Die größte Schuld liegt bei der Soziologie, die unserer Gesellschaft über Jahrzehnte den Glauben einträufelte, Männer und Frauen wären gleich. Als 1969 geborene Frau wurde mir von klein auf vermittelt, dass physische Unterschiede keine Rolle spielten. Intellekt wäre das einzige wahre Kriterium und aufgrund dessen befänden wir uns mit den Männern auf Augenhöhe. Das diese Annahme auf keinem natürlichen einklagbarem Recht beruht, sondern auf der mühsam erstrittenen Kooperationsbereitschaft der Männer basiert, ist eine Erkenntnis, die uns Frauen jetzt wie ein Blitzschlag aus unseren naiven Träumen reißt. Machohaft agierende Männer drängen in unser, für sie völlig fremdes Gesellschaftskonstrukt und bringen es zum Einsturz. Aus ihrer Sicht befindet sich der weibliche Teil der Bevölkerung in einer naive Verblendung und verdient unterworfen zu werden. Was wir gerade erleben, ist der kometenhaften Aufstieg und im selben Kurvenverlauf den krachenden Absturz der Emanzipation. Besonders beschämend wird es, wenn jetzt wieder jammernd nach der Hilfe der deutschen Männer gerufen wird. Wenn man sich die männlichen Eigenschaften zurück wünscht, die man jahrzehntelang verhöhnt hat.
Alles richtig. Aber wer hat denn den deutschen Mann zu dem gemacht, was er heut ist, ein Weichei, vermeintlicher Frauenversteher, der jetzt heulend, verängstigt, wie paralysiert unterm Küchentisch sitzt? Die Frauen per Quote im Vorstand (nicht im Bergbau) und in der Bundes"wehr”, der Mann am Backofen, in der Eheberatung und beim Psychologen (literarische Überspitzung). Und wo findet denn bei den sog. Emanzen, Gleichstellungsbeauftragten, Frauenvereinen, Frauenzeitschriften, Frauen hier und Frauen da jetzt und diesbezüglich der (mediale) „Aufschrei“ statt? Wo sind denn all die „Alicen“, heut, wo der deutsche Mann, der die (deutschen) Frauen hätte vor Jahrzehnten noch verteidigen wollen und können, verängstigt in der (rechten?) Ecke sitzt, weil er im Zweifel vielleicht des Sexismus, Rassismus und/oder „Nazi“ verdächtigt wird? Bislang gerade von denen veranstaltet, die sich jetzt (klammheimlich) nach Unterstützung sehnen? Nun ist er nicht mehr. Es war einmal. Und absehbar. Die sog. starken Frauen, die durch Politik und Gesellschaft auf einen Sockel gehoben glauben (natürlich nicht alle, aber zu viele), auch dort hinzugehören und bestehen zu können. Dieses und ihr Anspruchsdenken fällt nun auf sie zurück. Es ist die Zeit gekommen, wo der Beweis erbracht werden kann, wie stark sie wirklich sind und was die „Umerziehung“ des deutschen Mannes wert war. Wer das eine haben will, muß das andere mögen. Oder wie bestellt (auch noch zur Wahl Sept.17), so geliefert.
Dem “Es ist nicht Mias Schuld” muss ich widersprechen. Ich finde bedauerlich, dass sie tot ist. Aber sie hat eine Entscheidung getroffen, die sie in Gefahr gebracht hat, und diese Gefahr hat sich realisiert. Es mag nicht Mias Schuld sein, dass sie erzogen wurde, wie sie erzogen wurde, und sich daraus dieser gefährliche Entscheidungsprozess entwickelt hat, aber die Entscheidung war ihre. Nun ist sie ein abschreckendes Beispiel für Andere. Wenn man Mia die Verantwortung für ihre Entscheidung abspricht, werden auch Andere denken, sie hätten keine Verantwortung für ihr Handeln. Wenn man darüber hinaus noch Schuld zuweisen will, dann kann diese nur in einem Zeitraum liegen, in dem Mia nicht zu Verantwortung fähig war, also in ihrer Kindheit. Und dort hat man nur noch die gesellschaftlichen Institutionen und Werte als Schuldträger, die ihr vermittelt wurden, und die dazu geführt haben, dass sie in der vorliegenden Weise entschieden und gehandelt hat. Dass die Grünlinge seit langem nichts unversucht lassen, um die Gefährdungslage zu erhöhen, ist bedauerlich. Allerdings würde ich von jedem Mitglied unserer Gesellschaft erwarten, dass es mit unmittelbaren Gefahren umgehen kann. Wer dies nicht kann, dient immer noch als abschreckendes Beispiel für Andere.
Hallo Frau Schunke, ich kann Ihre Theorie absolut bestätigen. Ich habe nach dem Studium eine Zeit lang in England gearbeitet und war verblüfft, dass meine Sprüche wie “Du bist das schönste Mädchen auf der Welt.” oder “Ich habe mich total verliebt” exterm gut ankamen. In Englisch gingen mir diese Worte einfach über die Lippen, weil es eine Fremdsprache für mich war. Noch verblüffter war ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland, dass die Methode genau so gut in Deutschland funktioniert! Ich hatte mich nur nie getraut, diese anzuwenden! Hans Bethe
Ja, genauso hatte ich mir das vorgestellt; schön, es von einer Frau bestätigt zu kriegen. Um Frau Schunke zu ergänzen: Ich kann als deutscher Mann nicht ewige Liebe schwören, vielleicht nicht einmal empfinden, wenn ich weiß, dass sich meine Frau jederzeit von mir trennen kann, nur weil sie gerade findet, dass ihr das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung nicht mehr gefällt (oder, schlimmer noch, wenn sie merkt, dass sie meine Leistung auch ohne jede Gegenleistung bekommen kann). Wer sich seines Partners so wenig sicher sein kann, wie der deutsche Mann, wird sich nicht auf sie verschwenden; das geht seelenökonomisch einfach nicht. In arabischen Gesellschaften, wo einem die Frau gehört, sieht das natürlich ganz anders aus.
Nicht erst seit heute versuchen die Frauen die Männer zu domestizieren nach ihrem Geschmack, und nicht erst seit heute wenden sie sich enttäuscht ab, wenn der erfolgreich domestizierte Mann langweilig und gewöhnlich geworden ist. Aber erst seit neueren Zeiten werden die Frauen bei der Domestizierung in ungeahntem Ausmass unterstüzt, duch Medien, Gesetze und, nicht zu vergessen, durch die Männer selbst (ob dies bereits domestizierte Männer seien, sei mal dahingestellt). Letztlich hat sich die alte Strategie der Frauen (fürs Leben den Ernährer, fürs Vergnügen und die Fotpflanzung den Eroberer) nur leicht verändert, indem die Eroberer zunehmend solche von Aussen importiert sind. Dass dies nun mit einem erhöhten Risiko für die Frauen verbunden ist, mag manche überraschen, ist aber durchaus angemessen, haben doch gerade die Frauen mit am meisten Begeisterung Teddybären geworfen, und sind auch die Frauen die treuesten Wähler gerade derjenigen Regierung, welche diese Eroberer noch immer importiert.
Frauen wollen etwas dass es nicht gibt, nie gegeben hat und nie geben wird. Sie wollen ein Alphatier aber die Macht behalten , sie wollen Kinder aber Karriere machen , sie wollen alternatives Leben aber dem Luxus frönen . Es wäre gesellschaftspolitisch besser sie hätten weniger Einfluß. Aktuelle Funktionsträgerinnen zeichnen sich zum Grossteil nicht durch nüchterne Sachkompetenz aus. Aber;es ist so gewollt.
Liebe Frau Schunke, wieder einmal ein Artikel von Ihnen, der die Dinge auf den Punkt bringt. Das Männlichkeitsideal islamischer Gesellschaften ist einfach “naturnäher” als das, welches der derzeitige Zeitgeist im Westen propagiert und lehrt. Um nicht auszusterben, muss jede Art sich erst einmal fortpflanzen, und “jenes höhere Wesen, das wir verehren” (Bur-Malottke) hat uns, wie alle Mammalia, zweigeschlechtlich erschaffen mit biologisch festgelegten Rollen im Reproduktionsgeschäft. Mag es auch in westlichen Gesellschaften mainstream sein, dass Geschlecht nur ein soziales Konstrukt und LGBTTIQ*-etc. das eigentlich Menschgemäße sei - Biologie wird immer über Ideologie obsiegen. Die Zukunft gehört nicht Gesellschaften, die sich von der Fortpflanzung ausschließen, sei es auch um hehrer Ideale willen. Und dass Frauen - biologisch bedingt - sich zu den Stärkeren, “männlicheren” Männern hingezogen fühlen, zeigt z.B. auch, dass in besetzten Ländern Fraternisierungsverbote nie genützt haben.
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