Merkel macht den Löw. Oder umgekehrt

Man muss bei Politik & Fußball nicht zwangsläufig Parallelen entdecken wollen. Aber dies war doch jedem klar: Wenn ein Trainer vollkommen versagt wie „Jogi“, muss er raus aus dem Spiel. Möglichst schnell, egal, ob er angeblich alternativlos ist. Nimm deinen vorher clever ausgehandelten Vertrag mit, Geld ist genügend in diesem Geschäft. Aber, bitte, mach die Fliege! Jede zweite oder dritte Trainerwahl wäre noch besser als eine dermaßen verbrannte Figur. 

Löw und seine vom ihm erzogene Truppe hat es in toto vermasselt. Mit Özil hat das nur am Rande zu tun, auch wenn ihm die AfD-Szene jetzt die Schuld an der allgemeinen Schluffigkeit der Mannschaft in die Stollenschuhe schieben möchte. Dass er sich wieder mal der Hymne vor allen Kameras verweigerte, who cares? Der Mann spielte einfach schlecht, wie die meisten anderen aus der Truppe auch. Aber Fußballer mit Millionenverträgen haben gut zu spielen, oder?

Ist es nicht arschklar, dass ein Trainer sofort zu gehen hat, der Gurken aufstellt, ein Desaster anrichtet? Oh nein! Nicht von allen, aber doch von einer Reihe von Mainstreammedien kriegte Loser Löw robuste Rückendeckung. „Populistisch“ sei es, seinen Rücktritt zu verlangen. Ähnlich volksgefällig also, wie seinerzeit von den Chefs der HSH-Nordbank zu verlangen, sich schleunigst zu verpieseln. Die hatten im öffentlichen Auftrag Milliarden verbrannt, prozessierten darüber aber noch ewig.  

Daimler-Chef Zetsche, ein in wirtschaftspolitischen Sachverhalten offenbar unzurechnungsfähiges Mitglied der CEO-Gemeinde, ist bis heute im Amt. Die Bundeskanzlerin ebenso. Löw überlegt noch (Stand 29. Juni 07:54). Armes Deutschland. Mit der nassen Nase auf dem harten Rasen aufgeschlagen.                  

Foto: Кирилл Венедиктов CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Ferdinand Wolters / 29.06.2018

Die wichtigste Aufgabe des Bundestrainers ist es eine NationalMANNSCHAFT auf den Rasen zu bringen. Löw aber hat einen zusammengewürfelten, unkoordinierten Multikultihaufen von mehr oder minder form- und/oder altersschwachen Individualisten auflaufen lassen, bei dem sich einige auch noch weigerten deutlich zu machen, dass sie sich bewußt und bereit sind, für Deutschland antreten. Von Nationalmannschaft also weder in Bezug auf “national” noch in Bezug auf “Mannschaft” eine Spur. Das Ergebnis: Eine grottenschlechte, unterirdische, blamable, peinliche Vorstellung, garniert zu allem Übel durch die arroganten, selbstgefälligen Auftritte des Mannschaftsleiters in der Öffentlichkeit! Klar: Dieser schwäbelnde Opportunist hat völlig fertig, Dass ihm der Charakter fehlt, mit einem sofortigen Rücktritt sein Totalversagen einzuräumen und damit die für einen anständigen Menschen in solcher Lage einzig möglichen Konsequenz zu ziehen - nun ja, diese verheerende Schwäche hat er tatsächlich mit der Bundeskanzlerin gemein. Aber immerhin ist der Schaden für Deutschland durch Löws Pattexmodus am schlimmen Ende deutlich geringer als im Falle der “übergeschnappten Fremdenführerin” (geklaut bei Michael Klonovsky) im Kanzleramt.

Werner Arning / 29.06.2018

Dass ein großer Teil der Kritik an der Nationalmannschaft an Özil festgemacht wird, ist kein Zufall und hat nichts mit Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit zu tun. Sie ist nur im Gesamtzusammenhang der besonderen politischen Lage richtig einzuordnen. Seitens eines Teiles der Politik und der Medien wird ein Klima geschaffen, in dem es nicht mehr opportun erscheint, Nationalgefühle zu entwickeln. Das erzeugt eine Gegenreaktion. Was zuvor gar nicht groß auffiel, fällt nun auf. Etwa die Tatsache, dass Özil bei der Nationalhymne nicht mitsingt. Es fällt deshalb um so krasser auf, weil man Spieler aus anderen Nationen, in denen Nationalgefühle nicht geschmäht werden, inbrünstig und voller Stolz mitsingen sieht. Özil sang auch schon bei der letzten WM nicht mit. Doch die fand vor Merkels Politik der offenen Grenzen statt. Das Thema interessierte niemanden. Das ist heute anders. Dass es zu dieser Gegenreaktion kommt, liegt letztlich an Merkels Politik. Sie macht sich an Özil fest, meint ihn aber nur bedingt. Natürlich kommt hinzu, dass er auf dem Platz lustlos wirkt. Aber er spielte immer so. Özil bekommt eine Wut zu spüren, die im Grunde gar nicht ihm gilt. Sie gilt Merkel, den linken Medien, der Opposition, die Merkel unterstützt und auch dem linken Multikultiprojekt, welches viele Menschen in dieser Form nicht wünschen. Dass Özil Erdogan unterstützt, tut sein Übriges. Denn diese Tatsache scheint geradezu zu belegen, dass Multikulti nicht so funktioniert, wie es uns etwa die Grünen und die Medien „verkaufen“ möchten. Die Leute sind wohl eher sauer auf die „Verkäufer“. Und da passt ein Özil, der sich scheinbar demonstrativ von Deutschland distanziert, ins Bild. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das gar nicht seine Absicht ist. Die Wut sollte nicht ihm gelten, sondern Anderen.

W.Schneider / 29.06.2018

Das ist doch die heutige Haltung, in vielen Teilen der deutschen Gesellschaft zu finden. Die durch ihre Funktion verantwortlichen Personen verkünden dem andächtig zuhörenden Medienvertreter/In, dass sie doch tatsächlich die Verantwortung für das Geschehene, bzw. für den Misserfolg haben.  Damit lassen es aber die Medien ohne Nachfragen etc. und die Verantwortung gehabt Habenden bewenden. Die natürliche Konsequenz, die Verantwortung für alle Ämter oder Funktionen in andere, besser geeignete Hände zu übergeben, fehlt leider. In anderen Ländern durchaus üblich, siehe T.Blair.

Joachim Lucas / 29.06.2018

Wenn hier jeder zurücktreten würde, der was versemmelt hat, dann wär ja fast niemand mehr da. Aber man übernimmt ja immer zähneknirschend und kamerawirksam Verantwortung - und weiter gehts. Alles bleibt folgenlos. Als ob ein Fussballtrainer da wichtig wäre.  Ich wüsste keinen der Elitären in Politik, Spaß, Spiel und Spannung hier in diesem Land, bei dem man sagen könnte: “Ja, das war jetzt mal ne echt gute Leistung”. Verwirrte erzeugen halt immer nur Verwirrung.

Alexander Brandenburg / 29.06.2018

Die Messlatte ist die Leistung. Ansonsten wären die Millionen-Gehälter der Fußball-Elite nicht zu erklären. Der Nivea-Löw wird licht und schnell aufgrund seiner Türkei- Konnektion neue Verdienstmöglichkeiten finden. Weil sein Fall jedoch auch Merkel schwächen kann, wird sich der Merkel-Freund Griendel als DFB-Chef jedoch für sein Verbleiben mit einem verbesserten Gehaltsangebot einsetzen. Dem Fußballvolk wird gesagt, dass der grün-bunte Jogi alternativlos sei. Der Sachverstand bleibt dabei auf der Strecke. Willkommen im Merkel-Sumpf der DFB-Fußballwelt.

Hugo Hummel / 29.06.2018

Das sehe ich genauso. Warum sollte Löw gehen, Merkel bleibt doch auch. Wir leben leider in einem Land, in dem Status und Gewohnheit Vorrang vor Verantwortung und Gestaltung haben.

Martin Landvoigt / 29.06.2018

Mir ist der Fußball egal, aber wenn die Bundeskanzlerin täglich Deutschland schweren Schaden zufügt, und willfährige Medien das den Wählern noch alternativlos verkauft, dann hat das eine gänzlich andere Qualität. Dennoch gibt es einen Zusammenhang: Wenn die verkaterten Fußballfans erkennen, dass das ‘wir schaffen das’ sich einer bösen Realität stellen muss, dann werden sie sich vielleicht anders positionieren, wenn es jetzt wegen dem Masterplan zur Kollision kommt. Man kann sich eben nicht immer die Welt so machen, wie sie einem gefällt.

Rüdiger Kuth / 29.06.2018

Wahrscheinlich sucht Löw jetzt die “europäische Lösung”...

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