Ich hab so etwas auch einmal mit einer längst aus meinem Leben getretenen LAG erleben dürfen. Danach bin ich auf die A8 und hab meinen Kopf erst wieder mit 280 km/h frei bekommen. Und: grünen Tee finde ich genau so furchtbar wie Sie, Herr Schneider.
@Fanny Brömmer Eine derartige Bombe habe ich am Montag nach der Thüringenwahl in unserem temporären Projektteam gezündet. So nach und nach trudeln die Kollegen ein, die üblichen Floskeln nach dem Wochenende. Der Hesse meint, es sei eine gute Idee, über die Wahlergebnisse zu plaudern und setzt an: ” Na, und die Thüringer Wahlergebnisse ...”. Weiter kam der nicht. Ich, Dunkeldeutscher, fiel ihm ungalant ins Wort: Ja, finde ich auch, die SED-Nachfolger haben die meisten Stimmen geholt ... ” Mein Kollege aus der Stadt mit dem Nazi-Notstand zeigte sich ebenso empört. Diskussion beendet.
Ommmmmmmm ! - Wem es in Berlin nach ” Erleuchtung ” dürstet, dem empfehle ich eine U-Bahn - Meditationsreise mit der Linie 8 am Freitag- oder Samstagabend, hin und zurück. Bei vollem Bewusstsein. Es ist ein Klangerlebnis, eine sinnliches Geruchsabenteuer und eine visuelle Freude in einem. Bezahlbar und eine absolut reine Erfahrung wie ein Schluck Wasser aus einer Gletscherquelle im Himalaya . Sofortige Heilung von fast allem. Ommmmmmmm! ( Übrigens auch die Erkennungsmelodie interessanter Auskünfte über eine zeitgenössische italoamerikanische Familie der Netflix -Konkurrenz HBO ) Abi gezunt!
Ähnliches habe ich bereits 1998 zur Kur erlebt. Allerdings nicht mit Klangtherapie, sondern mit Hilfe einer “Reise durch unseren Körper” (bzw. unsere Extremitäten). Ich weiß nicht mehr, wie das heißt. Doch eines ist sicher: Mithilfe solcher “Therapien” wird dem Mensch, vornehmlich Frauen, eingeredet, dass irgendwie zwischen Himmel und Erde das Allheil für Jeden existiert. Das Allheil, das den (vornehmlich) Frauen hilft, sich “selbst zu verwirklichen”, nicht, sich um die Familie zu kümmern, die Bildung der Kinder auch zu hause zu unterstützen und die vielen Dinge, die eine Familienfrau so erledigen sollte, denn schließlich gründen ja heutzutage Frauen auch aus eigenem Entschluß eine Familie! Nimmt man nun noch die jugendlichen Klimahüpfer, die schlagenden und brennenden Antifa, die Couchpotatos, die ganz Alten, deren Stift von der “Schwester” bei dem Wahlkreuz geführt wird, dann kann man sich auch die Wahlprognosen bzw. die Wahlergebnisse erklären.
Das erinnert mich an die “Jesus-People”. Eine Bewegung aus dem Damals; damals als ich noch jung war (also vorgestern, gestern… Oder doch schon etwas länger her?). Abgedunkelter Raum. Kein Alkohol. Im Nebenraum versuchte ein Ravi Shankar-Begeisterter seine Sitar zu stimmen. So klang es zumindest. Sehr lang schien er das Instrument jedoch noch nicht zu besitzen. Teelichter auf den Tischen. “Ob ich denn bereit sei für Jesu”, fragte mich damals irgendwer. Wahrheitsgetreu antwortete ich, nur aus Neugier hereingekommen zu sein. Ein Fehler, denn dass das ein göttliches Zeichen sei, müsse ich doch verstehen und - ohne das ich es bemerkte - lag plötzlich eine Bibel auf dem Tisch. Irgendein Vers wurde halblaut gelesen. Ich sollte darüber nachdenken und dann könnte man darüber sprechen. Das tat ich dann auch. Es endete letztendlich darin, viele Jahre später ein betrachtendes Buch über die Religion zu schreiben, Damals jedoch empfand ich es als sehr obskur und lehnte ein meditatives Wochenende im Nirgendwo ab, zu dem man mich sehr schnell eingeladen hatte. Thema: Irgendwas mit christlicher Verbindungen nach Indien. Pseudokram wie er entsteht, wenn die Erleuchteten zuviele Räucherstäbchen genknabbert haben. Heute scheint man andere Errettungsarien zu trällern. Selbsterfahrung, Klimahysterien, Buße. Besonders das Büßen ist wichtig, war es wohl schon immer. Ohne Schuld gibt es keine Erlösung. Kauft Ablasszettel, kauft Klimazertifikate.—Hm…Grübel: Erzeugt das Purgatorium Schadstoffe? Wie wird es beheizt? Gibt es dort Filteranlagen? Hatte Papst Gregor I das bedacht, als er die Gedanken des Tertullian veränderte? ... Fragen…: Wenn man im Frühling die Birke umarmt, ein Ohr an sie legt und die aufsteigendend Säfte im Stamm rauschen hört, dann versteht man ihn: ‘Ich bin ein Baum, künftig vielleicht ein Brett. So vereinen wir uns, denn letzteres hast Du, Baumknutscher , schon vor der Stirn. Sinniere! Gehe in dein Inneres und sage mir: Ist DEIN Brett aus ökologischem Anbau…’ .
Das ist nicht witzig! Denn diese Klangreisen-Typen sind es, die mit ihrem Klangreisen-Gesellschaftsbild die jetzige Politik der Traumtänzerei befürworten, wählen und umsetzen. Der Hass, der sich als Kehrseite jeder Traumtänzerei entwickelt, geht gegen “Abweichler”. Dem Autor Schneider meinen Dank für diese tiefgründige politische Analyse.
Der Mut, einfach mit den beiden anderen Deppen die nächste Kneipe anzusteuern um zwei Runden Bock&Ramsch; nebst einiger Pilseletten runterzureißen, fehlt ihnen aber. Deshalb, selber schuld, und schön auslöffeln das Süppchen.
Ich glaube, so eine richtige Atombombe hätte man in den psychedelischen Psychokreis werfen können, wenn man auf die Frage nach dem Befinden geantwortet hätte: “Schlecht. Höcke und die AfD haben in Thüringen nur ein Viertel der Wählerstimmen bekommen, was deutlich zu wenig für die konservativ - patriotische Wende ist. Aber tröstlich ist es doch, dass sie bei den unter 60jährigen in allen Altersgruppen die meisten Stimmen erhalten haben.”
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