Sollte man in solch einem Artikel nicht vielleicht auch wenigsten beiläufig erwähnen, dass Marx selbst Jude war und aus einer Rabbinerfamilie stammte? Ich glaube nicht, dass das heute noch jeder Leser auf der Achse weiß. Dann müsste man sich aber auch der Frage widmen, wie dieser “jüdische” Antisemitismus zu erklären ist. Ganz abgesehen davon, haben die Verbrechen , die auf der Basis seiner Ideen im vergangenen Jahrhundert begangen wurden, eher wenig mit dem unzulänglichen Charakter von Marx zu tun. Das ist doch im Grunde banal.
Man muss davon ausgehen, dass Hitler Marx nicht nur gelesen, sondern verinnerlicht und fuer seine eigene Weltanschauung zu erheblichem Teil kopiert hat. Die andauernde Kritik der Marx Verfechter an allem, was irgendwie ans Dritte Reich erinnert, ist schlicht nicht glaubhaft und dient einzig der Ablenkung von der eigenen Verantwortung fuer den Suendenfall des 20. Jahrhunderts.
Keiner wird bestreiten können, dass Marx über ausserordentliche theoretische Fähigkeiten und enorme wissenschaftliche Produktivität verfügte sowie eine enge Verbundenheit mit den sozial Erniedrigten und arbeitenden Klassen aller Länder besaß. Bei einem solchen Denker und Praktiker ist es zu seinem Verständnis notwendig, die zeitgeschichtlichen Umstände und damaligen gesellschaftlichen Herausforderungen genau zu erfassen. Antisemitisch, rassistisch und herzlos- sind keine basale Qualitäten des Denkens und Handelns von Marx und sind - wenn sie denn festgestellt werden- im oft streitbaren Kontext zu betrachten. Auch haben solche Urteile nach der Erfahrung der NS-Judenvernichtung eine andere Bedeutung als vorher und tragen jedenfalls keinen Vernichtungsimpetus. Hinzu kommt, die Entwicklung von Marx selbst, die bis 1848 (Klassenkämpfe in den europäischen Ländern) anders als in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ( Restauration und Entwicklung des Industrieproletariats) verläuft. Wenn wir auf das großartige “Manifest” sehen, so können wir seine Entstehung bis in die Einzelheiten der Formulierung nicht ohne die enge Zusammenarbeit von Marx mit dem von Wilhelm Weitling angeführten “Bund der Kommunisten” verstehen, einer selbständigen und autonomen Organisation der deutschen Arbeiter. Ohne die enge Zusammenarbeit mit den damaligen Arbeitern gäbe es kein “Manifest”, das ja eine mehrfach von Marx eingeforderte Auftragsschrift für den “Bund” war. Das “Kapital” wird dann in der 2. Hälfte dieses so produktiven Jahrhunderts geschrieben und muss als Antwort auf die Entstehung des großen Industrieproletariats gelesen werden. Man darf Marx nicht unterschätzen!
Der Charakter von Marx passt gut zu seiner Ideologie: Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung und Verteilung der Beute an Drückeberger. Die Regierung Südafrikas macht gerade vor, wie Marxismus funktioniert.
Der jüdische Selbsthass ist ein uraltes und daher lang erforschtes Phänomen. Karl Marx’ Vater ist vom Judentum zum evangelischen Glauben konvertiert… (Es wäre interessant herauszufinden, ob Marx der später von Max Weber entdeckte Zusammenhang zwischen Arbeitsethik, innerweltlicher Askese und wirtschaftlichem Erfolg mit Bezug auf den Protestantismus irgendwie schon ersichtlich ar. Immerhin ist sein wirtschaftlich sehr erfolgreicher Freund Friedrich Engels sozusagen aus der Pietistischen Zentralen Deutschlands - nämlich aus Wuppertal. Fragen über Fragen. Das chinesische Denkmal erfordert eine Gegengabe - ich plädiere aus Trierischer Sicht für Nikolaus Cusanus! - Das würde den auch Wolfram Weimer ja vorschwebenden Gedanken verbreiten helfen, dass die Extreme weniger verschieden sind, als es oft scheinen mag. PS Der Unternehmer Friedrich Engels Denker war sicher nicht weniger krass in seinem Denken als Marx.
Marx ist offenbar einer der Erfinder des Bessermenschentums, weshalb ihn Linke, Linksgrüne und Brüder im Geiste auch gerne feiern. Ein Armutszeugnis, dass man diesem Mann nun noch Gedenken hinterherwirft und besonders bedauerlich, dass sich ein brillianter Schauspieler wie Adorf, offensichtlich bar jeder Kenntnis über Marx, in dieser Rolle gefällt. Auch an dieser Stelle der Hinweis, dass die Nazis sich National"Solialisten” nannten…
Ich denke mal anders als bei Luther wird der Rassismus und Antisemitismus von Marx nicht besonders behandelt. Dann fragt man sich, ob dieser Mann in der Partei “Die Linke” aufgenommen würde. Da kann mann sicher sich eine kleine Satire einfallen lassen.
Sie waren schon mal besser. Marx mag ambivalent sein, aber ist es nicht so, dass alle die Großes vollbracht haben, dies meistens auf dem “Rücken” von anderen, oftmals der Familie erreichten ? Nicht schön, aber leider normal. Ich glaube, Sie kennen selbst genügend Bsp. Uralte Zitate, die Lengsfeld schon vor Monaten hier brachte, machen den Text nicht besser. Marx war übrigens kein Antisemit; nicht das Semitische klagte er an bzw verachtete er, sondern die Religion, als “Opium fürs Volk” womit er wohl recht hat. Tja und political correctness in seiner heutigen Ausprägung gibt es erst, weil die Menschen sonst nichts zu tun haben.
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