Autos ohne Nutzwert. Dann wird halt ein Fernseher repariert und nicht gleich wegen einem Chip verschrottet. Dann muß der Mensch halt seine Abläufe optimieren und mal wieder seinen Verstand, statt den elektrischen Verbraucher einschalten. Die LED ist kein Verbrechen an der Freiheit. Ein wenig technischer Anreiz schadet nicht und unter Zwang denkt der Mensch effektiver.
Leben bedeutet Energieverbrauch (genauer: Energiedurchsatz). Eine Hightech-Zivilisation bedeutet viel Energieverbrauch. Und ein aufgeblähter Sozialstaat mit aufgeblähtem Staatssektor bedeutet noch viel, viel mehr Energieverbrauch. Und zwar thermodynamisch wertvolle, hochkonzentrierte Energie (elektrische oder mechanische Energie oder Wärmeenergie mit hoher Temperatur). Der Umgang mit dieser Art der Energie ist immer riskant. Wie der Artikel zeigt, ist das Risiko für Kernkraftwerke jedoch beherrschbar, auch die Endlagerung ist beherrschbar (machen viele andere Nationen; sind die etwa alle doof). Es bleibt ein sehr kleines Restrisiko. Risiko ist eine inhärente Eigenschaft des Lebens. Die degenerierte deutsche Sozialgesellschaft sollte sich einmal mit dem Szenario eines niedrigen Energieverbrauchs vertraut machen: Bittere Armut, Kollaps der Hightech-Zivilisation, Anarchie, brutale Verteilungskämpfe. Wie viele Tote wird das fordern? Der Artikel weist zurecht darauf hin, dass es weder in Harrisburg noch in Fukushima Tote gab. Meiner Meinung nach ist ohnehin die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann ein atomarer Konflikt ausbricht, um viele Größenordnungen höher, als irgendwelche Probleme mit Kernkraftwerken (inclusive Endlager).
Nachtrag: Umfassende Informationen zum Stand der Technik gibt es bei Nuklearia, Nukeklaus und auch bei Eike-Klima-Energie. Wikipedia ist bekanntermaßen rotgrün besetzt und entsprechend unzuverlässig bei diesem wie allen politisch sensiblen Themen. Allenfalls die englischsprache Wikipedia ist noch halbwegs brauchbar. (Man vergleiche nur mal die Artikel zu CO2 und z. B. Leichtwasserreaktor. Allein die jeweils ersten Absätze und die unterschiedliche Länge der Artikel sprechen Bände.)
Aufklärung ist immer wichtig. Leider passiert in Schulen heute, oder seit langem, nichts dergleichen, bzw. das Gegenteil. Das Wort Atom an sich, ist mittlerweile Synonym für Bedrohung. Es macht also einen Unterschied ob man Atomkraftwerk oder Kernkraftwerk sagt. Je nachdem wie der Verfasser zu dem Thema steht, wird so oder so gesprochen. Die heutigen Energie-Ersatzkraftwerke - ich meine Windkraftanlagen, also WKAs (!), werden ja bekanntlich nicht so genannt. Nein, es wird von modernen, nachhaltig fühlenden Windbauern Wind geerntet. Möglichst von Sonnenblumenfeldern, respektive Energiepflanzen umsäumt. Ich höre Bienengesumme! Ob Suggestion oder neudeutsch “Framing”: Es geht immer um die Durchsetzung der eigenen Agenda. Es ist für mich unverständlich, dass die “grünen Parteien” in Koalitionen immer das Umweltministerium erhalten. Es ist sehr naiv zu glauben, dass das gottgegeben wäre, oder nicht so wichtig. Wenn dann noch Energie, Bauwesen und Reaktorsicherheit dazu kommt, ist die Macht komplett. Universal ist allerdings das Ressort “Klimaschutz” (ehemals in SH, Habeck), das, flankiert durch “Klimapakete und -gesetze” einem “Ermächtigungsgesetz sehr nahe kommt. Konservative aller Länder vereinigt Euch!
Ob es hilft, die technischen Zusammenhänge in dieser locker-flockigen Weise darzulegen zu versuchen vermag ich nicht zu beurteilen. Schade ist, daß moderne KKW-Konzepte wie Dual-Fluid-Reaktoren nicht erwähnt werden, die inhärent sicher sind und den “Brennstoff” solange verheizen, bis die Halbwertzeit des Abfalls nur noch wenige hundert Jahre beträgt. Damit fallen die beiden Haupt-Gruselfaktoren der “Grünen” weg: China-Syndrom und ewig strahlender Atommüll. Aber auch die tatsächlichen Reaktorunfälle von Three Mile Island, Tschernobyl und Fukushima haben das Gegenteil der Grünen Angstkampagnen bewiesen, nämlich daß selbst die schlimmste, schlampigste Kernschmelze kein unbeherrschbares Risiko ist und mitnichten den Planeten als nukleare Wüste hinterläßt. Aber leider haben die “Grünen” und die grünennahen Medien in den letzten 30 Jahren ganze Verdummungsarbeit (“Re-Education”) geleistet. Kürzlich mit einem Nachbarn gesprochen, der in einem KKW arbeitet: Selbst wenn wir morgen eine Regierung bekämen, bei der das Kaffeegschirr im Schrank noch vollständig ist, wäre der Zug schon abgefahren, da keine Brennelemente mehr vorhanden sind. Die Lieferzeit dafür beträgt mehrere Jahre. Wenn jetzt welche bestellt würden kämen die nicht mehr rechtzeitig, um die KKWs weiter zu betreiben. Die KKW müssten von Grund auf neu gebaut werden, mit jahrelanger Planungs- und Bauzeit. Gleichzeitig gehen Fachkräfte in Rente, Nachwuchs kommt nicht nach. Tatsächlich sucht die EnBW Nachwuchs, aber findet keinen, weil sie als unsicherer Arbeitsplatz angesehen wird. Was sagt das über ein Land, wenn der Arbeitsplatz bei beim Energieversorgungsunternehmen nicht mehr als zukunftssicher angesehen wird? Deutschland auf dem Weg zum Schwellenland und darüber hinaus. Bei uns braucht der Letzte nicht das Licht auszumachen, das geht schon vorher von allein aus. Vielen wird es egal sein, andere werden auch das den Kapitalisten anhängen, und ca. 80% der wahlberechtigten Bürger werden dem zustimmen.
Vielen Dank für diesen wunderbar anschaulichen Artikel über ein ‘solides’ Thema. Wie fast immer, ist die Ratio dem Angstzentrum unterstellt und nur Wenige schaffen eine geordnete Balance zwischen den Beiden. Das ist in der Evolution durchaus sinnvoll eingerichtet und reichte früher zum Überleben. Trotz langer Entwicklungszeit und -möglichkeit ist die Spezies ‘Mensch’ an dieser Stelle nicht wirklich weiter gekommen und so nutzen geschickte Agitatoren diesen Mechanismus für die Erlangung ihrer Meinung- und Glaubensführerschaft. Meine Hoffnung daß sich daran bald irgendetwas ändern wird, bleibt bei aller Rationalität recht überschaubar, denn hier beißt sich die AngstKatze gerade selber in den Schwanz. Gerade deshalb tut Aufklärung in dem Sinne, wie in diesem Artikel geschehen, mehr als Not. Und zwar immer und immer wieder! Schon lange werden wir überwiegend von Angsthasen und Brüllaffen verleitet. Allein wenn ich Anton aus (Nord)Tirol im Bundestag höre, greife ich reflexartig zum Maßkrug, kann aber gar nicht soviel saufen, um von dem was er absondert irgendwas als sinnvoll zu erkennen. Es bleibt daher, unabhängig vom Anton, die elementare Aufgabe an Technik und Wissenschaft, Systeme zu entwickeln die effizient und noch sicherer sind als die Bestehenden, um auch dem vorletzten Angsthasen sein vermeintliches Restrisiko und damit politischer Agitationsmöglichkeit zu durchstreichen. (Ich weiß, letzteres ist schwierig, aber vielleicht reicht es ja wenn nur 49% ins Irrenhaus kommen). Heute ist die Atomenergie im Vergleich zum Restrisiko des Alltags extrem sicher und effizient. Das ist Fakt und in anderen Ländern nicht anders als in D. Das dieses Thema in D so dermaßen abgestraft wurde, haben wir wohl der Expertin zu verdanken, die immer vom Ende her denkt dabei aber nur auf Sicht fährt. Das ist ganz großes Kino, dafür sollten wir sie heilig sprechen.
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