Teile Ihre Meinung überhaupt nicht und ich habe NULL Probleme mit Menschen die fleißig sind. Fleiß an sich werte ich als positiv. Die weit verbreitete Grundhaltung die hier zum Ausdruck kommt verdankt sich wahrscheinlich der rassistischen Vergangenheit diesen Landes was bis heute nachwirkt. Es erstaunt dass es selbst bei den Enkeln der Geburtsjahrgänge aus den 50ern immer noch schick ist “ohne zu lernen” gut zu sein. Zu meiner Schulzeit, schrieben alle ihre guten Noten grundsätzlich ohne zu lernen (d.h. angeblich, und obwohl der Verband wegen Sehnenscheidenentzündung eine Andere Vermutung nahelegte. ) Abschreiben war so schick wie die Korruption. Damals wie wie heute was für mich an allererster Stelle die Inkompetenz in diesem Lande erklärt sei es in der Politik oder in den Wissenschaften. Man ist schlichtweg nicht das was man vorgibt zu sein, sondern betrügt mit der fatalen Konsequenz dass Ärzte am Ende nicht behandeln können, Richter nur verfügen ohne rechtlich erst zu argumentieren und Doktorarbeiten getürkt werden. In den USA ,das zwar auch, aber nicht so wie Deutschland von der “Eugenetik” heimgesucht wurde erlebte ich das genaue Gegenteil. Abschreiben in Klausuren wurde nicht nur von Professoren sondern auch von Studenten restlos verachtet. Andrerseits war man im Gegensatz zu Deutschland sehr viel mehr um objektive gerechte Wertung bemüht und man verwandte von daher mehr standardisierte Prüfungen, die alles andere als einfach waren, allerdings versuchte man nicht wie in Deutschland den Andern zu drücken und sich auf dessen Kosten zu profilieren, sei es nun als Prof, der sein persönliches Niveau an der Durchfallquote seiner Studenten bemisst oder als Schüler der statt EIGENE Leistung zu erbringen abschreibt um sodann seine besseren “Gene” unter Beweis zu stellen . Letzteres um so der Erwartungshaltung just jener alten Rassenlehre zu genügen, die er andrerseits lautstark bekämpft…......beides interessanterweise bis auf den heutigen Tag.
Das ist mal ein gelungenes Bild! Sofortiges Nachsinnen: wo war ich? Habe den Spagat zwischen Leistungsträgerdasein und Rauchereckenbewohner versucht. Tue es wohl noch heute. Gar nicht so einfach manchmal. “Wer sich respektiert, kann nur in den Zwischenräumen der Gesellschaft leben” (Nicolas Gómez Dávila).
Sehr guter Artikel. Ähnliche Erfahrungen durfte ich auch machen, allerdings nicht aus der Raucherecke, sondern eher aus der Position des “neutralen Betrachters”. Damals, es ist bei mir ca. 20 Jahre her, konnten Meinungsverschiedenheiten sowohl mit links als auch mit rechts kontrovers ausgefochten werden. Selbst diejenigen, die sich als links verstanden, zeigten eine gewisse Toleranz gegenüber liberalkonservativen Thesen, auch wenn sie sich nicht überzeugen ließen, weil sie ja vermeintlich die “richtige” Ideologie vertraten. Man wurde sich häufig einig, das man sich nicht einigen konnte. Und heute? Heute grenzen dieselben ach so toleranten Bessermenschen jede nach rechts abweichende Meinung rigoros aus und schwingen sofort die Nazikeule mit dem Ziel, das Gegenüber mundtot zu machen. Tja, Macht korrumpiert. Das macht so keinen Spaß. Was ist nur aus der Debattenkultur geworden? Schlimm sowas.
Am schönsten fand ich im Beitrag wie der Autor Streber beschreibt. Jeder kennt solche Figuren, aus der Schule und im Beruf. Leider werden Interessierte ohne Geltungsdrang auch als Streber, früher auch gern als Spießer, diffamiert. Wie erwähnt, am besten Hände weg oder Umweg machen. Den “demokratisch und frei” Gewählten und die von ihnen beherrschten “Qualitätsmedien” kann man leider nur schwer entkommen.
Sehr geehrter Herr Schelske, vielen Dank für diesen vorzüglichen und zutiefst zutreffenden Beitrag. Sie sprechen mir aus der Seele. Wir sind nicht nur die coolen, wir sind auch die Guten!
Da kann ich (leider?) gar nicht mitreden. Raucherecken gab es zu meiner Schulzeit noch nicht. Auch gegessen und getrunken wurde während des Unterrichts mitnichten. Da waren gar keine Verbote nötig, denn alle wussten noch aus ihren Elternhäusern, was sich ziemte. Aber es wurde “gebüffelt” und “gebimst”, wie man seinerzeit noch sagte. Heute völlig uncool. Ich behaupte nicht, dass alles seinerzeit wunderbar war. Aber wir wurden noch aufs Leben vorbereitet nach dem Motto “Non vitae sed scholae discimus.” Wenn ich mir heute die Lehrpläne ansehe, frage ich mich, wie diese Jugendlichen später einmal mit den Herausforderungen des Alltags zurechtkommen wollen. Übrigens - ein toller Artikel. Bitte mehr von diesem Autor.
Danke, genau das konnte ich beim letzten Abi-Treffen mit entsetzen auch feststellen. Teilweise wurden da Gedanken geäußert die für mich schon sehr sozialistisch-faschistoid waren. Ich brauch das nicht mehr.
Danke! Ich habe auch schon immer den Verdacht dass die Mauerblümchen von damals, die Streber und die quicken Bescheidwisser uns regieren. Und warum tun sie das? Weil die eigentlich nur neidisch auf die collen kids aus der Raucherecke sind! Hätten sie doch einfach mal gemacht, was sie sich nie getraut haben! Andererseits muss man auch konstatieren, dass das System eben nicht die wirklich kreativen Köpfe fördert, sondern eine Art hochgebildetes Proletariat erzeugt hat, das viel weiß, aber keine Ahnung vom wirklichen Leben hat. Es nutzt zwar nichts was wir hier in den Kommentaren schreiben, aber danke der Achse dass man hier dennoch schreiben kann, es gibt einem das Gefühl nicht so alleine zu sein
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