Das 5G-Netz erhält durch die Medien leider eine überstrapazierte Aufmerksamkeit. Es werden keine Funklöcher gestopft sondern Autobahnen und Straßen sowie ICE-Bahnstrecken “flächendeckend” sowie die bekannten Großstädte versorgt. Man braucht nur langsamer die Artikel lesen um festzustellen, warum 5G so bedeutsam sein solle: flächendeckende, autonome Fahrzeuge auf den Straßen. Das bedeutet übersetzt: die Telemetriedaten (Standortbestimmung!) der Fahrzeuge flächendeckender und lückenloser überwachen zu können. Die wirklich autonom, fahrenden Fahrzeuge sind nur Vorwand, weil es diesen Firlefanz nie geben wird. Wenn ich heute autonom fahren will setze ich mich in Bus, Bahn, Taxi oder als Beifahrer in einen PKW.
Die Bundesbildungsministerin ist für ihre idiotische Aussage verantwortlich und sollte, auch wenn die Netzagentur federführend in der Veranlassung zum Netzausbau ist, sich mit Kommentaren schmücken, die sich zu Gunsten der schnelleren Digitalisierung aussprechen ,statt sie unnötig erscheinen zu lassen. Sie ist ein Teil der Regierung und könnte Altmaier ihre Wünsche, vielleicht bei einem lauschigem Abendessen, mitteilen, ihm die Scham nehme, denn Altmaier immerhin beschämt der Zustand des deutschen Handy-Netzes. Auch wenn die Kompetenzen bei einer anderen Behörde angesiedelt sind @ Herr Decke, das Vorgehen und die Umsetzung der Versorgung Deutschlands mit einem schnellen Netz ist dilletantisch, schlecht gemanagt und riecht nach muffigem Beamtenapparat. Selbst 4G arbeitet nicht flächendeckend. Ein Land wirtschaftet sich runter. Einer wahnsinnigen Energiewende, die noch nicht einmal ihren Namen verdient, da es sich nur um eine gewünschte Stromwende handelt, falls Sonne scheint und Wind weht, folgt die Zerstörung der Autoindustrie mit Angstmacherei und lächerlichen Stickoxidwerten. Die Digitalisierung wird verkompliziert, die Cebit findet nicht mehr statt. Bald ziehen wir wieder in die Höhlen zurück und fressen Blätter. Alles grün oder was?
Ich gehe schlicht davon aus, dass Frau Karliczek das Leben auf dem Lande nicht wirklich kennt - weder die Bedürfnisse des Landwirtes noch von denjenigen, die ja ggf. anderweitig zu Hause arbeiten möchten (egal, ob selbständig oder nicht). Aber ich lade die Dame gerne ein, zwei Wochen bei mir zu Hause in Vorpommern zu verbringen: Telefonieren nur ca. 60 m außerhalb des Hauses auf dem Grundstück (den Nachbarn geht es nicht besser, einer muss sich auf seinen Brunnen stellen), was bei Regen natürlich unangenehm und schlecht für die Technik ist. Mit dem Internet verhält es sich auf einem Smartphone nicht anders. Und falls ich tatsächlich auf die wahnwitzige Idee verfalle, einen Film über das Internet ansehen zu wollen, muss ich ihn schon morgens herunterladen, damit er abends zu sehen ist. Also: Der ideale Ort für vielbeschäftigte Manager und Ministerinnen, um einmal zu sich zu kommen!
Von dieser Frau hab ich auch noch nix gehört, dafür aber von der Staatsministerin für Digitales Dorothee Bär (DigiDoro), die träumt aber schon von: „Flugtaxi“ statt Breitband – Dorothee Bärs digitale Vision” im „heute journal“. Im Odenwald wird gerade G4 (UMTS) von Slowakischer Firma ausgebaut, zur Verringerung der vorhandenen Funklöcher. Mein Zahnarzt ist öfters im Urlaub in Marokko: Mobiltelefonieren ist „in“ in Marokko, jeder „falsche Führer“(?) hat sein Handy in der Brusttasche der blauen Gandora. Der Empfang funktioniert selbst an den Dünen von Merzouga und in Dakhla, d.h. eine Netzverbindung besteht bis in die größeren Dörfer des Südens, im Norden fast flächendeckend.
Falls sie dazu in der Lage ist, sollte sich diese komische ‘Bildungsministerin’ einmal das Grundgesetz zur Hand nehmen und darin lesen. Dort steht, daß es Ziel der Politik ist(!), für gleiche Lebensverhältnisse im Geltungsbereich eben desjenigen zu sorgen. Im ach so rückständigen Kaiserreich hat man in die entlegensten Winkel Eisenbahnschienen verlegt, weil man damals offenbar wußte, daß man nur durch eine vernünftige Infrastruktur eine Landflucht und Überdehnung der Ballungsräume verhindern kann.
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